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FC Bayern suspendiert Sadio Mané – Der Königstransfer ist zum Problemfall geworden

30.07.2022, Sachsen, Leipzig: Bayerns Sadio Mané. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

AKTUALISIERT – Der FC Bayern München greift durch und streicht Sadio Mané aus dem Kader für das Duell mit Hoffenheim. Der Senegalese hat sich zum Problemfall entwickelt. Auf und neben dem Platz.

In drei knappen Sätzen verkündete der FC Bayern am Donnerstagnachmittag das mit Spannung erwartete Strafmaß für Fußball-Profi Sadio Mané.

„Sadio Mané, 31, wird am kommenden Samstag nicht im Kader des FC Bayern für das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim stehen. Grund ist ein Fehlverhalten Manés nach dem Champions League-Spiel des FC Bayern bei Manchester City. Zusätzlich wird Mané eine Geldstrafe erhalten“, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister nüchtern mit und reagierte damit auf einen Eklat nach dem 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel (Spielbericht siehe unten).

07.04.2023, Bayern, München: Abschlusstraining FC Bayern auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße. Sadio Mané (l) und Leroy Sané kommen zum Training. Foto: Sven Hoppe/dpa

Medien hatten über eine Kabinen-Auseinandersetzung Manés mit Mitspieler Leroy Sané am Dienstagabend berichtet. Über die Höhe der Geldstrafe machten die Münchner keine Angaben. Details zum Fehlverhalten verrieten die Bayern in ihrer Stellungnahme ebenso wenig.

Vorausgegangen waren demnach Unstimmigkeiten zwischen beiden Profis während des Spiels: In der 83. Minute haderte Sané mit dem Laufweg Manés, der nicht entgegenkam, sondern in die Gasse durchgestartet war. Das Nachspiel folgte nach der Partie.

Als die Bayern die Strafe für ihren Königstransfer aus dem vergangenen Sommer bekanntgaben, hatten sich die beiden Streithähne dem Anschein nach schon wieder lieb. Im Training am Donnerstagmittag erschienen die Offensivspieler gut gelaunt, wärmten sich sogar in derselben Gruppe auf. Mané huschte das ein oder andere Mal ein Lächeln über das Gesicht, als er rund zwei Meter vor Sané seine Runden um den Rasen drehte. Lächelte Mané seine Probleme weg?

Ob sich Afrikas Fußballer des Jahres vor der Mannschaft entschuldigen musste, war unklar. Medien berichteten allerdings übereinstimmend, dass der 31-Jährige und Sané am Morgen zum Rapport zu den Vereinsbossen mussten. Mané war überpünktlich am Vereinsgelände angekommen – mehr als eine Stunde vor Trainingsbeginn.

01.04.2023, Bayern, München: Trainer Thomas Tuchel von München gestikuliert während des Spiels. Foto: Sven Hoppe/dpa

Für Mané ist die Strafe der nächste Rückschritt in einer ohnehin enttäuschenden Saison. Für die Münchner Führungsriege eröffnet sich einmal mehr ein unangenehmer Nebenschauplatz, den es abzumoderieren gilt. Der Mode-Trip von Serge Gnabry nach Paris oder der angebliche „Maulwurf“, der Interna nach außen trägt: Die Liste der Themen, die die sportliche Leistung des Bundesligisten in den vergangenen Wochen auch neben der Trennung von Trainer Julian Nagelsmann abseits des Platzes beschäftigten, ist lang. Erinnerungen an das Image des früheren „FC Hollywood“ werden wach.

Als wären die Münchner Wochen nicht schon turbulent genug. Die Triple-Mission, die die Bayern-Bosse unter Julian Nagelsmann gefährdet sahen und deswegen Thomas Tuchel an die Isar lotsten, ist nach dem K.o. im DFB-Pokal längst futsch. Nächsten Mittwoch droht das Aus in der Champions League. Und währenddessen entwickelt sich Mané immer mehr zum Problemfall. Auf und neben dem Platz.

Dabei galt der Angreifer im Sommer 2022 nach der Verpflichtung vom FC Liverpool als Münchner Königstransfer. Viele sahen in ihm den neuen Robert Lewandowski, einen Torschützenkönig, einen Star-Stürmer. Die Bayern waren mächtig stolz, einen Weltstar verpflichtet zu haben.

