Gesellschaft, Meinung

Die Babyboomer in Rente [Zwischenruf]

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Bevor Sie an der belgischen Küste in ein Restaurant einkehren, ist es ratsam, vorher einen Tisch zu reservieren. Obwohl seit der Corona-Krise und erst recht seit Beginn des Ukraine-Kriegs die Preise gesalzen sind, findet man in Ostende oder Blankenberge selbst an einem ganz gewöhnlichen Wochentag keinen Platz mehr, wenn man nicht vorher reserviert hat.

Es sind vor allem Menschen im fortgeschrittenen Alter, die in einem Speiselokal an der „Digue“ mittags ein üppiges Mahl genießen. Es sind rüstige Rentner.

Es sind die Babyboomer, die im Gegensatz zu ihren Eltern nicht den Zweiten Weltkrieg miterleben mussten, auch nicht den Wiederaufbau, sondern vom rasanten Fortschritt in den Jahren und Jahrzehnten danach profitiert haben.

Rüstige Rentner. Foto: Shutterstock

Die Glückspilze haben den Wohlfahrtsstaat genossen. Mancher von ihnen wurde sogar frühpensioniert und hat gute Chancen, mehr Jahre in Rente als am Arbeitsplatz zu verbringen.

Und dennoch: Die rüstigen Rentner tun gut daran, die Jahre im Ruhestand in vollen Zügen zu genießen, solange sie es noch können. Zumal nicht gesagt ist, dass es diese goldenen Zeiten noch lange geben wird.

Auf die kommenden Generationen lauern viele Gefahren – von den horrenden Staatsschulden und der galoppierenden Inflation, die uns die verschiedenen Regierungen sowie die Draghis und Lagardes von der EZB hinterlassen haben, über den Klimawandel bis zu den Folgen des Kriegs in der Ukraine. Dunkle Wolken, wohin das Auge reicht.

Ein Zwischenruf.
Illustration: Pixabay

Nicht zu vergessen die Alterspyramide, die auf der Spitze steht, weil immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner Beiträge zahlen müssen.

Die Menschen werden in Zukunft länger arbeiten müssen. Die höhere Lebensdauer macht’s möglich und nötig – es sei denn, sie geht wieder zurück, weil immer mehr Leute an ihrem Arbeitsplatz tot umfallen und somit die Rente, für die sie jahrzehntelang eingezahlt haben, erst gar nicht mehr antreten können.

Es könnte sogar noch dicker kommen. Wenn nämlich der Klimawandel in Ostende und an allen anderen Küsten dieser Erde den Meeresspiegel weiter ansteigen lässt und es dort überhaupt kein Leben mehr gibt. Oder wenn in Moskau Wladimir Wladimirowitsch Putin, der bedauerlicherweise auch mit 69 Jahren noch immer nicht in Rente ist, ganz Europa zugrunde richtet… (cre)

50 Antworten auf “Die Babyboomer in Rente [Zwischenruf]”

  1. Man kann davon ausgehen dass dieser Personenkreis zu einer bestimmten Gruppe gehört, den pensionierten Staatsfunktionären aller Verwaltungsebenen. Diese erhalten ja praktisch das letzte Gehalt als Pension womit der Ruhestand für diesen Personenkreis keinen Einkommensverlust darstellt. Ein Industriearbeiter wird hingegen mit einer Rente abgespeist die ihm das Dinieren an der Digue nicht erlaubt….

    • @ Dax , die von ihnen erwähnten pensionierten Staatsfunktionären haben sowieso keine Zeit , um sich an der Küste ihre Wämpse zu sonnen , weil diese noch immer vollbeschäftigt sind mit zusatzjobs .
      Vielleicht kann es möglich sein , das diese miese Sorte noch bis ans Ende ihrer irdischen Tagen satt werden .

  2. Peter Müller

    Ausgenommen davon , wûrde ich nicht da meine Zeit verbringen. 1. Zu teuer 2. Menschen ohne Ende, die sich über den Weg laufen,der nicht breiter ist wie ein Bahnsteig, und dahinter die fiesen Wolkenkratzer. Nein Danke, Urlaub sieht anders aus.

