Sport

AS Eupen mit dem ersten Geschäftsjahr „sehr zufrieden“ – Selbst Zuschauerzahlen sind okay

Zufriedene Gesichter bei der ersten Bilanzpressekonferenz der AS Eupen am Dienstag am Kehrweg. Foto: OD

Nicht nur sportlich, auch finanziell läuft es rund bei Fußball-Zweitligist AS Eupen. „Wir sind mit dem ersten Geschäftsjahr seit dem Engagement von Aspire sehr zufrieden“, erklärte am Dienstag bei einer Pressekonferenz am Kehrweg Finanzdirektor Thomas Herbert: „Wir haben jetzt die einmalige Chance, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in Eupen dauerhaft Profifußball möglich ist.“

Das erste Geschäftsjahr erstreckt sich vom 1. Juli 2012 bis zum 30. Juni 2013. Die Zufriedenheit sei umso größer, als man beträchtliche Finanzprobleme hier vorgefunden habe, sagte Herbert. Es seien 4,6 Millionen Euro Schulden getilgt worden.

3,6 Millionen Euro wurden für die Rückzahlung von Verbindlichkeiten an Eupener Unternehmer aufgewendet. Es wurden zudem neue Werte geschaffen. 7,3 Millionen Euro wurden investiert, wovon größtenteils die Eupener Wirtschaft profitiert habe.

Gesamtumsatz von 9,3 Millionen Euro

Finanzdirektor Thomas Herbert (links) und Generaldirektor Christoph Henkel. Foto: OD

Finanzdirektor Thomas Herbert (links) und Generaldirektor Christoph Henkel. Foto: OD

Im ersten Geschäftsjahr belief sich der Gesamtumsatz auf 9,3 Millionen Euro. Während die KAS Eupen VoG einen Jahresüberschuss von 2,6 Millionen Euro erwirtschaftete, gab es bei der AFD Eupen AG (AFD steht für „Aspire Football Dreams“) einen Fehlbetrag von 1,09 Millionen Euro.

Die Einnahmen setzten sich im ersten Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

  • Spielbetrieb (zum Großteil Zuschauereinnahmen): 377.462 Euro
  • Sponsoring, Merchandising: 23.148 Euro
  • TV-Vermarktung: 167.533 Euro
  • Einnahmen aus Transfers: 91.680 Euro
  • Einnahmen Training Center Fees: 2.806.738 Euro *
  • Sonstiges: 5.860.193 Euro

* Die „Einnahmen Training Center Fees“ beinhalten jene Summe, die Aspire für die Ausbildung seiner Spieler durch die AS nach Eupen überweist.

Die Ausgaben gestalteten sich im ersten Geschäftsjahr wie folgt:

  • Personalaufwand: 5.200.411 Euro
  • Betriebliche Aufwendungen: 1.665.893 Euro
  • Materialaufwand: 117.743 Euro
  • Abschreibungen: 394.928 Euro
  • Finanzaufwendungen: 74.128 Euro
  • Sonstiges: 272.301 Euro

Was den Personalaufwand betrifft, so beschäftigt die AS heute 58 Personen (Spieler inklusive). 14 neue Personen wurden in der Verwaltung eingestellt.

Zuschauerzahlen gar nicht mal so schlecht

Selbst mit der Zuschauerresonanz sind die Verantwortlichen der AS nicht unzufrieden. Foto: OD

Selbst mit der Zuschauerresonanz sind die Verantwortlichen der AS nicht unzufrieden. Foto: OD

Viele Eupener Fans mag ein wenig überraschen, dass die Verantwortlichen der AS Eupen mit der Zuschauerresonanz gar nicht mal unzufrieden sind.

Finanzdirektor Herbert verwies darauf, dass die AS im ersten Geschäftsjahr den drittbesten Zuschauerdurchschnitt in der Vereinsgeschichte gehabt habe. Wenn man das eine Jahr in der 1. Division und das erste Jahr nach dem Abstieg, wo zunächst noch viele Besucher aus der Saison in der 1. Liga gehalten werden konnten, mal außer Acht lasse, habe die AS sogar das beste Zuschauerergebnis in ihrer Geschichte gehabt, so Herbert: „Natürlich wären wir nicht unglücklich, wenn mehr Zuschauer den Weg ins Kehrwegstadion finden würden, doch muss man die Besucherzahlen immer im Verhältnis zur Einwohnerzahl einer Stadt oder einer Region bewerten.“

Kooperation mit FC und anderen Vereinen

Im Fall eines Aufstiegs in die 1. Division würden übrigens nicht nur die Zuschauerzahlen steigen, sondern auch die Einnahmen in den Bereichen Sponsoring und Merchandising sowie vor allem bei den Fernsehrechten.

