Sport

Zwei Erstligatrainer-Entlassungen an nur einem Tag – Dominik Thalhammer wird Chefcoach des KV Ostende

Der Österreicher Dominik Thalhammer. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Am Montag sind in Belgien gleich zwei Erstligatrainer entlassen worden. Der RFC Seraing trennte sich von José Jeunechamps. Kurz darauf wurde die Entlassung von Yves Vanderhaeghe als Coach des KV Ostende publik.

„Sie fallen um wie die Fliegen“, schrieb sporza.be am Montag. Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden sechs Erstligatrainer gebeten, die Koffer zu packen. Vor Jeunechamps und Vanderhaeghe mussten Danny Buijs (KV Mechelen), Edward Still (SC Charleroi), Bernd Storck (AS Eupen) und Felice Mazzu (RSC Anderlecht) gehen.

Auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer als Nachfolger des kürzlich entlassenen Bernd Storck soll Fußball-Erstligist AS Eupen Berichten von flämischen Medien zufolge den Österreicher Dominik Thalhammer im Blick gehabt haben. Daraus wird aber nichts, denn der 52-Jährige heuert beim KV Ostende an.

26.01.2022, Belgien, Anderlecht: Cercle-Trainer Dominik Thalhammer (2.v.r.) gratuliert seinen Spielern zum 2:0-Sieg in Anderlecht. Foto: Belga

Thalhammer war noch bis zum 19. September bei Serienkonkurrent Cercle Brügge tätig. Dort wurde er nach weniger als einem Jahr aufgrund der zuletzt enttäuschenden Ergebnisse entlassen.

Letztes Jahr wurde Thalhammer als Nachfolger von Yves Vanderhaeghe engagiert – den er möglicherweise jetzt als Coach des KV Ostende beerbt – und war mit Cercle Brügge in der Rückrunde eine der großen Entdeckungen. Mit einer bemerkenswerten Serie von Siegen in Folge konnte der Österreicher den Cercle relativ schnell aus der Abstiegszone führen.

Der Österreicher, der früher LASK Linz und die Frauen-Nationalmannschaft seines Landes trainierte, hatte Cercle Brügge in nur wenigen Wochen völlig umgestaltet und stieg von Platz 17 zwischenzeitlich auf Platz 7.

Nach der klassischen Phase der Meisterschaft verpassten die Brügger nur knapp die Teilnahme an den Europe Playoffs (Plätze 5-8 oder Playoffs 2). In der laufenden Saison indes war man schon früh in den Abstiegskampf verwickelt, weshalb die Vereinsführung von Cercle Brügge im September die Reißleine zog und Thalhammer durch seinen Assistenten Miron Muslic ersetzte.

Wer Nachfolger von Storck bei der AS Eupen wird, ist noch offen. Am Sonntag beim Auswärtsspiel beim RSC Anderlecht hatten Kristoffer Andersen und Mario Kohnen die Eupener Mannschaft betreut (siehe Spielbericht unten). Am Samstagabend empfangen die Schwarz-Weißen im Kehrweg-Stadion Standard Lüttich. (cre)

2:4-Niederlage beim RSC Anderlecht: AS Eupen gegen Rekordmeister nur in der zweiten Halbzeit erstligareif

Die AS Eupen hat beim RSC Anderlecht 2:4 verloren. Die Schwarz-Weißen waren nur in der zweiten Halbzeit erstligareif.

Für dieses erste Spiel nach der Entlassung von Bernd Storck ließen sich die beiden Interimstrainer Kristoffer Andersen und Mario Kohnen auf keine Experimente ein.

Die Eupener Startelf: Moser – Van Genechten, Lambert, Davidson – Magnée, Wakaso, Peeters, Alloh, Bitumazala – N‘Dri, Prevljak.

Beim RSC Anderlecht fehlte verletzungsbedingt der zuletzt starke Yari Verschaeren. Rekordnationalspieler Jan Vertonghen bekann als Linksverteidiger.

Eupens Gary Magnée (l) im Duell mit Belgiens Rekordnationalspieler Jan Vertonghen (r) von Anderlecht. Foto: Belga

Schon in der 4. Minute wehrte Moser einen Schuss von Amazu ab. Nur zehn Minuten später musste der Eupener Schlussmann den Ball aus dem Tor holen. Eine weite Flanke aus der Abwehr kam zu Amuzu, der abzog und mit einem Schuss, der durchaus haltbar zu sein schien, Moser das Nachsehen gab, 1:0.

