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Aufwertung des Eupener Friedensparks: Stadt setzt sich über Baustopp hinweg

Der Fußgängerweg entlang des Friedensparks in Eupen. Foto: OD

Der Eupener Friedenspark, in dem Anfang Mai 2015 einige zum Teil sogar 80 Jahre alte Bäume abgeholzt werden mussten, um für die Renovierung des letzten Teilstücks der Herbesthaler Straße einen sogenannten Bypass zu bauen, war fast dreieinhalb Jahre später wieder Thema im Eupener Stadtrat.

Bevor damals die Bäume unter Polizeischutz gefällt wurden, hatten sich Umweltaktivisten an die dem Tode geweihten Bäume angekettet. Der spektakuläre Protest erregte in der ostbelgischen Medienwelt viel Aufsehen.

Gefällt wurden die Bäume trotzdem einige Tage nach dem Protest, der vor allem bei den Eupener Grünen zu parteiinternen Spannungen führte, stellte doch Ecolo mit Claudia Niessen und Arthur Genten zwei Schöffen im Gemeindekollegium. Sie konnten bzw. wollten aber das Fällen der Bäume im Friedenspark nicht verhindern.

Protest von Umweltaktivisten gegen das Fällen von Bäumen im Friedenspark Ende April 2015. Foto: OD

Bei der Ecolo-Lokalgruppe Eupen hinterließ die Vorgehensweise der Mehrheit einen „faden Beigeschmack“. Die Grünen forderten deshalb eine Aufwertung des Friedensparks, sobald die Arbeiten auf der Herbesthaler Straße abgeschlossen seien. Das ist jetzt der Fall.

Die im Rahmen dieser Aufwertung beschlossene Anlegung eines Bürgersteigs entlang des Friedensparks wurde indes Mitte Juli dieses Jahres durch die Wallonische Region in deren Eigenschaft als übergeordnete Behörde unterbunden.

Im Zuge der Instandsetzung des Bürgersteigs entlang des Parks bestehe der Verdacht, dass angrenzendes Wurzelwerk nachhaltig beschädigt werden könnte, so die Begründung. Dies hatte zur Folge, dass Fußgänger wegen des noch nicht fertiggestellten Bürgersteigs auf die Fahrbahn des Kreisverkehrs ausweichen mussten.

Das wollte die Stadt Eupen nicht hinnehmen und setzte sich „aus Gründen der Dringlichkeit und der Sicherheit“ über den Baustopp hinweg, was am Montagabend vom Eupener Stadtrat nachträglich mit den Stimmen der Mehrheit bei Enthaltung der CSP-Opposition abgesegnet wurde. (cre)

5 Antworten auf “Aufwertung des Eupener Friedensparks: Stadt setzt sich über Baustopp hinweg”

  1. Solange die Grünen an den Fleischtöpfen der Macht sitzen und sich bedienen, schließen sie beide Augen, wenn es um den Ausverkauf ihrer Forderungen geht. Ecolo und Piccolo reimen sich nicht zufällig.

    Die Natur ist für den Menschen da, und nicht umgekehrt! Von daher hat man im Stadtrat richtig gehandelt. Weiter so. Die Grün*nnen werden bereitwillig noch viele Kröten schlucken. Ab und zu muss nur ein Posten oder Geld dazwischen sein.

  2. Jochen Haarmann

    @AchGott: können Sie das mit den Grünen erklären.
    Ich verstehe ihre Aussage nicht.
    Vielleicht sollten Sie sich auch mal informieren wie Politik funktioniert.
    Bei einer Koalition muss jeder von seinen Ideen abschweifen und einen Konsenz finden.
    Die besten Möglichkeiten bieten nur absolute Mehrheiten!

    Die Verwaltungen haben hier versagt!
    Übrigens, die wallonische Region hat bei dieser Baustelle total versagt, ohne Grüne…
    Der Baum am Zollgebäude wurde getötet durch das Kappen der Wurzeln.
    Die Verkehrsführung der Radwege endet im Nichts, …
    DIe Bäume im Mittelstreifen werden nicht lange leben mit dem geringen Erdanteil worin sie gepflanzt wurden.
    Die Randsteine wurden von der Stadt (Bauhof) verlegt, höchstwahrscheinlich nach den Plänen des Architekten (nicht von der Stadt, gehe ich von aus).

  3. @ Jochen Haarmann

    Sie haben es doch in Ihrem Beitrag genau richtig erklärt. Klasse! Nur einen Teilsatz müssen Sie noch in Ihre Definition einfügen: „…und um der Macht und des Geldes willen schweifen die Grün*innen ganz weit ab…..“

    Auch der Rest Ihrer Argumentation ist echt klasse!!! Sie gibt dann ein Beispiel dafür, wie dann von den Grün*innen die Schuld immer bei den anderen gesucht wird.

  4. Zaungast

    „Das wollte die Stadt Eupen nicht hinnehmen und setzte sich „aus Gründen der Dringlichkeit und der Sicherheit“ über den Baustopp hinweg,“

    Bravo!
    Der brave, gesetzestreue Bürger, der sich bisher immer peinlich genau an die Verwaltungsvorschriften gehalten hat, kann das in Zukunft als Präzedenzfall anführen.

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