Im Spiel gegen SC Lokeren trifft die AS Eupen an diesem Samstagabend (Anstoß: 20 Uhr) auf eine Mannschaft, die einen ähnliche durchwachsenen Start in die neue Saison erlebte wie sie selbst auch. Auch Lokeren konnte letzte Woche die ersten Punkte verbuchen. AS-Trainer Jordi Condom erwartet ein Spiel auf Augenhöhe, wie er bei der Pressekonferenz am Freitag betonte.
In dieser Woche wurden intensiv das Abwehrverhalten und das entsprechende System einstudiert. Dabei hat Condom zwei Varianten: „Je nach Gegner kann ich mit einer 5er Reihe in der Abwehr spielen, aber auch mit einem 4+1 System. Dabei spielt Lazare dann in die Tiefe. Beide Lösungen sind für mich gut, wobei ich persönlich gerne auf die 5er Variante setze.“
Durch die Neuzugänge (Lotiès, Falalla, Valiente, Tirpan) auf den Abwehrpositionen verfügt die AS über mehr erfahrene Spieler – und hat gleichzeitig im Durchschnitt eine höhere Körpergröße.
In den vergangenen Spielen gingen oft die Bälle verloren, die aus Standartsituationen und Freistößen resultierten. Auch hier sieht Condom Aktionsbedarf: „Wir haben uns auf diese Situationen vorbereitet. Zu oft gehen uns gute Chancen verloren. Und das rächt sich in der 1. Liga.“
Nils Schouterden sieht die Begegnung gegen Lokeren auch als Standortbestimmung. Bei der Pressekonferenz beantwortet der 28-jährige Mittelfeldspieler die Fragen der Journalisten.
– Die Mannschaft hat bisher mit zwei verschiedenen Abwehrketten gespielt. Welches System bevorzugen Sie persönlich?
Nils Schouterden: Zuerst zählt, dass die Mannschaft in ihrer Gesamtheit gut spielt und auch ihr Spiel entwickeln kann. Ich spiele da, wo ich gebraucht werde. Die Viererabwehr hat ihre Vorteile. Mit Mbaye (Leye) haben wir jetzt die Möglichkeit dazu. Das Spiel gegen Ostende hat eine solide Leistung gezeigt. Darauf müssen wir jetzt aufbauen.
Ein Punkt wäre schon ein Erfolg
– Was ändert sich für sie in Eupen gegenüber Mechelen im Vorjahr?
Schouterden: Mechelen spielt offensiver als Eupen. Das kommt auch daher, dass in Mechelen andere Spielertypen waren. Dort habe ich fast immer als Außenverteidiger gespielt. Das kam mir in diesem System zugute, da ich dann über die Außenbahn spielen konnte.
– Wie sieht aus Ihrer Sicht die bisherige Bilanz in Eupen aus?
Schouterden: Die Punkte der Vorwoche haben uns sehr gut getan. Wir müssen unsere Leistung jetzt auch im Spiel gegen Lokeren bestätigen. Wir sollten erreichen, dass wir zu null spielen und uns keine Tore einfangen. Auch nicht naiv sein und nur stürmen, eher kompakt und auf unsere Chance warten. Daher wäre mindestens einen Punkt schon ein Erfolg.
– Wie stark ist in Ihren Augen der kommende Gegner?
Schouterden: Ein gefährlicher Gegner. Sie haben direkt am Anfang nach den ersten erfolglosen Spielen den Trainer gewechselt und mit Peter Maes einen erfahrenen Coach verpflichtet. Er kann eine Mannschaft begeistern. Lokeren spielt als Kollektiv, und sie können Standartsituationen und Freistöße in Zählbares umsetzen. Da müssen wir enorm aufpassen und konzentriert spielen.
– Wie bewerten Sie Ihre persönliche Situation?
Schouterden: Ich hatte einen schweren Start und muss mich eingewöhnen. Aber von Spiel zu Spiel wird es besser. Ich fühle mich jetzt wohl in der Mannschaft, und das möchte ich auch auf dem Spielfeld umsetzen. Eupen ist eine ganz andere Mannschaft als jenes Team aus der D2, allein schon aufgrund der Tatsache, dass andere Spieler jetzt hier sind. Die Vereine aus der D1 kennen meine Spielweise und können sich darauf einstellen. Ich weiß, dass ich offensiv noch Luft nach oben habe. Daran arbeite ich. Auch bei Diawandou Diagne stelle ich eine Veränderung fest. Er hat sein Defensivspiel angepasst und dadurch an Erfahrung gewonnen.
– Was hat sich im Offensivbereich verändert?
Schouterden: Die Ankunft von Mbaye hat sich auf die Offensive bemerkbar gemacht. Er zieht meistens zwei Gegenspieler auf sich. Er ist immer im Strafraum präsent. Das schafft Freiräume – auch für mich auf der Außenbahn. Wir können dadurch höher spielen. EDGAR HUNGS
HINWEIS – Das Spiel zwischen dem SC Lokeren und der AS Eupen beginnt heute um 20 Uhr. Live-Übertragung auf VOOsport 2 und Proximus11. Spielbericht bei Schlusspfiff gegen 21.50 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.