Die AS bringt Amuzu offenbar Glück, denn vor einigen Jahren erzielte der belgische U21-Nationalspieler gegen Eupen sein allererstes Tor.

Nur fünf Minuten nach dem Führungstreffer klingelte es erneut im Eupener Tor: Per Freistoß gelang Refaelov das 2:0. Und kurz danach hätte Amuzu fast das dritte Tor für den Rekordmeister erzielt. Zum Glück für Eupen wurde Anderlechts Außenstürmer in letzter Sekunde durch Bitumazala am Torschuss gehindert.

Das sah alles schlecht aus für die Gäste. Die AS präsentierte sich als idealer Aufbaugegner für die zuletzt enttäuschenden Gastgeber.

In der 24. Minute rettete Moser vor Silva. Eupen hatte im Lotto Park in dieser Phase nichts zu bestellen.

In der 29. Minute starteten die Gäste endlich mal einen aussichtsreichen Entlastungsangriff, doch Prevljaks Pass auf N‘Dri war ungenau.

AS-Interimstrainer Kristoffer Andersen vor dem Anpfiff beim Interview mit Eleven Sports. Foto: Screenshot Eleven

So um die 35. Minute hatte die AS für einige Minuten mehr Ballbesitz, ohne aber den ehemaligen AS-Schlussmann Van Crombrugge im Tor der Anderlechter in Probleme zu bringen.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit verflachte das Spiel. In der 43. Minute holte N‘Dri einen Freistoß heraus, den Peeters ausführte. Am ersten Pfosten irritierte Lambert Hoedt, der den Ball zum Entsetzen der Anderlechter Fans ins eigene Tor lenkte, 2:1. Das war auch der Pausenstand.

Angesichts der sehr schlechten Leistung im ersten Durchgang war der Spielstand für Eupen schmeichelhaft. Das sollte sich in der zweiten Hälfte allerdings ändern.

Wechsel bei der AS Eupen bei Wiederanpfiff: Charles-Cook kam für den mit einer Gelben Karte belasteten Wakaso, der eh nicht seinen besten Tag hatte.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Fernschuss von Vertonghen ins Außennetz, aber danach sorgte Eupen für Panik in der Abwehr des Rekordmeisters – erst durch Charles-Cook und kurz danach durch Peeters, der Van Crombrugge zu einer Parade nötigte.

Ging hier doch noch etwas für die Gäste aus Ostbelgien? Jedenfalls wurde Eupen jetzt selbstbewusster. Nach knapp einer Stunde Spielzeit gab es Pfiffe von den Rängen für die Heimelf.

Luftaufnahme des Stadions des RSC Anderlecht. Foto: Shutterstock

Schon machten sich die Fans der AS Eupen Hoffnung, dass den Schwarz-Weißen der Ausgleich gelingen könnte, doch in der 66. Minute stellte Refaelov den Zwei-Tore-Vorsprung für die Gastgeber wieder her. Allerdings nur für kurze Zeit, denn in der 68. Minute bekam Eupen einen Freistoß zuerkannt, den Peeters direkt verwandelte. So stand es nur noch 3:2.

In der 60. Minute war bei der AS Nuhu für N‘Dri gekommen. Wieder kam Spannung auf in einem Spiel, bei dem man in der ersten Halbzeit den Eindruck haben konnte, für den RSC Anderlecht werde es ein Spaziergang.

In der 79. Minute hätte die AS nach einem Patzer von Debast fast den Ausgleich erzielt, doch Prevljak scheiterte an Van Crombrugge. Auf der Gegenseite parierte Moser in der 80. Minute den Ball bei einem scharfen Schuss des kurz zuvor unter Applaus eingewechselten Leoni.

In der 84. Minute kam bei der AS Gassama für Alloh. In der 87. Minute fiel dann die Entscheidung, als Ait El Hadj mit einem fulminanten Schuss, gegen den Moser machtlos war, das 4:2 erzielte. Das war auch der Endstand.

Am kommenden Samstag um 20.45 Uhr ist Standard Lüttich im Eupener Kehrweg-Stadion zu Gast.