11.04.2023, Großbritannien, Manchester: Münchens Sadio Mané sitzt vor dem Spiel auf der Ersatzbank. Foto: Tom Weller/dpa

„Ich denke, die Fans werden ihn lieben und sind begeistert“, sagte FCB-Präsident Herbert Hainer damals. Doch die Euphorie verpuffte so schnell, wie sie entstanden war.

Der Senegalese ist seit Monaten entweder verletzt oder formschwach – aber immer frustriert. Der Sadio Mané aus Liverpooler Glanzzeiten ist in München bislang nicht angekommen. Sechs Bundesliga-Tore sind zu wenig, um seinem Ruf als Weltstar gerecht zu werden. Bei seinen Joker-Einsätzen wirkt der 31-Jährige oft wie ein Fremdkörper auf dem Feld.

„Er hat einen guten Schritt gemacht», sagte der neue Trainer Tuchel noch am vergangenen Samstag nach dem 1:0 beim SC Freiburg. «Er war fleißig, und ich habe das Gefühl, dass er weiß, wie er uns helfen kann.“ Auch in Manchester wurde Mané jedoch nur in der 69. Minute eingewechselt und konnte dem Spiel keine entscheidenden Impulse verleihen. Diese kann der Senegalese frühestens im Champions-League-Rückspiel am Mittwoch wieder setzen. (dpa)

FC Bayern droht nach 0:3-Niederlage im Gigantenduell bei Man City das Aus – Inter gewinnt 2:0 bei Benfica

Die zweite Titelchance in der jungen Tuchel-Amtszeit ist auch fast schon dahin. Bayern kassiert eine 0:3-Pleite bei Manchester City. Nach einem Traumtor unterlaufen eigene Fehler.

Der FC Bayern steht nach einem mitreißenden Champions-League-Gipfel mit Manchester City vor dem Aus. In einer höchst unterhaltsamen Königsklassen-Show verspielten die Münchner am Dienstag beim 0:3 (0:1) auch durch eigene Fehler nach der Pause eine bessere Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Mittwoch zu Hause. Nur ein großer Abend kann die Bayern, die auch schon im DFB-Pokal vorzeitig gescheitert sind, nun noch retten.

Nach einem Traumtor von Rodri (27. Minute / siehe VIDEO unten) leitete Dayot Upamecano mit einem schweren Patzer das 0:2 durch Bernardo Silva (70. / siehe VIDEO unten) ein. Superstürmer Erling Haaland, Vorbereiter beim 2:0, schockte die Bayern mit einem weiteren Treffer (76. / siehe VIDEO unten).

11.04.2023, Großbritannien, Manchester: Kevin De Bruyne von Manchester beim Eckball im Etihad Stadium. Foto: Tom Weller/dpa

Angetrieben vom früheren Manchester-Star Leroy Sané schnupperten die Münchner zwar wiederholt am Ausgleich, doch die Cityzens waren offensiv einfach wuchtiger. Bei Wind und Regen feuerte der neue Bayern-Coach Thomas Tuchel, der auf Kapitän Thomas Müller in der Startelf verzichtet hatte, sein Team ebenso emotional mit Gesten und Rufen von der Linie aus an, wie der frühere Münchner Trainer Pep Guardiola das Heim-Team. Seine Starauswahl unterstrich imposant, warum City der große Favorit auf den Titelgewinn in dieser Saison ist.

Die beiden Trainer-Giganten reichten sich schnell noch mit einem Lächeln die Hände, dann konnte es losgehen. Und wie! Im Dauerregen standen Tuchel und Guardiola unter Vollstrom, bisweilen nur ein paar Meter voneinander entfernt. Und auf dem rutschigen Rasen versuchten die Münchner, die massive Manchester-Startphase erstmal zu überstehen.

Tuchel hatte sich aus taktischen Gründen gegen Müller entschieden. „Ich liebe Thomas, aber wir erwarten kein typisches Thomas-Müller-Spiel“, hatte der Bayern-Coach beim Streamingdienst Amazon Prime Video betont. Den Verletzungsausfall von Eric Maxim Choupo-Moting versuchten die Münchner mit Beweglichkeit in der Offensive zu kompensieren. Schnell, wendig und dribbelstark waren die geforderten Prädikate.

