Politik

„Ausgangssperre auch noch nach Horeca-Öffnung“

19.10.2020, Belgien, Brüssel: Zwei Polizeibeamte patrouillieren zu Beginn der Ausgangssperre durch Brüssel. Foto: Thierry Roge/BELGA/dpa

„Die Ausgangssperre wird noch einige Zeit in Kraft bleiben, auch nach der Wiederöffnung der Horeca-Betriebe“, sagt der föderale Justizminister Vincent Van Quickenborne (Open VLD).

Am Freitag hat der Konzertierungs-Ausschuss, wie berichtet, einige Lockerungen beschlossen, die zum Teil schon am diesem Montag, 8. März, in Kraft treten.

Die Ausgangssperre, die kürzlich von 22-6 Uhr auf 0-5 Uhr verkürzt wurde, bleibt indes bestehen. Und es sieht so aus, als würde es noch eine Weile dauern, ehe sie aufgehoben wird.

Auf Nachfrage der VRT vertrat Justizminister Van Quickenborne die Ansicht, dass die nächtliche Ausgangssperre noch einige Zeit in Kraft bleiben soll.

Justizminister Vincent Van Quickenborne (Open VLD). Foto: Shutterstock

„Auch wenn der Gastronomiebereich wieder öffnet, wird die Ausgangssperre noch bestehen bleiben. Natürlich wollen wir sie so schnell wie möglich aufheben, aber das kann nur zum richtigen Zeitpunkt geschehen“, erklärte der Minister.

Eine Nachricht, die er später in einem Tweet relativierte (siehe unten). „Wir werden die Ausgangssperre nicht eine Minute länger als nötig aufrechterhalten“, versicherte Van Quickenborne. „Aber um die Gastronomie am 1. Mai zu entspannen und ihr eine Perspektive zu geben, müssen wir sie noch eine Weile beibehalten. Wir werden alle Maßnahmen in den kommenden Wochen kontinuierlich überprüfen und die Ausgangssperre nur so lange wie nötig anwenden.“

Auch für Frank Vandenbroucke würde die Ausgangssperre nach der Wiedereröffnung des Horeca-Sektors im Mai bestehen bleiben. „Wenn wir den Gastronomiebereich wieder öffnen, werden wir dies behutsam tun. Außerdem ist es vielleicht gar nicht so schlecht, eine Ausgangssperre zu haben. Wenn wir Cafés und Restaurants im Mai wieder öffnen, aber nicht wollen, dass sie die ganze Nacht geöffnet bleiben, ist eine Ausgangssperre eine sinnvolle Maßnahme“, so der Gesundheitsminister. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

31 Antworten auf “„Ausgangssperre auch noch nach Horeca-Öffnung“”

  1. Wer sich weiter auf diese Spielchen einlässt ist selbst Schuld, bleibt zuhause bis der Blödsinn sich erledigt hat, soll sich der Horeca Sektor gegen diesen Quatsch mal wehren statt zu jammern.

  2. Joseph Meyer

    @Zuhörer
    wenn man Kinder und Jugendliche mit diesem Maulkorb über Nase und Mund in der freien Luft, beim Joggen oder Radfahren sieht, und jetzt wird ja überlegt auch Kinder ab 6 Jahre – ein Hohn !! – damit zu quälen, dann kann man nur noch fluchen, finde ich! Denn es gibt NICHTS mehr was noch irgend eine Maßnahme rechtfertigen würde! Aus allen Expertenmündern der Regierung kommen Tag ein Tag aus nur noch Lügen, man sollte sie alle „auf den Mond schießen“! Man kann es auch so formulieren:
    Eure täglichen Zahlen sind ein Witz:
    Träfe beim Lügen euch ein Blitz,
    schon lange wärt ihr Schall und Rauch,
    eine letzte Lüge noch als Hauch!

  3. Guido Scholzen

    Zum Teufel mit diesem Lockdown-Quatsch!
    Da viele Belgier, wenn möglich und nötig, ohnehin handeln wie Schweden, aber uns das schwedische Modell offiziell versagt bleibt; müssen wir ab heute wie Texaner denken.
    In Texas sind nämlich ALLE CORONA-MASSNAHMEN aufgehoben worden!

    https://kurier.at/politik/ausland/das-ist-verrueckt-texas-hebt-alle-corona-massnahmen-auf/401206465

    Und der senile Gutmenschen-Präsident Joe Biden im verklemmten Washington nennt dies ein „Neanderthaler-Denken“….. Man sollte Hate-Speech wirklich verbieten, auch dem US-Präsidenten! (oder war dies eine freie Meinungsäusserung?)