In dieser Saison mit drei Direktabsteigern liegen jedenfalks die Nerven früher als gewöhnlich blank: Am Montag wurde bekannt, dass sich der RFC Seraing, genauso wie AS Eupen und KV Ostende Abstiegskandidat, von Trainer José Jeunechamps getrennt hat. (cre)

32 Antworten auf “Zwei Erstligatrainer-Entlassungen an nur einem Tag – Dominik Thalhammer wird Chefcoach des KV Ostende”

  1. Pierre II

    Zitat „ Für dieses erste Spiel nach der Entlassung von Bernd Storck ließen sich die beiden Interimstrainer Kristoffer Andersen und Mario Kohnen auf keine Experimente ein.“
    Und da liegt das Problem, die Mannschaft wird von jemand anderem aufgestellt. Hier wird einfach der Verein vor die Wand gefahren. Interimstrainer sind hier nur wieder Mittel zum Zweck. Traurig aber der schwächere der beiden hat verdient verloren.

  2. Natürlich kann Eupen in Anderlecht verlieren und 4-2 ist ja keine totale Schande, auch wenn es bis zum unverhofften 1-2 sehr sehr schlecht war.
    Aber ich finde es äusserst bedenklich wie oft Eupen dieses Jahr als Aufbaugegner gedient hat gegen Teams, die in tiefster Krise standen vor dem Duell gegen die AS.
    Ein punktloses Seraing gewinnt in Eupen. AS verliert gegen die formschwächsten Mannschaften zu jener Zeit, Kortrijk und Ostende. Jetzt Aufbauarbeit für Anderlecht. Das riecht schon sehr nach Abstieg

  3. Geronimo63

    Jeggo war heute schon mal nicht dabei.Erste Halbzeit schlapp.Was einem noch so auffaellt ist dass sie zuwenig aufs Tor schiessen.Dann ein Sponsor der nicht bereit ist mehr zu investieren. Anderlecht konnte sich auch nur durch Fouls helfen. Serioes gesehen viel zu weight fuer die 1A.Wenn denmnaechst keine zwei bis drei erfahrene Spieler kommen geht es schnell bergab. Ich denke nicht das dies das Ziel des Vereins ist.

  4. Die gleichen Spieler auf dem Platz wie immer . Trainerduo hat nichts neues gebracht . Wir Spielen weiter ohne gelernte Innenverteidigung ? Im Mittelfeld kein vernünftiger abräumer . Sturm nur ein laues Lüftchen
    2 Liga wir kommen.
    Aber das Wetter war schön .

  5. Ostbelgien Direkt

    Die AS muss sich damit trösten, dass keiner der derzeitigen Abstiegskandidaten gewonnen hat. Bis auf Kortrijk (Remis) haben alle verloren (Eupen, Ostende, Zulte Waregem und Seraing).

  6. Erste Halbzeit katastrophal. Zweite Halbzeit besser, aber einige Spieler wie Wakaso, Davidson und Prevljak von denen man viel mehr erwarten muß, bringen zumindest jetzt keinen Mehrwert.
    Moser muss sich auch steigern und ballsicherer werden.
    Persönlich würde ich mit einer Viererkette spielen, bei der Alloh hinten links bleibt. Kral und Lambert in der Innenverteidigung, rechts Van Genechten oder Paashuis je nachdem.
    Im Mittelfeld Deom, Magnée, Peeters und Bitumazala und vorne Charles-Cook und N’Dri.
    Und dann muss jeder top engagiert sein und für einander kämpfen, ansonsten sieht es schlecht aus.
    Gegen Standard Lüttich und in Zulte muss unbedingt gepunktet werden.

  7. Peter Müller

    Geschäftsführer Christoph Henkel: „Es ist klar, dass wie immer viele Faktoren zur jetzigen Situation geführt haben, die wir gemeinsam verantworten müssen, aber es ist uns leider nicht gelungen, Stabilität in unser Spiel zu bekommen.“
    Eigendlich musste Henkel jetzt mitgehen., aber der wird von den Kataris als Kasperle noch gebraucht. „Viele Faktoren“ da hat wohl nichts gestimmt, und Storck wird sich wohl auch darüber beschwert haben.Was zum Rauswurf geführt hat. jetzt hat man schon zwei Trainer an der Backe. Wer verantwortet das ganze ?. Bestimmt nicht Henkel. Ich glaube nicht das Katar so einfach mitmacht ,dass Henkel die Trainer einfach so entlässt,und Geld verschleudert. Was die Kataris hier veranstalten ist nicht normal. Es ist nur traurig das der Verein dafür herhalten muss. Was hatten wir schöne Zeiten davor auf der AS.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern