Notizen

1:1 in Anderlecht: Eine Woche nach Antwerpen punktet die AS Eupen auch beim Rekordmeister zum ersten Mal

Eupens Adriano Correia (l) und Anderlechts Percy Tau (r) im Zweikampf im Hinspiel in Anderlecht, das 1:1 endete. Foto: Belga

Eine Woche nach dem Unentschieden in Antwerpen hat die AS Eupen am Sonntag auch erstmals in Anderlecht punkten können. Den Schwarz-Weißen gelang dank eines Last-Minute-Treffers ein 1:1 beim Rekordmeister.

Vor dieser Begegnung des 7. Spieltages hatte die AS Eupen als Erstligist in Anderlecht immer verloren.

Für diese Begegnung beim Rekordmeister gab es bei den Gästen aus Ostbelgien eine Änderung: Für N‘Dri stand Ngoy in der Startelf, die sich wie folgt präsentierte: De Wolf – Adriano, Amat, Poulain, Miangue – Cools, Peeters, Musona – Koné, Ngoy, Prevljak. Anderlecht musste auf einige Spieler wie Trebel und Vlap verzichten.

Eupens Torhüter Ortwin De Wolf. Foto: Belga

Zur Halbzeit stand es noch 0:0. Der RSC Anderlecht war zwar die bessere Manndchaft, jedoch gelang es dem Rekordmeister nicht, zu klaren Torchancen zu kommen.

Die größte Möglichkeit hatten sogar die Gäste, als kurz vor dem Pausenpfiff Musona fast von einem groben Fehler in der Abwehr der Gastgeber profitiert hätte. Der Schuss des jetzt für Eupen spielenden ehemaligen Anderlechters ging aber am Tor von Van Crombrugge vorbei.

Eupen spielte im ersten Durchgang sehr kompakt, war indes in der Offensive ziemlich harmlos. Sturmspitze Prevljak war bei der Anderlechter Abwehr abgemeldet.

Leider musste die AS ab der 41. Minute auf Innenverteidiger Poulain verzichten, der verletzt ausschied und durch Koch ersetzt wurde.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit biss sich Anderlecht an der Organisation des Gegners die Zähne aus. In der 63. Minute konnte Eupens Adriano von Glück reden, nicht mit Gelb-Rot vom Platz geflogen zu sein nach einem Foul an Mykhaylichenko (siehe VIDEO unten). Kurz danach kam bei der AS der schnelle N‘Dri für Prevljak, für den Ngoy in die Sturmspitze rückte.

Die Rückseite der Haupttribüne des Lotto Park in Anderlecht. Foto: Shutterstock

Dann ging es Schlag auf Schlag, denn erst musste Van Crombrugge gleich zwei Mal in Folge sein Können unter Beweis stellen, um zu verhindern, dass Eupen in Führung ging. Und in der Folge erzielte Lokonga mit einem Schuss aus der zweiten Reihe das 1:0 für die Platzherren.

AS-Trainer San José reagierte und brachte Vazquez für Cools. Die Einwechslung des ehemaligen Brüggers wurde vom Anderlechter Publikum mit Pfiffen quittiert. Der Spanier hatte auch gleich eine Tormöglichkeit, doch sein Freistoß stellte kein Problem für Van Crombrugge dar.

Als sich wahrscheinlich die meisten Eupener Fans mit einer knappen Niederlage abzufinden schienen, klappte es dann doch noch für die Gäste aus Ostbelgien, denn Ngoy gelang wider Erwarten der Ausgleich zum 1:1. Einen letzten Freistoß für Anderlecht konnte De Wolf parieren. So blieb es beim 1:1.

Der Punkt für Eupen ist nicht unverdient, weil die Gäste im zweiten Durchgang zu einigen guten Torchancen kamen. Die AS konnte beweisen, dass die aktuelle Mannschaft einiges mehr drauf hat als jenes Team, das in der letzten Saison in Anderlecht mit einer 1:6-Pleite verabschiedet wurde.

In der Tabelle belegt Eupen mit 8 Punkten (bei nur einer Niederlage) den 12. Platz. Am kommenden Samstag empfängt die AS um 18.30 Uhr im Kehrweg-Stadion die Mannschaft von Cercle Brügge. (cre)

Nachfolgende VIDEOs zeigen das Foul von Adriano, das normalerweise mit einer (zweiten) Gelben Karte hätte bestraft werden müssen, und den Treffer der AS Eupen zum 1:1:

19 Antworten auf “1:1 in Anderlecht: Eine Woche nach Antwerpen punktet die AS Eupen auch beim Rekordmeister zum ersten Mal”