11.04.2023, Großbritannien, Manchester: Münchens Leroy Sané (M) in Aktion gegen Manchesters John Stones (l) und Manchesters Manuel Akanji (r). Foto: Tom Weller/dpa

Und es deutete zunächst einiges darauf hin, dass Tuchel seine Mannschaft gut auf die gefürchtete Guardiola-Elf eingestellt hatte, die in den vergangenen acht Pflichtspielen acht Siege mit 31:3 Toren erzielt hat – darunter das 7:0 im Achtelfinal-Rückspiel daheim gegen RB Leipzig mit dem Fünferpack von Haaland.

Die Bayern hatten nach Aussage von Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor rund einem Jahr „nicht das nötige Kleingeld“ für den Norweger gehabt. Relativ im Griff hatten sie ihn nun. Eine halbe Chance in der fünften Minute, ein mutig-optimistischer Pass im letzten Moment von Bayern-Keeper Yann Sommer vor Haaland und weiterer Schuss des 22-Jährigen, den der Schweizer problemlos parierte – das war’s erstmal vom Haaland.

Der Startminutendrang von City war etwas gebremst, die Bayern boten Manchester wenig Räume und versuchten ihrerseits, den Ball zu halten. Trotz des massiven Potenzials von Manchester musste ein Kunstschuss her.

Sekunden zuvor hatte Nationalspieler Jamal Musiala noch die Bayern-Führung auf dem Fuß gehabt, sein Schuss aus rund zwölf Metern wurde aber abgeblockt. Auf der Gegenseite ließ sich Musiala zu leicht austricksen und Rodri nahm Maß, der Ball schlug im Tordreieck ein. An der Seitenlinie reckte Tuchel aus Frust die Arme nach oben, parallel drehten sich die beiden Trainer-Stars mit unterschiedlicher Gefühlslage Richtung Bank.

11.04.2023, Großbritannien, Manchester: Erling Haaland (r) von Manchester City erzielt das 3:0. Foto: Dave Thompson/AP

Und mit dem Tor kam auch wieder die Souveränität im Spiel von Manchester zurück. City demonstrierte, die Mannschaft der Titelfavorit ist. Die Bayern hielten aber weiter gut dagegen. Es fehlte aber an der Wucht. Gefährlich wurde es vorn, wenn Ex-City-Profi Sané beteiligt war wie bei einem Distanzschuss in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.

Im Spiel nach hinten verdiente sich Dauerkämpfer Joshua Kimmich Bestnoten, die Topchance zum möglichen 2:0 durch City-Kapitän und Nationalspieler Ilkay Gündogan nach einem Abklatscher von Sommer beim Herauslaufen konnte aber auch Kimmich nicht verhindern. Letztlich machte Sommer seinen Patzer wieder gut und parierte mit dem Fuß.

Halbzeit-Fazit von Bundestrainer Hansi Flick: „Das Spíel ist auf einem sehr hohen Niveau.“ Man habe aber schon gemerkt, dass beide Mannschaften Respekt voreinander hätten. Vor den Augen auch von Flick, der ihn zuletzt nicht nominiert hatte, verbuchte Sané mit einem Flatterball den ersten Torschuss Sekunden nach dem Seitenwechsel und leitete turbulente Minuten ein.

Zunächst mit einer weiteren Sané-Chance, aber wieder parierte Ederson. Nach einem Missverständnis zwischen Sommer und dem unglücklich agierenden Dayot Upamecano ging es im Bayern-Strafraum hoch her, nur mit viel Mühe und Glück verhinderten die Bayern den zweiten City-Treffer.

11.04.2023, Großbritannien, Manchester: Erling Haaland von Man City jubelt nach seinem Tor zum 3:0. Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa

Und wieder auf die andere Seite, wieder Sané, wieder Ederson. Danach musste noch mal Sommer sein ganzes Können aufbieten gegen eine immer wieder von Kevin De Bruyne angetriebene City-Mannschaft – der Belgier musste aber gut zwanzig Minuten vor dem Ende angeschlagen raus. Auch Tuchel tauschte Personal: Sadio Mané, einst beim FC Liverpool, kam für Musiala.

