Notizen

AS Eupen verliert durch spätes Gegentor 0:1 bei Zulte Waregem

Babacar Niasse (Archivbild) hütete in Deinze das Eupener Tor. Foto: Belga

Für die AS Eupen wird es schwer werden, das Pokalfinale zu erreichen, auch wenn es noch Hoffnung gibt. Im Halbfinal-Hinspiel des Landespokals verloren die Schwarz-Weißen durch ein spätes Gegentor mit 0:1 bei Zulte Waregem.

Für dieses Halbfinal-Hinspiel hatte AS-Trainer Jordi Condom drei Torhüter mitgenommen, um dank Van Crombrugge und Biersard die Mindestzahl von Belgiern auf dem Schiedsrichterblatt zu erreichen. Darüber hinaus gehörte Taulemesse nicht einmal dem 18-köpfigen Kader an (siehe dazu Artikel an anderer Stelle).

Obwohl auch Zulte Waregem über eine Rasenheizung verfügt, schienen die Gastgeber diese vor der Begegnung erst gar nicht aktiviert zu haben, denn die Rasenoberfläche war stellenweise gefroren.

Im Studio von Club RTL fungierte wieder der frühere AS-Trainer Danny Ost (rechts) als Experte, zusammen mit dem früheren Anderlechter Spieler Walter Baseggio (links). Foto: OD

Der 18-jährige Senegalese Wague stand gleich in der Eupener Anfangsformation als Rechtsverteidiger. Die Startelf präsentierte sich wie folgt: Niasse – Wague, Hackenberg, Blondelle, Abdulrahman – Diagne, Lazare, Garcia – Ocansey, Onyekuru – Sylla.

Nur wenige Zuschauer im Regenbogen-Stadion von Waregem, was bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kein Wunder war. Auch einige ganz mutige Schlachtenbummler aus Eupen waren anwesend.

In den ersten 20 Minuten tat sich mit Ausnahme etlicher Fehlpässe auf beiden Seiten nicht sehr viel. Dann aber schlug die Stunde des Eupener Torhüters Niasse, der seine Mannschaft mit drei Glanzparaden innerhalb von rund 20 Minuten im Spiel hielt.

Drei Glanzparaden von Niasse

In der 20. Minute verhinderte der lange Senegalese im Tor der AS mit einer glänzenden Fußabwehr bei einem Schuss von Lepoint das 1:0 für Zulte Waregem. In der 28. Minute war es wieder Lepoint, der an Niasse scheiterte, diesmal mit einem Kopfball aus kurzer Distanz. Der AS-Keeper beeindruckte mit einem Klassereflex. Kurz vor dem Halbzeitpfiff folgte eine dritte Parade von Niasse bei einem Schuss von  Leye.

0:0 der Pausenstand. Mit diesem Ergebnis konnte die AS Eupen, die im ersten Durchgang nur einen (ungefährlichen) Torschuss hatte, mehr als zufrieden sein.

Eupens Mamadou Sylla (Archivbild). Im Hintergrund Henry Onyekuru. Foto: Belga

Im zweiten Durchgang änderte sich zunächst nicht viel, allenfalls war Eupen im Vergleich zur ersten Halbzeit öfter am Ball und mit mehr Zug zum gegnerischen Tor.

Zulte Waregem hatte in der 57. Minute eine weitere Riesenchance. Diesmal scheiterte Lepoint nicht an Niasse, wie noch in der ersten Hälfte, sondern an der Latte. Pech? Unvermögen? Den Eupenern konnte es egal sein. Noch stand es 0:0.

Zulte Waregem dominierte zwar weiterhin, aber agierte phasenweise viel zu umständlich. In der 83. Minute hatte die AS ihre bis dahin erste gefährliche Situation bei einem Freistoß von der Strafraumgrenze aus, doch ging der Schuss des eingewechselten Jeffrén um etwa ein Meter daneben.

Als man sich allmählich auf ein 0:0 einstellte, fiel dann doch das 1:0 für die Gastgeber. Mit etwas Glück kam im Eupener Strafraum der Ball zum eingewechselten Coopmann, der mit einem wahrscheinlich ungewollten Täuschungsmanöver AS-Torwart Niasse versetzte und den Siegtreffer erzielte.

