Die Franzosen werden wahrscheinlich über diese „dernière histoire belge“ schmunzeln, andere wiederum könnten an einen verspäteten Aprilscherz glauben. Es ist aber kein Scherz: Ein frankophoner Häftling darf seine Strafe nicht länger im flämischen Gefängnis von Brügge absitzen.
Nach Meinung eines Brüsseler Richters verstößt der Aufenthalt eines französischsprachigen Haftinsassen in einer Vollzugsanstalt in Flandern gegen die belgische Sprachengesetzgebung, meldete das deutschsprachige VRT-Portal flanderninfo.be.
Das im Eilverfahren verkündete Urteil besagt, dass der Häftling unverzüglich aus seiner Einzelhaft im Gefängnis von Brügge zu entlassen sei. Der Mann habe Anrecht auf eine Unterbringung in einer Haftanstalt, in der seine Muttersprache gesprochen wird.
Der belgische Staat muss für jeden weiteren Tag, den der französischsprachige Häftling in einem flämischen Gefängnis verbringt, 300 Euro bezahlen.
Das Problem ist aber, dass es in Belgien nur in Brügge eine Vollzugsanstalt mit einem Hochsicherheits-Trakt gibt. Hier saß zeitweise auch der Topterrorist Salah Abdeslam in Haft, bevor er nach Frankreich ausgeliefert wurde.
Dem Häftling, um den es jetzt in Belgien geht, war es gelungen, aus der Vollzugsanstalt Lantin bei Lüttich auszubrechen. Er war daraufhin nach Brügge in Einzelhaft verlegt worden.
Der Häftling klagte gegen seine Unterbringung und bekam jetzt Recht von einem Richter.
Bei diesem Urteil, das mit der Sprachengesetzgebung begründet wurde, handelt es sich um eine Premiere. Und wie immer in Belgien, kann man davon ausgehen, dass in dieser Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen worden ist – in welcher Sprache auch immer… (flanderninfo.be/cre)
Belgische Probleme: Gericht untersagt Internierung französischsprachiger Gefangener in flämischen Gefängnissen. https://t.co/Zxp0gniUOw
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) April 8, 2017
Wieder mal ein idiotisches, nicht nachvollziehbares Urteil eines belgischen Richters! In welcher Welt leben die denn?
Das würde ja jetzt bedeuten, dass deutschsprachige Häftlinge nicht mehr in Lantin einsitzen dürfen; also schnell her mit einem Gefängnis im deutschsprachigen Raum; Vielleicht könnte man ja den Betonklotz ATC entsprechend umbauen.
Sie haben Unrecht. DG gehört zu Wallonië.
die höchste in der Strafe (Fakten), können sie ihn als in Brügge anderswo setzen.
„weil er überall weg läuft oder Streitigkeiten“…..aber er hat das Recht, ihre eigene Sprache ….Das Gericht entschied nach dem Gesetz ,
Ich verstehe Ihre Sätze nicht.
@ Van Houtte, stimmt, ist schwer zu verstehen, diese Formulierung, man muss schon 2x diesbezüglich lesen, damit.s klappt
Ich verstehe Ihre Sätze nicht.
Also wenn ich Ihr Kauderwelsch richtig deute, gehört ‚Ostbelgien‘ – ehemals DG – so zur Wallonie, dass man sich um Spracherleichterung nicht zu kümmern braucht! Also kann alles auf Französich ablaufen, wir sind ja schließlich Teil der Wallonie!
Wohlverstanden, ich weiß auch, dass wir zur Wallonie gehören und plädiere keinesfalls für ein Gefängnis in Ostbelgien. Absurd ist einfach nur der Richterspruch.
Im Übrigen ist mir bekannt – nicht aus eigener Erfahrung als Knasti – dass es im früheren Gefängnis in Verviers und auch in Lantin Spracherleichterung für Deutschsprachige gibt. „Aber nix viele von Personal sprekt dort alleman“.
Die Justiz scheint unser Problem zu sein.
Nein, unsere Gesetze
Beides, mindestens. Mit der Politik weiter fahrend kann man noch viele Institutionen aufzählen. Bis hin zu den Gewerkschaften.
Bleibt da überhaupt noch was übrig was funktioniert?
Ah Ah Ah… Was wäre mit Integrationskurse für Französischsprachiger Häftling ????
