Politik

Partei „Blanco“ will bei der Kammerwahl von 2024 Weiß- und Protestwählern „Sichtbarkeit verleihen“

Foto: Screenshot Parti Blanco Partij

Die Partei „Blanco“, eine Gruppierung von Bürgern „ohne politische Zugehörigkeit“, wird in jedem der 11 Wahlkreise Belgiens eine Liste für die Wahlen zur Kammer im Juni nächsten Jahres aufstellen.

Die Partei, die nach den letzten Wahlen gegründet wurde, will den Bürgern, die weiß wählen, einen ungültigen Stimmzettel abgeben oder gar nicht wählen, „Sichtbarkeit verleihen“. Sie soll also die „Proteststimme“ derjenigen verkörpern, die sich im bestehenden politischen Angebot nicht wiederfinden.

2019 waren 6,1 Prozent der Stimmen für die Kammer leer oder ungültig (ungültiger Stimmzettel), wobei nicht berücksichtigt ist, dass ein nicht unerheblicher Teil der Wählerschaft nicht zur Wahl gegangen ist: 7,2 Millionen Stimmen wurden abgegeben, bei 8,17 Millionen registrierten Wählern, so die offiziellen Ergebnisse für das ganze Land.

In der DG wird per Computer gewählt. Foto: Belga

Die „Blanco-Partei“ rechnet noch die Bürger hinzu, die für eine Partei gestimmt haben, die die Wahlhürde (5 Prozent-Hürde für das Parlament auf Wahlkreisebene) nicht erreicht hat, und kommt zu dem Schluss, dass „fast 20 Prozent der Wähler nicht im Parlament vertreten sind“.

In einem Erklärvideo (siehe unten) gibt die Partei an, dass sie eine Änderung der Wahlgesetze befürwortet, damit „Proteststimmen als vollwertige Stimmen“ betrachtet werden, so dass Wähler, die bestehende Parteien ablehnen, in der Sitzverteilung als „nicht zugeteilte Sitze“ sichtbar werden und ihre Masse sich auf die Zuteilung an die gewählten Parteien auswirkt, was derzeit nicht der Fall ist.

Die Formation hat 120 Kandidaten und Ersatzkandidaten zusammengestellt, Bürger, die sich freiwillig auf eine Liste setzen lassen. Ziel ist es jedoch, bei ausreichenden Stimmen einen „leeren Sitz“ zu hinterlassen: keine Teilnahme an der Debatte und gewählte Vertreter, die sich verpflichten, sich bei allen Themen zu enthalten, außer bei der Anerkennung von Proteststimmen. Die Partei hat kein anderes politisches Programm als dieses. (cre)

Nachfolgend ein von der „Blanco-Partei“ veröffentlichtes VIDEO über ihr Ziel bei der Parlamentswahl von Anfang Juni 2024:

32 Antworten auf “Partei „Blanco“ will bei der Kammerwahl von 2024 Weiß- und Protestwählern „Sichtbarkeit verleihen“”

    • Walter Keutgen

      DR ALBERN, Was heißt zugelassen? Es genügt X Unterschriften von Wählern zu haben. Den Wahlkreis Lüttich will die neue Partei bespassen. Zur DG: 3305 weiße Stimmen (mit Computern kann man nicht ungültig stimmen), doppelt so viele Nichtwähler. Aber aufgepasst: Bei den kurzen Öffnungszeiten haben einige Berufstätige gar nicht die Möglicheit zu wählen und für Gebrechliche ist es genauso schwer, die nötigen Bescheinigngen zur Befreiung zu kriegen.

  1. Walter Keutgen

    Zu bedenken ist, dass die Weimarer Republik schon so ein System hatte. Die Deutschen hatten dann schon zwei Stimmen. Für X abgegebene erste Stimmen gab es einen Abgeordneten, für Y abgegebene zweite Stimmen gab es einen Abgeordneten. Das hat die Weimarer Republik nicht gerettet.

  2. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Eine zusätzliche Partei würde alles nur noch komplizierter machen, ist ein Esser mehr am Tisch des Steuerzahlers. Wir brauchen weniger politische Parteien. Zwei wie in den USA genügen.

  3. der heilige josef

    Die Börsen brummen die Gewinne sprudeln wie noch nie in der Geschichte der Menschheit doch die Politik ist nicht mehr in Lage dafür zu sorgen das die die alles erst erarbeitet haben angemessen beteiligt werden. Der Ehrlichkeit halber sollte man dann gleich den Bossen der multinationalen Konzerne die Regierungsgeschäfte mit übertragen. Denn sie sind die eigentlichen Herrscher der Welt, die de Facto machen können was sie wollen.

  4. Also ich finde diese Idee gut, den Nicht- od. Weisswählern ein Gesicht zu geben. Ob es was bringt wird man sehen. Es gibt ja doch relativ viele Menschen, welche lieber rechte Parteien aus Protest wählen oder weiß oder gar nicht.

  5. Super „Trick“ um den Wahlbetrug endlich zu beenden!

    Es ist bezeichnend und bedauerlich, dass man zu so einem Trick greifen muss, um den seit Jahren bestehenden Wahlbetrug zu beenden. Wie kann es sein, dass die Stimme eines „Weißwählers“, der ganz klar keinen der vorgeschlagenen Politiker wählen will, DOCH irgend einem dieser Politiker zugeschlagen wird?!

    Ich finde diese Initiative hervorragend, um diesen Missstand, über den ich mich schon seit Jahren ärgere, endlich zu beseitigen.

    Ich hoffe sehr, dass eine ähnliche Regelung auch für ALLE Wahlen in der DG eingeführt wird.

    • 9102 ANOROC

      @ – Super Trick um den Wahlbetrug zu beenden 19:58

      Sie scheinen der einzige zu sein , der es verstanden haben wollte .
      Denn genau unser Logisch , hat vor längerer Zeit erklärt , das es ja nicht hilft weiß zu wählen, weil die Stimmen ja doch jemand bekommt.
      Er ist also nicht damit einverstanden , dass man jetzt den Wahlbetrug beenden möchte und beleidigt die Leute lieber als Quarksalber und Gehirnamputierte.

  6. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Anstatt einer zusätzlichen Partei brauchen wir direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild. Das ist das beste Mittel gegen Extremismus von links und rechts. Wenn es um konkrete Sachfragen geht, sind viele interessiert.

    • Noch besser...

      …die Vergabe der Verantwortungsposten nach Loosentscheid und damit einher gehend Verbot jeglicher politischer Parteien…. Dazu jegliche Lobby-Arbeit und Spekulation unter Strafe stellen ! Dazu Bedinungsloses Grundeinkommen für alle…
      Dann könnte unser gebeutelter Planet endlich aufatmen… und das Tier-Mensch könnte seinen nächsten längst notwendigen geistigen Entwicklungsschritt in Angriff nehmen !

    • 9102 ANOROC

      @ – Student 10:05

      Und die anderen , die im Parlament sitzen , haben noch nie etwas vom Steuerzahler erhalten?
      Die haben Sie sicher alle persönlich mit ihrem Bafög Gewinn bezahlt.-)

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