Mit einem Sieg heute Abend in Brüssel gegen Estland kann sich die belgische Fußball-Nationalelf das Ticket für die Winter-WM 2022 in Katar (21. November 2022 bis 18. Dezember 2022) sichern. Selbst ein Unentschieden würde normalerweise wegen der deutlich besseren Tordifferenz der Belgier (+17) im Vergleich zu Wales (+1), dem letzten Gruppengegner am kommenden Dienstag in Cardiff, reichen.
Es wäre das fünfte Mal in Folge, dass die Roten Teufel an einem großen Turnier teilnehmen nach der WM 2014, der EM 2016, der WM 2018 und der EM 2020. Das hat es noch nie gegeben. Der bisherige Rekord von vier Teilnahmen in Folge hielt die Nationalelf unter Trainer Guy Thys (EM 1980, WM 1982, EM 1984 und WM 1986).
Nationaltrainer Roberto Martinez muss zwar auf einige wichtige Leistungsträger wie Romelu Lukaku, Toby Alderweireld, Youri Tielemans oder Michy Batshuayi verzichten, aber sein Kader ist stark genug, um gegen die Nummer 105 der FIFA-Weltrangliste zu bestehen.
Rund 36.000 Zuschauer werden um 20.45 Uhr (live auf RTBF1 „La Une“ und vtm) im Brüsseler König-Baudouin-Stadion der Partie beiwohnen. Das Hinspiel in Estland gewann Belgien 5:2.
Mit einem Sieg wären Kevin De Bruyne, Eden Hazard & Co. für die WM qualifiziert und würden damit einem „Endspiel“ um den Gruppensieg am Dienstag in Wales und vor allem auch zwei Entscheidungsspielen gegen einen anderen Gruppenzweiten aus dem Weg gehen. Die Partie in Cardiff am Dienstag wäre somit das erste Testspiel im Hinblick auf die WM in Katar.
Für die beiden verletzten Lukaku und Batshuayi wird Christian Benteke als Sturmspitze zum Einsatz kommen. Die Startelf könnte wie folgt aussehen: Courtois – Castagne (Meunier), Denayer (Boyata), Vertonghen – Witsel, Vanaken, De Bruyne, Thorgan Hazard (Carrasco) – Mertens, Benteke, Eden Hazard.
Junge Spieler wie Charles De Ketelaere, Arthur Theate, Alexis Saelemaekers und Dante Vanzeir werden wahrscheinlich nicht von Beginn an zum Einsatz kommen. Sie werden wohl im Fall einer vorzeitigen Qualifikation am Dienstag in Wales ihre Chance bekommen. Man weiß ja, dass Nationaltrainer Martinez kein Freund von einer radikalen Verjüngung ist, was dem Spanier auch schon mehrfach vorgeworfen wurde.
Unterdessen hat die belgische U21-Nationalmannschaft am Freitag einen weiteren Schritt in Richtung EM in Rumänien und Georgien gemacht. Die „Diablotins“ besiegten in Löwen die Türkei 2:0.
Die belgische U21 hat damit bisher alle fünf Spiele in ihrer Gruppe gewonnen. Belgien führt mit 15 Punkten (5 Spiele) vor Dänemark mit 6 Punkten (3 Spiele) und Schottland mit 4 Punkten (3 Spiele). So schlecht, wie manchmal behauptet, ist es also um den Nachwuchs nicht bestellt. (cre)