Politik

Luxemburgs Außenminister warnt Deutschland vor Rechtsruck wie in Österreich – Auch Laschet ist besorgt

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn (l, hier mit DG-Ministerpräsident Oliver Paasch). Foto: Kabinett Paasch

Vor dem Wechsel an der Spitze der CDU hat Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn vor einem Rechtsruck in Deutschland gewarnt. Auch der nordrhein-westfälische MP Armin Laschet ist besorgt über die jüngste Entwicklung bei der CDU. Auch er befürchtet, dass die Partei nach rechts abdriftet.

„Man hört jetzt auch aus Deutschland von Bewerbern für die CDU-Präsidentschaft, dass die Flüchtlingspolitik bei der Europawahl in den Vordergrund gestellt werden soll. Ich habe nichts dagegen“, sagte Asselborn am Freitag im Inforadio des rbb. Die deutsche Migrationspolitik dürfe jedoch nie auf die Linie des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) und des FPÖ-Chefs und Vizekanzlers Heinz-Christian Strache (FPÖ) kommen.

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn. Foto: Shutterstock

Die CDU-Chefin Angela Merkel hatte am Montag nach den großen Stimmverlusten ihrer Partei bei der hessischen Landtagswahl erklärt, auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember nicht wieder für den Parteivorsitz zu kandidieren.

Wie an anderer Stelle berichtet, gehört zu den Bewerbern um die Nachfolge Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der sich zum Start seiner Kandidatur kritisch zur Aufnahme von Flüchtlingen geäußert hatte. Auch der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz, der dem konservativen Flügel zugerechnet wird, ist unter den Bewerbern um den CDU-Vorsitz.

Ihre Kanzlerschaft will Merkel bis zum Ende der Legislaturperiode behalten. Asselborn betonte, er hoffe, dass Merkel jetzt Zeit finde, sich mehr um die notwendigen EU-Reformen zu kümmern. Die Reformvorschläge aus Frankreich und der EU lägen auf dem Tisch. „Wenn bis Ende des Jahres hier keine Enteisung kommt, wäre das ein Fehler von der deutschen Seite.“

Laschet warnt vor Rechtsruck unter neuer CDU-Führung

Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat angesichts der anstehenden Entscheidung über die Nachfolge von CDU-Chefin Angela Merkel vor einem möglichen Rechtsruck seiner Partei unter neuer Führung gewarnt.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Foto: Federico Gambarini/dpa

“Ich bin überzeugt, dass eine solche Achsenverschiebung falsch wäre“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). Der CDU-Bundes-Vize kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass die Christdemokraten einen „Kurs der Mitte“ nicht verließen. Er selbst hatte am Mittwoch erklärt, sich nicht für den Vorsitz der Bundes-CDU bewerben zu wollen. Unionsinterne Kritiker von Kanzlerin Merkel würden die CDU gerne weiter rechts positionieren.

Laschet distanzierte sich außerdem indirekt von jüngsten kritischen Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, einem der Bewerber um den CDU-Vorsitz, zur Aufnahme von Flüchtlingen. Der 57-Jährige sagte: „Ich halte es jedenfalls für einen Fehler, auch aktuell wieder den Eindruck zu erwecken, die Migration sei das größte aller Probleme. Diese Analyse ist sachlich und politisch falsch und schadet.“

Spahn hatte zum Start seiner Kandidatur gesagt, dass es nach wie vor es „eine jährliche ungeordnete überwiegend männliche Zuwanderung in einer Größenordnung von Städten wie Kassel oder Rostock“ gebe, was es zu begrenzen gelte. Er erklärte: „Entgegen manchen Beschwichtigungen ist noch nicht alles wieder im Lot.“ (dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

42 Antworten auf “Luxemburgs Außenminister warnt Deutschland vor Rechtsruck wie in Österreich – Auch Laschet ist besorgt”

  1. Ekel Alfred

    Spahn ist der einzige Kanzler-Kandidat, der das Problem in Deutschland sowie in Europa erkannt hat….Merz (62) ist ja für Verjüngung in der CDU, also sollte er nicht kandidieren…..

    • Spahn‘s Erkenntnisse landen wie die Seehoferschen mangels gewollter und umsetzbarer und über Symbolmassnahmen hinausgehender Lösungen auf dem Müllhaufen.
      Tatsächlich haben DE und EU ein paar andere Themen zu klären, die an Auswirkungswarscheinlichkeit und -grad weit mehr Gewicht haben als das „eine“ Problem.
      Anpackende, politisch erfahrene und erprobte Verhandler, die einen Wertekanon Stimmungen bevorzugen, sind trotz der 62 die bessere Alternative nach Merkel: im Interesse von CDU, DE, EU. Spahn tendiert dazu noch 5 Jahre zu belegen, wie falsch die Merkel alles gemach hat.

