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Nur 0:0 beim KV Kortrijk: AS drückend überlegen, aber weiter mit Ladehemmung

21.08.2020, Belgien, Kortrijk: Eupens Jonathan Heris (2.v.l), Eupens Ignace N’Dri (r) und Kortrijks Pape Habib Gueye (2.v.r) kämpfen um den Ball. Foto: Belga

Die AS Eupen hat am Freitag den ersten Saisonsieg verpasst. Die Schwarz-Weißen waren auswärts beim KV Kortrijk drückend überlegen, jedoch mussten sie sich mit einem 0:0 begnügen. Anders als beim Auftakt in Löwen hat Eupen diesmal eher zwei Punkte verloren als einen gewonnen.

Für diese Eröffnungspartie des 3. Spieltages der Jupiler Pro League musste AS-Trainer Beñat San José noch auf die neu verpflichteten „Altstars“ Adriano Correia und Victor Vazquez verzichten. Dafür aber stand erstmals Rückkehrer Mamadou Koné im Kader. Der Ivorer begann auf der Auswechselbank.

San José nahm gegenüber dem 0:4 gegen den FC Brügge eine personelle Änderung vor: Für Carlos Embalo erhielt Julien Ngoy den Vorzug als Sturmspitze.

Nils Schouterden ist der neue Mannschaftskapitän der AS Eupen. Foto: Belga

Die Eupener, die auswärts in ihren weißen Heimtrikots spielten, traten in folgender Formation an: De Wolf – Heris, Amat, Poulain, Schouterden – Peeters, Cools, Nuhu – N’Dri, Ngoy, Musona.

Beim KV Kortrijk fehlten einige Leistungsträger, beispielsweise Stürmer Terem Moffi. In der Startelf der Westflamen stand mit Eric Ocansey ein ehemaliger Spieler der AS Eupen, die in den ersten Minuten sofort die Initiative übernahm und die Gastgeber klar beherrschte, ohne jedoch zu Chancen zu kommen, was schon in den ersten beiden Spielen in Löwen und gegen Brügge das große Problem war.

Insofern war die Dominanz der Eupener steril. Selbst der sonst starke N‘Dri hatte mit Ocansey einen hartnäckigen Widersacher. Zumindest in der Anfangsphase entschied Ocansey das Duell mit N‘Dri für sich.

In der 24. Minute kam Eupen endlich zu einer für Kortrijk brandgefährlichen Szene, als Torhüter Jakubech einen Schuss von N‘Dri wegfausten musste. Den Nachschuss von Musona konnte ein Spieler von Kortrijk unschädlich machen.

Zwei Minuten später wurde Nuhu an der Strafraumgrenze gefoult. Der Strafraum von Musona ging an die Oberlatte (siehe VIDEO unten).

Eupen klar besser, aber mit Sturmschwäche und Pech

In der 30. Minute bekam AS-Torhüter De Wolf zum ersten Mal etwas zu tun, was ihm aber keinerlei Probleme bereitete. Kurz danach ging der Ball bei einem Schuss von Musona, der zuvor Gelb gesehen hatte, über das Tor von Jakubech. Eupen war also klar besser als Kortrijk, aber es stand nach wie vor 0:0.

In der 37. Minute sorgte Kortrijk erstmals für Gefahr vor dem Tor von De Wolf, als eine Flanke von Mboyo an Freund, Feind und dem Eupener Tor vorbeiging.

Ein Fernschuss von Cools, mit dem aber Jakubech keine Mühe hatte, beschloss die erste Halbzeit. 0:0 der Pausenstand.

Eupens Torhüter Ortwin De Wolf (l) und AS-Coach Beñat San José (r). Foto: Belga

Zum Anpfiff des zweiten Durchgangs nahm Kortrijks Trainer Yves Vanderhaeghe einen ersten Wechsel vor, um den vor der Pause schwachen Angriff zu verstärken: Selemani kam für Gueye.

Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte Ngoy gleich drei Mal die Möglichkeit, Eupen in Führung zu bringen: Erst scheiterte der frühere Spieler von Stoke City an Torhüter Jakubech. Kurz danach köpfte der Stürmer der AS den Ball an den Pfosten. Eine dritte Chance hatte Ngoy nach einer perfekten Vorlage von N‘Dri, jedoch konnte dieser nur einen Spieler von Kortrijk anschießen.

Zwischenzeitlich hatte Kortrijk einen weiteren Verletzten zu beklagen. Lepoint (früher 1860 München) musste angeschlagen vom Platz. Auch Eupen war gezwungen zu wechseln. Ngoy schied verletzt aus, für ihn kam Koné. Würde es dem Rückkehrer gelingen, das Eis zu brechen?

In der 67. Minute hatte Kortrijk eine reelle Chance, in Führung zu gehen, doch Ocanseys Schuss klärte De Wolf per Fußabwehr.

Überhaupt schienen die Gastgeber eine Viertelstunde vor Schluss etwas besser ins Spiel zu kommen, hatten sie doch bis dahin praktisch 75 Minuten lang fast nur verteidigt. In der 82. Minute traf Mboyo nur den Pfosten. Allerdings hätte der Treffer nicht gezählt, denn Flankengeber Ocansey stand zuvor im Abseits.

Auch die AS hatte noch eine ganz dicke Chance, als Koné nach einer perfekten Flanke von Schouterden den Ball neben das Tor köpfte. Und in der Nachspielzeit jagte der eingewechselte Embalo das Leder gegen den Pfosten. Eine letzte Möglichkeit bot sich Peeters mit einem Freistoß, den Torhüter Jakubech zur Ecke lenkte. So blieb es bei dem für Eupen frustrierenden 0:0. (cre)

Nachfolgendes VIDEO von Eleven Sports zeigt Musonas Freistoß an die Oberlatte:

9 Antworten auf “Nur 0:0 beim KV Kortrijk: AS drückend überlegen, aber weiter mit Ladehemmung”

  1. Schon sehr bedenklich wie schwach die Ausbeute ist. In Leuven und heute 4 Punkte verschenkt. Es sah wieder gut aus bis zum 16er und dann fast nix. Klar überlegen, viel mehr Ballbesitz und Spielanteile, viele Zweikampf gewonnen. Etwas Pech mit 2 Pfostenschüssen aber doch recht uneffektiv.
    Bitter dass nur 2 Punkte zu Buche stehen. Es hätten 6 sein MÜSSEN
    Vorne muss unbedingt mehr Qualität hinein

  2. Aufgrund der Torchancen und der Spielanteile hätte die AS klar gewinnen müssen. Aber erstens kam es anders als man zweitens dachte. Das Spiel der AS krankt an der mangelnden Effektivität.

    • @Fußballkritiker: Einen Knipser wird die AS wohl so schnell nicht bekommen. Den suchen nämlich alle Vereine. Schließlich ist der Angriff der AS auch gar nicht so schwach mit Ngoy, Ndri, Nuhu und Koné. Aber es sind eben keine Knipser á la Lewandowski. Ich bin mir auch sicher, dass die AS keinen brauchen wird. Wenn die beiden Routiniers Adriano und Vazquez einsatzbereit sein werden, wird sich die Substanz der Mannschaft normalerweise dermaßen erhöhen, dass mehr Druck und so automatisch mehr Torchancen entstehen werden. Und dann werden Koné und Co. unweigerlich mehr Tore erzielen. Soweit die Theorie. Die Wahrheit liegt wie immer auf dem Platz. Aber ich glaube, auch die Skeptiker werden in drei, vier Wochen Augen machen.

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