Gesellschaft

Aachen hat künftig nur noch eine Zeitung: „Aachener Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“ fusionieren

Die beiden derzeit erscheinenden Zeitungen seien vom Layout zwar unterschiedlich, inhaltlich jedoch nahezu identisch, teilte der Verlag mit. Foto: OD

In Aachen wird es nur noch eine Tageszeitung geben. Das Medienhaus Aachen will seine Zeitungstitel „Aachener Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“ zusammenlegen. Noch offen ist, welcher Titel bleibt oder ob das aus der Fusion hervorgehende Medium einen ganz neuen Namen erhält.

In einem Schreiben „In eigener Sache“ des Verlags heißt es: „Die Nachricht von der Einstellung der ‚Aachener Nachrichten‘ bedarf unserer Erklärung. Richtig ist, dass die ‚Aachener Zeitung’ und die ‚Aachener Nachrichten’ seit Langem inhaltlich sowie in der Gestaltung nahezu identisch sind. Die sinkende Druckauflage und auch gesellschaftliche Veränderungen haben immer mehr dazu geführt, dass die Profilierung dieser beiden Zeitungen als sozialliberale beziehungsweise wertkonservative regionale Tageszeitung obsolet wurde.“

Diese Profilierung sei lange Zeit sinnvoll und gut gewesen, heißt es weiter, „in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung und des Printauflagenschwunds wurde sie aber sowohl von uns als auch von vielen unserer Leserinnen und Leser immer stärker infrage gestellt“.

Die Titelseite der allerersten Ausgabe der „Aachener Nachrichten“ vom 24. Januar 1945. Die „Aachener Nachrichten“ waren die erste Zeitung in Deutschland, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs freigegeben wurde. Foto: OD

Schon seit Langem, bereits vor der Übernahme durch den neuen Mehrheits-Eigentümer Mediahuis, habe man sich mit dem Gedanken getragen, beide Zeitungen zu fusionieren. Diese Überlegungen seien im zurückliegenden Jahr konkreter geworden.

Ob die aus der Fusion hervorgehende Zeitung den Namen „Aachener Nachrichten“, „Aachener Zeitung“ oder einen ganz neuen Namen tragen wird, ist derzeit noch nicht entschieden. Eine Entscheidung solle im September per Gesellschafterbeschluss getroffen werden, hieß es.

Abschließend betont die Verlagsleitung, man sei sich über das historische Erbe der „Aachener Nachrichten“ als erster Tageszeitung des Nachkriegsdeutschlands im Klaren. Dieses Erbe werde immer ein Teil der „Medienhaus-Identität“ sein, unabhängig davon, welchen Namen die journalistischen Produkte hätten. „Das Wichtigste dieses Erbes werden wir nicht aufgeben: starken und unabhängigen Journalismus für die Menschen in unserer Region“, heißt es abschließend.

Anfang des Jahres hatte die belgische Mediahuis-Gruppe die Mehrheit an den Aachener Zeitungen übernommen. Die Anteile übernahm das europäische Medienhaus von den Familien Ernst, Hofmann und Maas. An dem Medienhaus Aachen hält neben dem neuen Mehrheitsgesellschafter aus Belgien (70 Prozent) die Aachener Nachrichten Verlagsgesellschaft GmbH (ANV), die zur Rheinischen Post Mediengruppe gehört, 30 Prozent. (cre/dpa)

16 Antworten auf “Aachen hat künftig nur noch eine Zeitung: „Aachener Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“ fusionieren”

  1. Peer van Daalen

    Na endlich!!! Daß eins der beiden Käseblätter überflüssig ist – haben BEIDE doch seit mehr wie 20 Jahren den SELBEN Inhalt – hätte schon vor mehr wie 20 Jahren zu diesem Schritt führen müßen.

    Eigentlich können beide Journaillen weg, weil, wenn ich diesen Satz lese, „„Das Wichtigste dieses Erbes werden wir nicht aufgeben: starken und unabhängigen Journalismus für die Menschen in unserer Region““, komme ich zu dem Schluß, daß Putin die zu Fleisch gewordenen Wahrheit und Seriosität ist.

    Das edle Erbe eines WAHREN Journalisten der alten Schule – nämlich Kaspar Vallot https://de.wikipedia.org/wiki/Kaspar_Vallot (den ich persönlich kenne und der übrigens 97-järig noch unter uns weilt) – haben diese beiden Schmierblätter schon vor mehr wie 2 Jahrzehnten mehrfach verraten und verhökert.

    Weg mit dieser Schund-„Literatur“ ….