      Ich vertraue darauf, dass wo gehobelt wird auch Spähne fallen.

    • Fast deutscher

      Merz ist der einzige Antwort auf die USA (sollten sich die Deutschen mit Rußland vereinbaren).
      Alleine ein Foto Trump neben Spahn macht mir Angst. Merz ist Knallhart wie Trump aber gewieft.
      Und Luxemburg soll mal Ihre Steueroase zerschlagen, sonst zerschlägt die die EU und Luxemburg mit.

  2. Naja, wenn Herr Trump tatsächlich die NATO auflösen würde, dann wäre ein radikaler Ruck vielleicht angebracht. Dann hätten sämtliche EU Länder nämlich keine US Nuklearwaffen und Stützpunkte mehr im Garten. Die Türkei dann auch nicht. Und was sich Pakistan, Russland, Nordkorea, Indien und der IS dann erlauben täten… Naja, wollen wir mal nicht.

  3. Der 57-Jährige sagte: „Ich halte es jedenfalls für einen Fehler, auch aktuell wieder den Eindruck zu erwecken, die Migration sei das größte aller Probleme. Diese Analyse ist sachlich und politisch falsch und schadet.“
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    Laschet ist ein Lakai von A. Merkel und versucht nach deren Ende zu retten was nicht mehr zu retten ist. Natürlich ist die Migrationsfrage die politische Frage in Deutschland und wenn die CDU sich der weiter verweigert kann sie bals – zusammen mit der SPD – die 10% von unten sehen. Der nächste Test ist der UN Migrationspakt. Immer mehr EU Staaten verweigern sich dem. Mal sehen wie lange die CDU dem Druck der AfD stand hält bevor sie versteht dass ihre (ehemaligen?) Stammwähler den Pakt auch nicht wollen….

      • Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat angedeutet, dass nach anderen Ländern auch Polen den UN-Migrationspakt nicht unterzeichnen könnte. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte der Regierungschef, es sei wahrscheinlich, dass auch Polen das Abkommen nicht mittragen werde.
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        Tschechiens Babis will den UN-Migrationspakt nicht

        Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis hat angekündigt, seinem Koalitionspartner, der sozialdemokratischen CSSD, einen entsprechenden Vorschlag zu machen.“Niemand außer uns darf entscheiden, wer bei uns lebt und arbeitet“, sagte der 64-Jährige zur Begründung.
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        Damit sind wir bei 4 EU Länder die sich davon abwenden. Der Stein ist am rollen….

        • @ Dax

          Wir sollten den Stein rollen lassen. Es wird Zeit für eine EU die den Namen Union auch verdient und eine die sich nur als Wirtschaftsraum versteht. Der Vorschlag von dem Europa der zwei Geschwindigkeiten mit 3-5 Kernländern und privilegierten Partnern fällt mir da ein.
          Dann sollen aber auch alle Versuche politischer Solidarität und Wirtschaftshilfe eingestellt werden.
          Ich bin mal gespannt wann der Erste versucht wieder in die „Kern-EU“ hineinzukommen und hoffe das die Regierungschefs einer demokratischen EU das verweigern.
          Wenn der Stein den einige rollen sehen einen dann selbst überrollt wird das Geschrei groß sein.

          • Zur Vervollständigung Zitat AA (Die Zeit):
            „Das Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne Entscheidungen der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden“.Das Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne Entscheidungen der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden“.Das Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne Entscheidungen der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden“.Das Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne Entscheidungen der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden“.Das Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne Entscheidungen der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden“.Das Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne EntscheidungenDas Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne Entscheidungen der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden“.Das Auswärtige Amt warnte in Bezug auf den Migrationspakt vor Falschinformationen und stellte klar, dass die Einigung der Vereinten Nationen kein völkerrechtlicher Vertrag sei. Der Pakt formuliere lediglich Ziele. Die Kriterien und Höhe von Zuwanderung blieben „souveräne Entscheidungen der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden der Staaten“, sagte ein Ministeriumssprecher und kritisierte, dass in der Debatte über den Migrationspakt „Ängste geschürt werden“.“

            • Hausmeister

              @Der.
              Toll, 7 mal den gleichen Text:
              So kann man natürlich auch lange Kommentare produzieren; Hauptsache man fällt auf.
              Das Resultat ist letztlich nicht viel schlechter als bei all Ihren eigenen „Referaten“.

