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Fans der AS hoffen, dass ihnen eine Demütigung wie die am Ende der letzten Saison diesmal erspart bleibt

ALLES NUR SATIRE - Der neue Cheftrainer der AS Eupen, Florian Kohfeldt (l), im Gespräch mit AS-Generaldirektor Christoph Henkel (r). Foto: Patrick von Staufenberg

AKTUALISIERT – „Wir haben schon klar gezeigt, dass wir ambitionierte Ziele haben, die wir auch erreichen wollen.“ Mit diesen Worten deutet der Generaldirektor von Fußball-Erstligist AS Eupen, Christoph Henkel, an, dass man zum Start in die neue Saison 2023/24 höhere Ansprüche hat, als dies zum Beginn der letzten Spielzeit der Fall war.

Die Verpflichtung des ehemaligen Bundesliga-Trainers Florian Kohfeldt lässt die Fans der Schwarz-Weißen hoffen, dass man am Kehrweg tatsächlich gewillt ist, alle denkbaren Anstrengungen zu unternehmen, damit dem Club und seinen Anhängern ein Saisonfinale wie das von 2022/23 erspart bleibt.

Nur ungern erinnern sich die Fans der Schwarz-Weißen daran, dass die AS die beiden letzten Partien der Saison 2022/23 gegen Zulte Waregem (1:5) und beim FC Brügge (0:7) auf geradezu demütigende Weise verlor und den Klassenverbleib nur dem Umstand zu verdanken hatte, dass der Cercle Brügge, der noch die Playoffs 2 erreichen konnte, auswärts bei Zulte Waregem 3:2 gewann und dadurch nicht die Ostbelgier, sondern die Westflamen in die Division 1B absteigen mussten. Dennoch hatte sich Eupen wegen der beiden letzten Pleiten bis auf die Knochen blamiert.

AS-Trainer Florian Kohfeldt. Foto: Patrick von Staufenberg

Trotz aller guten Vorsätze von Generaldirektor Henkel ist damit zu rechnen, dass die AS Eupen auch in der neuen Saison 2023/24 gegen den Abstieg kämpfen muss.

Auf der anderen Seite beendete Eupen seit dem Aufstieg der AS in die 1. Division im Jahr 2016 die Meisterschaft in der Jupiler Pro League drei Mal auf Platz 12 – und Platz 12 würde gemäß dem Spielmodus der Saison 2023/24 noch so gerade zur Teilnahme an den Europe Playoffs (oder Playoffs 2) reichen. Dadurch würde der AS die Abstiegsrunde (Playoffs 3) erspart bleiben (siehe Tweet weiter unten).

Seit 2016 gehört die AS Eupen der höchsten Spielklasse an. Seitdem ist den Schwarz-Weißen sieben Mal in Folge der Klassenerhalt in der Jupiler Pro League gelungen. Die beste Platzierung erreichte die AS in der Saison 2020/21, nachdem die Liga von 16 auf 18 Teams aufgestockt worden war.

  • 2022/23: Platz 15 (18 Teams)
  • 2021/22: Platz 15 (18 Teams)
  • 2020/21: Platz 12 (18 Teams)
  • 2019/20: Platz 13 (16 Teams)
  • 2018/19: Platz 12 (16 Teams)
  • 2017/18: Platz 15 (16 Teams)
  • 2016/17: Platz 12 (16 Teams)

Bilder vom Trainingsauftakt am Kehrweg [Fotogalerie]

Ein Trainingsauftakt bei der AS Eupen erfolgt jedes Jahr in bewährter Manier: In der Regel wird ein neuer Trainer vorgestellt, aber neue Spieler lassen noch auf sich warten. Das ist in dieser Saison nicht anders.

Es grenzt an ein kleines Wunder, dass der ranghöchste ostbelgische Fußballclub überhaupt noch erstklassig ist. Die beiden letzten Spiele der vergangenen Saison (1:5 gegen Zulte Waregem und 0:7 gegen FC Brügge) waren katastrophal und schreien nach Wiedergutmachung.

Foto: Patrick von Staufenberg

Bisher wurde nur ein neuer Trainer verpflichtet. Florian Kohfeldt stellte am Donnerstag sein Trainerteam vor. Neben Assistenztrainer Kristoffer Andersen, Videoanalyst Mario Kohnen und Fitness-Coach Yanni Egyptien, die bereits in den letzten beiden Jahren zum Trainerstaff der 1. Mannschaft gehörten, sind Co-Trainer Vincent Heilmann sowie Athletik-Trainer Chris Verona neu dabei.

Bekannt sind auch die beiden ersten Testspielgegner der Schwarz-Weißen, die ihr erstes Vorbereitungsspiel am Samstag, dem 24. Juni, um 16 Uhr im Kehrweg-Stadion gegen den RFC Lüttich bestreiten, dem am Ende der Saison 2022-2023 der Aufstieg von der Nationale 1 in die Division 1B bzw. die Challenger Pro League gelungen ist.

Am Freitag, dem 30. Juni, um 18 Uhr steht das zweite Testspiel an. In Düren-Arnoldsweiler trifft die AS auf Alemannia Aachen (Regionalliga West). Bis zum Saisonauftakt am letzten Juli-Wochenende sollen noch drei weitere Freundschaftsspiele stattfinden. Gegner, Austragungsorte und Uhrzeiten stehen noch nicht fest.

Was Neuzugänge betrifft, so darf man gespannt sein, ob es dem Verein gelingt, den Kader der 1. Mannschaft gegenüber der letzten Saison spürbar zu verstärken. Das erklärte Ziel von Trainer Kohfeldt ist die Teilnahme an den Playoffs 2 (siehe Spielmodus der Saison 2023-2024 unten). Das Minimalziel ist der erneute Klassenerhalt in der Jupiler Pro League.

In der kommenden Saison wird es nicht unbedingt einfacher, denn auch 2023-2024 könnte die Liga drei Absteiger haben, wenn auch nicht drei Direktabsteiger wie in der letzten Spielzeit. Das sieht jedenfalls der neue Spielmodus vor, der mit der neuen Saison, die Ende Juli beginnt, in Kraft tritt (siehe Grafik unten).

Foto: Patrick von Staufenberg

Die Jupiler Pro League besteht fortan nur noch aus 16 Teams (statt 18 bisher). Außerdem werden alle Erstligisten nach der klassischen Phase der Meisterschaft Playoffs spielen, weil es neben den Champions Playoffs (oder Playoffs 1) und den Europe Playoffs (oder Playoffs 2) auch Playoffs 3 (gegen den Abstieg) geben wird.

Dann kommt es auch nicht mehr zu einer absurden Situation wie am Ende der letzten Spielzeit, als für die Vereine auf den Plätzen 9 bis 18 – darunter die AS – die Saison bereits Ende April vorbei war und ihre Profis praktisch beschäftigungslos waren.

In der Saison 2023-2024 bestreiten in der Jupiler Pro League (oder Division 1A) am Ende der klassischen Phase der Meisterschaft die ersten sechs Mannschaften die Champions Playoffs (oder Playoffs 1) um den Titel und die Mannschaften auf den Plätzen 7 bis 12 die Europe Playoffs (oder Playoffs 2). Der Sieger der Europe Playoffs spielt gegen den Vierten der Champions Playoffs um das letzte europäische Ticket.

Die vier Letztplatzierten (Plätze 13 bis 16) spielen in den Playoffs 3 um den Klassenerhalt. Der Letzte und der Vorletzte der Playoffs 3 steigen direkt ab, der Zweite muss in die Relegation gegen den Sieger der Playoff-Runde in der Division 1B (oder Challenger Pro League), während der Sieger der Playoffs 3 gerettet ist. (cre)

Nachfolgend eine FOTOGALERIE mit Bildern von Fotograf Patrick von Staufenberg vom Trainingsauftakt der AS Eupen unter dem neuen Coach Florian Kohfeldt (Zum Vergrößern Bild anklicken):

50 Antworten auf “Fans der AS hoffen, dass ihnen eine Demütigung wie die am Ende der letzten Saison diesmal erspart bleibt”

  1. Thunderdome

    Auf ein neues Jahr erste Liga, mit dem Mann falls die Gerüchte denn stimmen wird die AS Eupen
    unabsteigbar und 100% die Klasse halten
    das Potenzial in der Mannschaft ist nämlich da, die Jungens wissen aber nicht wie Sie das umsetzen sollen, mit so einem Trainer wird das aber! Wir sind die Laus im Pelzmantel der 1.Liga in Belgien, und wirst Du so schnell nicht los… Auf ein erfolgreiches Jahr, hoffentlich erfüllen sich unsere Träume! Die Region hat das verdient, auch wenn keine Sau mehr ins Stadion kann, wo die AS Eupen auch viel zu beigetragen hat – Stichwort Stadionverbote….
    mit dem richtigen Mann an der Seitenlinie kann es einfach nicht schief gehen, schaut was wir über Jahre für einen Schmutz als Trainer hatten
    Auf geht’s Eupen!

  2. Ostbelgien Direkt

    DPA bringt die Meldung jetzt auch und beruft sich dabei auf SKY

    Di, 06.06.2023, 16:13

    Sky: Kohfeldt vor Wechsel zu belgischem Club KAS Eupen

    Eupen (dpa) – Trainer Florian Kohfeldt steht nach Informationen des TV-Senders «Sky» unmittelbar vor einem Engagement beim belgischen Fußball-Erstligisten KAS Eupen. Der Verein in der Nähe Aachens hatte in der abgelaufenen Spielzeit mit dem 15. Tabellenplatz nur knapp die Klasse gehalten.

    Kohfeldt trainierte in der Bundesliga bislang den SV Werder Bremen und den VfL Wolfsburg. Der 40-Jährige stand in insgesamt 150 Partien in der obersten deutschen Spielklasse an der Seitenlinie. Kohfeldt hatte zuletzt in der Spielzeit 2021/22 Wolfsburg nach einem schwachen Saisonstart übernommen. Nach 34 Spieltagen und einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz war für ihn im Mai 2022 beim VfL Schluss.

