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Unentschieden wie ein Sieg: AS Eupen erkämpft nach mehr als 70 Minuten in Unterzahl 2:2 gegen den Cercle

25.02.2023, Belgien, Eupen: Gary Magnée (l) von der AS Eupen im Duell mit Thibo Somers (r) von Cercle Brügge. Die Partie endete 2:2. Foto: Belga

Die AS Eupen hat einen Punkt erkämpft, der sich wie drei Zähler anfühlt. Obwohl sie ab der 17. Minute in Unterzahl spielten, gelang den Schwarz-Weißen gegen Cercle Brügge ein 2:2.

Gegen das „kleine Brügge“ ging es für Eupen in erster Linie natürlich um drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Gleichzeitig wollten die Schwarz-Weißen auch Revanche nehmen für die bittere 1:5-Klatsche im Hinspiel im Jan-Breydel-Stadion.

AS-Trainer Edward Still nahm an der Startelf im Spiel beim RFC Antwerp zwei Änderungen vor: Für Loïc Bessilé, der trotz Roter Karte spielberechtigt war, erhielt Aleksandr Filin den Vorzug, und im Sturm stand erstmals Djeidi Gassama in der Anfangsformation.

Eupens Kapitän Stef Peeters war wieder dabei und erzielte per Elfmeter das 1:0. Foto: Belga

Eupens Startelf: Moser – Van Genechten, Paeshuyse, Filin, Davidson – Baiye, Magnée, Peeters, Charles-Cook – Gassama, N‘Dri.

Cercle Brügge praktizierte von Beginn an ein frühes Pressing. Schon in der 4. Minute hatte Eupen eine erste Schrecksekunde nach einem Freistoß des in der Winterpause vom SC Freiburg nach Brügge gewechselten belgischen U21-Nationalspielers Siquet. Zum Glück für die AS köpfte Daland den Ball über das Tor von Moser. Der Treffer hätte indes nicht gezählt, weil der Norweger im Abseits stand.

Paukenschlag in der 8. Minute, als der schnelle N‘Dri im Strafraum zu Fall gebracht wurde: Elfmeter! Peeters verwandelte den Strafstoß, obwohl Majecki noch an den Ball kam, der dann aber trotzdem ins Tor ging, 1:0.

Die Freude der Eupener währte nicht lange, denn in der 13. Minute gelang Brügge der Ausgleich durch einen fulminanten Fernschuss von Abu, 1:1.

Es kam noch schlimmer für die Eupener, denn nur vier Minuten nach dem Ausgleich sah Baiye die Rote Karte nach einem überharten Einsatz gegen Abu. So schnell kann sich ein Spiel ändern. Wie schon vor einer Woche in Antwerpen musste Eupen erneut den größten Teil des Spiels in Unterzahl bestreiten.

Eupens Konan Ignace N’Dri gelang der Treffer zum 2:1. Foto: Belga

Dennoch ging Eupen erneut in Führung durch N‘Dri nach Zuspiel von Peeters, 2:1.

In der 33. Minute kam es zu einem Zusammenprall zwischen Cercle-Torhüter Majecki und AS-Stürmer Gassama, der aber ohne Folgen blieb.

Brügge fand wieder zurück durch Ueda. Nach einem Einwurf bekam Eupen den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Er landete schließlich auf dem Kopf des Japaners, der ihn ins Tor beförderte, 2:2.

Vor dem Halbzeitpfiff hatte die AS noch ein paar gefährliche Situationen zu überstehen, es blieb aber beim 2:2. Schlüsselszene im ersten Durchgang war zweifelsohne der Platzverweis von Baiye, der aber gerechtfertigt war, wie die Fernsehbilder zeigten.

Zur zweiten Halbzeit kam Majecki nicht mehr auf den Platz zurück. Vom Zusammenprall mit Gassama hatte sich der Cercle-Torhüter nicht mehr erholt. Sein Ersatz Warleson konnte sich sogleich auszeichnen, als er den alleine auf ihn zustürmenden Gassama am Tor zum 3:2 hinderte.

Kurz danach hätte es fast 2:3 gestanden, als Denkey vor Moser auftauchte, der Ball aber von einem …Brügger unabsichtlich abgewehrt wurde.

