Notizen

AS-Generaldirektor Henkel im Interview: „Gründe für Trainerwechsel bleiben intern“

AS-Trainer Jordi Condom (Bildmitte) und Generaldirektor Christoph Henkel (links) bei der Pressekonferenz am Freitag. Foto: OD

Am Freitag hat Jordi Condom seine erste Pressekonferenz als Cheftrainer der AS Eupen gegeben. Anwesend war auch Generaldirektor Christoph Henkel, mit dem „Ostbelgien Direkt“ nachher ein Interview über die Trennung von Coach Bartolomé Marquez Lopez führte.

Jordi Condom gab sich betont kämpferisch. Er ist sich dessen bewusst, dass als Cheftrainer eine viel schwerere Verantwortung auf seinen Schultern lastet. Wichtig seien jetzt die vier letzten Spiele der regulären Meisterschaft, auf die man sich zu hundert Prozent konzentrieren wolle, betonte der Spanier, der sich auch zu einem besseren Verhältnis zu den Fans bemühen will. Zu diesem Zweck fand bereits am Donnerstag ein erstes Treffen mit Vertretern der Fanclubs statt.

Wenn es nach Generaldirektor Christoph Henkel ginge, sollte die AS nicht mehr nur vier Spiele bestreiten, sondern zehn. „Wir wollen an der Endrunde teilnehmen“, sagte Henkel bei der Pressekonferenz wie auch beim anschließenden Interview mit „Ostbelgien Direkt“, das wir nachfolgend veröffentlichen.

OD: Herr Henkel, für die Trennung von Trainer Marquez Lopez wurden in der ultrakurzen Pressemitteilung vom vergangenen Dienstag „interne Gründe“ angeführt. Was ist unter „internen Gründen“ genau zu verstehen?

AS-Generaldirektor Christoph Henkel war m Freitg noch anzumerken, dass die Trennung von Trainer Bartolomé Marquez Lopez ihm sehr schwer gefallen ist. Foto: OD

AS-Generaldirektor Christoph Henkel war am Freitg noch anzumerken, dass die Trennung von Trainer Bartolomé Marquez Lopez ihm sehr schwer gefallen ist. Foto: OD

Henkel: Das sind keine internen Gründe. Vielmehr sollen die Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben, intern bleiben. So haben wir das mit Bartolomé Marquez Lopez abgesprochen, und an diese Absprache werden wir uns auch halten.

OD: Aber Probleme hat es definitiv gegeben?

Henkel: Natürlich gibt es gute Gründe für diese Entscheidung. Wir haben das auch ausführlich mit dem früheren Trainer diskutiert und ihm dargelegt, weshalb wir diesen Schritt jetzt machen. Aber die Vereinbarung, die wir mit ihm getroffen haben, soll eben nicht nach außen getragen werden.

OD: Was den neuen Trainer betrifft, so haben sie sich für den Assistenten von Marquez Lopez entschieden. Weshalb Jordi Condom und nicht ein anderer?

Henkel: Das war für uns in dieser Situation eine logische Entscheidung. Mit der Arbeit von Jordi waren wir immer sehr zufrieden. Er hat einen guten Draht zur Mannschaft. Er ist der richtige Mann, um die Arbeit hier erfolgreich fortzuführen.

Jordi Condom (Bildmitte) bei einer früheren Pressekonferenz (April 2014), damals noch als Assistent von Bartolomé Marquez Lopez (links). Foto: OD

Jordi Condom (Bildmitte) bei einer früheren Pressekonferenz (April 2014), damals noch als Assistent von Bartolomé Marquez Lopez (links). Foto: OD

OD: Jordi Condom ist Trainer bis zum Ende der laufenden Saison. Heißt dies, dass sich die Vereinsführung im Hinblick auf die kommende Saison bereits nach einem anderen Chefcoach umschaut?

Henkel: Nein, über die Person des Trainers in der kommenden Saison ist noch keine Entscheidung gefallen. Wir wollen erst einmal mit Jordi Condom die Endrunde erreichen. Das ist jetzt unser Ziel. Alles Weitere wird man dann sehen. (cre)

Siehe auch Artikel „AS Eupen trennt sich von ihrem Cheftrainer Bartolomé Marquez Lopez“

17 Antworten auf “AS-Generaldirektor Henkel im Interview: „Gründe für Trainerwechsel bleiben intern“”

  1. Kennt jemand die Gründe? Soviel ich gehört habe, waren nicht die zwei Niederlagen zu Hause und auch nicht die niedrigeren Zuschauerzahlen die Gründe. Ich habe gehört, Trainer Lopez habe keine Lust mehr gehabt, alleine für die Vereinspolitik den Kopf hinzuhalten. Er wollte in der Öffentlichkeit nicht mehr der Sündenbock sein.