  3. Ich bin oft in Valkenburg, Maastricht und Aachen. Die Terrassen sind an solch schönen Tagen bis tief in den Abend brechend voll. Und es sind nicht nur rüstige, sondern auch ebenso viele unrüstige Rentner dort. Es wird konsumiert, als gäbe es kein Morgen. Meiner Frau und mir gefällt´s. Und dabei haben wir nur eine Durchschnittsrente, aber ein Eigenheim. Dafür haben wir uns ja auch 30 Jahre krummgelegt und nebenbei für kleines Geld gearbeitet. Von nichts kommt nichts.

  4. Kleiner Tipp. Fahrt an der französischen Küste nur 100km hinter der Grenze. Hier kostet ein Essen auf der Promenade nur selten mehr als 17 Euro. Und die Leute sind super freundlich. Und kein Ausblick auf Hochhaus Romantik

    • Eifel_er

      Genau, wir fahren zweimal pro Jahr dorthin, Topf frischer Muscheln zb max. 15 Euro, in Belgien wahrscheinlihch an der Kuste nun ca. 28 Euro, sogar das belgische Bier an Frankreichsküste ist wesentlich billiger. Die belgische Küste zieht den Urlaubern nur das Geld aus der Tasche für null Qualität.

  5. Exbeamter

    Naja Dax, jeder ist seines Glückes Schmied. Jedem steht frei, die freie Wirtschaft zu wählen oder den Staatsdienst. In der freien Wirtschaft hätte ich als Zivilingenieur ein Vielfaches von dem verdienen können was ich beim Staat verdiente. Jetzt habe ich 3400 Rente und lass es mir gutgehen, nicht in Ostende sondern in Malaucene, wo ich ein kleines Haus gekauft habe.
    Dieses ewige Geheule von Leuten, welche in der Privatwirtschaft Geld gescheffelt haben aber unfähig waren es so anzulegen dass sie im Alter genug haben geht mir auf den S…k.

  6. Frankenbernd

    Kann da einigen Foristen nur zustimmen. Die belgische Kueste ist nicht nur teuer, sondern auch total verbaut. „Bausuenden“ verganener Jahrzehnte, leider zu spaet. Ein Stueck weiter in NL oder Frankreich ist es nicht nur preiswerter sondern auch schoener, natuerlicher.

  7. Gerechtigkeit, jetzt!

    Das Rententhema wird als Köder von der Politik gebraucht! Immer wieder als Stimmenfang und Lobhudelei willkommen!
    Es wird Zeit da mal Vergleiche zu ziehen! Die Politikerrenten sind im Verhältnis sehr viel zu Hoch gegenüber die des Normalbürgers!
    Das ein Politiker eine gute Pension beziehen muss, keine Frage, aber niemals eine solche die 6-7 mal Höher ist!
    Da hört die Fairness auf!
    Bitte an die Medien dabei das Volk mal gründlichst auf zu klären, denn so wie jetzt kann es nicht weitergehn!
    Womit haben diese Leute wohl den viel zu grossen Unterschied verdient!?

    • Kunigunde

      Da kann man nur Zupflichten! Obschon die Rentenkassen bereits seit Jahren nur so dahin siechen, bedienen sich die Politik- Grossverdiener weidlich an den Trögen der Pension.
      Haben diese Wasserprediger überhaupt das Volk gefragt dafür?
      Ganz sicher nicht, sonst wären diese frappierenden Unterschiede nicht so krass.
      Es wäre effektiv allerhöchste Zeit dieses heikle Thema mal auf zu arbeiten, bevor es zu spät wäre!?

  8. Robin Wood

    Was auch viele vergessen ist, dass die Politiker zusätzlich zum ihrem Gehalt auch Handy/Handykosten, Sprit, Spesen, Auto (mit dem sie auch privat fahren und auch dann den Sprit bezahlt bekommen), Auto-Versicherung und Auto-Unterhalt bezahlt bekommen. Dazu noch die kleinen „Festivitäten“ mit Schampus, wie sie auch B. Johnson mit seinen Kabinettsleuten feierte.
    Wenn die Rente dann zu klein wäre, wo sie ja dann all das selbst zahlen müssen, würden sie ziemlich dumm aus der Wäsche gucken.
    Aber solange wir nicht aufstehen vom Sofa und demonstrieren, werden sich die Politiker weiter bedienen. Wir lassen uns alles so lange gefallen, bis es zu spät ist.