Eupens Torhüter Lennaert Moser. Foto: Belga

Nachdem bei der AS Diakité für Van Genechten eingewechselt worden war, gelang Marcelin ein Tor für den Cercle, das aber wegen Abseits zu Recht aberkannt wurde. Kurz danach vergab Denkey alleine vor dem Eupener Tor eine Riesenchance.

Für die letzte Viertelstunde kam bei der AS Eupen Lambert für Magnée. Cercle drängte auf den Siegtreffer. Dieser wäre aber in der 82. Minute fast für Eupen gefallen nach einem schnellen Konter über N‘Dri, der scharf in den Strafraum flankte, aber Gassama eine Sekunde zu spät kam.

Für die letzten Minute brachte AS-Coach Still Prevljak für N‘Dri. Der Bosnier erzielte sogar das 3:2 für Eupen, das aber wegen einer Abseitsstellung von Gassama aberkannt wurde. So blieb es beim 2:2.

Eupen behält drei Punkte Vorsprung auf den SV Zulte Waregem. Für den KV Ostende und den RFC Seraing schwindet die Hoffnung auf den Klassenerhalt langsam aber sicher nach Niederlagen beim KRC Genk bzw. gegen den KV Mechelen.

Am Sonntag, dem 5. März, muss die AS Eupen um 19.15 Uhr bei  Union St. Gilloise antreten, bevor sie am Samstag, dem 11. März, den KV Ostende empfängt. (cre)

22 Antworten auf “Unentschieden wie ein Sieg: AS Eupen erkämpft nach mehr als 70 Minuten in Unterzahl 2:2 gegen den Cercle”

  1. askiebitz

    Ist deutlich besser geworden, finde ich, und der Punkt heute war mehr als verdient. Im Schneckenrennen mit Zulte und dem Rest behalten wir noch immer eine Nasenlänge Vorsprung. Es wäre schön, noch einmal etwas länger 11-11 zu spielen bzw. spielen zu dürfen. Immerhin haben wir den Klassenerhalt weiterhin selbst in der Hand. Die direkten Duelle gegen Ostende, Zulte und Kortrijk werden wohl entscheidend sein.

    • Fußball Punkte

      Absolut, die Mannschaft ist stabiler als unter Storck, dennoch müssen auch Siege her um sich zu retten. Gestern der Punkt war sehr gut erkämpft und gut gecoacht.

      Die Nackten Zahlen bestätigen auch den Aufwärdstrend unter Still :

      Storck : 12 Punkte aus 14 Spielen = 0,86P/Spiel
      Andersen/Kohnen : 4 Punkte aus 3 Spielen = 1,33P/Spiel
      Still : 10 Punkte aus 10 Spielen = 1P/Spiel

      Es wird eng bleiben, aber wir haben das machbare Restprogramm!

  2. M der Block

    An 10 Mann ein guter Punkt . Super gekämpft und gegen gehalten . Mit Gassama und Ndri haben wir endlich ein Sturm der jeden Gegner beschäftigen wird, schnell und beide können einen Gegenspieler ausspielen sind Mann gegen Mann kaum zu halten.
    Weiter so die Mannschaft kann den Klassenerhalt schaffen.

  3. AS-FAN-KELMIS

    Hammerspiel zu zehn Mann.Die gesamte Manschaft ist jetzt kâmpferisch voll auf 120 Prozent.Dumme,berechtigte rote Karte( ûbermotiviert ??)Gassama ein bisschen der tragische Held,weil er lässt zwei 100 Prozentige Chancen liegen.Aber zusammen mit N dri sorgt er vorne für viel Verwirrung beim Gegner. Weiter so Jungens !!

