Nachrichten

Bisher 10.000 Teilnehmer bei Menschenkette gegen AKW Tihange am 25. Juni

Die Initiatoren bei der Vorstellung der Aktion "Menschenkette gegen Tihange" am Dreiländerpunkt. Anwesend waren auch der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp (3.v.l.) und Städteregionsrat Helmut Etschenberg (4.v.l.). Foto: Stadt Aachen

Für die geplante Menschenkette gegen Tihange, die im Juni über 90 km vom umstrittenen AKW über Lüttich und Maastricht bis nach Aachen führen soll, haben sich bisher rund 10.000 Menschen angemeldet. Die Organisatoren sind aber zuversichtlich, dass sich weitere 50.000 Teilnehmer melden werden. An diesem Sonntag kommt es zur Fahrraddemo gegen Tihange (Tour Becquerel).

Die Menschenkette startet am 25. Juni 2017 vom umstrittenen Atomkraftwerk Tihange über Lüttich und Maastricht bis nach Aachen. Es wäre die bis dahin größte Protestaktion gegen das AKW, sagte der Sprecher des Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie, Jörg Schellenberg, nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur.

Mit der Protestaktion unter dem Namen „Kettenreaktion“ fordern die Teilnehmer ein sofortiges Abschalten des AKW Tihange. Wegen tausender kleiner Risse in den Reaktorbehältern sind deutsche Experten nicht sicher, ob die Meiler bei Störfällen sicher sind. Gegen den Betrieb hat sich eine Allianz aus 90 Kommunen an der Grenze formiert.

Der Flyer zu der Aktion „Menschenkette gegen Tihange“ am 25. Juni.

Zu der Menschenkette können sich Gruppen wie Vereine, Schulen oder Politiker per Internet anmelden. Die sollen dann mit anderen Gruppen jenseits der Grenzen zusammengebracht werden. Im Protest gebe es keine nationalen Grenzen.

„Die Grenzen laufen nur zwischen den Profiteuren und den potenziellen Opfern“, sagte Schellenberg. Der Aufwand sei enorm und werde nur mit Spenden finanziert.

Im Aachener Raum hat es in den vergangenen anderthalb Jahren schon viele Formen von Protest gegen das AKW Tihange sowie Gerichtsklagen gegeben. Erstaunlicherweise spielen die Pannenreaktoren Tihange 2 und Doel 3 im nordrhein-westfälischen Wahlkampf keine Rolle. Überhaupt ist die Umweltpolitik vor der Landtagswahl vom 14. Mai nur ein untergeordnetes Thema, wenn überhaupt.

„Tour Becquerel“ an diesem Sonntag

An diesem Sonntag, dem 7. Mai, nehmen Tihange-Gegner an der „Tour Becquerel“ teil.

Die Fahrraddemo gegen das Kernkraftwerk Tihange bei Lüttich startet um 13 Uhr an fünf verschiedenen Stellen in Belgien, den Niederlanden und in Deutschland.

Bei der Fahrraddemo „Tour Becquerel“ statten die Teilnehmer ihr Rad mit solchen Anti-Atomscheiben aus. Foto: OD

Als Ausdruck des Protestes gibt es Fahrradscheiben mit dem Tihange-Abschalten-Logo für die Felgen zum Selbstkostenpreis von 3 Euro.

Der Name der Radtour stammt von dem französischen Physiker Antoine Henri Becquerel, der 1903 u.a. die Messbarkeit von Radioaktivität entdeckte.

Bei allen fünf Routen wird es zwei bis drei fünfminütige Zwischenstopps geben, damit stadteinwärts Mitfahrer dazu stoßen können. Es wird für jede Route einen Koordinator geben, der die genauen Zeiten für Start- und Pausenpunkte berechnet.

Geplant ist, dass Teilnehmer aus allen Richtungen zeitgleich gegen 14 Uhr am inneren Grabenring ankommen, diesen entgegen dem Uhrzeigersinn ein- bis zweimal umrunden und die Mitfahrer aus allen fünf Richtungen „einsammeln“.

Zielpunkt der Sternfahrt ist der Elisenbrunnen in Aachen, wo es um 15 Uhr eine Kundgebung u.a. mit dem nordrhein-westfälischen Umweltminister Johannes Remmel sowie ein Musikprogramm geben wird.

