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Belgische Jupiler Pro League war in der Saison 2022/2023 die fünftstärkste Liga Europas

16.03.2023, Belgien, Anderlecht: Berlins Rani Khedira (r) kämpft um den Ball gegen Senne Lynen von Union St. Gilloise. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP

Im Gegensatz zu früher, als der RSC Anderlecht, der FC Brügge, Standard Lüttich und der KV Mechelen ein Endspiel in einem europäischen Wettbewerb erreichten oder ihn sogar gewannen, hatte Belgiens höchste Fußballklasse in Europa in den letzten Jahren und Jahrzehnten keinen hohen Stellenwert. Letzte Saison war jedoch eine Ausnahme.

Am Ende der Saison 2021/2022 war Belgien in der 5-Jahreswertung der UEFA auf Rang 13 abgestürzt. Das hatte sogar zur Folge, dass erstmals nach langer Zeit der belgische Landesmeister nicht mehr für die Gruppenphase der Champions League gesetzt ist.

So muss der Royal Antwerp FC in diesem Sommer die Playoffs der Champions League bestreiten. Ab der Saison 2024/2025 jedoch ist Belgiens Meister wieder in der Gruppenphase gesetzt.

13.09.2022, Portugal, Porto: Brügges Casper Nielsen (l) und Galeno vom FC Porto kämpfen um den Ball. Brügge gewann das Hinspiel in Porto 4:0. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Grund dafür sind die hervorragenden Ergebnisse der belgischen Clubs in der Saison 2022/2023. Meister FC Brügge erreichte das Achtelfinale der Champions League, die Union St. Gilloise das Viertelfinale der Europa League, während es der RSC Anderlecht und AA Gent ebenfalls bis ins Viertelfinale der Conference League schafften.

Das brachte Belgiens Clubfußball in der 5-Jahreswertung der UEFA die Rekordzahl von 14.200 Punkten. Nur vier Fußballnationen schafften mehr: England, Italien, Deutschland und Spanien.

Somit war Belgiens Jupiler Pro League in der Saison 2022/2023 die fünftstärkste Liga Europas (siehe Tweet unten), was am Mittwoch den belgischen Nationalspieler Thomas Meunier dazu veranlasste, die Tabelle der Saison auf Twitter zu posten.

Meunier könnte übrigens der nächste Vertreter der „Goldenen Generation“ sein, den es nach Jahren im Ausland (Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund) zurück nach Belgien zieht. Der 31-jährige Rechtsverteidiger wird mit seinem Ex-Verein FC Brügge in Verbindung gebracht, wo er den Ex-AS-Eupen-Spieler Clinton Mata (zu Olympique Lyon) ersetzen soll.

AS-Trainer Florian Kohfeldt klatscht einige seiner Spieler ab. Foto: Patrick von Staufenberg

Die Leistung der belgischen Clubs in der Saison 2022/2023 erfordert jetzt eine Bestätigung, damit es keine Einjahresfliege bleibt. Neben Meister Antwerp (Qualifikation Champions League) wird Belgien in der neuen Spielzeit international durch den KRC Genk  (Qualifikation Champions League), die Union St. Gilloise (Qualifikation Europa League) sowie den FC Brügge und AA Gent (Qualifikation Conference League) vertreten.

Nicht alle Sportjournalisten in Europa haben die außergewöhnliche Performance der belgischen Clubs in der letzten Saison registriert. Wie sonst ist zu erklären, dass das Fußballmagazin „Kicker“ sein Interview mit dem neuen Cheftrainer der AS Eupen, Florian Kohfeldt, mit der Frage begann: „Auf Ihrer vorherigen Station beim VfL Wolfsburg coachten Sie noch in der Champions League. Jetzt sind Sie zu einem Fast-Absteiger nach Belgien gewechselt. War die Verzweiflung nach einem Jahr ohne Job wirklich schon so groß, Herr Kohfeldt?“

Kohfeldt antwortete, dass die Jupiler Pro League aktuell – abseits der fünf Top-Ligen – „eine der spannendsten Ligen“ in Europa sei. „Grundsätzlich wird Fußball in Belgien nach vorne gedacht, mit ganz viel Tiefe im Spiel. Das deckt sich sowieso mit meinen Vorstellungen“, so Kohfeldt. (cre)

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