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Belgischer Radsport trauert um Claude Criquielion [VIDEO]

Rad-WM 1988 in Ronse: Claude Criquielion passiert zu Fuß die Ziellinie. Foto: Belga

Der ehemalige belgische Radprofi Claude Criquielion ist tot. Der Straßenweltmeister des Jahres 1984 starb an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde 58 Jahre alt.

Premierminister Charles Michel (MR) würdigte Criquielion als „großen Champion“ und als einen „Gewählten, der den Bürgern nahe stand“. Crquielion war Michels Parteifreund. Für die MR war er Schöffe in seiner Heimatstadt Lessines.

Criquielion war in der Nacht von Sonntag auf Montag nach einem Schlaganfall in ein Krankenhaus in Aalst eingeliefert worden. Sein Gesundheitszustand wurde als „kritisch“ bezeichnet. Am Dienstagmorgen gab das Krankenhaus den Tod des früheren Radweltmeisters bekannt. Die Familie habe alle rechtlichen und administrativen Schritte für eine Organspende eingeleitet und werde keine Kommentare abgeben, hieß es.

Claude Criquielion im Mai 2014. Foto: Wikipedia

Claude Criquielion im Mai 2014. Foto: Wikipedia

Criquielion feierte seine größten Erfolge in den 80er Jahren. 1984 wurde er in Barcelona Radweltmeister.

Vier Jahre später wäre er es fast zum zweiten Mal geworden, doch wurde er auf der Zielgeraden im flämischen Ronse durch einen vom US-Amerikaner Steve Bauer verursachten Sturz daran gehindert (siehe VIDEO anbei).

Der Sturz von Ronse wurde von den belgischen Radsportfans als ein Skandal betrachtet. Übeltäter Bauer, der in Belgien beheimatet war, wurde in der Folgezeit bedroht.

Claude Criquielion gewann in seiner Profilaufbahn auch Klassiker wie die Flandern-Rundfahrt (1987), die „Classica San Sebastian“ (1983), die „Flèche Wallonne“ (1985 und 1989) und die „Tour de Romandie“ (1986). Im Jahre 1990 wurde er belgischer Meister.

Nach seiner aktiven Laufbahn blieb „Crique“ dem Radsport erhalten. Zur Saison 2000 übernahm er den Posten des Sportdirektors beim Team Lotto, wo er bis Ende der Saison 2004 verblieb. Seit 2005 war er Sportlicher Direktor beim belgischen Team Landbouwkrediet-Colnago. Dort ist auch sein Sohn Mathieu seit der Saison 2005 als Profi-Radrennfahrer beschäftigt.

Zu Ehren von Criquielion wurde 1991 ein Radrennen nach ihm benannt: „Grand Prix Claude Criquielion“. (cre)

Nachfolgend ein VIDEO (mit italienischem Kommentar) vom dramatischen Endspurt bei der Rad-WM 1988 in Ronse, wo Claude Criquielion vom Amerikaner Steve Bauer zu Fall gebracht wurde.

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