Mehr Infos zur „Tour Becquerel“ auf http://tihange-abschalten.eu/event/tour-becquerel-fahrrademo/

11 Antworten auf “Bisher 10.000 Teilnehmer bei Menschenkette gegen AKW Tihange am 25. Juni”

  1. Atomphobie

    Schade, dass sich diese“ Menschenkette auf deutscher Seite, nicht bis zu den Kohlekraft-Dreckschleudern hinter Aachen fortsetzt; scheint ja auch nicht so wichtig zu sein wie Tihange. Die Dreckschleudern aus NRW kommen vermutlich jahrzehntelang schon für Krankheiten wie Krebs usw. in Frage, im Gegensatz zu dem Kernkraftwerk in Tihange, die sind doch viel gesundheitsschädlicher
    Äh, wie so eigentlich? Ist überhaupt schon was vorgefallen?

  2. Joachim Wahl

    Radon braucht man nicht auszubuddeln. Es hat auch nichts mit Tagebauen zu tun. Es ist ebenso absurd, davor Angst zu schüren, wie Kohlekraftwerke als krebsfördernd darzustellen oder sie als Dreckschleudern zu bezeichnen. Dies sei grünen Spinnern vorbehalten. Diese schüren Angst vor allem!
    Radon kommt in Gebieten mit hohem Uran- und Thoriumgehalt im Boden vor. In Mittelgebirgen aus Granitgestein, dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald, dem Fichtelgebirge und dem Erzgebirge, in Österreich im Granitbergland. Radon kommt in Süddeutschland in wesentlich höherer Konzentration vor als in Norddeutschland. In der Schweiz ist der Kanton Tessin eine ausgeprägte Radon-Gegend, in Belgien im östlichen Teil des Limburger Steinkohlereviers. (kann mal alles googeln).

    • Alemannia4ever

      Und im Süden Ostbelgiens – vor allem in Amel und Recht – kommt auch Radon im Boden vor. Wenn man Pech hat, dann entweicht es in ein gut isoliertes Haus ud die Radioaktivität steigt und steigt.

      • Sockenschuss

        Lass das nicht die Spinner hören. Sonst müssen wir Amel und Recht eine Käseglocke bauen.
        Denn der Wind bläst die Radonwolke, wenn ein Bauer den Acker pflügt, mit Sicherheit nach D.

        NB: Der Wettergott hat ein Einsehen.
        Zum morgigen Protest.
        Regen in Aachen :-))) Hoffentlich jede Menge und möglichst sauer.

      • Réalité

        Hei Alemannia! noch schlimmer wie das „Radon“ sind unsere Politiker alle! Die schiessen auch aus dem Boden, genau wie das Radon! Und wenn die nicht wachsen, dann wachsen die „REFERENTEN“!?
        Unglaublich deren Wachstum! Unbedingt eindämmen diesen Schnellwuchs! Nützt nämlich keinem was….im Gegenteil kostet uns eine ganz Stange teuer erarbeitetes Geld!

  3. Pensionierter Bauer

    Trotz dass es seit mehreren Wochen seitengroße Werbeanzeigen in den AC Zeitungen gibt haben sich bisher nur 10000 Blödels angemeldet?
    Ich hoffe dass diese arrogante Aktion ein Schlag ins Wasser wird.

  4. Wann protestiert mal eine ganze Menschengruppe gegen die Steuererhöhungen(aller Art), unfähige und korrupte Politiker, die Gewalt auf die Strassen…und alle andere Mißstände auf diese Welt/ In diesem Land??????????????
    Ach néh wa…nicht gegen unsere Politiker, die könnten mich mal „von Nutzen sein“!!!!
    Und wie sieht es aus mit die „radioaktive Kugels in Jülich, oder/und die Braunkohleanlage in Weisweiler…
    Ach ja, alles halb so schlimm, ist ja in Deutschland…dass Land wo ALLES GUT IST…ALLES PERFEKT IST…
    Räumt lieber erst euren Dreck weg vor bei jemand anderem aufgeräumt werden soll…

  5. Da wettert der Atom-Fan G. Scholzen heute im GE doch wahrlich über Frau Neumann und schlägt ihr allen Ernstes vor, sich Fotovoltaik aufs Dach zu legen,
    WO ER DOCH SELBER WELCHE DRAUF HAT!!!
    Dachschaden?

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern