Notizen

AS Eupen startet mit 2:1-Auswärtssieg in die Playoffs II

Eupens Youssef Msakni wird gefeiert nach seinem Führungstreffer in der 14. Minute. Foto: Belga

Die AS Eupen ist mit einem Sieg in die Playoffs II gestartet. Die Schwarz-Weißen gewannen am Samstag 2:1 in Ostende. Die Eupener leisteten sich sogar den Luxus, einen Elfmeter zu vergeben und spielten außerdem eine Stunde in Überzahl und hatten eine Vielzahl von Torchancen. Sie hätten sich schwarz geärgert, wenn sie diese Partie nicht gewonnen hätten.

Seit dem 8. Dezember 2018 (1:0 gegen den späteren Absteiger SC Lokeren) hatte der KV Ostende nicht mehr gewonnen. Das letzte Treffen zwischen beiden Clubs am 16. Februar 2019 endete 1:1. Dieser Punkt reichte den Eupenern, um den Klassenerhalt zu sichern.

AS-Trainer Claude Machélélé musste auf Alessio Castro Montes und Rémi Mulumba verzichten. Die Startelf: Van Crombrugge – Molina, Bushiri, Blondelle, Gnaka – Marreh, Garcia – Fall, Msakni, Ocansey – Toyokawa.

Es waren gerade mal 5 Minuten gespielt, da hatte die Begegnung auch schon ihren ersten Höhepunkt: Nach einem Handspiel von Nastic zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Leider wurde der Strafstoß durch Kapitän Garcia nicht gut ausgeführt, Torhüter Dutoit hatte keine Mühe, den Ball abzuwehren. So blieb es beim 0:0. Ärgerlich für Eupen!

Vergab Elfmeter, bereitete aber später zwei Tore für die AS vor: Eupens Kapitän Luis Garcia. Foto: Belga

Die Schwarz-Weißen schienen sich durch den verpatzten Elfer nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und übernahmen weiter die Initiative – und wurden dafür auch in der 15. Minute belohnt: Nach einem gefühlvollen Lupfer von Garcia über die gegnerische Abwehr nahm der Ostender Vanlerberghe den Ball an, doch Eupens Tunesier Msakni reagierte blitzschnell und nutzte die Gunst der Stunde, um Eupen in Führung zu bringen.

Erst in der 20. Minute wurde Ostende zum ersten Mal gefährlich durch Canesin nach Vorarbeit von Sakala, doch Van Crombrugge hatte aufgepasst. In der 23. Minute kam Msakni auf der Gegenseite zum Schuss, jedoch hatte Dutoit kein Problem mit dem Ball.

Wenn man Eupen in dieser Phase spielen sah, fragte man sich, wie es möglich sein konnte, dass diese Mannschaft bis zum Sieg am letzten Spieltag in Charleroi in acht Begegnungen gerade mal vier Punkte holen konnte.

Rot für Ex-Nationalspieler Lombaerts

In der 26. Minute musste Fall nach einem Schlag aufs Knie durch Vandendriessche – wenn auch ohne Absicht – ausgewechselt werden. Für Fall kam der junge N‘Dri.

Einige Minuten später geriet Ostende in Unterzahl nach der Intervention des Videoassistenten. Der ehemalige belgische Nationalspieler Lombaerts war mit gestrecktem Bein auf Ocansey losgegangen. Zunächst hatte Schiedsrichter Dierick Lombaerts nur Gelb gezeigt, doch war der VAR der Meinung, der Unparteiische sollte sich die Szene noch einmal ansehen, was dieser auch tat und daraufhin Lombaerts Rot zeigte.

Eupens Mittelfeldspieler Danijel Milicevic wurde erst für die Schlussphase eingewechselt. Foto: Belga

Ostendes Coach Hugo Broos opferte aus taktischen Gründen Stürmer De Sutter, was vom Publikum mit Pfiffen quittiert wurde. Für De Sutter kam der ehemalige Brügger De Bock.

Ostende suchte in Unterzahl sein Heil mit weiten Pässen auf den schnellen Sakala. Erstaunlicherweise waren die Küstenstädter zu 10 Mann gefährlicher als zu 11 und schafften tatsächlich den Ausgleich durch Canesin – 1:1.

Der Platzverweis von Lombaerts schien Ostende zu beflügeln und Eupen zu lähmen. Sollte der alte Fuchs von Hugo Broos, als Coach drei Mal belgischer Meister, zwei Mal Pokalsieger und 2017 Afrikameister mit Kamerun, AS-Trainer Makélélé eine taktische Lektion erteilen?

Die zweite Halbzeit begann für Eupen verheißungsvoll, denn nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff hatte Toyokawa eine Riesenchance, doch der Japaner köpfte den Ball übers Tor. Kurz danach rettete De Bock in höchster Not vor Msakni.

Derweil versuchten die Gastgeber ihr Glück mit überfallartigen Gegenangriffen.

Die Erlösung durch Kopfball von Molina

In der 53. Minute verhinderte Dutoit mit einer Glanzparade bei einem knallharten Schuss von N‘Dri eine erneute Eupener Führung. Und in der 55. Minute bewies der Keeper von Ostende erneut sein Können, diesmal bei einem Schuss von Garcia.