    Und warum wird diese politische Entscheidung aus Texas nicht in den öffentlich-rechtlichen deutschen Medien gekannt gegeben?
    Haben die Angst vor solchen Real-News?
    Könnte OD dies nicht als eigenständige Meldung bringen, denn bei BRF und GE war noch nichts zu lesen, obwohl diese Meldung schon einige Tage alt ist? Und unwichtig ist diese Meldung bestimmt nicht in Sachen Corona in der westlichen Welt.

  4. Krisenmanagement

    Viele Massnahmen des Stufenplans sind einfach nur gemacht, um uns noch tiefer reinzureiten. Welche Logik steckt, das man sich in Blasen trifft? Pfadfinderlager möglich sind mit 25 Menschen? Volle Klassen dürfen sich treffen (mindestens 25 verschiedene Haushalte)! Aber nachts zur „Avondlocktijd“ „Ausgangssperrenzeit“ ist der Virus wohl besonders gefährlich. Mittlerweile reisst selbst den so ergebenen Flamen der Geduldsfaden. Ausreiseverbot ist auch so eine unangemessene Grundrechtsverletzung. Im eigenen Land bleiben ist gut und schön, aber an der Küste stauen sich die Menschen. Im Venn sind immer viel zu viele Menschen unterwegs. Was spricht gegen ein Essen oder ein gepflegtes Getränk auf einer gut gelüfteten Terrasse? Nur wer am lautesten schreit bekommt die meisten Rechte. In den Studentenstädten ist die Situation schon jetzt nicht mehr beherrschbar. Diese Ministergestalten brauchen ja keine sozialen Kontakte. Auch ihr Gehalt wird weiter gezahlt. Nur bald ist kein Geld mehr da oder es ist nichts mehr wert, wenn das so weiter geht.

  5. @Krisenmanagement: Was nun? Sie fordern Lockerungen, bemängeln aber, dass die Situation in den Studentenstädten schon jetzt nicht mehr beherrschbar ist. Was glauben Sie denn, was los wäre, wenn jetzt 11 Millionen Belgier los gelassen würden?
    Entweder Hü oder Hott. Beides zusammen geht nicht.

    • Krisenmanagement

      @Logisch vielleicht bin ich ein bisschen HÜ oder HOTT. Ich denke, wenn die Menschen sich besser verteilen können ist auf jeden Fall besser. Das ist im Moment nur bedingt möglich. Der ganze Präsenzunterricht der älteren Jahrgänge war nicht nötig. Wenn mann sieht, wie die Schüler zusammen durch Sankt Vith ziehen. Dann weiss man, dass da etwas schief läuft. Die selben Schüler laufen am Nachmittag oder am Wochenende zur Oma. Die meisten Studenten kommen doch auch besser mit dem Onlineunterricht zurecht, wie die Lehrer und Professoren. Es fehlte die Konsequenz in vielen Alltagslagen die meisten Regeln umzusetzen. Der Alltag ist doch die Ansteckungsgefahr. Viel zu volle Supermärkte sind doch ein Beispiel. Die Hygieneregeln werden in vielen Ostbelgischen Supermärkten nicht eingehalten. Da wäre ein Besuch der eines Restaurants weniger problematisch. Nur vertraut der Staat selbst nicht seinen eigenen Kontrollorganen. Das wäre in den Lebensmittelbetrieben die FASNK (AFSCA) und nicht die lokale Polizei. Korrektes Tragen der Masken gehört auch dazu. Zugangsbeschränkungen in den Lokalen müssen konsequent kontrolliert werden. Mindestquadratmeterzahlen sollten selbstverständlich sein. Im letzten Sommer lief doch alles schief. Warum verhält sich ein Volk so, wenn es losgelassen wird? Diese Einengungen sind nicht gesund. Ich denke doch das vieles gehen würde, aber nicht mit diesen Regierungsgestalten! Luxemburg hat teilweise eine etwas bessere Vorgehensweise! Fitnesscenter können gegen Anmeldung besucht werden. Warum geht das nicht in Belgien?

  6. Meine Mutter hat den 2. Weltkrieg erlebt und meint, die Stimmung wäre heute, 2021, und schon 2020, genau so schlimm wie damals. Nur die Bomben fehlen… Aber die sind halt sozialer geworden, sie explodieren nicht mehr plötzlich, sie wirken wie Gift, langsam aber umso fataler…

  7. Bleibt nur zu hoffen, dass sich jeder Belgier nach solchen Aussagen von Knast Vincent und Hubschrauber Frank bei den nächsten Föderalwahlen von ganzem Herzen bedankt ! Solche Ankündigungen sind in keinster Weise gerechtfertigt !

  8. Sehr gut. Die Ausgangssperre sollte überhaupt bestehen bleiben. Wer arbeitet, ist froh, nachts ruhig schlafen zu können und nicht von Vandalen und Einbrechern, daran gestört zu werden!

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