Das Problem aber war hinten. Upamecano wirkte die ganze Zeit schon nicht sicher und verlor völlig unnötig an Jack Grealish den Ball. Pass zu Silva, Tor. Tuchel schüttelte entgeistert den Kopf. Die Bayern taumelten gewaltig. Und Haaland gab ihnen den Rest. Nach dem Aus im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg im Viertelfinale braucht der FC Bayern nun ein Fußball-Wunder, um in der jungen Ära Tuchel nicht schon in der kommenden Woche die nächste Titelchance endgültig abhaken zu müssen. (dpa)

Inter stark beim 2:0-Sieg bei Benfica – Elfertor von Lukaku

Im Hinspiel um den erstmaligen Einzug ins Champions-League-Halbfinale hat Benfica Lissabon einen schweren Dämpfer hinnehmen müssen. Die Portugiesen, die im Achtelfinale den FC Brügge ausgeschaltet hatten, verloren die erste Viertelfinalpartie am Dienstag gegen Inter Mailand mit 0:2 (0:0).

Nicolò Barella (53. Minute) per Kopf und Belgiens Nationalspieler Romelu Lukaku (82.) per Handelfmeter erzielten die Tore für die Italiener, die nach zuvor sechs sieglosen Pflichtspielen wieder einen Erfolg feiern durften.

11.04.2023, Portugal, Lissabon: Romelu Lukaku von Inter Mailand jubelt nach dem zweiten Tor seiner Mannschaft. Foto: Armando Franca/AP

Für Benfica dagegen war es nach dem 1:2 zuletzt im Topspiel gegen Porto die zweite Niederlage nacheinander – ein Novum unter Trainer Roger Schmidt. Das Rückspiel findet nächste Woche Mittwoch in Mailand statt.

Die beste Chance im ersten Durchgang hatte Rafa Silva (16.), dessen Schuss aus kurzer Distanz von Inter-Torwart André Onana abgewehrt wurde. Ansonsten entwickelte sich vor 62.610 Zuschauern im Estádio da Luz eine zähe Partie.

Ohne den gesperrten Abwehrchef Nicolás Otamendi wirkte Benfica in der Defensive anfällig, klare Torgelegenheiten erspielten sich die Gäste aber zunächst nicht.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, als Inter die Kontrolle übernahm. Nach einer herrlichen Flanke von Alessandro Bastoni köpfte Barella aus spitzem Winkel das 1:0. Auf ähnliche Weise wäre fast das 2:0 gefallen: wieder flankte Bastoni (78.) aus dem Halbfeld, diesmal köpfte Denzel Dumfries – aber Benfica-Keeper Odisseas Vlachodimos wehrte ab. Für die Entscheidung sorgte schließlich der eingewechselte Lukaku per Handelfmeter, den Schiedsrichter Michael Oliver nach Sichtung der Videobilder gegeben hatte. (dpa/cre)

Nachfolgend im VIDEO die drei Tore von Manchester City gegen den FC Bayern:

34 Antworten auf “FC Bayern suspendiert Sadio Mané – Der Königstransfer ist zum Problemfall geworden”

  1. Experte nr1

    oooh…. tucheleffekt scheint zu fruchten für die bayern🙈😂 nagelsmann kann froh sein dass er nicht mehr da ist…. das sagt alles über den charakter der bayern aus…. schade🤷‍♂️

  2. Felicien

    Dieses Ergebnis war zu erwachten und entspricht absolut der Realität.
    Keiner konnte den klassenunterschied dieser beiden Mannschaften leugnen .
    Für diese Bayern stehen harte Zeiten bevor.

