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Italiener Nibali gewinnt – Bernal fährt am Sonntag im Gelben Trikot nach Paris – Kolumbianer vor Tour-Sieg

27.07.2019, Frankreich, Val Thorens: Egan Arley Bernal Gomez (l) aus Kolumbien vom Team Ineos im Gelben Trikot des Gesamtführenden fährt neben Vorjahressieger Geraint Thomas (r) aus Großbritannien vom Team Ineos. Foto: Yorick Jansens/BELGA/dpa

Der Kolumbianer Egan Bernal steht vor seinem ersten Gesamtsieg bei der Tour de France. Es wäre das erste Mal, dass ein Radprofi aus Südamerika das härteste Rennen der Welt gewinnt.

Egan Bernal steht unmittelbar vor dem ersten Gesamtsieg beim wichtigsten Radrennen der Welt. Der Kolumbianer wird an diesem Sonntag als erster Südamerikaner und als jüngster Fahrer seit dem 2. Weltkrieg die Tour für sich entscheiden.

Neben Ineos-Fahrer Bernal, der im Zielbereich direkt von mehreren hundert Kolumbianern empfangen wurde, werden der Vorjahressieger Geraint Thomas (Wales) sowie Steven Kruijswijk aus den Niederlanden das Podium komplettieren. Der Deutsche Emanuel Buchmann liegt vor der letzten Etappe auf Platz vier.

27.07.2019, Frankreich, Val Thorens: Vincenzo Nibali aus Italien vom Team Bahrain-Merida jubelt über den Etappensieg im Ziel. Foto: Yorick Jansens/BELGA/dpa

Die Etappe beim stark verkürzten Bergsprint-XXL von Albertville nach Val Thorens sicherte sich am Samstag der Italiener Vincenzo Nibali, der eine Ausreißattacke vor den beiden Spaniern Alejandro Valverde und Mikel Landa ins Ziel brachte.

Für Bernal wird der Sonntag die Krönung seiner noch jungen Karriere. Der 22-Jährige nutzte die verletzungsbedingte Abwesenheit seines schwer gestürzten Kapitäns Chris Froome herausragend und wird am Sonntag auf dem Weg nach Paris zu den Champs-Élysées traditionell nicht mehr angegriffen.

“Dass ich das Gelbe Trikot tragen darf, ist unglaublich“, sagte Bernal. Auch für Buchmann, der stets die Top 10 als sein Ziel ausgegeben hatte, ist Gesamtrang vier der größte Erfolg seiner bisherigen Laufbahn.

Das Wetter hatte die Alpen-Kletterei fest im Griff

Einen Tag nach starken Regen- und Hagelschauern sowie einer Schlammlawine auf der Abfahrt vom Col de l’Iseran hatte das Wetter die Alpen-Kletterei auch am Samstag fest im Griff. Im Zielort Val Thorens, der höchstgelegenen Skistation Europas, fing es um 12.00 Uhr an, in Strömen zu regnen, was sich in den Stunden danach auch nicht änderte. Erst nach dem Etappenstart um 14.30 Uhr wurde es besser, die Fahrer kamen trocken ins Ziel.

27.07.2019, Frankreich, Albertville: Fans aus Kolumbien stehen an der Strecke. Foto: Yorick Jansens/BELGA/dpa

Schon am Vorabend hatten die Veranstalter mitgeteilt, dass die Etappe von 130 auf 60 Kilometer verkürzt wird. Start und Zielort blieben zwar gleich, der Cormet de Roselend erwies sich nach Erdrutschen am Freitagabend aber als unbefahrbar.

Taktiererei gab es bei der letzten Chance vor Paris so noch weniger, schließlich machte der 33,4 Kilometer lange Anstieg mehr als die Hälfte der kompletten Distanz bei der 20. Etappe aus. Jumbo-Visma machte schon zu Beginn Tempo für Kruijswijk, das zahlte sich gegen die starke Ineos-Equipe allerdings nicht aus.

Die französischen Träume vom ersten Tour-Sieg seit Bernard Hinault 1985 platzten hingegen in den Alpen. Nach dem verletzungsbedingten Ausstieg von Thibaut Pinot (Muskelfaserriss) konnte auch Julian Alaphilippe als Liebling der Grande Nation im Finale nichts mehr zusetzen.

In der Höchstleistungskletterei verspielte der 27-Jährige nach 14 Tagen im Gelben Trikot auch noch das Gesamtpodest in Paris, auf dem nun Bernal, Vorjahressieger Thomas und Kruijswijk stehen werden. Alaphilippe beendet die Tour auf Rang fünf. (dpa)

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