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Auch finanziell kämpft AS Eupen gegen den Abstieg: 13,4 Millionen Euro Verlust in der Saison 2020-2021

Die finanzielle Lage der AS Eupen war in der Saison 2020-2021 so bedrohlich wie der Himmel über dem Kehrweg-Stadion beim Spiel der AS Eupen gegen den FC Brügge am 10. März 2019. Foto: Belga

Der belgische Fußball-Verband hat am Mittwoch einen Überblick der Finanzlage der 25 Proficlubs veröffentlicht. Viele Vereine, darunter auch die AS Eupen, machten 2021 deutlich Verlust, was sich zu einem Großteil, aber nicht ausschließlich, mit den Folgen der Corona-Krise und den damit verbundenen Mindereinnahmen erklärt, denn einige Clubs schrieben sogar schwarze Zahlen.

Während der FC Brügge, AA Gent, der KRC Genk, der SV Zulte Waregem, der KV Mechelen und Sporting Charleroi Gewinne erzielten, mussten andere Clubs wie die AS Eupen, der RSC Anderlecht, Cercle Brügge und die Union St. Gilloise zum Teil sehr hohe Verluste hinnehmen.

Das Gesamtergebnis des Financial Fairplay 2021 für den belgischen Profifußball ist schlichtweg katastrophal: minus 41,9 Millionen Euro. 2020 war ein Überschuss von 18 Millionen Euro erzielt worden.

Unter anderem durch den Verkauf von Mittelfeldspieler Edo Kayembe (Foto) an den Premier-League-Club Watford konnte die AS Eupen finanziell etwas Entlastung schaffen. Dennoch sind für die Saison 2020-2021 die Zahlen insgesamt so rot wie Kayembes Trikot hier beim Spiel in Charleroi. Foto: Belga

In einer Mitteilung bezog die Vereinsführun der AS Eupen Stellung zu den herben Verlusten im letzten Bilanzjahr. Die seit dem Frühjahr 2020 herrschende Corona-Pandemie habe „immense Auswirkungen“ auf die belgische Wirtschaft und alle belgischen Fußballvereine. Dies treffe auch für die AS Eupen zu, heißt es.

„Die durch die Pandemie bedingten geringeren Einnahmen des Clubs (Tickets, Spieltagseinnahmen generell, Sponsoren etc.), verbunden mit bereits vor der Pandemie initiierten Mehrausgaben im sportlichen Bereich,  sind ursächlich für einen bilanziellen Fehlbetrag von 13,4 Millionen Euro für die letzte Saison 2020-2021. Die Umsatzerlöse sanken um rund 6,5 Millionen Euro auf 11,8 Millionen Euro. Auch das Eigenkapital reduzierte sich von ca. 7,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019-2020 auf aufgerundet 500.000 Euro.“

Mit einer konsequenten Neuaufstellung und Neuausrichtung in dieser Saison mit signifikant geringeren Ausgaben beim technischen Staff sowie im Spieler-Etat, insbesondere durch die Abgänge von Adriano, Musona, Miangue, De Wolf, Defourny, Bushiri, Baby und Boljevic, sowie Einnahmen aus dem Transfer von Edo Kayembe im Januar 2022 habe die AS Eupen die nötigen Vorkehrungen getroffen, damit der Verein kurz- sowie mittelfristig diese schwierige Zeit, die sich auch noch auf die laufende Saison auswirke, gut überstehen könne, heißt es weiter in der Mitteilung.

AS-Finanzdirektor Thomas Herbert. Foto: Gerd Comouth

Finanzdirektor Thomas Herbert kommentierte die prekäre Lage wie folgt: „Die Corona-Pandemie trifft uns seit Frühjahr 2020, also seit nunmehr fast 2 Jahren. Für den Fußball ist die Pandemie eine immense Herausforderung. Dies gilt insbesondere auch für die KAS Eupen. Wir haben diese Situation bisher gut auffangen können, doch waren und sind dafür erhebliche Anstrengungen aller notwendig gewesen. Gerade der Substanzverlust bei unserem Eigenkapital war erheblich. Wir freuen uns daher, dass wir in den nächsten Wochen unser Eigenkapital mit einer Kapitalumwandlung in Höhe von rund 7 Millionen Euro wieder stärken und auf den vormaligen Stand erhöhen können. Unser Dank gilt vor allem der Aspire Zone Foundation für Ihre Unterstützung in den herausfordernden Zeiten, aber auch unseren Fans und Sponsoren, die uns weiter unterstützen. Positiv ist zudem, dass einige junge Spieler dieses Jahr einen erheblichen Schritt nach vorne gemacht und Ihre Chance, sich im Profi-Fußball zu beweisen, wahrgenommen haben. Die gute Entwicklung junger Spieler ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer Strategie.“ (cre)

30 Antworten auf “Auch finanziell kämpft AS Eupen gegen den Abstieg: 13,4 Millionen Euro Verlust in der Saison 2020-2021”

  1. Fußballkritiker

    Die AS Eupen wird seit Jahren finanziell von Katar getragen. Wenn Eupen in dieser Saison absteigen sollte oder Katar sich im Sommer/ Herbst 2022 als Geldgeber verabschieden sollte, dann wird der Verein sehr tief fallen.

  2. Ach Verband

    Kann mir mal einer sagen, warum Standard gegen Beerschot nicht nachgeholt wird? Möchte man die Entwicklung der letzten Plätze erst abwarten, damit man der AS wieder mal in die Suppe spucken kann? Hört das denn nie auf?

  3. Die 13 Millionen sind schon teilweise durch den Verkauf der im Artikel genannten Spieler getilgt. Sollte Agbadou verkauft werden kommen noch 6 Millionen hinzu.
    Gerade deshalb kann die AS es sich nicht leisten teure Spieler zu kaufen wie Amat mit 1,1 Millionen Jahresgehalt.
    Es ist überhaupt interessant zu sehen wer dort wieviel verdient.
    Kann mich jemand von den hiesigen Postern darüber informieren wieviel die DG gibt, oder sind das auch wieder nur grundlos Behauptungen?

  4. Fußballkritiker

    Zu Pierre: Die DG subsidiert den Fußballverein, der eine gute Kinder- und Jugendarbeit leistet, aber nicht die Profi-Abteilung. Diese finanziert sich durch Katar, Fernsehgelder, Sponsoren und Eintrittsgelder.

    • Die Profi-Abteilung der AS Eupen finanziert sich durch Katar, Fernsehgelder, Sponsoren, Eintrittsgelder.und eventuelle Transfer-Erlöse. Momentan hapert es vor allem an Katar (Reduktion), Sponsoren und Eintrittsgelder. Wenn eine Mannschaft wie die AS Eupen, die immerhin in der höchsten belgischen Liga spielt, bisweilen noch nicht mal 2.000 Zuschauer bei einem Heimspiel hat, dann ist das einfach zu wenig.

        • Ostbelgien Direkt

          @Fußballkritiker: Kleine Korrektur, denn VOO und Proximus besitzen nicht die Fußballrechte für die Jupiler Pro League, auch nicht für die Division 1B, sondern Eleven Sports. Die Spiele werden nur über Plattformen wie VOO, Proximus und Orange ausgestrahlt. Eleven Sports hat außerdem die Rechte für die Bundesliga, die Serie A, die spanische La Liga und neuerdings auch für die französische Ligue 1 (letztere sind aber vorerst nur per Internet zu empfangen). Dafür hat VOO die Rechte für die englische Premier League, Proximus (und „Club RTL“ für das Free-TV) die für die Champions League, die RTBF bzw. „Tipik“ die für die Europa League und die Spiele der Roten Teufel (außer Nations League) sowie „Club RTL“ die für den Croky Cup (Landespokal) und die Nations League. Zugegeben, bei diesem Rechte-Durcheinander kann man schnell einiges durcheinander bringen 😉. Gruß

  5. Pierre II

    Vielleicht sollte den Verein mal die Gehälter der Spitzenfunktionären Überdenken!!!! Da gibt es ja jede menge von und außer große Sprüche kloppen, kommt von denen nicht viel! Da gibt es Posten für jeden scheiß!

  6. Ermitler

    Pierre sicher Wohnhaft in der Wallonie .(dazu zählen unteranderen Blayberg,Welkenradt und Baelen)
    Und was die Schulden angeht werden wir bezahlen die Steuerzahler.
    Wölltet ihr nicht auchmal wiessen wer da sein Geld nicht bekommt.?

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