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„Bild“ macht mächtig PR für Angela Merkel

Wenn man in diesen Tagen die „Bild“-Zeitung liest, könnte man meinen, der Frieden in der Ostukraine hänge hauptsächlich von Bundeskanzlerin Angela Merkel ab, die zusammen mit dem französischen Staatspräsidenten François Hollande einen Vorstoß für eine Waffenruhe unternommen hat.

„Bild“ zeigt ein Foto (siehe oben) von einem schreienden Kind und einer verzweifelten Mutter mit dem Titel: „Bringt Merkel diesen Menschen Frieden?“ Daneben ein Foto einer ernst dreinschauenden Kanzlerin, die momentan – so wird dies jedenfalls suggeriert – nur eines im Sinn hat: den Frieden in der Ukraine.

Besser und wirksamer könnte eine Bewerbung für den Friedensnobelpreis nicht sein… Immerhin haben spektakuläre Aktionen für den Frieden ihren Initiatoren in der Vergangenheit nicht selten den Friedensnobelpreis eingebracht – was sich einige Male später als Fehleinschätzung herausstellte.

Schlagzeile von "Bild" Ende November 2014 nach einer USA-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Schlagzeile von „Bild“ Ende November 2014 nach einer USA-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Es ist nicht das erste Mal, dass „Bild“ eine PR-Kampagne für Merkel organisiert.

Schon beim letzten Besuch von Angela Merkel in den USA Ende November 2014 konnte man beim Blick in die „Bild“-Zeitung den Eindruck haben, ganz Amerika liege Angela Merkel zu Füßen (siehe Foto nebenan: „Amis feiern Merkel als Superstar“).

Indes weiß auch Angela Merkel, dass die Unterstützung durch die Boulevardpresse auf dünnem Eis beruht. Wurden nicht auch Ex-Bundespräsident Christian Wulf und Ex-Vorzeigeminister Karl-Theodor zu Guttenberg von „Bild“ in den Himmel gelobt, bevor sie von derselben Zeitung später runtergemacht wurden?

Merkel und Hollande bei Putin

Auf ihrer Friedensmission für die Ostukraine reisen Merkel und Hollande am Freitag nach Moskau. Dort treffen sie um 17 Uhr (MEZ) mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zusammen.

Am Donnerstag hatten Merkel und Hollande in Kiew den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko getroffen. Eigentlich sollte es hinterher eine gemeinsame Erklärung geben – die jedoch wurde ohne Angabe von Gründen abgesagt. Poroschenko zeigte sich dennoch zuversichtlich: Das Treffen lasse „auf einen Waffenstillstand hoffen“, teilte sein Präsidialamt mit.

18 Antworten auf “„Bild“ macht mächtig PR für Angela Merkel”

    • Ostbelgien Direkt

      @Angie: Neu ist das nicht. Nur muss man sich beim Lesen dessen auch bewusst sein. Diese PR ist ausgesprochen raffiniert gemacht. Da sind echte Profis am Werk. Ich würde nicht einmal ausschließen, dass es zwischen Merkels PR-Abteilung und den Machern von „Bild“ diesbezüglich geheime Absprachen gibt. Traurig, dass es im Journalismus so etwas gibt. Gruß

  1. Dass die Bild und andere große Zeitungen Einfluss auf Politik und Gesellschaft ausüben ist nicht neu. Die Medien sind ja nicht umsonst die vierte Macht im Staat.

    Was Frau Merkel angeht: Hut ab! Diese Frau ist nicht nur ein Genie in ihrem Metier, sie ist ein wahres Phänomen. Kein Hollande und kein anderer wichtiger Politiker kann ihr das Wasser reichen.

    • Eastwind

      @ Logisch: Da muss ich Ihnen widersprechen. Die Merkel ist so etwas von populistisch und eiskalt. Fragen Sie mal die Herren Merz und Röttgen, die von ihr gnadenlos abserviert wurden. Oder fragen Sie einfach die Griechen, die Merkel in die Armut geschickt hat. Merkel denkt nur an sich und geht über Leichen, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie wird aber so enden wie Helmut Kohl. Irgendwann haben die Wähler sie durchschaut. Dann geht es steil nach unten. Das könnte schon der Fall sein, je nach Entwicklung in Griechenland. Setzen sich Tsipras und sein Finanzminister durch, wird Merkels Stern sehr schnell verblassen. Ist auch kein Zufall, dass sich Merkel jetzt mit der Ukraine befasst. In Griechenland hat sie nichts mehr zu gewinnen, eher zu verlieren. Eiskaltes Kalkül, auch hier wieder.

  2. Réalité

    @Logisch
    Ja Logisch,das ist doch Logisch,und heut zutage sehr oft und überall der Fall!
    Das gibt es auch im Kleingliedstaate.
    Ohne Medien ist ein Politiker aufgeschmissen,und das ist gang und gebe in der Branche.
    Nun glaube ich nicht das man Frau Merkel als Mediensüchtig sehen kann.Eher das Gegenteil ist wohl der Fall.
    An ihrer Person können sowieso die wenigsten dran tippen!Sie ist schon eine sehr gute!

    • ich hab da noch was!

      wenn ich richtig informiert bin, hat frau Merkel doch in Russland studiert. wer aus der damaligen DDR konnte das denn, ausser regime-treue. das habe ich bis heute nicht verstanden….

  3. BILD sprach zuerst mit den Toten

    Die ‚BILD‘ hat 2005 auch in gewaltigen Lettern verkündet „WIR SIND PAPST!“, obwohl gut die Hälfte des Landes evangelisch ist, und bei dieser ‚Schlagzeile‘ fast abgekxxxx hätte. Bei BILD gilt >Je größer die Überschrift, desto detscher der Inhalt des Artikels<. Die können mich schon lange nicht mehr aus der Reserve locken. Wundern tue ich mich nur über jene, die so etwas offensichtlich immer noch ernst nehmen..

    • @ ist doch so!

      McCain ist ein amerikanischer Dummkopf in der Tradition eines George Walker Busch. Da er politische Macht und Einfluss hat muß man ihn ernst nehmen. Aber nicht seine Sprüche. Er trägt weder Verantwortung noch ist er offiziellert Sprecher des Präsidenten. Wenn es nach ihm und seinen Parteigängern ginge hätten wir einen veritablen Krieg mit direkter Beteiligung der Nato in der Ukraine.

    • @ Kotzbrocken

      Das ist aber jetzt etwas unfair gegen Herrn Maffey. Das Lied ist von 1973 und da machte Frau Merkel gerade mal ihr Abitur. Wenn die Mächtigen in der DDR auch nur ansatzweise geahnt hätten was aus der einmal wird hätten die sie wahrscheinlich nach Sibiren verfrachtet und nicht nach Moskau zum Studium.
      Auch waren die Schlagertexte dieser Zeit nun mal so da hat die Blöd nun nix mit zu tun. Das war der Zeitgeist.

  4. Genau hingehört

    Wer heute msc gesehen hat, hat kopfschüttelnde Amis gesehen und einen wütenden Mc Caine. Der hat Angela ordentlich eingeschenkt. Steht morgen bestimmt auch in Bild “ Merkel bietet USA die Stirn „. Wie heißt es? Zum lügen gehören zwei, einer der Lügt, einer der es glaubt.

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