Notizen

Nicht einmal mehr beim Streik ist Belgien geeint: Keine Züge am 6. und 7. Januar – aber nur in der Wallonie

Kein Zug am Eupener Bahnhof am Dienstag? Foto: OD

Neues Jahr, neue Streiks! Die frankophonen Gewerkschaften der Eisenbahner sind fest entschlossen, ihre Mitglieder aufzurufen, am Mittwoch, dem 6. Januar, und Donnerstag, dem 7. Januar, die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaften in Flandern hatten ihren Streikaufruf zurückgezogen.

Es könnte also an den beiden genannten Tagen ziemlich chaotisch werden im belgischen Bahnverkehr. Die Arbeitsniederlegung beginnt übrigens bereits am Dienstag, dem 5. Januar, um 22 Uhr.

Die Föderalregierung hatte sich bereit erklärt, im Streit um ein neues Tarifabkommen einen Schlichter einzusetzen, sofern die Gewerkschaften ihre Streikankündigung zurückziehen würden. Die flämischen Gewerkschaften gingen auf die Forderung ein, die frankophonen aber nicht.

Es geht nicht nur um ein neues Tarifabkommen, sondern auch um Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität bei der belgischen Eisenbahn.

Der Generalsekretär der sozialistischen Gewerkschaft FGTB, Marc Goblet, bedauerte am Montag in einem Interview der RTBF die Haltung der flämischen Gewerkschaften, die ihre Streikankündigung zurückgezogen hatten. Es gebe zwar regionale Unterschiede, jedoch seien die Gewerkschaften machtlos, wenn sie nicht geeint auftreten würden. „Dann spielen wir der N-VA in die Karten“, so Goblet. (cre)

6 Antworten auf “Nicht einmal mehr beim Streik ist Belgien geeint: Keine Züge am 6. und 7. Januar – aber nur in der Wallonie”

  1. Mischutka

    Wenn das so weiter geht mit diesen „Brüdern“, kann man in absehbarer Zukunft die Sache anders herum betrachten : Dann können sich die Eisenbahner „Streiker“ nennen und ab und zu diese „Aktivität“ unterbrechen und „zum Tag der Arbeit“ aufrufen ………
    GARANTIERT OHNE QUATSCH : Vor ein paar Monaten sagte doch einmal ein Bahn“arbeiter“ zu mir, als ich ihn (für jemand) um eine Auskunft bat : „NOUS AVONS LE PLUS DIFFICILE METIER DU MONDE“ ………. (Ob der gesetzlich gezwungen wurde, diesen Beruf auszuüben ???)….
    MfG.

  2. „Dann spielen wir der N-VA in die Karten“, so Goblet.

    Mit diesem einen Satz wird klar worum es hier geht. Arbeiterrechte? Verbesserung der Arbeitsbedingungen? Tarifverträge? Nein, wir wollen nur der N-VA eins „draufgeben“.

    • Unregierbarer

      So ist es! Denn dies ist mal wieder eine Steilvorlage für die N-VA, die dann weiterhin behaupten kann, dass der belgische Föderalstaat unregierbar sei… Ergo: nur ein „unabhängiger Teilstaat Flandern garantiert seinen flämischen Bürgern das Paradies auf Erden“. Und: ca. 30% der Flamen glauben das auch immer noch !

  3. Der FGTB hat noch nicht verstanden dass die klassischen Streik-Gewerkschaften, die die Belgische Politik von der Straße aus vor sich her trieben, klinisch tot sind. Die Stahlindustrie ist tot, es bleibt nur noch die rot verseuchte SNCB wo sich die Gewerkschaften noch austoben können; noch, denn die Abspaltung der Flamen zeigt nur die Sinnlosigkeit der Wallonischen Streikkultur.

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