In die Sportinfrastruktur am Kehrweg wird weiter investiert. Auf dem Gelände entstehen zusätzliche Trainingsplätze. Foto: OD

In die Sportinfrastruktur am Kehrweg wird weiter investiert. Auf dem Gelände entstehen zusätzliche Trainingsplätze. Foto: OD

Deshalb ist es das erklärte Ziel der Vereinsführung, den Aufstieg ins Oberhaus des belgischen Fußballs zu schaffen, nach Möglichkeit am Ende der laufenden Saison, und sich dort zu etablieren.

Die Stadt Eupen und ihr Umfeld sollen in den nächsten Jahren in noch größerem Maße von der AS profitieren, als dies zuletzt schon der Fall war. Dies gilt übrigens auch für den Jugendbereich.

In den nächsten 2-3 Wochen soll laut Generaldirektor Christoph Henkel Näheres bekannt werden über eine Intensivierung der Kooperation mit Nachbarverein FC Eupen sowie mit anderen Klubs aus der Region. (cre)

18 Antworten auf “AS Eupen mit dem ersten Geschäftsjahr „sehr zufrieden“ – Selbst Zuschauerzahlen sind okay”

  1. Viele Zweitdivisionäre beneiden Eupen wegen dieser Partnerschaft mit Aspire. Sollte Westerlo nicht aufsteigen am Ende dieser Saison, werden die die gleichen Probleme haben wie die AS nach Imborgia und nach Klein. Für die AS ist Aspire ein Geschenk des Himmels.

  2. „Sponsoring, Merchandising: 23.148 Euro“ da wird der Titel Marketing Manager doch zum absurdum, denn da kommt nicht einmal sein Gehalt rein. Also ein Verlust Geschäft. Und bitte schön, von wo kommen die Sonstige einnahmen in Höhe von 5.860.193 Euro!?

    • Hellseher

      Der Marketing Manager hat, nach ihrer Kritik, bereits versucht sich in die Karibik abzusetzen!
      Er kann mit dem Druck den man auf ihn ausübt nicht Leben.
      Spaß beiseite.
      Denken sie nicht, lieber Thierry, das ein Investor wie Aspire jemanden einstellt und ihm nicht auf die Finger schaut und Druck ausübt?
      Ich kann z.b. behaupten das nicht alles ganz korrekt verstanden wird!
      Meines Wissens ist Herr Palm erst seit März 2013 im Verein tätig und hat nichts mit den vorgelegten Zahlen der Saison 2012/13 zu tun!
      Des weiteren ist dieser Junge Mann sehr erfolgreich dabei, bei uns Unternehmern, das Ansehen des Vereins zu verbessern.
      Wenn über Jahre unseriös mit Unternehmern und Sponsoren umgegangen wird, können Sie nicht erwarten das von Heute auf Morgen alle zum Verein laufen und als Sponsoren Schlange stehen.
      Der Emir wird nicht reicher durch wegwerfen von Geld, die möchten sicher auch etwas einnehmen.
      Aber das ist bestimmt zu simpel für Sie.
      Kritik an allem und jedem ist wesentlich einfacher.

      • Habe ich irgendwo, den Name von Herr Palm hingeschrieben!?
        Ich persönlich habe großen Respekt für die Arbeit die Herr Palm vollbringt. Richtig lesen ist ein Vorteil. Also, bitte keine zusammenhänge hervorheben wo keine sind. ;-)

  3. Schwarzer

    Interessant könnte das sein, was am Ende des Artikels zu lesen ist: eine Zusammenarbeit mit dem FC Eupen und anderen Vereinen aus der Region. Wenn diese Zusammenarbeit gut und professionell organisiert wird, könnte sich der FC Eupen nach einigen Jahren des Niedergangs wieder nach oben orientieren. Das wäre auch im Interesse der jungen AS-Spieler, die wenig Chancen, in den Kader der 1. Mannschaft der AS zu kommen. Mal gespannt, wie diese Zusammenarbeit organisiert sein wird,

      • Die Zusammenarbeit Jugend mit Raeren-Eynatten und Lontzen gibt es in der Tat. Aber für uns Eupener wäre es doch ein Traum beide Vereine würden tolle Jugendarbeit für unsere Kinder in Eupen machen!!! Darauf soll es doch hinauslaufen, dass die Spieler (Eupener), die den Sprung nicht schaffen, zum FC gehen und dort die erste Mannschaft auf Dauer verstärken… So hätten wir in Eupen in Zukunft Fussballtechnisch viel zu feiern denke ich und wir würden das Maximum rausholen!! Weiter so – ich find das Klasse!!! Gibt es so etwas vergleichbares in der Größenordnung in Belgien Überhaupt im Jugendbereich, falls die AS und der FC wirklich ernst machen??? (auch aus dem Hintergrund das Professionalität Soziale Arbeit verschmelzen – Tolles Projekt)

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