  4. Tolles Spiel mit 2 Mannschaften, die gewinnen wollten aber beide nur 1 Punkt mitnehmen konnten.
    Endlich einmal vertretbare Anfangsaufstellung mit offensiven Spielern. Endlich!! GASSAMA von Anfang an. Der einzige PSGer der es verdient zu spielen, der auch Durchschlagskraft mit Tempo bringt, auch wenn ihm noch Abschlusskraft fehlte.
    Zu bemängeln in der Startelf war, dass LAMBERT wieder auf der Bank saß😫Total unverständlich den einzigen Kopfball starken Spieler in Abwehr und Angriff nicht aufzustellen. Kopfball Gegentor war vorprogrammiert. Vorne fehlt er ebenfalls bei Ecken und Freistössen. Hat PC-Trainer STILL keine Spiele vor seiner Anstellung unserer KAS mit Toren von LAMBERT gesehen??
    Weiterer taktischer Fehler, einer ansonsten guten taktischen Spielweise, war das Nichtreagieren nach unserer roten Karte in der 15.Min.!!
    Spätestens nach der 2-1Führung hätte er LAMBERT für COOK bringen müssen um den Sieg zu verteidigen. Lambert in der Verteidigungsmitte hätte das 2-2 bestimmt besser Verteidigt als die kleineren Kopfball Schwächeren Magnee und Davidson!!
    Nach LAMBERT viel zu späten Einwechselung durften die Zuschauer erstmals sehen welche Fähigkeiten er auf der 6er Position hat. Nicht nur weg verteidigen sondern auch aufbauen. mit seinem 50m Diagonalpass vom eigenen Strafraum schickte er NDRI auf Linksaussen zum aberkannten 3-2 und glänzte auch sonst durch gewonnene Zweikämpfe und intelligentes Passspiel nach vorne. Mit ihm als 2. 6er wäre unsere Defensive noch stärker. Für mich u.a. unverzichtbar! besonders im nächsten Spiel gegen die Riesen von UNION (NIELSEN + BONIFACE) Hoffentlich schaut der Trainer sich das Spiel von WESTERLO gegen UNION, dann müsste er verstanden haben.
    Ansonsten mit gleichen Elan die restlichen Spiele bestreiten und früher wechseln wenn nötig. Gute Alternativen haben wir ja jetzt mit BESILE, DAVO und PREVLJAK. Vielleicht sollte man NUREDEEN nochmal eine Chance geben, der mir im Rauskommen dich stärker scheint.
    Ihm sollte man nur sagen:“wenn du einmal dribbelst, bist du sofort wieder draussen“
    Vielleicht findet sich ja jemand, der meine Ratschläge dem Trainer übersetzt?! MfG

  5. Fußballkritiker

    Ein Punkt ist mehr als nichts. Grandios erkämpft. Bravo.
    Ein knapper Sieg (3 Punkte) wäre natürlich wesentlich besser gewesen.
    Das Abstiegsgespenst bleibt so weiterhin, denn der Abstand ist sehr gering…

  6. Der MUSS (solange wie möglich) gesperrt werden.Ist schließlich ein Leistungsträger der ASE.
    So brauchen die Schiedsrichter,nicht andauernd nach gelben und roten Karten zu suchen.
    Und damit wird sichergestellt,natürlich noch mit weiteren roten Karten,das die ASE auch sicher ABSTEIGT.

    • dieses mal haben sie leider recht. Er tritt ohne Rücksicht auf Verluste gegen den Brustkörper des Torwarts. Der blutete stark, verbrachte die Nacht im KH und fällt lange aus. Wenn das anders herum passiert wäre, würde auch jeder aufschreien und Skandal schreien. Dies war schon sehr brutal. Auch wenn es diesmal gegen uns ausgefallen wäre, warum der VAR da nicht eingeschritten ist, ist völlig unverständlich und skandalös. Da braucht sich Gassama über einen eventuelle Sperre nicht beschweren. Auch das Foul von Baiye war sehr böse. 2-3 Spiele Sperre werden gefordert und leider ist auch dies gerecht und verständlich. Ich selbst war im Stadion und sehr erstaunt und erschrocken über die extreme Härte und brutalen Fouls beider Seiten aber deutlich mehr von Seiten der AS. Einsatz und Kampf gerne aber nicht immer mit gestrecktem Bein voraus. Dieses eine mal verstehe ich die Haltung des Gegners.
      OK in andren Medien übertrieben sie vielleicht etwas aber gerade das Foul von Gassama geht dort Viral und wird mit Horrorfoul oder brutalem Einsteigen usw sehr heftig angegangen. Auf eine Sperre sollte man sich einstellen deshalb

  7. @gerdfu
    Wie immer,eine überlegte und Kompetent ausgeführte Analyse.
    Ich lese immer,ihre Berichte zu den Spielen der ASE.
    Sie,sind einer der wenigen „Sportreporter“ (lacht) die Objektiv und mit Fachwissen,über die Spiele der ASE berichten.
    Immer eine Freude,ihre Beiträge zu lesen.

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