  2. schlechtmensch

    Warum bezahlt Katar nicht die Zuschauer? Für 200 Euro würde ich mir das ein oder andere Spiel ansehen. Und bei ausverkauftem Haus wären die Relultate sicher auch etwas besser. Also eine klassiche Win/Win/Win Situation.

  3. Ich glaube, dass die Vereinsführung endlich begriffen hat, dass ein Verein ohne Supporter einfacht nicht bestehen kann. Eine Firma muss eigenständig und mit eigenen Mitteln wirtschaften. Es ist einfach, schöne Zahlen vorzulegen, wenn das Geld von aussen nur so reinkommt. Das ist wie ein Gewinn im Lotto. Aber eine Firma oder ein Klub ohne Seele und Herz ist wie ein leeres Glas Wein. Es benötigt vieler guter Tropfen Wein, damit es schmeckt.Lopez hat mit seinem Abstand und seiner Arroganz, sowie fehlerhaften Aufstellungen und „taktischen“ Einstellungen die Besucherquote im Kehrwegstadion halbiert und vielen treuen Anhängern die Lust genommen, einen schönen Abend im Stadion zu verbringen. Wenn Du Auswärtsfans keinen Blick schenkst, Dich nie bei Ihnen bedankst, weder auf dem Platz, noch im nachhinein, dann geht der Schuss irgendwann nach hinten los. Dass Jordi dies jetzt bis zum Ende der Saison weitermacht, ist logisch. Ob er das Zeug hat zu mehr, bleibt abzuwarten. Aber mit Egide an seiner Seite wird man auf jeden Fall schonmal dem Publikum näher sein. Die Frage bleibt, ob unsere hochbezahlten spanischen Söldner endlich die Leistungen abrufen, die man von diesen Spielern erwarten darf und muss. Hoffentlich hat man hier ein Zeichen gesetzt, dass niemand unersetzlich ist. Ansonsten sind genügend Wölfe draussen, die Hunger haben. Dann sollen die sich mal ein Beispiel nehmen an die jungen Kerle, die gestern Anderlecht aus dem Pokal geworfen haben. Hoffentlich hat man dies jetzt endlich begriffen. Die beste Antwort wird auf dem Platz gegeben. Es kann nämlich nicht das Ziel dieser Vereinsführung sein, eine Ausbildung von jungen Talenten auf einer Friedhofswiese zu betreiben.

    • @gebauer: Ich glaube nicht, dass die Vereinsführung Angst hatte, ohne Fans, vor leeren Rängen, zu spielen. Marquez Lopez ist meiner Ansicht nach geflogen, weil er dieses „Projekt“ nicht mehr mittragen wollte. Er war es leid, der Sündenbock im Fall eines Nicht-Aufstiegs zu sein. Es hatte ja schonmal vor einigen Monaten einen Streit zwischen ihm und Bleicher gegeben,

      • @ Foot: jedem seine Meinung. Aber das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn soviel Geld, Infrastruktur und Ausbildung in einen Verein reingesteckt wird, dann ist es nicht um vor leeren Rängen zu spielen, sondern in der ersten Division mitzumischen. Leider hat man viel zu spät erkannt, dass Lopez ein überdimensionales Ego hat und die Spieler total verunsichert und verkrampft aufspielen nach den zuletzt berechtigten Pfiffen. Hier müssen auch die gestandenen Profis aus Spanien mal gut in den eigenen Spiegel schauen. Es gibt nur ein Mittel: auf dem Platz die letzten vier Spiele gewinnen um wieder etwas Vertrauen zu schaffen. Mit dem Potential muss dies möglich sein. Die einzige wirkliche Hürde ist das vorletzte Spiel in Lommel, zumal STVV verloren hat. Das wird eine sehr schwere Nuss.

        • Ich glaube, du verkennst die Zielsetzung des „Projektes“.
          Das Projekt ist mit einem Aufstieg in die 1.Division nicht zu vereinbaren. Die ganzen Spieler-Experimente (zuletzt mit Afif, der für 5 Spiele kommt und dann wieder weg ist) und aus rein sportlicher Sicht fragwürdigen taktischen Manöver kannst du dir in der 2. Division leisten (wenn du nicht aufsteigen willst) nicht aber in der 1.Division.
          Aspire will in Eupen Spieler an den Profifußball heranführen, sie ins Fenster stellen und dann, sobald sich die Möglichkeit ergibt, weiter vermitteln. Eupen ist ein Ausbildungsverein und sonst nichts. Dies ist doch, auch angesichts der Szenarien der letzten beiden Saison, ganz offensichtlich. Warum wollt ihr das nicht erkennen ?

  4. Ghostrider

    Gestern Heißt – St Truiden 3-1 !! Wenn Lommel heute als Sieger vom Platz geht sind sie bis auf 3 Punkte dran . Am letzten Spieltag spielen sie auch noch gegeneinander . St Truiden geht langsam die Luft aus .

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern