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Bart De Wever: „Sollte es Gott tatsächlich geben, würde er mit Sicherheit mich und die N-VA wählen“

N-VA-Chef Bart De Wever. Foto: dpa

Bart De Wever, Chef der flämischen N-VA und Bürgermeister von Antwerpen, hat am Freitag der Tageszeitung Het Laatste Nieuws ein längeres Interview gegeben und dabei eine Aussage gemacht, die andere Politiker wohl nicht zu machen gewagt hätten.

In dem Gespräch äußert sich der N-VA-Chef u.a. zu den Kommunalwahlen im Oktober 2018, bei denen er seine eigene Nachfolge als Bürgermeister von Antwerpen anstreben wird, es aber mit einem starken Gegenkandidaten zu tun bekommen wird, nämlich mit Vizepremierminister Kris Peeters (CD&V).

Peeters will die Vorherrschaft der N-VA in der Scheldemetropole konterkarrieren, wobei De Wever nicht frei von Ironie meinte, Peeters sei ja gar kein echter Antwerpener, er habe nur „hier etwas gemietet“.

Die Schlagzeile von Het Laatste Nieuws mit der Aussage von Bart De Wever: “Als God bestaat, stemt hij op mij“.

Dann machte De Wever die Aussage, die es in sich hat: „Ich weiß nicht, ob Gott existiert. Wenn er aber existiert, dann würde er mit Sicherheit mich und meine Partei wählen. Auf keinen Fall würde er die Grünen oder Roten wählen, und auch nicht eine Partei, die angibt, in seinem Namen handeln zu wollen.“ Eine Anspielung auf die CD&V…

De Wever bat jedoch Het Laatste Nieuws ausdrücklich darum, seiner Aussage über Gott ein ? hinzuzufügen, „weil die Opposition sonst im Ernst behaupten wird, dass ich mich als Gottes Gesandter betrachten würde“.

In dem Interview mit Het Laatste Nieuws geht De Wever auch auf die persönlichen Angriffe ein, deren Zielscheibe er zuletzt war und die ihn persönlich sehr getroffen hätten. Dennoch hätten diese ihn nicht dazu veranlasst, sich von der Politik abzuwenden. Vielmehr fühle er sich sogar darin bestärkt weiterzumachen, bekräftigte der 47-Jährige, dessen Partei seit 2014 der föderalen Regierungskoalition angehört, zusammen mit MR, Open VLD und CD&V. (cre)

19 Antworten auf “Bart De Wever: „Sollte es Gott tatsächlich geben, würde er mit Sicherheit mich und die N-VA wählen“”

  1. Alfons Van Compernolle

    Wer von uns diese These von B.D.W. glaubt, der Glaubt auch, dass im Himmel immer und zu jeder Zeit Jahrmarkt ist! Sollte im Falle des Bestehens von „Gott“, dieser tatsaechlich beabsichtigen die N.VA zu Waehlen, dann wird es Zeit fuer uns NORMALSTERBLICHE ganz schnell die Mitgliedschaft in einer seiner Kirchen ein Ende zu setzen. Eine feste Burg ist unser Gott, eine gute Wehr und Waffe……. heisst es in in einer Hymne der Evangelischen Kirche und ich hoffe auch gegen N.VA & Vlaams Belang!

  2. Ein rachsüchtiger, nach Vergeltung strebender Gott, der laut Bibel zu unzähligen Gewalttaten, Tötungsakten aufruft und mit Höllenqualen droht, für den es nur Gut oder Böse, Himmel und Hölle gibt und der gegenüber Andersgläubigen nur wenig Toleranz kennt, ist bei der N-VA bestens aufgehoben.