    • Glauben Sie denn, dass die normalen Rentner auch nur einen Cent mehr Rente bekommen würden, wenn Politiker weniger bekommen würden? Wenn nicht, dann handelt es sich bei Ihrem Einwand nur um eine Neiddebatte.

      • Tragisch

        Logisch, Sie sind mir ein ganz Schöner. Neiddebatte oder nichts! Hier sind Fakten, und die sollten angeklagt sein! Warum muss ein Politiker fast an die ZEHNTAUSEND Euro Rente per Monat bekommen, und das gegen die quasi Normalrente eines Arbeiters oder Putzfrau, der/die so um die TAUSENDFÜNFHUNDERT Euro pro Monat erhält! Wetten dass die Politiker dazu auch noch andere versteckte Vorteile haben, wo wir nichts von wissen?!
        Unerhörte Bevorzugung nennt man das. Daher muss dringend hier gehandelt werden. Die Politiker*innen lachen sich doch ins Fäustchen dabei! Und der Normalrentner kann in den Mond schauen! Eine FRechheit sondergleichen, solche Praktiken!

        • Da ist im Prinzip etwas dran. Aber man muss genau hinsehen und dann mal die Verhältnismäßigkeit beurteilen. Manche Politiker bekommen wirklich weitaus mehr, als ihrer Verantwortung angemessen wäre. Aber man muss sie wohl nicht mit einem Durchschnittsverdiener ins Verhältnis setzen, sondern mit Leuten, die an anderer Stelle größere Verantwortung als der Durchschnitt tragen. Insgesamt spielen sie vielleicht nicht einmal im Mittelfeld. Was wirklich irre an unserer Gesellschaft ist, sind die Einkommen von Fußball- und sonstigen Stars, Vorstandsvorsitzenden von Großbanken usw. Es gibt eine Kaste von Größtverdienern, deren Bezüge derartig außer jeden Verhältnisses sind, dass sich einem der Vergleich mit den Einkommensunterschieden im Feudalsystem aufdrängt. Früher Hermelinkragen und Schlösschen, heute Motoryacht mit Hubschrauberlandeplatz und Begleitschiff.

    • deuxtrois

      „Was auch viele vergessen ist, dass die Politiker zusätzlich zum ihrem Gehalt auch Handy/Handykosten, Sprit, Spesen, Auto (mit dem sie auch privat fahren und auch dann den Sprit bezahlt bekommen), Auto-Versicherung und Auto-Unterhalt bezahlt bekommen. “

      Ich kenne auch sehr viele Arbeitnehmer, die das ebenso haben (Firmenwagen mit Privat-Kilometer ohne Aufpreis), Firmenhandys, dank Tankkarte auch der Sprit direkt bezahlt – Steuern und Versicherung zahlt die Firma.

      „Dazu noch die kleinen „Festivitäten“ mit Schampus, wie sie auch B. Johnson mit seinen Kabinettsleuten feierte.“

      Ja, diese Arbeitnehmer haben dann auch noch öfters mal Aktivitäten mit der Firma, wo der typische, ostbelgische Chef mal gerne auch die Getränkerechnung übernimmt für die Belegschaft.

      „Aber solange wir nicht aufstehen vom Sofa und demonstrieren, werden sich die Politiker weiter bedienen. Wir lassen uns alles so lange gefallen, bis es zu spät ist.“

      Nur zu, gehen Sie mit gutem Beispiel voran, Sie Sofademonstrant.

  9. Politiker

    Liebe OD-Schreiber, so langsam wird es langweilig! All eure Rückmeldungen zu gleich welchem Thema ( … vom Rentner, der die Plätze in den Restaurants an der Küste besetzt, der Krötenwanderung, dem Hunger in der Welt, der Narzissenwanderung, der Impfpflicht, usw enden im ewigen Gejammer über die Politiker, die Schweine sind, sich die Taschen vollstopfen und Champagner trinken. Wenn es denen so gut geht, dann werdet doch auch Politiker, statt immer wieder die gleiche Leier anzustimmen!