              • Da hat mir in der Tat die Informatik einen kleinen Streich gespielt. Schande über mich.

                Ist es der siebenmaligen Lektüre geschuldet, dass wir Ihren inhaltlichen Beitrag zum Thema weiterhin missen?

                • Hausmeister

                  Mein inhaltlicher Beitrag zum Thema ist wesentlich kürzer als Ihre im 2-Wochen-Rhythmus hier auf OD erscheinenden literarischen Selbstbefriedigungen:
                  Er lautet: Wenn die Kriterien und Höhe von Zuwanderung „souveräne Entscheidungen der Staaten“ bleiben, kann man sich den ganzen Sch… getrost sparen.

                  • Na endllch mal eine Stellungnahme.
                    Es ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen, dass Kriterien und Höhe souveräne Entscheidungen der Staaten bleiben. Die Notwendigkeit des Migrationspaktes sind vielleicht nur Stilfragen. Am Beispiel Ihrer begrüßenswert seltenen Meinungsäußerungen (im Gegensatz zu Ihren üblichen „Beiträgen“) betrachte ich die Notwendigkeit eines solchen Paktes schon als erstrebenswert.

        • „Wer bei uns lebt und arbeitet“ ist nicht Bestandteil des Migrationspaktes.

          Grösste Erfolge erzielten die Rollenden Steine während ihrer Migrationsphase nach Südfrankreich: Flucht vor britischen Steuerbehörden.

          Zwecks Vermeidung einer unangemessenen Vereinnahmung der Text des Literaturnobelpreisträgers:

          Like a Rolling Stone
          Bob Dylan
          Once upon a time you dressed so fine
          Threw the bums a dime in your prime, didn’t you?
          People call say ‚beware doll, you’re bound to fall‘
          You thought they were all kidding you
          You used to laugh about
          Everybody that was hanging out
          Now you don’t talk so loud
          Now you don’t seem so proud
          About having to be scrounging your next meal
          How does it feel, how does it feel?
          To be without a home
          Like a complete unknown, like a rolling stone
          Ahh you’ve gone to the finest schools, alright Miss Lonely
          But you know you only used to get juiced in it
          Nobody’s ever taught you how to live out on the street
          And now you’re gonna have to get used to it
          You say you never compromise
          With the mystery tramp, but now you realize
          He’s not selling any alibis
          As you…

  4. „Der 57-Jährige sagte: „Ich halte es jedenfalls für einen Fehler, auch aktuell wieder den Eindruck zu erwecken, die Migration sei das größte aller Probleme.“
    Der Depp hat den Knall auch noch nicht gehört!

  5. Pensionierter Bauer

    Laschet warnt vor Rechtsruck in der CDU, steht heute in der Aachener Zeitung. Einer, der wie er die Kumpels in Rheinischen Braunkohlerevier verrät, der muss sich doch nicht wundern wenn die Klardenkenden jetzt alle Merkel Lakais in die Wüste schicken. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass in der CDU viele Merkelanhänger gar nicht mehr wissen, was die Wähler an der Basis für Sorgen haben. Nein Herr Laschet, die eigenen Leute in den Hintern treten und für andere die Türen öffnen, so führt man als guter Familienvater(Mutter) keine erfolgreiche Familie. So ist es nicht verwunderlich, wenn die eigenen Sprößlimge dann zum Nachbarn laufen bei dem sie sich geborgen fühlen

    • @ PB

      Als die Zechen im Steinkohlerevier geschlossen wurden sahen alle den Ruhrpott in Anarchie und Armut versinken. Tausende Kumpel auf der Strasse. Revolution und Bürgerkrieg. Was aber ist passiert?
      Das Revier hat sich erholt und heute denkt keiner mehr daran das es da einmal Bergbau gegeben hat. Die Region hat andere Arbeitsplätze, Unternehmen wurden angesiedelt und genau das selbe wird auch im Braunkohlerevier rund um Eschweiler passieren.
      Das einzige was von Braunkohletagebau bleiben wird sind zerstörte Landschaften, immense Kosten und die Frage warum man damit nicht schon früher aufgehört hat.
      Im Übrigen wundert es mich schon sehr das Einer der die Auswirkungen der Braunkohleverstromung so verteufelt wie Sie in der Tihange – Debatte hier derselben Braunkohleverstromung das Wort redet.

      • Pensionierter Bauer

        @Edig, Sie wollen doch hoffentlich nicht allen Ernstes behaupten, dass so ich das Ruhrgebiet in vollem Umfang erholt hat. Die gleichen Folgen kann man auch in Lüttich, Seraing und auch in der Gegend von Charleroi beobachten. Damit diese Gebiete nicht ganz abnippeln hat die öffentliche Hand dort wie hier wahnsinnig viele Gelder dort hineingepumpt.