  1. 2 Punkte bei den großen Angstgegnern auswärts ist prima. In Antwerp unglücklich am Ende nur einen Zähler geholt, heute spät also auch etwas glücklich einen gewonnen.
    Die Spielanlage ist weiterhin schön anzusehen bisweilen. Adriano mußte aber eigentlich mit gelb rot runter. Verstehe nicht das Beck da nicht reinkam. Ngoy ist und bleibt für mich eine positive Überraschung, der junge kann was.
    Nur Ndri hätte ich für den noch unscheinbaren Kone spielen lassen.
    Wenn man bedenkt, dass Eupen 1 Minute vorm 1-0 selbst das Tor hätte machen müssen, ist der Punkt am Ende vielleicht dann auch verdient

  2. Kein Spektakelspiel, doch wieder ein guter Punkt. Den Chancen nach gerecht. Anderlecht hatte zwar mehr vom Spiel, kam aber nur zu zwei oder drei Torchancen. Das ist für ein Team mit diesen Ambitionen viel zu wenig. Die AS zeigte in der Abwehr und im Mittelfeld eine kompakte Leistung und ließ sich vom großen Namen nicht beeindrucken. Anderlecht ging mit einem Sonntagsschuss in Führung und schenkte der AS mit einem Abwehrpatzer das 1:1. Kompany wird wohl in der Kabine fürchterlich getobt haben.

  3. askiebitz

    Hochverdienter Punkt gegen ein deutlich geschwächtes Anderlecht. Ich wundere mich, warum Vasquez erst heute Spielzeit bekam. Er brachte Vertikalität und Tempo ins Spiel und war dauernd anspielbar. Erinnert ein bisschen an die Situation mit Mili im Vorjahr, als BSJ in den ersten Spielen offenbar nicht realisiert hatte, dass er einen Kreativspieler im Team hat. Wäre wünschenswert, dass Vasquez mehr Spielzeit bekommt, um das Spiel nach vorne zu beleben. Hinten war alles gut organisiert. Gegen Mouscron sollte endlich nochmal ein Dreier her.

  4. Die AS stand defensiv sehr gut, auch im defensiven Mittelfeld. Nach vorne lief leider nicht viel. Prevljak diesmal unsichtbar. Zu seiner Entlastung erhielt er auch kaum brauchbare Bälle. Kone und Musona nicht konzentriert genug, sonst wäre mehr drin gewesen. Peeters kann auch mehr bringen.
    Adriano kann von Glück reden, aber meiner Ansicht nach war die erste gelbe Karte vielleicht unberechtigt (schwer so zu sagen…)
    Immerhin, wesentlich mehr Qualität als voriges Jahr. Jetzt müssen jedoch Siege her um nach oben in der Tabelle zu klettern und das Abstiegsgespenst endgültig hinter uns zu lassen.

  5. askiebitz

    Naja, Abstiegsgespenst dürfe uns in diesem Jahr eher nicht begegnen, denn bis auf FCB habe ich bislang keinen uns überlegenen Gegner gesehen. Aber klar, mit Unentschieden tritt man eher auf der Stelle. Mal sehen, was letztlich rausspringt dieses Jahr. Fußballerisch ist jedenfalls so viel Klasse bzw. Potenzial da, wie noch nie.

  6. Ghostrider

    Guter Punkt in Anderlecht aber in der ersten Halbzeit für mich etwas zu defensiv und etwas ängstlich.
    Für mich sollte Vasques anstelle von Peters spielen der jedes Spiel einige Aussetzer a la Blondelle hat .
    Schwachpunkt Nummer eins ist für mich aber immer noch der Trainer ! Aus dieser Mannschaft kann man mehr machen .

  7. Wenn die AS erfolgreich ist (und ein Unentschieden gegen Anderlecht ist für die AS ein Erfolg) sind weniger Kommentare als im Falle einer Niederlage.
    Das muss das einzige Forum sein welches so funktionniert, dass man sich mehr über schlechte als über gute Nachrichten freut.

    • Ostbelgien Direkt

      @Pierre: Das ist in allen Foren so. Das war auch hier immer so, dass Niederlagen für mehr Gesprächsstoff sorgen als Siege. Bei Niederlagen wird nach Gründen gesucht, bei Siegen begnügt man sich zumeist mit „Glückwunsch!“ oder „Super! Weiter so!“. Gruß

      • Nun ja...

        Das ist nicht nur in (Internet)Foren so. Es ist ausführlich wissenschaftlich belegt (nun fragt bitte nicht nach den Quellen, wer mag wird bei der Suche sicherlich fündig werden), dass der Mensch tendenziell mehr oder öfters über negative Dinge redet oder diese weiter erzählt als über positive. Das liegt offenbar ganz allgemein in der Natur des menschlichen Wesens.
        Ich finde es immer wieder lustig wie hier zum Thema AS von manchen Leuten regelmäßig reagiert wird wenn ihrer Meinung nach nicht positiv genug über die AS geredet wird.
        Oh ja, um Missverständnissen vorzubeugen, ich schaue mir seit Jahren die Spiele des AS an, lange Jahre auch regelmßïg auswärts (nicht dass mich jetzt auch einer dieser Leute basht weil er denkt ich wäre ein AS-Kritiker oder Hasser – komt ja hier im Forum durchaus vor nicht wahr?)

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