Gesellschaft

Positiver Corona-Test: Belgischer Prinz entschuldigt sich nach illegaler Party

04.07.2014, Italien, Rom: Prinz Joachim von Belgien kommt zur Hochzeit von Prinz Amedeo von Belgien. Foto: Albert Nieboer/RoyalPress/dpa

AKTUALISIERT – Ein positiv auf Corona getesteter Neffe von König Philippe hat sich in Spanien nach seiner Teilnahme an einer wegen der Pandemie illegalen Party entschuldigt.

„Ich bereue meine Handlungen zutiefst und akzeptiere die Konsequenzen“, schrieb Prinz Joachim in einer Mitteilung an spanische Medien. Die spanischen Behörden hatten zuvor wegen des Verdachts auf Verstoß gegen die Corona-Bestimmungen bereits Ermittlungen eingeleitet.

Joachim hatte am Dienstag voriger Woche im südspanischen Córdoba an einer Feier einer Familie teilgenommen, die nach Angaben der spanischen Behörden insgesamt 27 Teilnehmer hatte. Zu dem Zeitpunkt waren in der Region Andalusien wegen des Virus nur Zusammenkünfte von maximal 15 Personen zulässig.

01.06.2020, Belgien, Brüssel: Prinzessin Astrid von Belgien, Schwester von König Philippe und Mutter von Prinz Joachim, trägt einen Mundschutz, als sie aus einem Auto steigt, um an der Wiedereröffnung des Atomiums teilzunehmen. In Belgien werden die Corona-Maßnahmen gelockert. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

Nachdem das Königshaus in Brüssel von einem Treffen mit höchstens zwölf Personen gesprochen hatte, bekräftigte die Regionalregierung Andalusiens ihre Angaben. Nach einer Welle der Kritik ging am Sonntagabend auch Regionalpräsident Juanma Moreno mit dem Prinzen und der in der Region sehr bekannten Gastgeber-Familie hart ins Gericht: „Ein solches Verhalten darf sich nicht wiederholen. Das ist eine enorme Verantwortungslosigkeit.“ Man gefährde damit nicht nur sich selbst, sondern die „gesamte Gesellschaft“.

In seinem Schreiben räumte Prinz Joachim ein Fehlverhalten ein. Er habe „nicht alle Quarantäne-Maßnahmen eingehalten“. Der jüngste Sohn von Prinzessin Astrid, der Schwester des Königs, war laut Medien und den spanischen Behörden am 24. Mai nach Madrid geflogen und von dort mit dem Zug nach Córdoba weitergereist. Am Tag nach der Feier bekam er Symptome und einen Tag später, am 28. Mai, wurde er positiv auf das Coronavirus getestet.

Seit dem 15. Mai müssen sich alle aus dem Ausland einreisenden Menschen in Spanien einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen, was der Prinz offenbar nicht tat. Zudem sind die Umstände von Joachims Einreise noch unklar, denn bis zum 1. Juli darf man in Spanien nur einreisen, wenn man im Land einen Erstwohnsitz hat oder wichtige berufliche Gründe vorweisen kann. Der Palast in Brüssel betonte, es habe sich um eine Dienstreise zu einem Praktikum gehandelt. (dpa)

25 Antworten auf “Positiver Corona-Test: Belgischer Prinz entschuldigt sich nach illegaler Party”

  1. A. Schickelgruber

    Also ganz ehrlich, das ist alles unglaubwürdig und sehr konstruiert. Ich glaube diesem Prinzen und dem Palast kein Wort. Dieser Prinz ist eine Schande für unser Land! Er gehört vor Gericht und in den Knast.

  2. Ein Schande für unser Land?
    Wieso? Weil er sich womöglich nicht an die Regeln gehalten hat? Ich glaube dann wären jetzt aber Dutzende, ach, was sag ich, hunderte Gefängnise zu bauen! Wir wollen es doch mal nicht übertreiben!!

  3. lambertz printe

    „Dienstreise zum Praktikum“ ins Hochsicherheitsgebiet nach Spanien? Familienleben?
    Und wir durften nicht über die Grenze, geht’s noch.
    Aber die dürfen das ja die Priviligierten.

    • Krisenmanagement

      Komisch die anderen Belgier durften ihre Familie nicht besuchen im Ausland und so ein aristokratischer Knirps reist nach Spanien. Mindestens 250 Euronen Strafe eher mehr.Zwangsarbeit im Krankenhaus!

  4. Guido Scholzen

    1. Frage: Er war wegen einer Familienfeier ausserhalb der Landesgrenzen; Muss er jetzt auch 250€ Strafe bezahlen?

    2. Im Bericht steht: „…war laut Medien und den spanischen Behörden am 24. Mai nach Madrid geflogen und von dort mit dem Zug nach Córdoba weitergereist. Am Tag nach der Feier bekam er Symptome und einen Tag später, am 28. Mai, wurde er positiv auf das Coronavirus getestet.“

    Das geht aber schnell mit dem Ausbruch der COVID-19-Erkrankung bei diesem Prinzen: Die Inkubationszeit beträgt bis zu 2 Wochen, d.h. dass er wahrscheinlich mit dem Virus bereits in Spanien eingetroffen war, er hat sich also nicht unbedingt bei dieser (verbotenen) Familienfeier oder anderswo in Spanien angesteckt.

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