    • Ankläger

      Sehr geehrter Politiker!
      es ist ja nicht so, dass wir in Belgien deren zuwenig hätten!? Man könnte den Leuten noch vieles mehr anhängen, und nicht nur die exhorbiante hohen Pensionen!? Fûr wen war er Beruf gedacht?
      Ganz sicher nicht für das Wahlvolk und die Steuerzahler aus zu plündern. Nein, der Berufsstand war gedacht um den Bürgern*innen zu dienen.
      Hier gilt vormalig „Bedienen“, und zwar sich selber!? All die dicken Pensionen die diese Leute sich zuviel genehmigen, die fehlen im Grossen Pott der Allgemeinheit!
      Und Ihr Satz: dann werdet doch auch Politiker, der ist sowas von blöd und eigennutzig!
      Gerade das Gegenteil machen sehr viele in dem Beruf, sie werden drastisch abgewählt, sehen es nicht ein, und letzlich landen sie dann doch noch auf einem bestbezahlten und sehr Hohen Posten!
      Siehe die letzten Wahlen der DG, wo der heutige Parlamentspräsident hochgradig weniger Stimmen bekam, sich aber über einen mit sehr gutem Lohn und besonders Rente beglückte!?
      Von wegen ihr Kommentar!
      Die Politik im Lande Belgien ist überdimmensional präsent in allen Bereichen! Das Preis-Leistungs Verhältnis ist desaströs und schief. Schuldenberge en Masse, Steuern en Masse!
      Aber viel zu viele der Nichtstuer, Erfinder und Nebenjober! Aber keiner ändert das! Der Industrielle und Mittelstandsunternehmer hätte längst seine zu vielen Arbeiter und Angestellten entlassen um ja nicht in den Bankrott zu schlittern!
      In der Politik wird weiter erfunden und gewurschtelt, die ändern sich selber nicht, eher noch das Gegenteil wird der Fall sein!
      Also überdenken Sie ihren Kommentar, der zieht nämlich nicht! Wer sägt sich schon den Ast ab auf dem er selber sitzt!?
      Andere Leute und Instanzen braucht das Land, und das sehr schnell!

          • deuxtrois

            Man darf auch Unsinn den ganzen Tag reden, das macht eine Demokratie aus.
            Ändern tut es allerdings nur wenig. Jeder darf eben auf seine eigene Art und Weise seine „geschätzte“ Lebenszeit „verschwenden“. Hier tun das ganz besonders viele.

      • Walter Keutgen

        Ankläger, weniger Stimmen zu bekommen, bedeutet aber nicht abgewählt sein, solange man genügend hat. Man hat dem jetzigen Parlamentspräsidenten noch nicht einmal Kopfstimmen übertragen müssen.

  10. Peter Müller

    Aber man muss sie wohl nicht mit einem Durchschnittsverdiener ins Verhältnis setzen, sondern mit Leuten, die an anderer Stelle größere Verantwortung als der Durchschnitt tragen.
    Ach ja, grosse Verantwortung. Und wenn es schief geht?, ist schon mal ein Politiker für seine Dummheit und Fehler zur Rechenschaft gezogen worden ! nein. Die sind höchstens gegangen, oder worden, und haben sich ein neues Nest gebaut.

    • Jutus Dimmerling

      Aber ja, Herr Müller! Ein Politiker mit Demut und Reuigem Abgang, den gibts nicht sehr oft. Immer waren’s die Anderen, die Vorigen. Und das schönste bei denen, nach gewissen Abgängen gab es sehr oft Super Posten in der Wirtschaft oder anderswo noch irgend eine Schublade des Staates, wo sodann noch fleissig geerntet wurde, noch viele Jahre danach.

  11. Vieles aufgedeckt, und vieles wahr in den Texten hiervor! Daraus kann man schliessen dass der kleine Mann von der Strasse es satt ist den Leuten ihr Leben zu versüssen und Durch zu füttern. Es sollte ein für allemal dem Berufsstand auf die Finger geschaut werden, damit der Sponsoring mal gestoppt würde.
    Viel zu lange macht das Volk dieses mit, aber jetzt sollte Schluss damit sein.

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