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Uli Hoeneß muss vor Gericht

Uli Hoeneß denkt bereits an die Zeit danach. Foto: dpa

Der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München, Uli Hoeneß, muss sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor Gericht verantworten. Im März soll der Prozess beginnen. Der FC Bayern erklärte umgehend, Hoeneß solle seine Ämter trotzdem weiter ausüben.

„Ich bin sehr überrascht, dass unsere Selbstanzeige vom 17. Januar bis jetzt von den Behörden nicht für wirksam erklärt wird. Ich werde mit den Anwälten in den nächsten Monaten sehr hart daran arbeiten, dass unsere Argumente das Gericht überzeugen“, sagte der ehemalige Manager und heutige Präsident des amtierenden Champions-League-Siegers.

Rund 20 Millionen Mark von Louis-Dreyfus

Uli Hoeneß (links) mit Robert Louis-Dreyfus, lange Zeit Mäzen von Standard Lüttich. Foto: dpa

Uli Hoeneß (links) mit Robert Louis-Dreyfus, lange Zeit Mäzen von Standard Lüttich. Foto: dpa

Es geht um ein Konto in der Schweiz, das Hoeneß ab 2001 für private Börsenspekulationen genutzt hatte. Das Geld auf diesem Konto – wohl rund 20 Millionen Mark – kam ursprünglich vom früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus, der früher auch der große Mäzen des belgischen Erstligisten Standard Lüttich war. Auf die Gewinne soll Hoeneß dann die fällige Kapitalertragssteuer nicht gezahlt haben. Diese Steuerschulden beliefen sich laut Medienberichten auf rund 3,2 Millionen Euro.

Nach dem Scheitern des Steuerabkommens zwischen Deutschland und der Schweiz Ende 2012 zeigte sich Hoeneß im Januar 2013 selbst an. Am 20. März standen dann morgens die Fahnder vor der Tür seines Hauses am Tegernsee. Gegen Hoeneß lag ein Haftbefehl vor, der aber außer Vollzug gesetzt wurde. Die Rede ist von einer Kaution in Millionenhöhe.

Viele Briefe von Fans des FC Bayern

Anti-Bayern-Häme im Internet.

Anti-Bayern-Häme im Internet.

Vereinspräsident Uli Hoeneß freute sich indes gegenüber Medien über das erneut ausgesprochene Vertrauen vom Aufsichtsrat des FC Bayern München.

„In allen Sitzungen war immer die hundertprozentige Unterstützung des Aufsichtsrats, des Verwaltungsbeirats und der Fans spürbar. Ich habe unglaublich viele Briefe von Fans bekommen, die sich hinter mich als Präsident stellen. Ich habe diese Fehler als Privatmann gemacht und stehe als Privatmann dazu, aber ich glaube nicht, dass meine Arbeit für den FC Bayern darunter gelitten hat“, wurde Hoeneß am Montag zitiert. (tagesschau.de/dpa/cre)

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