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AS Eupen heute wieder im Waasland: Bringt Beveren mehr Glück als Lokeren?

Eupens Abwehrspieler Jordan Lotiès erhielt den Vorzug vor dem zuletzt immer wieder patzenden Siebe Blondelle. Foto: Edgar Hungs

Zwei Wochen nach der Niederlage beim SC Lokeren tritt Fußball-Erstligist AS Eupen an diesem Samstag wieder im Waasland an (Anstoß: 20 Uhr). Diesmal heißt der Gegner Waasland-Beveren. Zwischen Lokeren und Beveren, wo das heutige Spiel stattfindet, liegen gerade mal 25 Kilometer. Beide Städte gehören zum selben Bezirk (Sint-Niklaas).

Es gehört zu den Gepflogenheiten der Spieltag-Pressekonferenz am Freitag vor der nächsten Begegnung, dass AS-Trainer Jordi Condom den Gegner stark redet. Das hat er auch diesmal getan.

„Waasland-Beveren verfügt über hervorragende Spieler im Sturm. Dort sind sie sehr stark, verfügen über Schnelligkeit und sehr viel Talent“, erwartet Condom eine offensiv spielende Heimmannschaft. Letzte Saison verlor Eupen in Beveren 2:4.

Eine Szene aus dem Spiel der letzten Saison in Waasland-Beveren, das die AS mit 2:4 verlor: François Marquet (Mitte) erzielt das 1:0 für Waasland. Henry Onyekuru (links) und Siebe Blondelle (rechts) können den Treffer nicht verhindern. Foto: Belga

Von den ersten fünf Spielen hat die AS vier verloren und nur eines gewonnen. Schlimm ist vor allem die hohe Zahl an Gegentoren, nämlich 14.

Trotzdem bleibt Condom zuversichtlich. „In der Zwischenzeit sind alle Nationalspieler aus ihren Teams zurückgekommen. Wir haben noch einige Spieler, die leichte Verletzungen haben, sind aber ab der kommenden Woche wieder einsatzbereit. Dann hoffe ich endlich, mit unserem kompletten Kader trainieren und spielen zu können.

Bei der Pressekonferenz am Freitag stand Abwehrspieler Jordan Lotiès den anwesenden Journalisten Rede und Antwort.

Nachfolgend einige Fragen mit den Antworten des Franzosen, der nach der 0:3-Pleite in Lokeren vor zwei Wochen richtig wütend war. „Jeder verteidigt alleine, jeder greift alleine an. Wir sind keine Mannschaft auf dem Platz, das darf nicht sein“, nahm der 33-Jährige kein Blatt vor den Mund.

Lotiès: „Gegentore müssen aufhören!“

– Wie fühlen Sie sich nach den ersten Wochen hier bei der AS?

Jordan Lotiès: Ich fühle mich sehr gut. Wir haben innerhalb der Gruppe eine gute Stimmung, weniger zufriedenstellend sind die Resultate. Die Saison ist noch lang, und wir haben die letzten Wochen sehr hart gearbeitet. Schauen wir mal, was es bringt. Die Richtung stimmt auf jeden Fall.

– Sind Sie nach den beiden letzten Trainingswochen im Vergleich zu Ihren Äußerungen in Lokeren jetzt optimistischer?

Lotiès: Das kann ich Ihnen morgen (heute, A.d.R.) nach dem Spiel sagen. Ich bin zuversichtlich. Unsere bisherige Meisterschaft ist alles andere als gut verlaufen. Nach Lokeren muss man auch mal sagen dürfen, was nicht läuft. Wir sind uns dessen bewusst und versuchen nun, es besser zu machen. Dazu haben wir das Potenzial. Und wir wollen es am Samstag auch auf dem Platz zeigen!

– War die Länderspielpause eine gute Gelegenheit, an den Schwachstellen zu arbeiten?

Lotiès: Nach einer Niederlage möchte man am liebsten wieder sofort spielen. Wir haben die Spielpause jetzt genutzt, um an uns und an den Schwach- und Problemstellen zu arbeiten. Es regelt sich natürlich nicht alles in zwei Wochen. Die Dinge sind angesprochen worden, und jetzt soll die Leistung folgen. Sie werden bei Waasland ein anderes Gesicht der Mannschaft auf dem Spielfeld sehen.

– Sie machen den Eindruck, dass Sie sich in Uhrer Position auf dem Spielfeld schnell wiedergefunden haben?

