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Auto stürzt von abgerissener Autobahnbrücke – Einiges unklar – Polizei sucht Zeugen

06.03.2023, Würselen: Ein Auto liegt auf dem Dach, nachdem es von einer demontierten Autobahnbrücke gestürzt ist. Im Hintergrund ist der Erdwall zu sehen, über den einmal die Fahrbahn führte und über den der Wagen mit hoher Geschwindigkeit gefahren war. Foto: Polizei Köln/dpa

AKTUALISIERT – Der Unfall ist spektakulär: Ein Auto stürzt auf einer Autobahnbrücke an einer Baustelle ab. Weil allem Anschein nach Absperrungen und Schilder fehlen. Am Tag danach hat die Polizei mehr Fragen als Antworten. Der Fahrer kommt mit leichten Verletzungen und einem gehörigen Schrecken davon.

Einen Tag nach dem Unfall, bei dem ein Mann mit seinem Wagen an einer abgerissenen Autobahnbrücke bei Aachen in die Tiefe stürzte, ist für die Ermittler einiges unklar. „Wir suchen noch Zeugen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Köln.

Nach ersten Erkenntnissen hätten am Ort des Unfalls Baustellenabsperrungen und Umleitungsschilder gefehlt. Sie seien vor Ort nicht gefunden worden. Geklärt werden müsse, wer die Absperrungen weggeräumt habe und warum dies passiert sei. Es könne aus mutwilligen oder fahrlässigen Gründen geschehen sein.

Foto: Shutterstock

Bei dem spektakulären Unfall war am Montagmorgen ein 54 Jahre alter Autofahrer bei Aachen mit seinem Wagen auf einen gesperrten Abschnitt der A44 gefahren und auf die darunter verlaufende Landstraße gestürzt. Der Wagen flog gut 25 Meter weit, überschlug sich in der Luft und blieb etwa fünf Meter tiefer auf dem Dach liegen.

Der aus der Region stammende Fahrer überstand die Kollision ohne gravierende Verletzungen. Er konnte selbst aus seinem auf dem Dach liegenden Wagen aussteigen, verbrachte aber nach Polizeiangaben die Nacht zum Dienstag im Krankenhaus. Die Polizei wurde von einem Zeugen alarmiert.

Der Polizeisprecher sagte, die Ermittlungen stünden am Anfang. Es gebe Angaben von Zeugen. Doch suche die Polizei weitere Hinweisgeber, die zwischen Sonntagnachmittag – zu dem Zeitpunkt war laut Polizei noch jemand von der Baustelle vor Ort – und dem Unfall am Montagmorgen um kurz vor 6.00 Uhr etwas Verdächtiges gesehen hätten. Die A44 verbindet von der belgischen Grenze aus Aachen mit Düsseldorf und dem Ruhrgebiet. Der 54-Jährige war in Richtung Lüttich unterwegs.

Die Autobahnbrücke an der Anschlussstelle Broichweiden in Würselen war im Juli 2022 abgerissen worden. Zwei Ersatzbrücken führen seitdem rechts und links an dem abgerissenen Bau vorbei. Der Abbruch ist Teil des geplanten sechsspurigen Ausbaus der A44 zwischen dieser Anschlussstelle und dem Autobahnkreuz Aachen. (dpa)

11 Antworten auf “Auto stürzt von abgerissener Autobahnbrücke – Einiges unklar – Polizei sucht Zeugen”

  1. Robin Wood

    Da hat der Fahrer aber wirklich mehrere Schutzengel gehabt.
    Es scheint ja ziemlich sicher zu sein, dass Absperrungen und Schilder entfernt wurden. Ich frage mich, was für Menschen das sind, die so etwas machen.

    • 9102Anoroc

      @ – Robin Wood 10:59

      Die gleiche Frage hatte ich mir auch schon gestellt.
      Verstehe aber jetzt, dank dem Foto, besser ,weshalb der Unfall letztendlich für den Fahrer doch eher glimpflich ausgegangen ist.
      Angeschnallt war er mit Sicherheit und das Fahrzeug liegt ja nicht wirklich auf dem Dach , zwischen Dach und Boden gibt es Gott sei Dank einen kleinen Hohlraum.
      Das hätte auch ganz anders laufen können.
      Hoffentlich findet man die Täter, die janoch übler drauf sind , als Leute die schwere Gegenstände von Autobahnbrücken werfen.
      Ein paar Jahre in die Geschlossene könnte da sicher bei seltsamen Gedanken, Abhilfe schaffen.

      • Ursache?

        @ Anorac

        Können Sie sich vorstellen, dass jemand auf einer befahrenen Autobahn Absperrungen wegräumt, wie sie an einer so gefährlichen Stelle notwendig wären? Ich nicht!

        An einer Stelle wo die Fahrbahn plötzlich aufhört, gehören Absperrungen hin, die man nur mit Maschinen bewegen kann.

        • 9102Anoroc

          @ – Ursache 14:42

          Dann hat man aber vielleicht das Problem, das Fahrzeuge wie Kipper, Bagger und so weiter , auch nicht dorthin kommen möchten wo sie wollen.
          Hindernisse versetzt aufsetzen wo dann eben Bagger und Kipper im Zickzack zur Baustelle kommen, wäre natürlich eine Alternative gewesen , muss dann aber auch für diese und andere Fahrzeugführer gut sichtbar sein und je nach Situation, hätte vielleicht dadurch der Platz zum Wenden für kipperfahrzeuge gefehlt.
          Warum das so nicht praktiziert wurde ist natürlich auch fraglich .
          Wenn aber vor den zusätzlichen Hindernissen bei Dunkelheit die Hinweisschilder fehlen, dann wäre der Fahrer wohl gegen die Betonblock Absperrung gekracht.
          Wäre für ihn vielleicht sogar noch schlechter gewesen, im Prinzip aber , ist mit einer zusätzlicher Absperrung die Baustelle so einzurichten.
          Vielleicht hat man es im Nachhinein ja so gemacht.
          Es wundert mich aber trotzdem , weil im Prinzip in Deutschland die Baustellen so eingerichtet sind, dass es kaum ein Missverständnis gibt, zwischen den Planern, die für die Baustellen zuständig sind und den Verkehrsteilnehmern die diese Baustelle dann nutzen.
          Also wird der Hauptgrund wohl das entwenden der Schilder gewesen sein.
          Im Vergleich zu unserem Land ist man allgemein in Deutschland fähig eine Baustelle einzurichten , soll dies eine Ausnahme gewesen sein ?
          Möglich , aber unwahrscheinlich.

  2. delegierter

    ich habe mal von einem Unfall gehört wo Tiere auf der Fahrbahn gewesen sein sollen. Die waren wohl auch da, aber nach dem Unfall. Denn die Stacheldrähte waren mit einer Zange gekappt !!!
    DG. Dumm gelaufen ;)

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