        • @ PB

          Keiner hat behauptet das es den Ausstieg aus dem Bergbau umsonst gegeben hat. Aber das sich das Ruhrgebiet von seinen alten Lebensadern „abgenabelt“ hat lässt sich nicht bestreiten.
          Der Weg vom Bergbau zu Technologie und Dienstleistung war schwer aber er ist gelungen. Rückschläge wie die Schliessung des Opel Werkes oder der Nokia in Bochum konnten kompensiert werden.
          Auch wenn es schwerfällt zuzugeben, aber die Gelder waren in der Regel gut investiert.
          Interessant ist in diesem Zusammenhang nur das es sowohl unter MP Rau ( SPD) als auch unter MP Rüttgers ( CDU ) mit Koalitionspartnern wie FDP und Grüne reibungslos und ohne Skandale verlaufen ist. Weder Vorwürfe nach dem Regierungswechsel noch Vorwürfe oder Schuldzuweisungen für Vorgänger und / oder Nachfolger haben den Prozess gestört.

  6. „ die Kumpels … verrät“
    Für die Sehenden ist das Thema Kohle und Stahl seit den 70ern abgehakt. Luxemburg hat‘s geschafft, das Saarland, Lüttich und grösstenteils auch Lothringen.Für die Kumpels aus NRW hat man Dörfer um Jülich plattgemacht, Bauern enteignet; interessanter Gedankengang für Sie, wenn man diese Kohleausbeutung um 20km verlängert hätte. Heute weiss man das Kohleverstromung nicht das intelligenteste ist. Pacta sunt servanda, das mit dem letzten Rest des Hambacher Forsts stand auch schon lange auf Papier. In diesem Kontext jedoch noch die Kohlekumpel ausgraben, erscheint mir erbärmlich.
    Letztendlich werfen Sie einem vor rechts warnenden Laschet vor, nicht im Sinne der Kumpels ausreichen links zu stehen.

  7. Herbert G.

    Asselborn, ein Sozialist der, wie kaum ein anderer Politiker für eine verfehlte Willkommenspolitik wie im Jahr 2015 steht, sollte sich mit seinen Ratschlägen zurückhalten. Seine Zeit als Schreihals in den deutschen Polit-Sendungen wie Will, Maischberger usw. ist definitiv vorbei.

    • In Luxemburg, dem Land für das Asselborn Außenminister ist, steht man zu einer Willkommenskultur und gerät auch ob 50% Ausländern nicht in Emotionen. Mit ruhiger Hand geht man Probleme an und führt auch Diskussionen. Der luxemburgische Wähler honorierte dies kürzlich mit der höchsten Stimmenzahl aller angetretenen Kandidaten.

      Der von Ihnen als „Schreihals“ diskreditierte hat sich den Zugang zu deutschen Talkshows nicht mit Waffengewalt oder Androhung von Sanktionen verschafft. Für die Politik in anderen Staaten ist er nicht zuständig. Als dienstältester Außenminister der EU verdient seine Stimme Gehör.

      • Ramscheid Bernard

        Was wäre Luxemburg ohne die Ausländer? Chaos! Wer würde dann dort arbeiten, wer würde seine Hände schmutzig machen? Aber der Luxemburger doch nicht! Wer wie Asselborn im Fernsehen so ordinär redet („merde“ fährt er den Italiener im EU-Parlament an), hat jeden Kredit verspielt.

          • Ramscheid Bernard

            Ich habe das Wort „merde“ aus dem Munde des Herrn aus Lux. deutlich im Fernsehen gehört. Also hat er es gesagt. Ob für das Fernsehen oder auf einer Versammlung, von der im Fernsehen berichtet wurde, spielt keine Rolle. Auch ein Minister oder vor allem ein Minister sollte sich beherrschen können.

  8. Das Ganze fand auf einer Sitzung der EU-Außenministerkonferenz zum Thema Migration statt, die (zwecks vertraulichem und direkten Austausch) hinter verschlossenen Türen stattfand. Ein Delegationsteilnehmer filmte Asselborns Intervention mit seinem Handy, der angesprochene Matteo Salvini postete einen Auszug auf Facebook. Solche Aktion sind – nett gesagt – „unüblich“ und nicht in diplomatischen Standards vorgesehen.

