Notizen

Croky Cup: AS Eupen gewinnt überraschend 3:1 in Mecheln und erreicht zum zweiten Mal in Folge das Pokal-Halbfinale

22.12.2021, Belgien, Mecheln: Eupens Julien Ngoy (r) im Duell mit dem Mechelner Torhüter Yannick Thoelen (l). Die AS gewann das Viertelfinale des Landespokals 3:1. Ngoy stürmt inzwischen für den KV Mechelen. Foto: Belga

Die AS Eupen hat für eine Überraschung gesorgt. Die Schwarz-Weißen gewannen im Pokal-Viertelfinale auswärts beim KV Mechelen 3:1 und stehen somit – wie schon 2017 und in der letzten Saison – im Halbfinale.

Vor dem Anpfiff war die Entscheidung des Konzertierungs-Ausschusses, ab dem 26. Dezember wieder Fußballspiele mit Zuschauern zu verbieten, das große Thema.

Bei der Pro League war man darüber „not amused“, wobei die Vorkommnisse der letzten Zeit, insbesondere die Ausschreitungen bei Standard Lüttich und die rassistischen Anfeindungen gegen Anderlecht-Coach Vincent Kompany am Sonntag in Brügge, nicht gerade dazu angetan waren, bei den Mitgliedern des Konzertierungs-Ausschusses Verständnis für die Belange des Fußballs zu wecken.

Nach den Anfeindungen gegen Vincent Kompany am Sonntag in Brügge liefen die Spieler des KV Mechelen und der AS Eupen (hier Jonathan Heris) mit Trikots auf, auf denen zu lesen war: „Kunnen zijn wie je bent, dat verdient iedereen“ (Jeder verdient es, so sein zu können, wie er ist). Foto: Belga

Die Vorfälle von Brügge hatten die Spieler des KV Mechelen und der AS Eupen dazu bewogen, mit Trikots aufzulaufen, auf denen zu lesen war: „Kunnen zijn wie je bent, dat verdient iedereen“ (Jeder verdient es, so sein zu können, wie er ist).

Bei der AS Eupen hatte man einerseits „nichts zu verlieren“, wie Trainer Stefan Krämer vor dem Spiel betont hatte. Andererseits machten sich die Schwarz-Weißen angesichts der schlechten Ergebnisse in der Meisterschaft, in der man bis auf einen knappen Sieg gegen Schlusslicht Beerschot sowie zwei Unentschieden gegen Zulte Waregem und Kortrijk seit Anfang Oktober nur verloren hatte, keine allzu großen Illusionen, zumal sie wussten, dass der KV Mechelen heute nicht mehr vergleichbar ist mit der Mannschaft, die man im August an gleicher Stelle mit 3:1 bezwungen hatte.

Krämer hatte zusätzlich zu dem angekündigten Torwartwechsel (Nurudeen für Himmelmann) gegenüber dem Spiel gegen den SC Charleroi noch zwei Wechsel vorgenommen: Amat und Déom machten Platz für Poulain und Magnée.

Die Eupener Startelf: Nurudeen – Beck, Agbadou, Poulain, Heris – Magnée, Lambert, Peeters, Gnaka – Prevljak, Ngoy.

Blick auf das AFAS-Stadion des KV Mechelen. Rund 8.000 Zuschauer wohnten dem Pokalspiel gegen die AS Eupen bei. Foto: Belga

Der KV Mechelen übernahm von Beginn an die Initiative, Storm schoss von der Strafraumgrenze aus weit übers Eupener Tor. In den ersten 20 Minuten hatten beide Torhüter so gut wie nichts zu tun. In der 21. Minute kommt Agbadou nach einer Ecke zum Kopfball, der aber für Schlussmann Thoelen kein Problem darstellte.

Kurz danach ging Mechelen in Führung durch „Oldtimer“ De Camargo (früher Gladbach, Hoffenheim, Standard und Genk) nach Vorarbeit von Storm, 1:0.

In der Folge war Mechelen dem 2:0 näher als Eupen dem 1:1. Um ein Haar wäre das 2:0 auch vor dem Halbzeirpfiff gefallen, als Hairemans kurz vor der Strafraumgrenze beherzt abzog, aber Nurudeen den Ball mit Mühe zur Ecke lenkte. 1:0 der Pausenstand.

Im zweiten Durchgang hatte Eupen deutlich mehr Spielanteile und kam in der 55. Minute zum Ausgleich durch Ngoy nach Vorarbeit von Agbadou, und kurz danach hatte derselbe Ngoy sogar die Chance zum 1:2.

Die Partie war jetzt ausgeglichen. Der Treffer zum 1:1 und die Chance danach zum 1:2 schienen Mechelen nervös zu machen. Es werde hektischer. Nach einem Zusammenprall mit Nurudeen muss Shved vom Platz getragen werden.

In der 83. Minute ging Eupen in Führung. Prevljak gelang das 1:2 und, nachdem Mechelen vergeblich auf den Ausgleich gedrängt hatte, machte der Torjäger der AS in der Nachspielzeit sogar das 1:3.

Mit diesem fünften Tor des Bosniers in nur zwei Pokalspielen war die Überraschung perfekt. Die AS hatte tatsächlich das Ergebnis von August in der Jupiler Pro League wiederholt und steht damit zum zweiten Mal in Folge – und zum dritten Mal überhaupt – im Pokal-Halbfinale. (cre)

 

13 Antworten auf “Croky Cup: AS Eupen gewinnt überraschend 3:1 in Mecheln und erreicht zum zweiten Mal in Folge das Pokal-Halbfinale”

  1. Wie in der Liga in Mechelen 0-1 bei Pause zurückgelegen und 3-1 gewonnen.
    Zum dritten mal im Halbfinale und bekanntlich sind aller guten Dinge drei….das wäre doch mal was. Hoffentlich dann mit Zuschauern

  2. Totgesagte leben bekanntlich länger. Die AS hat in der zweiten Halbzeit einen Rückstand in einen Sieg verwandelt. Das gibt Hoffnung, dass es auch gegen St. Trond für einen Sieg reichen könnte. Der ist in der Meisterschaft nach wie vor wichtig. Nicht nur fürs Punktekonto, sondern auch für die Moral. Die Negativspirale in der Meisterschaft muss unbedingt beendet werden. Dass die AS dazu das Potenzial hat, hat sie heute bewiesen.

    • AS-FAN-KELMIS

      Sehe ich auch so Panda 46. Unsere AS ist immer für eine Ûberraschung gut. Im positiven wie im negativen. Hoffe auch auf etwas zählbares in St Trond, wird aber nicht einfach !! Alle OD und AS-Fans Frohe Festtage und zahlreiche Siege in 2022.

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