Eupens Trainer Condom schien mit der knappen Niederlage trotzdem leben zu können. Ein gutes Spiel hat die AS in Waregem nicht abgeliefert, aber noch ist die Qualifikation fürs Pokalfinale möglich.

Bis zum Rückspiel am 1. Februar erwarten die AS jedoch in der Meisterschaft noch drei schwere Spiele gegen RC Genk (21. Januar), Standard Lüttich (26. Januar) und Excelsior Mouscron (29. Januar). (cre)

Siehe auch Artikel „AS Eupen: Florian Taulemesse lernt die eisige Kälte von Aspire kennen“

17 Antworten auf “AS Eupen verliert durch spätes Gegentor 0:1 bei Zulte Waregem”

  1. Pierre A

    Typisch Belgischer Fußball, beiden Mannschaften waren schlecht bis zum geht nicht mehr. Fehlpässe bis zum abwinken, bei Eupen ging nach vorne fast überhaupt nichts einziges positives war heute die Abwehr trotz Tor. Zu hause ist noch alles drin.

  2. Eupen war nicht gut, aber auch nicht schlecht!
    Zulte war gut, aber nicht gut genug um eine grosse Differenz zu machen, mit Glück zu Ende hin.
    Alles bleibt möglich.
    Man darf nicht vergessen dass Zulte bis 1 Tag vor der Winterpause 1ste war!
    Nicase war Spitze und hat schlimmeres verhindert

  3. Es wird ganz schwer für die AS, denn in den nächsten zwei Wochen hat sie vier schwere Spiele gegen Genk, Standard, Mouscron und Zulte-Waregem. Mit Ausnahme von Niasse hat heute keiner richtig überzeugt.

  4. Mechtild Holzweiler

    Bitte schreibt nicht 0 zu 1 wenn die Heimelf gewinnt ist es 1 zu 0. Ansonsten ist das im ersten Moment sehr irreführend. Aber für die AS ist es noch machbar. Gar nicht so schlecht das Ergebnis.

    • Ostbelgien Direkt

      @Mechtild Holzweiler: Vor dem 0:1 steht ja auch „AS Eupen verliert“. In der Sprache des Sportjournalismus kann man nicht mit 1:0 verlieren, auch nicht auswärts, sondern mit 0:1. Man gewinnt auch nicht 0:1, sondern 1:0, auch wenn das Spiel auswärts stattfand. Wenn man nur das Ergebnis wiedergibt, dann muss es heißen „Zulte Waregem – AS Eupen 1:0“. Gruß

  5. Zulte Waregem hat hochverdient gewonnen. Niasse hält die Spannung aufrecht. In Eupen ist noch alles drin wenn die AS kein Gegentor kassiert. Man sieht die Erfahrung die Zulte hat sowie ei ausgezeichneter Trainer.

  6. Erste Halbzeit Vorteil Zulte- dich 3 Klasse Paraden von Niasse. 2. Halbzeit war es ein Pokalspiel rauf und runter. Eupen fehlte dabei die Torgefahr. Im Rückspiel ist alles möglich. Man merkte beiden Mannschaften die Pause.

  7. Georg (D)

    Nichts ist unmöglich, aber ein Weiterkommen ist vermutlich unwahrscheinlich. Für Gegentore ist das Team immer gut, was bedeutet, dass man mit zwei Toren Unterschied gewinnen muss. Ein Ergebnis wie in der Meisterschaft wäre auch im Bereich des Möglichen gewesen und hätte dem Spielverlauf eher entsprochen.

    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

  8. Wichtig ist nicht das Rückspiel gegen Waregem, sondern die Spiele vorher gegen Genk, Standard und Mouscron. Mental sollte die Mannschaft den Pokal abhaken, auf jeden Fall bis nach Mouscron.

  9. Lontzener61

    Mal ganz ehrlich : so schlecht ist das Resultat ja nicht , wenn man bedenkt wie Heimstark Zulte-Waregem ist.
    Und Eupen ja auch , deshalb ist für mich noch alles offen , und ich glaube das die AS zu Hause immer für eine Überraschung gut ist , in dem Sinne : auf nach Brüssel zum Finale

  10. habe vom Spiel nichts gesehen, knapp verloren ist aber gut wie es scheint. So bleibt alles drin. Es wird aber enrom schwer, da die AS eben keine 0 halten halten kann. Schiesst Zulte 1 (wovon man ausgehen muss), dann muss die AS schon deren 3 machen. Und genau das wird dir Hürd sein. Zulte ist dafür defensiv zu stark. Auch in der Meisterschaft verloren wir zu null dort. So oder so wird das Spiel in Mouscron kurz vor dem Pokalspiel um Welten wichtiger, da bei einem Sieg dort der Klassenerhalt praktisch sicher ist und wir ein weiteres Jahr D1 sehen dürften. Eine Niederlage dort lässt die AS nämlich dann nochmal richtig zittern. Einzig gut, Zulte hat einen sehr kleinen Kader…

    Niasse hat ja scheinbar ein starkes Spiel gemacht, gut für ihn, dennoch täuscht das nie und nimmer über seine vielen Schwächen und Böcke hinweg. Als Keeper musst du eben beständig stark sein, umso mehr bei einer wackeligen Abwehr und bei einem Abstiegskandidaten und das ist Niasse nicht. Einem guten Spiel folgten oft mehrere „mangelhafte“. Deswegen finde ich dass er nicht (Stand heute) ins Team sollte (ausser Pokal, da so abgemacht und auch üblich bei allen anderen), da seine viel zu hohe Fehlerquote noch mehr Punkte und Nerven kostet. Aber er ist ja noch jung.

    Viel bedenklicher finde ich, dass Eupen nur 1 Belgier auf dem Platz hatte. Auf der Bank sassen 3 (!!) Torhüter um das erforderliche Kontogent an Belgiern zu erreichen. Und die Hälfte der „belgier“ sind Fussballbelgier wie Sanogo, Kenne oder Bassey. Tja das finde ich eine sehr unschöne Entwicklung und totale Entfremdung, die viele leute abhalten wird. Damit erreicht Aspire natürlich nie die Zuneigung, die sie sich wünscht. Betone gerne immer wieder, dass die jungen Talente umgarnt werden sollten mit Belgiern und Deutschen oder auch Holländern. Das zieht die Leute an, Publikumslieblinge braucht jeder, doch werden die von Aspire vom Hof gejagt. Die erfahrenen Spieler sollten nicht aus Spanien, Griechenland oder Australien kommen. So könnte man sich besser identifizieren, was dringend nötig ist und gerade in der schwierigen DG gut ankommen würde.
    Zudem lässt man die talente nicht spielen (nicht mehr in der D1, die ist kein Kindergarten sonst steigst du ab), wenn sie das Team schwächen. Da muss man auch mal sportlich oder intelligent aufstellen, nicht nach Gehalt oder Bevorzugung. Ich sehe unsere Aspire Jungs auch gerne spielen, wünsche mir aber (wie ich bin überzeugt 90% unserer Mit-Fans) mehr Einheimisches drum herum. Und nicht wie Henkel sagt mit Leuten aus der Region spielst du D2-D3. Nein nicht Region hier im Umkreis 50km, sondern zumindest Belgier oder Deutsche. Es braucht keine weitere Exoten aus Spanien etc.

    Einem mombongo, Santos etc sah man nicht nur wegen leistung gerne zu, es war auch ein Wir-Gefühl da und den Gedanke, man kennt ihn und fiebert daher mehr mit. Die Entwicklung nun, mehr als sichtbare Schwächen im Team nicht mit Transfers zu beseitigen und darum nur noch blutjunge Akademie-absolventen zu integrieren und den mitteleuropäischen Spielermarkt fast glänzlich auszulassen finde ich sehr bedenklich und negativ, wie viele andre auch. Das wird sich bemerkbar machen, tut es ja seit Saisonbeginn schon, da die zuschauerzahlen nicht rosig sind. Und Taulemesse (ja er ist grenzwertig gut genug für die D1) ist ein X-tes Beispiel. Fanfavoriten so abzuschieben oder auszubooten, Pfui. Und er ist nicht das erste Opfer. So verliert man eben auch Sympathie und Zuschauer. Beide Transferperioden (Sommer 2016 und Winter 2017) tun dann ihr übriges hinzu.

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