  3. Also ehrlich, wie eingebildet und von sich eingenommen kann man nur sein? Ich mag den Herrn De Wever nicht, und das aus mehreren Gründen.
    1. hat er als Antwerpener Bürgermeister auch da nicht viel zustande bekommen. Außer flotten Sprüchen und platten Parolen ist er nicht sonderlich in Erscheinung getreten. Außerdem macht man keine Politik mit Stammtischparolen.
    2. mischt er sich unbefugt in die Föderalpolitik ein und meint, den Staat aus dem Hintergrund zu regieren. Keiner scheint sich richtig dagegen zu wehren. Das bekannteste Beispiel ist die unberechtigte Teilnahme an einer Sitzung des Sicherheitsraten im Kabinett des Premiers
    3. Außer Blockaden und Favorisieren seiner „Sponsoren“ kann er kein Programm vorlegen, das den Namen auch verdient. Als bestes Beispiel gelten die jüngsten Fälle bei denen seine Partei (und damit er selbst) keinen konkreten Vorschlag zum Erreichen der jeweiligen Ziele gemacht hat. Schlimmer noch, seine Partei saß mit am Verhandlungstisch.
    4. Die Abspaltung Flanderns aus Belgien, dass sein erstes Ziel ist betreibt er mit erschreckender Konsequenz, indem er die verbliebenen föderalen Dienste und Einrichtung systematisch zerstört oder ineffizient macht. (Siehe Verteidigung und andere). Er vergisst dabei, dass die Wirtschaft schon globalisiert ist und nur auf Zersplitterung und Teilung wartet, um ihr Diktat den jeweiligen Regierungen aufzudrücken.
    5. Er wollte nie Teil der Föderalregierung sein, zieht aber, wie oben erwähnt, die Strippen aus der zweiten Reihe. Ich nenne sowas Feigheit, die Verantwortung nicht übernehmen zu wollen, aber dafür alles bestimmen zu wollen.
    Ich mag zwar auch nicht, wie Politiker anderer Parteien mit der Macht umgehen, die sie mit dem Amt Übernommen haben, aber das, was die NVA hier abliefert, ist unterste Schublade.
    Ich hoffe nur, dass es ein Umdenken gibt und dass auch der Wähler beim nächsten Mal sein Gehirn einschaltet und Parolen hinterfragt. Populisten sind dann schnell entlarvt.

    MfG

    • Ich glaube Sie sind nicht all zu gut auf dem Laufenden was die belgische Politik angeht.
      1. Antwerpener Bürgermeister : lassen wir die Antwerpener entscheiden, ich glaube allerdings dass die NVA und Bart De Wever sehr gute Chancen haben bei der nächsten Wahl
      2. Die Einmischung in die Politik. Belgien ist eine Parteikratie, Politik wird immer in den Parteigremien entschieden und sicherlich in den Gremien der stärksten Partei Flanderns oder Belgiens
      3. Sie spielen sicherlich auf den sogenannten Energiepakt an, der voll von guten Vorsätzen und hohlen Sprüchen ist, aber keinerlei konkrete Massnahmen und Zahlen (vor allem Kosten) beiinhaltet. An dem Zustandekommen dieses „Paktes“ hat die NVA nicht mitgewirkt.
      4. Die Abspaltung Flanderns ist sicherlich das erklärte Ziel. Doch bei den bisherigen Staatsreformen (sechs ???) hat die NVA nie teilgenommen und Belgien ist schon längst gespalten, man siehe nur die Geldverteilung (mehr Geld bei Regionen als beim Zentralstaat) und die Kompetenzen (Ceta konnte auch durch die DG abgelehnt werden). Auch finde ich dass die NVA Minister ihr Amt ausgezeichnet ausüben (im Vergleich zu vorherigen Regierungen).
      5. Ob er Premierminister werden wollte oder nicht, weiss ich nicht. Was ich sehr wohl weiss ist das bei dem Klima das bei den letzten Wahlen in der Wallonie herrschte, diese nie einen NVA Mann als Premier akzeptiert hätte.
      Was Sie jetzt „unterste Schublade“ nennen weiss ich nicht.

  4. Ekel Alfred

    @ Alfons Van Compernolle, eigentlich sind wir der Merkel zu Dank verpflichtet….denn durch ihren unüberhörbaren und bis heute unverständlichen Willkommensgruss sind die bislang traumatisierten Bürger endlich aufgewacht….da wurde mehr als verdeutlicht, wie Politik so hinter dem Rücken des kleinen Mannes abläuft….die traditionellen Parteien erleben z. Zt. den freien Fall….

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