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Bewegende Trauerfeier in Mouscron für ermordeten Bürgermeister Gadenne

Bei der Ankunft des Leichenwagens vor der Kirche stehen Polizisten und Feuerwehrleute Spalier. Foto: Belga

Tausende Menschen, darunter auch namhafte Repräsentanten aus der Welt der Politik wie Premierminister Charles Michel (MR) und die Präsidenten von CdH und PS, Benoît Lutgen und Elio Di Rupo, haben am Samstag an der Trauerfeier für den Anfang der Woche ermordeten Bürgermeister der Stadt Mouscron, Alfred Gadenne, teilgenommen.

Die Trauerfeier fand in der kleinen Kirche St. Amand de Luingne statt. Der Platz vor dem Gotteshaus war schwarz vor Menschen. Die Betroffenheit über den Mord an dem sehr beliebten Stadtoberhaupt ist groß.

Alfred Gadenne, CdH-Bürgermeister von Mouscron. Foto: Belga

Gadenne war am Montag beim örtlichen Friedhof, den er immer morgens auf- und abends abschloss, die Kehle durchgeschnitten worden. Verübt wurde die Tat durch einen 18-Jährigen, dessen Vater vor zweieinhalb Jahren nach dem Verlust seines Jobs bei der Stadt Selbstmord verübte. Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft.

Vor der Kirche, in der am Samstag die Trauerfeier stattfand, standen Polizisten und Feuerwehrleute Spalier, um eine Ehrengarde zu bilden für Persönlichkeiten aus dem ganzen Land und aus dem benachbarten Frankreich, die an der Beerdigung teilnahmen.

Neben Michel, Lutgen und Di Rupo waren auch der Ministerpräsident der Wallonischen Region, Willy Borsus (MR), und dessen Amtskollege von der Französischen Gemeinschaft, Rudy Demotte (PS), erschienen.

Blumen liegen am Dienstag in Mouscron vor dem Eingang des Friedhofs, wo der Bürgermeister der Stadt ermordet wurde. Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

„Alfred tat viel mehr als nur Mouscron zu repräsentieren“, sagte CdH-Präsident Lutgen, während Joëlle Milquet, Lutgens Vorgängerin an der Spitze der Zentrumshumanisten, zu denen auch der verstorbene Bürgermeister angehörte, meinte, Gadenne sei ein „Vorbild“ und eine „große Persönlichkeit“ gewesen. Und Michel Franceus, Erster Schöffe und Gadennes Stellvertreter, bekannte: „Er war der Freund von allen, er kannte fast jeden hier.“

Seit Tagen steht die 60.000-Einwohner-Stadt unter Schock. Schon am Dienstagmorgen standen Einwohner Schlange am Rathaus, um sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. In Schulen gab es eine Schweigeminute, Flaggen wurden auf halbmast gesetzt. Stadt-Mitarbeitern wurde psychologische Betreuung angeboten. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

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