      • Peer van Daalen

        @mutmaßlicher „besserwisser“: Ich spreche vier Sprachen fließend (Deutsch, Englisch, Portugiesisch und Kurdisch, leider nur sehr schlecht französisch), habe zwei große Bauerngehöfte in Belgien saniert (NUR! mit Eigenkapital) und mit gutem Erlös verkauft, etwa hundert Bäume gepflanzt, fast immer sehr gute bezahlte Jobs entsprechend meiner Fähigkeiten ausgeübt, zwei phantastische Töchter beim erwachsen werden zugeschaut,, habe noch immer eine überdurchschnittliche Potenz, die ich zu befriedigen weiß, …

        Jetzt machen Sie mal Ihren Jammerbeutel auf… :-)))

        • Fremdschämer

          @Peer van Daalen:
          „Ich spreche vier Sprachen fließend (Deutsch, Englisch, Portugiesisch und Kurdisch, leider nur sehr schlecht französisch), habe zwei große Bauerngehöfte in Belgien saniert (NUR! mit Eigenkapital) und mit gutem Erlös verkauft, etwa hundert Bäume gepflanzt, fast immer sehr gute bezahlte Jobs entsprechend meiner Fähigkeiten ausgeübt, zwei phantastische Töchter beim erwachsen werden zugeschaut,, habe noch immer eine überdurchschnittliche Potenz, die ich zu befriedigen weiß, …“

  2. Krisenmanagement

    Printmedien haben in den letzten Jahren total versagt. Gäbe es einen wertvollen und gut recherchierenden Journalismus, würde das auch honoriert. Ohne schlecht arbeitende Journalisten wären die letzten 2,5 Jahre nicht möglich gewesen. Hetze und Diffamierung waren an der Tagesordnung. Wer sich korrumpieren lässt muss die Rechnung hinterher bezahlen. Dies war erst der Anfang. Es werden noch viele folgen.

  3. der heilige josef

    Eine vollkommen aus der Zeit gefallene Zeitung ist die Aachener Zeitung, die ja vorher noch Aachener Volkszeitung hieß, aber dieser Name in Verbindung mit dem begriff Volk war den Machern wohl nicht mehr gut genug. Konservative Käseblätter haben wir genug, auch solche die sich nur der Hofberichterstattung verschrieben haben. Kritischen Journalismus findet man kaum noch im Blätterwald, auch beim Spiegel ist seit Jahren der Lack ab. Nur mal ein Beispiel für die mangelhafte Berichterstattung, der jahrelange Krieg im Jemen war immer nur eine Randnotiz obwohl dort hunderttausende zu Tode kamen. Liegt es vielleicht daran das die Saudis unsere Partner sind und dann siegt gleich die Doppelmoral.

  4. Bei unseren Heimatpropagandablättchen hat man aber wenigstens öfter auch mal was zu lachen, z.B. hier (Lektüre gratis): https://www.aachener-kaesezeitung.de/lokales/aachen/auto-durchbricht-kontrolle-auf-der-a44-und-fluechtet_aid-73450173 : “ Die Bundespolizei [= die Deutschen!] hat am Sonntagabend Fahrzeuge auf der A44 kontrolliert. Ein Auto hat diese Kontrolle durchbrochen und flüchtete. Dabei warf der Fahrer Drogen aus dem Fenster.“ – „durchbrach dieser die Kontrolle und flüchtete „mit Vollgas und rücksichtslos“ über das Aachener Kreuz und die A4 in Richtung Niederlande. Die Polizei nahm die Verfolgung auf. Dabei waren ein Hubschrauber und mehrere Polizeiwagen beteiligt. Hinter der Grenze wurde die Verfolgung jedoch abgebrochen, das Auto entkam.“

    Das wiederum könnte unseren belgischen Schutzleuten natürlich nicht, wenn wir wieder eingesperrt werden und sie dann „Republik“flüchtlinge, die sich der Festsetzung und der Entrichtung der 250€ Mindeststrafe – im Wiederholungsfall gern auch mehr – entziehen wollen kontrollieren.

    Da wird dann notfalls auch mal scharf geschossen, und die Verfolgung („auf frischer Tat ertappt und verfolgt“, daher so auch für belgische Ordnungskräfte möglich) notfalls bis nach Spanien fortgesetzt: Olé!

  5. His Masters Voice

    Mit diesem Zusammenschluß geht wieder ein Stück Medienvielfalt verloren. Von Unabhängigkeit ganz zu schweigen
    Vor einigen Wochen erzählte mir jemand das die Journalisten des BRF ihre Lohnzettel vom Ministerium bekommen.

  6. Besorgte Mutter

    @His Masters Voice, das mit dem Lohnzettel ist doch ganz normal, der BRF ist ein öffentlich rechtlicher Sender und keine Privatanstallt!
    Der Verwaltungsrat wird von den ins PDG gewählten gewählt.

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