    Zur Beschreibung des Wortwechsels erlaube ich mir das Luxemburger Journal (als liberales Blatt, nicht gerade sozialistenfreundlich) zu zitieren. Asselborn beklagte den Vergleich von Migranten mit Sklaven als Wortwahl der 30er Jahre.

    Journal:

    Außenminister Jean Asselborn ist ein Freund klarer Worte, aber so deutlich wie gestern, wurde er noch nie zuvor. So lieferte er sich auf der Migrationskonferenz in Wien einen heftigen Schlagabtausch mit dem italienischen Innenminister Matteo Salvini, nachdem dieser in seiner Rede afrikanische Immigranten mit Sklaven verglichen hatte.
    So hatte der Chef der rechten Lega zuvor gesagt, dass er, anstatt die Besten aus der afrikanischen Jugend herzuholen, um Europäer zu ersetzen, die keine Kinder bekämen, lieber dafür arbeite, dass die italienischen und europäischen Jugendlichen mehr Kinder in die Welt setzen, weil er keine neuen Sklaven wolle. Vielleicht gebe es diesen Bedarf ja in Luxemburg, nicht aber in Italien. „Wenn ihr in Luxemburg neue Migration braucht- in Italien helfe ich lieber den Italienern, dass sie wieder Kinder machen“, so Salvini.

    Asselborn, der bei der Sklavenaussage zuvor schon ein deutliches „allez, allez“ an den italienischen Innenminister gerichtet hatte, reagierte mehr als verärgert und unterbrach Salvini, indem er bemerkte, dass seinerzeit tausende von Italienern nach Luxemburg gekommen seien, um dort zu arbeiten. „Si ware Migranten, déi bei eis geschafft hunn, datt Dir hei Geld fir Är Kanner hat“, so der dienstälteste Außenminister der EU, der hierauf seine Kopfhörer auf den Konferenztisch warf und „Merde, alors!“ rief

    • Die Luxembourger haben die Italiener auch nicht geholt um denen die Kinderzulagen zu schenken, sondern um die Drecksarbeit zu machen.
      Jeder der die Luxembourger kennt kann sich ein Lachen nicht verkneifen wenn diese Werbung als „gastfreundliches“ Land machen.
      Im Ländchen sind wir die „dreckigen Belgier“.

      • Da werden Sie mir aber sichtlich beipflichten, dass BE keine Marokkaner, DE keine Italiener und Türken und UK keine Pakistani, Polen und Rumänen aus dem einzig noblen Motiv der Kinderlagenaufstockung in den Herkunftsländern gerufen hat. Bei FR ist die Lage noch etwas komplexer, spätkoloniale Ambitionen und die Nachbearbeitung.

        Nach mehr als 100 Jahren italienischer Immigration in Luxemburg ist das Telefonbuch voll von italienischen Namen, Politiker tragen solche Namen und auch erfolgreiche Unternehmer. Jeder dieser Italiener bringt seinen Stolz zum Ausdruck, in Erinnerung an die Leistungen der Urgroßeltern und die Willkommenskultur der Luxemburger. Das nächste grosse Kapitel, Portugal, macht gute Fortschritte. Auch weniger populäre Nationen fühlen sich wohl im Ländchen.

        Ihrer Kenntnis des Ländchens kann ich leider nur bescheidene 30 Jahre dort entgegen setzen. Mit einer Wortwahl wie der von Ihnen zitierten wurde weder ich noch mein Bekanntenkreis konfrontiert. Sofern man als Neibelsch es auch noch schaffte sich mit dem lokalen Idiom anzufreunden führte es in der Praxis eher zu einer positiven Diskrimination.

    • Walter Keutgen

      Ich spekuliere, dass das „merde alors“ dem Oberdolmetscher galt, der Asselborn daran erinnert hat, dass Luxemburgisch keine offizielle Amtssprache der EU ist. Er hat doch dabei den Kopfhörer auf den Tisch geworfen.

      • Die Debatte erreichte mit Sicherheit einen emotionalen Punkt. Wurde auch nicht von Asselborn bestritten.

        Dass Letzebuergesch EU-Sprache werden soll is meines Wissens nach noch nicht mal bei der ADR (die vehementeste pro LU Partei) Eein Thema. Werde das spätestens am Wochenende prüfen.

    • Wenn Asselborn Salvini jucken wollte, hätte er ihn gekitzelt.

      Die Ambitionen Luxemburger Außenpolitik haben sich seit langem darauf beschieden, aus verständlichem Eigeninteresse, dass auch letztendlich ein europäisches ist, DE und FR an den selben Tisch zu kriegen. Auch dem viel und gern beschimpften Juncker ist es oft gelungen, diese beiden Nationen am Tisch zu halten.

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