  3. Prinz Kuckuck

    Guten Abend zur Gedankenakrobatik auf OBD:

    „Von offizieller Seite sei diese Informationen bislang nicht bestätigt worden, hieß es. Vielleicht wurde sie inoffiziell doch bestätigt, aber unter dem Vorbehalt, dass nach außen behauptet wird, sie sei noch nicht bestätigt worden.“ Vielleicht wurde sie inoffiziell auch nicht bestätigt in der Hoffnung, dass außen spekuliert wird, dass sie inoffiziell bestätigt wäre, sodass Kohfeld sich verpflichtet fühlt zu unterschreiben. A propos Kohfeld: Warum bemüht sich die AS um so einen alten Kacker, der laut OBD bereits im „Mai 1022“, also im Mittelalter, Trainer war.

    Wenn er entgegen aller offiziellen und inoffiziellen Signale käme, wäre das prima. Denn mit Trainer in die Saison zu starten, ist schon schön.

  4. Ohne vernünftige Transfertbudget nutzt der beste Trainer nichts. Und Baustellen gibt es leider Vorne, hinten uns in der Mitte. Alles unter 20 Mio. wird nichts ändern. Und in sind leider nicht vorhanden.

  5. Peter Müller

    Ich wusste nicht, dass die Deutschen so beliebt sind hier in der DG. Na ja , wenn es ihr Vorteil ist.
    Dem Trainer wird es so gehen, wie alle andern, die davor hier waren. Entweder wird er der Messias sein, oder er wird vom Hof gejagt. Wer aus der Bundesliga kommt hat Ahnung, leider kann er nicht zaubern, sondern muss schon Spieler haben, die den Anspruch haben, in der 1. Liga spielen zu können. Ich nehme wohl an, dass er 1-2 Spieler mitbringen wird. Es wird wieder eine spannende Saison.

    • nun ja er gilt als sehr stark in Taktik usw
      Hoffentlich lässt man ihm freie Hand bei allem und redet nicht rein bzw gibt Prioritäten vor.
      Er wurde nicht umsonst Trainer des Jahres in der Bundesliga mit Bremen. Absolut die bestmögliche Besetzung zumal für unser „kleines Kaff“ hier, was ich nicht negativ meine.
      Aber es braucht gutes Spielermaterial, dann könnte es mal eine spannende sorgenfreie Saison werden, denn dieser Trainer hat schon Ahnung.
      Bin nur überrascht da man scheinbar kaum Geld hat für diese Saison und dann solch einen Namen (und wohl auch teuren) raushaut.
      Wenn man so einen verpflichten sollte dann muss man eigentlich doch Ambitionen haben irgendwo. Er käme sonst sicherlich nicht nach klein Eupen, vor allem weil vor wenigen Wochen bei Hertha BSC Topkandidat war. Ist ja dann ne andere Hausnummer

  6. Rundes Leder

    Der Trainer alleine ist auch kein Zauberer!? Abwarten und The trinkern. Zuviel Vorschusslorbeeren können auch täuschen?! Jetzt müssen mal richtige Kerle gekauft werden, denn in den letzten Jahren war viel Nichtsnutz dabei! Das liegt natürlich am Geldgeber, der Trainer wird dabei natürlich ein Wörtchen mitreden wollen?! Sind gespannt!? Kauft lieber was weniger Spieler, dafür Bessere, und nicht diese vielen Nieten wie in den letzten Jahren.

    • Richtige Kerle kaufen? Das können Sie sich abschminken. Alleine das Gehalt des Trainers wird wohl einen guten Teil des Budgets verschlingen. Kohfeldt muss – wie die vorherigen Trainer – schauen, was aus dem Kader herauszukitzeln ist. Man sieht ja an Westerlo oder dem CS Brügge, dass es möglich ist, mit dem vorhandenen Spielermaterial problemlos den Klassenerhalt zu schaffen. Mehr braucht auch Kohfeldt nicht zu schaffen. Also warten wir mal ab, wo die Reise mit ihm hingeht.

      • Peter Müller

        Richtige Kerle !. Man braucht nur Leute die ein Auge für Spieler haben, die es bringen könnten. Entweder hat die AS diese Leute nicht, oder sie dürfen nicht machen was sie möchten, weil andere das sagen haben. Dann sind diese Leute auch nur da, um die Hand auzuhalten.

  7. Fußballkritiker

    Hoffentlich ergeht es dem neuen Trainer besser als Krämer und Storck. Florian Kohfeldt ist sicherlich ein guter Trainer mit viel Erfahrung (auch in der Jugendarbeit), aber wird er die Pandas wirklich auf Vordermann bringen? Neben dem Trainer steht und fällt alles mit dem Spielerptential…

  8. Vereidiger

    Du meine Güte, welch ein Ereignis: Neue Cheftrainer hält erstes Kennenlerntraining ab! Sämtliche Medien aus der Region haben nichts Besseres zu tun, als das lang und breit zu dokumentieren. Das waren viele Säcke Reis und saure Gurken auf einmal.

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