„Ich habe in meiner Karriere immer gegen den Abstieg gespielt“:,Jordan Lotiès in einem Spiel mit Dijon im Pariser Prinzenpark gegen PSG im September 2016. Foto: Belga

Lotiès: Da habe ich kein Problem. Ich bin nach Eupen gekommen, um meine Erfahrung einzubringen. Ich arbeite weiter an mir selber, denn mit 33 Jahren lernst du immer noch hinzu. Eine große Befriedigung wäre es, endlich ein Spiel ohne Gegentor zu beenden.

– Belasten Sie die bisherigen Gegentore? Haben Sie eine Erklärung zum schwachen Abwehrverhalten?

Lotiès: Ganz ehrlich gesagt: ja, es ist schrecklich! Das muss endlich aufhören. Es darf so nicht weitergehen. Ich denke, dass wir offensiv spielen. Da dürfen wir die Abwehrarbeit nicht vernachlässigen Wir kassieren zu viele Gegentore durch Ballverluste. Da muss sofort auf Abwehr umgeschaltet werden. Unsere defensive Spielweise ist noch zu brav.

– Sie haben viel Erfahrung im Kampf um den Klassenerhalt. Gibt es Parallelen zu anderen Meisterschaften?

Lotiès: Keine Meisterschaft ist vergleichbar. Ich habe Spielzeiten gekannt, da gewannen wir erst am 11. Spieltag und sind trotzdem nicht abgestiegen. Es geht aber nur über ein ständiges Arbeiten. Ich habe in meiner Karriere immer gegen den Abstieg gespielt und kenne diese Situation sehr gut. Abgerechnet wird am letzten Spieltag. Ich bin nicht beunruhigt, denn die AS hat große Qualitäten. Wir müssen die Kontinuität auf die gesamte Spieldauer übertragen.

– Wie schätzen Sie den belgischen Ligafußball ein?

Lotiès: Es ist eine starke Liga. Dies wusste ich schon im Vorfeld. Auch physisch wird in Belgien ein guter Fußball praktiziert, ähnlich wie in Frankreich. Nur die spanische Primera Division ist noch stärker. Ich möchte so lange wie möglich Fußball spielen, wie es meine Beine erlauben. Schön wäre, wenn Eupen irgendwann mir ein wunderbares Ende meiner Karriere bescheren würde… EDGAR HUNGS

HINWEIS – Das Spiel zwischen Waasland-Beveren und der AS Eupen beginnt heute um 20 Uhr. TV-Liveübertragung auf VOOsport 3 und Proximus11. Spielbericht bei Spielschluss gegen 21.50 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.

9 Antworten auf “AS Eupen heute wieder im Waasland: Bringt Beveren mehr Glück als Lokeren?”

  1. Die Alt-Herren Mannschaft dieser Saison hat nicht das Niveau für die D1. Man stellt sich die Frage, weshalb man sich auf dem kürzlich geschlossenen Transfermarkt bedient hat. Anscheinend hat man den Kader für die 2. Liga bereits komplett. Ein Neuzugang wurde vermeldet. Super. Bitte sofort einsetzen. Abwehr = Katastrophe u Angriff im Vergleich zu letztem Jahr, Colomer ist bedankt, ein schwerfälliges etwas…..Sylla, Onyekuru weg, Cases vergrault….

  2. Endlich wurde zweimal pro Woche trainiert…
    Der Gegner bringt nicht das Glück, das muss die AS sich selbst erkämpfen.
    Es gibt nur eins : Vollgas über 95 Minuten und von ALLEN Spielern, die als geschlossener Block nach vorne und hinten kämpfen und nicht bei dem ersten Gegentor die Köpfe hängen lassen. Solange dies nicht geschieht, kann man auch kein Glück haben. Solange verschiedene Spieler nicht kapieren, dass das individuelle Talent nicht genügt, jedoch dass man sich der Mannschaft aufopfern muss, wird sich kein Erfolg einstellen. Ich bleibe überzeugt, dass die Qualitäten da sind und viele waren vor Anfang der Saison und speziell nach dem Spiel gegen Gladbach überzeugt dass wir eine ausgeglichenere Mannschaft hatten, aber davon hat man bislang noch nicht viel gesehen. Es ist 5 vor 12.

  3. Sollte die AS tatsächlich auch in WB verlieren ist es gar 2 vor 12. Da die anderen schon wesentlich mehr Punkte eingefahren haben. Die Menge an Gegentoren spricht auch nicht für uns. Wie Hendrik sagte, vom Gefühl her und trotz besseren Kaders wird es dieses Jahr viel schwieriger für die AS die Klasse zu halten

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