Notizen

Die AS Eupen kann überraschende Pausenführung nicht verteidigen und verliert beim RSC Anderlecht 1:2

Anderlechts Verteidiger James Lawrence im Duell mit Eupens Yuta Toyokawa beim 2:1-Sieg des RSC Anderlecht gegen die AS Eulen am 27. Januar 2019. Foto: Belga

Die AS Eupen hat beim RSC Anderlecht 20 Minuten lang geführt, am Ende aber 1:2 verloren. Die Niederlage ist für die Schwarz-Weißen kein Drama, weil sie nach wie vor 14 Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Lokeren haben. Das Thema Playoffs I dürfte sich allerdings mit dieser Niederlage erledigt haben.

Der Druck lastete eindeutig auf den Schultern der „Veilchen“, während die Eupener nichts zu verlieren hatten, zumal der SC Lokeren am Vorabend eine weitere Niederlage hatte einstecken müssen. Allerdings hatte Eupen in Anderlecht nicht einmal einen Punkt holen können.

Die Startelf der AS Eupen: Van Crombrugge – Castro Montes, Bushiri, Blondelle, Gnaka – Marreh, Garcia – Fall, Milicevic, Keita – Toyokawa.

Eupens Kapitän Luis Garcia dirigiert. Foto: Belga

Der RSC Anderlecht, der auf Trebel und Dimata verzichten musste, gab sogleich den Ton an mit zwei Distanzschüssen von Kums und Saelemaekers, mit denen Van Crombrugge aber kein Problem hatte. Über den jungen Saelemaekers liefen in der Anfangsphase die meisten Anderlechter Angriffe.

Eupen sorgte in der 11. Minute erstmals für Gefahr im Strafraum der Gastgeber, als der schnelle Fall nach innen flankte, aber Garcia nicht erreichte. Anderlecht mit Power Play, aber bis dahin noch ohne zwingende Torchance.

Anderlecht wurde indes in der Folgezeit gefährlicher mit zwei weiteren Möglichkeiten für Bakkali und Kara. Im Spiel nach vorne ging bei Eupen in der ersten halben Stunde so gut wie gar nichts. Der Führungstreffer für den Rekordmeister lag in der Luft.

Stattdessen war es die AS Eupen, die in der 31. Minute in Führung ging. Gnaka ließ drei Anderlechter aussteigen und spielte Fall an, der blitzschnell den Vorwärtsgang einschaltete und Didillon keine Chance ließ – 0:1. Damit hatten die Gäste das Spiel auf den Kopf gestellt.

Toyokawa hatte sogar die Chance zum 0:2

In der 37. Minute hätte Eupen fast das 0:2 erzielt, als Torwart Didillon ein kapitaler Fehler unterlief. Fall kam so unerwartet in Ballbesitz, flankte nach innen, wo aber der Ball Toyokawa an die Hand sprang, weshalb das Tor von Keita, das folgte, zu Recht aberkannt wurde. Wenige Minuten später rettete auf der Gegenseite Van Crombrugge vor Verschaeren.

In der Pause musste Anderlechts Trainer Fred Rutten reagieren, und das tat er auch. Für den enttäuschenden Bakkali kam der österreichische Neuzugang Zulj.

In der 51. Minute gelang Anderlecht der Ausgleich durch den jungen Verschaeren – 1:1. Es war das erste Tor des großen Anderlechter Talents in der Jupiler Pro League.

Der Treffer gab den Gastgebern mächtig Auftrieb. In der 59. Minute war die Eupener Abwehr schlecht postiert, Bushiri hob das Abseits auf, so kam Najar zum Schuss, doch Van Crombrugge war hellwach und hielt den Ball.

Eupens Mittelfeldspieler Danijel Milicevic. Foto: Belga

Trotzdem war Eupen jetzt immer mehr in der Defensive. In der 64. Minute bewies Van Crombrugge bei einem Kopfball von Kara, dass er zu den besten Torhütern der Jupiler Pro League gehört. Kurz danach war der Eupener Keeper jedoch geschlagen, als er erst einen Schussversuch von Verschaeren parierte, dann aber Blondelle Santini aus den Augen verlor, der das 2:1 erzielte.

Das Tor ist umstritten, weil Obradovic, der auf Santini flankte, in der Phase vorher beim Schuss von Verschaeren im Abseits stand. Der Videoassistent griff aber nicht ein, wahrscheinlich weil er der Meinung war, dass von dem Moment an, wo Obradovic in Ballbesitz kam und auf Santini flankte, eine neue Spielsituation entstand und die Abseitssituation von vorhin obsolet war.

Wie erwartet, kam die Szene auch in der Talksendung „La Tribune“ am Montagabend auf „La Deux“ zur Sprache (siehe Artikel an anderer Stelle „Schiedsrichter-Experte Javaux: Anderlechter Siegtreffer gegen Eupen war nicht regelkonform“).

In der 67. Minute wechselte AS-Trainer Claude Makélélé erstaunlicherweise Pollet ein und nicht Msakni, mit dem man eigentlich gerechnet hatte. Der Tunesier kam erst in der 79. Minute für Toyokawa. Später wurde auch noch Essende eingewechselt.

Am Ende gelang Amuzu noch ein Treffer, der aber zu Recht wegen Abseits aberkannt wurde. Es blieb beim 2:1 für Anderlecht. Große Erleichterung beim Rekordmeister.

Eupen muss am kommenden Sonntag (20 Uhr) noch einmal auswärts antreten, diesmal auf dem Kunstrasenplatz von Sint-Truiden. Die Limburger belegen den 6. Platz, der zur Teilnahme an den Playoffs I berechtigt. Eupen hat jetzt 8 Punkte Rückstand auf STVV. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

Nachfolgend ein Tweet der RSC Anderlecht mit den wichtigsten Szenen des Spiels:

15 Antworten auf “Die AS Eupen kann überraschende Pausenführung nicht verteidigen und verliert beim RSC Anderlecht 1:2”

  1. Schon skandalös dieses VAR. Klares Abseitstor beim 2-1 und keiner greift ein. Warum hat man denn diesen Mist wenn einfach nicht reagiert wird.
    Eupen lange gut dagegen gehalten aber einfach viel zu wenig Ballbesitz gehabt heute

    • Ostbelgien Direkt

      Das Tor ist umstritten, weil Obradovic, der auf Santini flankte, in der Phase vorher im Abseits stand. Der Videoassistent (VAR) griff aber nicht ein, wahrscheinlich weil er der Meinung war, dass von dem Moment an, wo Obradovic in Ballbesitz kam und auf Santini flankte, eine neue Spielsituation entstand und die Abseitssituation von vorhin obsolet geworden war. Darüber lässt sich streiten. Vermutlich wird die Szene auch in der Talksendung „La Tribune“ am Montagabend auf „La Deux“ zur Sprache kommen.

  2. Ist die gleiche Spielsituation da er aus grosser Abseitsposition den Ball bekommt u direkt in die Mitte flankt. Das ist haarsträubend deutliches Abseits. Auch Makelele war darüber sichtbar angefressen

  3. Es war mehr drin. Nach dem 0:1 die Riesenchance zum zweiten Tor. Wenn Fall diesen Pass am Boden auf Toyokawa quer schiebt ….. stattdessen kommt es zum Handspiel…. Diese Szene sollte sich im Nachhinein als spielentscheidend erweisen. Denn mit zwei Toren Rückstand zur Halbzeit wäre mit Sicherheit mindestens ein Punkt drin gewesen. Steigerung ist erkenntlich, vorne jedoch fehlt us wirklich ein Knipser, sonst wären wir sehr nahe an PO 1, dazu wird es nicht mehr kommen. Anderlecht hat mich nicht beeindruckt.

  4. Schade dass Toyo in der 37. Minute im Strafraum mit der Hand am Ball kam. davon hätte Anerlecht sich nicht erholt.
    Eines verstehe ich doch nicht, warum unser “ NICHTTORJÄGER “ Pollet eingewechselt wurde???

    • Propaganda

      @ jan Das kann bald keiner mehr verstehen weshalb immer wieder dieser grottenschlechte Pollet eingewechselt wird, obwohl deutlich bessere Spieler keine Chance bekommen. Bleibt wohl das Geheimmis des Trainers was er an diesem Versager gefressen hat.

  5. Achso warum sagen den die ganzen Experten in Belgien das Gegenteil? Meterweites Abseits, keine neue Spielsituation und Obradovic profitiert von seiner Abseitsstellung.
    Belgien grösster Experte Vandenbempt sprach sogar von Skandal. Auch Canvas in seiner Runde war sprachlos wie der VAR dies nicht unterbunden bzw zurückgenommen hat.
    Nicht nachvollziehbar wie jmd dies für regelkonform halten kann

  6. RaymondW

    Insgesamt hat Anderlecht den Sieg verdient, wenn auch das 2. Tor ein Abseits vorausgegangen war. Dieses Abseits wurde in der flämischen Sportsendung ausführlich diskutiert und bestätigt. Auf RTBF am Sonntag kein Ton davon, außer beim Kommentar von Claude Makelele. Ansonsten hat Eupen zu wenig getan um zu gewinnen.

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