Mit dem 1:1 war Ostende gut bedient, aber schuld daran waren die Eupener, die bis dahin aus ihren vielen Chancen kein Kapital geschlagen hatten.

AS-Torhüter Hendrik Van Crombrugge. Foto: Belga

In der 62. Minute klappte es dann doch: Nach einem Eckstoß von Garcia köpfte Molina den Ball ins Tor von Dutoit – 1:2.

Die Frage war, ob die AS Eupen sich noch einmal die Butter vom Brot nehmen lassen würde. Knapp 20 Minuten vor Schluss brachte Ostendes Trainer Broos mit Guri für Vanlerberghe einen zweiten Stürmer.

Bei einem verschossenen Elfmeter, einem Mann mehr nach 30 Minuten und zweimaliger Führung hätte diese Partie längst entschieden sein müssen, zumal die AS Chancen genug hatte.

In der 80. Minute kam auf Eupener Seite Milicevic ins Spiel, dem man nur wünschen kann, dass er mehr Spielzeit bekommt, wenn sich Kapitän Garcia demnächst von Eupen verabschiedet hat.

In der Schlussphase gab es noch einige gefährliche Aktionen auf beiden Seiten, aber diesmal gelang es Eupen, die Führung bis zum Schluss zu verteidigen.

Damit startet die AS mit einem Sieg in die Playoffs II und hat jetzt zwei Heimspiele gegen Zweitligist Westerlo am Mittwoch, 3. April (20.30 Uhr) und gegen den SC Charleroi am Sonntag, 7. April (20 Uhr). Geht doch noch etwas in dieser Saison? (cre)

18 Antworten auf “AS Eupen startet mit 2:1-Auswärtssieg in die Playoffs II”

  1. Heute hat mir vieles gut gefallen. Richtige Einstellung an den Tag gelegt, den Sieg mehr gewollt als der Gegner. Das macht in diesen PO2 die Hälfte aus. Gerne mehr davon

    Ärgerlich nur der Ausfall vom agilen Fall und zahlreiche Chancen vergeben wie den Elfer oder Konter am Ende. Aber gut.

    Nun 2 Heimspiele genauso angehen und man kann die Spannung vlt hochhalten und bis zum Ende mitspielen. Alle auf ordentlichen Niveau.
    Gnaka wieder wesentlich besser und Garcia wieder der alte. Wie soll die AS ohne ihn erfolgreich sein? Wir brauchen einen richtig guten 10er nächstes Jahr sonst wirds echt eng

    • RaymondW

      Gut formuliert @gebauer! Ich war ausnahmsweise mal vor Ort und bedaure den vergebenen Elfmeter und den Ausfall von Mamadou Fall. Der junge N’dri war kein Ersatz für ihn. Er ist noch nicht „reif“ für die 1A, finde aber gut, dass er Spielpraxis sammelt. Es wird eine Herausforderung für die Verantwortlichen sein, Luis und HVC zu ersetzen. Ansonsten Daumen hoch!

      • Richtig. Hinzu kommt, daß Bushiri nicht bleibt. Marktwert € 900.000, Option € 500.000, Belgier, großes Potential, im Kader der U21 Nationalmannschaft. Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Sollte kein Geld vorhanden sein, um diesen Transfer durchzuziehen, dann hat die AS ein dickes Problem. Oder man ist bei der AS der Ansicht, für dieses Geld 2 Spieler transferieren zu können. Oder, oder….. wahrscheinlich muss man dickes Geld auf den Tisch legen um Louis Garcia und Hendrik zu ersetzen…. Aber hinten müssen sicherlich mindestens zwei Innenverteidiger hinzu + einen Linksverteidiger…ausgehend davon dass Castro Montes bleibt, denn unser Julian Schauerte scheint keinen Stick bei Makelele zu bekommen.

  2. Peer van Daalen

    Ich bin nicht soooo der Fußball-Spezialist aber ich schau mir gerne die Eupener in ihrem Heimstadion an. Zumal es im Café Penalty immer lecker ist.

    Und was der @AchGott so in seinem Kopf hat, weiß allein der Teufel… Bei @Boah nee… bin ich mir heute auch nicht so sicher.

    Wird Zeit, daß der Quatsch mit der Zeitumstellung aufhört. Kommt so Mancher nicht klar mit ….

  3. Georg Kremer

    Ein guter Start in die PO II. Umso bedauerlicher, dass die AS Eupen es szt. versäumt hat, im Pokalspiel gegen diesen schwachen Gegner den möglichen Einzug in das Halbfinale leichtfertig zu vergeben.

      • Georg Kremer

        Korrekt – danke für den Hinweis! Ok, gegen Gent hätte die AS sich möglicherweise die Zähne ausgebissen, aber eine evtl. Teilnahme am Pokalfinale – das wär zum Abschluss der Saison echt der Hammer gewesen. Man kann nur hoffen, dass künftige Pokalspiele nicht mehr mit einer B-Mannschaft bestritten werden, Rotation hin Rotation her. Und wenn der Pokal endlich Ernst genommen wird, dann brauchen auch die Eintrittskarten nicht zum Schleuderpreis angeboten zu werden.

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