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Hazard, Courtois, Witsel und andere Teufel: Belgische WM-Stars vor Woche der Wahrheit

06.07.2018, Russland, Kasan: Das Team der belgischen Nationalmannschaft bejubelt den Viertelfinal-Sieg gegen Brasilien bei der WM 2018 in Russland. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Im Prinzip endet international die Transferzeit am 31. August 2018. Weil aber in der stärksten und reichsten Liga der Welt, der englischen Premier League, ab diesem Jahr das Transferfenster bereits am 9. August 2018 geschlossen wird (24 Stunden vor dem Start), wird das Transferkarussell im Weltfußball in den nächsten Tagen wie wild drehen. Und mittendrin findet man auf dem Karussell eine Reihe von belgischen WM-Stars.

AXEL WITSEL: Bereits seit Tagen erregt der Transfer des 96-maligen belgischen Nationalspielers Axel Witsel nach Borussia Dortmund die Gemüter. Der Lütticher ist sich mit dem Bundesligisten längst einig, jedoch legt sich der chinesische Verein Tianjin Quanjian quer.

06.07.2018, Russland, Kasan: Belgiens Axel Witsel (r) umarmt Kevin De Bruyne nach dessen Tor im Viertelfinale gegen Brasilien. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Die Chinesen räumten zwar ein, dass Witsel in seinem lukrativen Vertrag, den er Anfang 2017 trotz eines Angebots von Juventus Turin unterschrieb, eine Ausstiegsklausel hat und er im Prinzip für die Ablösesumme von 20 Millionen Euro gehen kann, die Dortmund auch bereit ist zu zahlen. Jedoch gelte diese Klausel im Vertrag nur für die Zeit, in der in China das Transferfenster offen sei, was aber nicht der Fall ist.

Nur ein Pokerspiel? Möglich. Witsel hat jedenfalls seinen Anwalt nach China geschickt, um mit Tianjin Quanjian die Sache zu klären.

EDEN HAZARD: Der Kapitän der Roten Teufel wurde von einer Fachjury zum zweitbesten Spieler der WM 2018 hinter dem Kroaten Luka Modric gewählt. Hätte Belgien das Endspiel erreicht, wäre er wohl auf Platz 1 gelandet.

23.06.2018, Russland, Moskau: Eden Hazard aus Belgien jubelt über seinen Treffer zum 4:1 im WM-Gruppenspiel gegen Tunesien. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa

Nachdem Hazard selbst noch während der WM angedeutet hat, dass für ihn der Zeitpunkt gekommen sei, um Abschied vom FC Chelsea zu nehmen, wurde der Belgier schon als designierter Nachfolger von Cristiano Ronaldo bei Real Madrid gehandelt. Der Portugiese ist bekanntlich zu Juventus Turin gewechselt.

Der Transfer von Hazard scheint sich aber nicht zu verwirklichen, angeblich wegen des neuen Real-Trainers Julen Lopetegui, der eher auf den spanischen Nationalspieler Isco zählt, um Ronaldo zu ersetzen. Und weil Isco schon bei Real unter Vertrag steht, weshalb über 200 Millionen Euro für Hazard zahlen?

Zwischendurch wurde Hazard auch mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht, wo er jedoch einer noch härteren Konkurrenz ausgesetzt wäre.

THIBAUT COURTOIS: Auch dem belgischen Nationaltorhüter, der zum besten Schlussmann der WM gewählt wurde, läuft die Zeit davon. Sein Transfer zu Real Madrid schien bereits in trockenen Tüchern zu sein, doch seit Tagen hört man nichts mehr.

10.07.2018, Russland, St. Petersburg: Belgiens Torwart Thibaut Courtois geht mit seiner Tochter auf dem Arm über den Platz nach der 0:1-Niederlage im WM-Halbfinale gegen Frankreich. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Courtois soll Chelsea sogar ein Ultimatum gestellt haben. Wenn die Londoner ihn nicht nach Madrid gehen ließen, würde er in einem Jahr ablösefrei gehen, weil dann sein Vertrag ausläuft. Dies könne nicht im Interesse von Chelsea sein.

Dass Courtois unbedingt zu Real Madrid will, hat auch und vielleicht sogar vor allem private Gründe. Aus seiner Zeit bei Atlético Madrid hat Courtois zwei kleine Kinder, die bei seiner früheren Lebensgefährtin in der spanischen Hauptstadt leben. Courtois möchte unbedingt mehr Kontakt zu den beiden Kleinen haben, was aber von London aus sehr schwierig ist.

MICHY BATSHUAYI, TOBY ALDERWEIRELD, MOUSA DEMBÉLÉ, ADNAN JANUZAJ, NACER CHADLI, SIMON MIGNOLET, THOMAS VERMAELEN, DEDRYCK BOYATA, LEANDER DENDONCKER: Auch sie wären einem Vereinswechsel nicht abgeneigt. Batshuayi ist beim FC Chelsea, von dem er letzte Saison an Borussia Dortmund ausliehen wurde, nicht erste Wahl.

Alderweireld verlor letzte Saison bei Tottenham Hotspur wegen einer schweren Verletzung, aber auch weil er sich weigerte, einen neuen Vertrag zu unterschreiben, seinen Platz in der Stammelf. Mignolet ist beim FC Liverpool nach Rekord-Torhüter Alisson Becker und Loris Karius nur mehr Torwart Nummer 3.

Nacer Chadlis Club West Bromwich Albion ist in die zweite englische Liga abgestiegen. Adnan Januzaj, der schon aus seiner Zeit bei Manchester United in England viele Bewunderer hat, erst recht nach seinem Klassetor bei der WM im Vorrundenspiel gegen England, wird neuerdings mit Leicester City in Verbindung gebracht. Zuletzt spielte Januzaj für Real Sociedad in Spanien.

28.06.2018, Russland, Kaliningrad: Michy Batshuayi aus Belgien beim Spiel gegen England. Foto: Marius Becker/dpa

Dedryck Boyata ist nach einer guten Leistung bei der WM ebenfalls im Visier anderer Vereine, doch will sein jetziger Club Celtic Glasgow den Belgier unbedingt behalten. Thomas Vermaelens Vertrag beim FC Barcelona läuft 2019 aus. Außerdem ist Vermaelen bei Barça nur zweite Wahl.

RADJA NAINGGOLAN: Der kampfstarke Mittelfeldspieler, der von Trainer Roberto Martinez vor der WM aussortiert wurde und danach seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärte, wechselte während der WM von AS Rom zu Inter Mailand.

MAROUANE FELLAINI verlängerte vor der WM seinen Vertrag bei Manchester United.

Von DRIES MERTENS (SSC Neapel) und THORGAN HAZARD (Borussia Mönchengladbach) hört man derzeit nicht viel, jedoch ist nicht auszuschließen, dass sie noch in diesem Monat August den Verein wechseln.

Auch auf der Trainerbank der Roten Teufel tut sich einiges: Cheftrainer Roberto Martinez hatte schon vor der WM seinen Vertrag bis zur EM 2020 verlängert, aber sein Assistent GRAEME JONES geht und wird Co-Trainer beim englischen Premier-League-Absteiger West Bromwich Albion. Auch der Verbleib von Co-Trainer THIERRY HENRY ist nicht sicher. Der Franzose hat seinen Millionen-Vertrag als Fußballexperte bei einem englischen Bezahlsender gekündigt, weil er sich für eine weitere Karriere als Trainer entschieden hat. Aber wann und bei welchem Verein? (cre)

2 Antworten auf “Hazard, Courtois, Witsel und andere Teufel: Belgische WM-Stars vor Woche der Wahrheit”

  1. Mein Gott, was für ein Theater….
    Die Frage, die sich mir stellt ist, ob unsere Teufel wegen des Geldes wechseln wollen oder weil sie evtl. in einem neuen/anderen/besseren Verein bessere Chancen haben. Witsel in China, war eindeutig eine Geldfrage !
    Dass die Vereine unsere guten Spieler nicht gerne gehen lassen wollen ist logisch, aber einen Spieler auf „Teufel komm raus“ (Achtung Wortspiel !) festhalten wollen ist nicht klug. Wer halbherzig oder notgedrungen in einem Verein spielt, von dem kann man eigentlich keine gute Leistung erwarten.
    Vertrag ist Vertrag, mich wundert nur, dass es z.B. in China ein anderes Transfer-Zeitfenster gibt, als in den anderen Ländern.

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