  3. Nun, als Trainer einer internationalen Topmannschaft wie Man City freust du dich schon innerlich, wenn du die Mannschaftsaufstellung der Bayern vor Spielbeginn erfährst : ohne den erfahrenen Thomas Müller aber gottseidank mit Upamecano! Denn der ist immer auf diesem Spiel-Niveau für einen kapitalen Bock gut. Wie gesagt, die City-Mannen brauchten ihn nur unter Druck zu setzen und prompt „hilft“ er ihnen. Das passiert zwar auch regelmäßig in der BL, dort fällt es aber nicht so ins Gewicht, weil die anderen Mannschaften nicht die Qualität haben diese Schwächen auszunutzen. Das Problem ist aber auch, dass die Bayern keine wirklichen Gegner in der BL haben und dies dann international auf höchstem Niveau zu spüren bekommen, wenn es um die „Wurst geht“. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Bayern in der ersten HZ durchaus mitgehalten haben und auch die eine oder andere Torchance hatten; andererseits hätte das Ergebnis durchaus höher für City ausfallen können, wenn Sommer nicht einige hundertprozentige Chancen von City vereitelt hätte. Und glücklicherweise für die Bayern hatte das „Monster von Manchester“ der gestern Abend auch nicht seinen besten Tag, trotz seinem Tor. Aber, wie gesagt, es gibt ja noch das Rückspiel und im Fußball ist bekanntlich alles möglich.
    Ein schnelles Tor für die Bayern und man wird sehen was dann passiert; ein 3-0 würde Verlängerung bedeuten und wer weiß, EM-Schießen mögen englische Mannschaften nicht so sehr und eine bereits abgedroschene Feststellung ist zudem, dass „englische Mannschaften außerhalb der Insel an Leistung einbüßen“. Das war nämlich auch bei City in den vergangenen Jahren der Fall.

  4. Bayern braucht auf jeden Fall im Sturm mehr Klasse als Masse und Torwart Sommer,abgesehen davon,dass er einfach zu klein ist,ist keiner für die „unhaltbaren“.Er hält was er halten muss,das war es dann aber auch.

    • Boah nee...

      Von der Ballannahme per Fuss, Spielaufbau, etc. ist Neuer eine Klasse über Sommer.
      Sommer, ab und zu, super Reflexe, aber das ist bei Bayern zu wenig.

      „City hätte gut und gerne noch 3-4 Tore gemacht ohne seine Reflexe.“

      Aber ohne etliche seiner Fehler vorher hätte er seine „super“ Reflexe überhaupt nicht benutzen müssen!

  5. Hans Eichelberg

    „Thomas Tuchel sagte: „Ich weigere mich, die Leistung schlechtzureden. Ich habe mich schockverliebt in meine Mannschaft. Heute hat es richtig Spaß gemacht.“ Wer den Zusammenhang nicht kennt, käme niemals auf die Idee, dass der Trainer des FC Bayern München gerade ein 0:3 in der Champions League kommentiert.

    Ja, Trainer müssen Durchhalteparolen ausgeben. Solange zumindest theoretisch die Chance besteht, das nackte Ergebnis im Rückspiel nächste Woche Mittwoch in München umzudrehen, darf Thomas Tuchel das Positive am Auftritt seiner Mannschaft herausheben. Auch Manchester City ist schlagbar, wie die Bilanz in der Premier League zeigt (vier Saisonniederlagen).

    Aber das ist Außenpolitik. Intern müssen die Bayern Tacheles reden. Nach der Auswärtspleite in der Königsklasse sollten Vorstandschef Oliver Kahn und sein Sportvorstand Hasan Salihamidzic nicht zur Tagesordnung übergehen dürfen. Der überstürzte Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel wirft doch ein paar grundsätzliche Fragen auf.

    Offenbar waren die Bayern-Bosse ja überzeugt, dass ihr Kader mehr hergibt, als Nagelsmann aus ihm herausgeholt hat. Schönerer Fußball sowieso – aber auch Erfolge jenseits der Bundesliga. Heute wissen wir: Das Risiko mit dem Trainerwechsel war zu hoch. Auch Tuchel konnte den Triple-Knockout nicht mit Handauflegen verhindern. Schönfärberei hilft da nichts.“
    (Pit Gottschalk, Journalist, Buchautor und Chefredakteur von SPORT1)

  6. Die ganzen Trainerwechsel, die seit Jahren in Mode sind, zeigen in den meisten Fällen keine Wirkung. Der eine kann ebenso wenig zaubern wie der andere. Vielleicht werden einige Klubs jetzt schlauer nach dem dümmsten Trainerwechsel aller Zeiten.

    • Wird sich in Zukunft nicht feststellen lassen können, weil wir nie wissen werden, wie die Saison mit Nagelsmann gelaufen wäre.
      Und weil natürlich auch Tuchel mit Bayern zu 90% jedes Jahr Meister wird und wir nicht ausschliessen können, dass das unter Nagelsmann nicht auch so gewesen wäre

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