Genau!! Gleiches Recht für alle, auch für Mimderheiten, und erst Recht, Flüchtlinge bekommen auch Rechte zugestanden und wir Einheimische ?
„Integrationskurse 10.49h ! Das habe ich auch diesen Vormittag häufig erwogen, die Mentalität derer (F) , man schweigt !
Ich verstehe Ihre Sätze noch immer nicht.
beim Tüv, nahe bei ???
Willkommen in Absurdistan.
Dann nehme ich mal an, dass nirgendwo in Belgistan arabisch sprechende Häftlinge einsitzen?
Dann haben ab sofort Verbrecher aus unserer schönen DG dank der Sprachengesetzgebung Narrenfreiheit. Denn soviel ich weiß gibt es im deutschsprachigen Teil Belgiens keinen Knast.
dem dürfte wohl so sein, glaube allerdings vor Jahren mal erfahren zu haben, dass vor Ort Sprachenerleichterungen sind. Welche ?? Es sitzen ja auch dort D-Bürger ihre Strafe ab, oder ?
Mit den D Bürgern ist das etwas anderes. Denn ich gehe davon dass von denen auch welche in Flandern und Wallonien einsitzen.
Zu Ihren Satz; „…ab sofort Verbrecher aus unserer schönen DG…usw…“
Diese von Ihnen genannten „Verbrecher“ müssen erst mal „geschnappt“ werden…
Wer und wie soll man dass denn hinkriegen???
Erstens ist unsere Polizei meistens zu spät zur Stelle und zweitens wenn mal nicht, sorgt unser Justizapparat dafür dass wir, dass Fußvolk, immer wieder überrascht werden.
Wat für ein beklopptes Land
Freunde, ich garantiere euch : Wenn irgend jemand diesem „Monsieur“ in flämischer Sprache gesagt hätte „Es hat jemand 50.000 € für dich gespendet, du kannst dir das Geld bei einem Wärter abholen“ – glaubt mir, der hätte das sehr sehr gut verstanden ….
MfG.
Es lebe Belgien. Nichts ist hier vereint. Hier arbeitet ein Gesetz gegen das andere. Bei so vielen Politikern kann das ganze nur schief gehen. Failed state
Failed State ? Dank der Flamen die ständig Staatsreformen fordern ! Dank denen haben wir 4 Regierungen, toll oder ??
Falsch, daran tragen die nur eine Teilschuld. In Flandern wurden auch aus Kostengründen das Parlament für Gemeinschaft und Region zusammen gelegt. Wieso wurde das in der Wallonie nicht gemacht?
Das übliche Gejammer bei OD, möge man doch endlich bei den nächsten Wahlen daran denken und entsprechend ändern. Aus meiner Sicht nennt das sich alternativ wählen !
„Der Mann habe Anrecht auf eine Unterbringung in einer Haftanstalt, in der seine Muttersprache gesprochen wird.“
d.h. das folglich ein deutschsprachiger Häftling in einem Gefängnis inhaftiert wird indem das Personal mit ihm in deutscher Sprache kommuniziert.
Was sagt hierzu unser Sprachensenator Herr MIESEN?
Im Gefängnis Verviers gab es deutschsprachiges Personal, in Lantin (Lüttich) gibt es auch deutschsprachige Wärter und Sozialassistenten.
Ein Gefängnis für den Gerichtsbezirk EUPEN ist schon mehrmals angesprochen worden, zumal im Prinzip bei jedem Gericht Erster Instanz ein Gefängnis sein sollte.
Mit dem hierüber angesprochenen Gerichtsurteil stehen wir also wieder vor der Frage der Gleichberechtigung der drei Landessprachen.
Warum nicht die existierenden „Recht sprechende Justizgebäude“ der DG-Ostbelgien als Gefängnisse proklamieren? Dann hätten die derzeitigen angestellten Insassen endlich mal eine Daseinsberchtigung: Weiterhin auf Steuerzahlerkosten gefüttert werden.
Belgisches Kasperle-Theater geht weiter !
(IRONIE)
„Und alle arabisch sprechenden Belgische: Der Arabisches Gemeinschaft (AG und nicht DG) will auch Territorium bekommen.
Wegen der rasche Bevölkerungszuwachs haben wir in Belgien arabisch sprechende Beamte eingestellt …Es fehlen derzeit noch arabisch sprechende Ministeriums und Gefängnis…
Und die TG (Türkische Gemeinschaft Belgien) und die RG (Russische Gemeinschaft Belgien)…
Einfacher wäre es, weniger Beamte einzustellen…
in Flandern, spricht man auch französisch?? aber dies ist über das Schreiben, Lesen und … ??? in französisch ….
Die DG braucht dringend und sofort ein Hochsicherheitsgefängnis. Man kann doch unseren vom rechten Weg abgekommenen Bürgern deutscher Zunge unmöglich einen unfreiwilligen Aufenthalt in einem allophonen Milieu zumuten. Und außerdem und vor allem schafft das sichere Arbeitsplätze.
Haben Sie sich schon mal den Aushub für den Keller des neuen Justizpalastes am Rathausplatz angesehen? Da geht doch was …
Sichere Arbeitsplätze und extra Beamten die Nichts erzeugen und noch viel mehr Millionen Steuergeld kosten werden… Wer soll das alles bezahlen ?
Die Belgier tragen doch jetzt schon die höchste Steuerlast aller OECD-Länder. Ich bin mir sicher: Wir schaffen das!
Meinen Sie Löwin!?_?_?_ Bestimmt nicht mit dem unfähigen Haufen an Möchtegernen, die sorgen zuerst mal für ihre Tasche!?_?_? Und, warum Ihr komischer Ausdruck: wir schaffen das?_?_
Der komische Ausdruck meint mit einem gehörigen Schuss Ironie: Zwar könnten wir das schaffen, aber wir verkackeiern uns dabei selbst und fügen uns als uneinholbare Steuerrekordler weiteren Schaden zu.
http://www.lecho.be/economie-politique/belgique-economie/Belge-au-travail-celibataire-et-sans-enfant-Ceci-ne-va-pas-vous-ravir/9881896?ckc=1&ts=1491944151
„Sichere Arbeitsplätze und extra Beamten die Nichts erzeugen und noch viel mehr Millionen Steuergeld kosten werden… Wer soll das alles bezahlen ?“
Klar kosten diese Arbeitsplätze viel Geld, aber die Aussage „Beamten die nichts erzeugen“ ist wohl sehr arrogant und kleinkarriert. Ich bin mir sicher, dass es noch sehr wohl Beamte gibt, die ihren Job richtig machen ohne dem Staat zuviel zu kosten.
@systray,
Ja es gibt viel Beamte die ihren Job richtig machen: Sie geloben, treu, loyal und gehorsam ein Leben lang dem Staat …Beamten sind Staatsdiener, arbeiten für den Staat.
In der Feudaherrschaft gab es nur Reiche die auf kosten der Bauern und Handwerker lebten, in der modernen sozialen Demokratie Sind es Politiker und Beamten die auf kosten der Bauern, Handwerker (und In der Privatwirtschaft arbeitenden Bevölkerung) leben.
Beamten sind Staatdiener und wenn unser wirtschaft ist „pleite“ wer zahlt die Beamten ?
Der Staat hat kein Geld. Wenn er Geld hat, dann hat er es den Menschen vorher weggenommen. Wenn er Geld ausgibt, dann gibt er ihr Geld aus.
@Baudimont: Unser politisches System fußt auf Umverteilung von Geldern. Wie das genau funktioniert, lesen Sie hier: https://www.iwkoeln.de/iw-dossiers/beitrag/ueberblick-die-starken-stuetzen-die-schwachen-128802
Fragen Sie mal bei Gelegenheit in Marche – en – Famenne nach, wieviele Arbeitsplätze das dortige Gefängnis geschaffen hat.
Und was die Mitarbeiter des Gerichts in EUPEN angeht, dieses dreht seit seiner Gründung mit einer Unterzahl an Richtern, Staatsanwälten, Greffiers (Gerichtsschreibern) und Angestellten in der Gerichtskanzlei und der Staatsanwaltschaft; Hier wird sicher nicht auf Steuer(zahler)kosten nichts getan. Sie dürfen natürlich das Gegenteil denken, denn Gedanken und Meinung sind frei. Jedoch können Sie sich gerne überzeugen gehen, dass am Gericht in EUPEN gearbeitet wird – die Sitzungen sind öffentlich.
Und zum Glück gibt es auch andere Beamte, die Ihren Job pflichtbewusst und gut erfüllen, sonst ginge nämlich gar nichts mehr – und ein Minimum an Staat bleibt nunmal notwendig.