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AS Eupen: Hier sind die FLOPS der Saison 2016-2017 in der Pro League

Eupens Abwehrspieler Ibrahim Diallo am 2. Dezember 2016 im Spiel in Mechelen, das Eupen mit 0:1 verlor. Foto: Belga

Nach den TOPS der AS Eupen in der Saison 2016-2017 in der Pro League (siehe Artikel an anderer Stelle) befasst sich „Ostbelgien Direkt“ nunmehr mit den FLOPS. Trotz des Erreichens des Klassenerhalts war nämlich nicht alles rosig bei den Schwarz-Weißen in dieser ersten Spielzeit nach dem Wiederaufstieg.

Hier eine Übersicht der FLOPS:

– Die Hintermannschaft: 64 Gegentore in den 30 Spielen der regulären Meisterschaft. Nur Absteiger VC Westerlo hat noch einen Treffer mehr kassiert als die Schwarz-Weißen. Erst am 26. Spieltag beim 1:0-Sieg bei AA Gent blieb Eupen ohne Gegentreffer.

Obwohl schon vor Saisonbeginn allen klar war, dass die AS mit der Hintermannschaft der 2. Division im Fußball-Oberhaus die größten Probleme bekommen würde, wurde dagegen nichts unternommen. Die Probleme wurden noch größer, nachdem Raoul Kenne und Nicolas Timmermans ausgefallen waren.

Diawandou Diagne bei seiner Rückkehr in Eupen im Juli 2015. Foto: OD

Auf der Position des Rechtsverteidigers wurde viel improvisiert: Mal spielte Jeffrén (!), mal Anthony Bassey, mal Moussa Wague… In der Innenverteidigung erhielt Ibrahim Diallo systematisch den Vorzug vor Peter Hackenberg, was nicht immer nachvollziehbar war.

– Diawandou Diagne und Ibrahim Diallo: Beide Spieler hatten die AS seinerzeit für zwei spanische Topvereine verlassen, kehrten aber später nach Eupen zurück. Diagne kam bereits zu Beginn der Saison 2015-2016 von Barcelona, Diallo im letzten Sommer von Valencia. Beide Defensivspieler zeigten nach ihrer Rückkehr schwächere Leistungen als vorher. Bisweilen hatte man den Eindruck, Diagne und Diallo würden systematisch bevorteilt gegenüber anderen Spielern im Eupener Kader.

– Die Taktik: Lange Zeit spielte Eupen viel zu offensiv. Solange mehr Tore erzielt als deren kassiert wurden, ging diese Taktik auf. Der Klassenerhalt wurde erst möglich, nachdem Trainer Jordi Condom auf eine 5er-Abwehr umgestellt hatte (mit Moussa Wague oder Anthony Bassey rechts, Diallo, Hackenberg und Siebe Blondelle zentral sowie Eric Ocansey oder Fahad Al-Abdulrahman auf der linken Seite). Bemängelt wurde im Laufe des Saison auch, dass oft viel zu spät Spielerwechsel vorgenommen wurden.

Florian Taulemesse (links) erzielte das allererste Tor der AS in dieser Saison in Westerlo (Bild). Der Publikumsliebling verließ die AS jedoch in der Winterpause, was viele Fans bedauert haben. Foto: Belga

– Florian Taulemesse: Der Franzose war in der 2. Division einer der Leitwölfe. Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Jupiler Pro League. Taulemesse war ein Publikumsliebling und ein wichtiger Identifikationsfaktor. Obwohl der Stürmer einige Probleme hatte, sich an den Rhythmus der Pro League anzupassen, hätte er der Mannschaft noch nützlich sein können. Taulemesses Wechsel nach Zypern stimmte denn auch viele Supporter der AS sehr traurig.

– Jean-Luc Dompé: Weshalb die AS Eupen in der Winterpause den Spieler von Standard Lüttich geholt hat, ist immer ein Rätsel geblieben,

– Zu wenig Belgier: Weil es bisweilen sehr schwer war, die Mindestnorm an belgischen Spielern zu erfüllen, waren eine Zeitlang drei Torhüter auf dem Schiedsrichterblatt zu finden. Der dritte Keeper Joseph Biersard war sozusagen nur als „Alibi-Belgier“ im Kader. Normalerweise hätten zwei Torhüter (Hendrik Van Crombrugge und Babacar Niasse) genügt.

– Jeffrén: Der Venezolaner, der 2011 mit dem FC Barcelona die Champions League  gewann, bleibt ein Mysterium. Auch in dieser Saison konnte der Spieler die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.

– Zuschauer: Bei den insgesamt 20 Heimspielen der AS (15+5) blieb der Publikumszuspruch weit hinter den Erwartungen zurück, selbst gegen Topmannschaften wie Anderlecht, Standard und FC Brügge. Die Gründe sind allerdings vielfältig, nicht alle hat die AS verschuldet. Inzwischen haben doch etliche potenzielle Besucher ein Abonnement bei VOOsport oder bei Proximus. Damit können sie nicht nur alle Heimspiele verfolgen, sondern auch alle Auswärtsspiele.

Die beiden Neuzugänge Jean-Luc Dompé (links) und Christian Brüls (rechts) bei ihrer Vorstellung Ende Januar 2017 mit Trainer Jordi Condom. Im Gegensatz zu Brüls war Dompé ein Flop. Foto: Twitter Infos / Foot Belgium

– Eintrittspreise Play-offs 2: Die Bedeutung der Play-offs 2 ist von der Vereinsführung überschätzt worden. Deshalb waren die Eintrittspreise für die fünf Heimspiele zu hoch. Dabei waren es im Grunde nur etwas bessere Freundschaftsspiele.

– Henry Onyekurus „Meuterei“: Kurz vor dem Heimspiel gegen Standard Lüttich im Januar 2017 blieb Henry Onyekuru tagelang spurlos verschwunden. Zuvor hieß es, der Nigerianer habe ein tolles Angebot von Celtic Glasgow erhalten. Als der Spieler dann wieder auftauchte, war er bei den Fans zu Recht „unten durch“. Alle erwarteten eine exemplarische Strafe, wobei niemand weiß, ob der 19-jährige „Rebell“ überhaupt dafür bestraft wurde, dass er vor so einem wichtigen Spiel seine Mitspieler im Stich gelassen hatte. Es war jedenfalls ein Tiefpunkt in dieser Saison der AS. (cre)

HINWEIS – Der Bericht über die TOPS in dieser Saison ist bereits erschienen. Siehe dazu folgenden Artikel:

HINWEIS – Sollte jemand noch einen TOP oder FLOP haben, an den wir nicht gedacht haben, kann er sich gerne per Kommentar oder per E-Mail bei uns melden (info@ostbelgien-direkt.be).

5 Antworten auf “AS Eupen: Hier sind die FLOPS der Saison 2016-2017 in der Pro League”

  1. blauäugig

    Auch ich stehe zu hundert Prozent hinter dieser Analyse.
    Ich war bei fast jedem Heimspiel dabei, habe es mir aber nicht angetan, bei den gleich hohen Preisen die für Eupen unbedeutenden Play-Offs zu besuchen und habe keins der Spiele besucht.
    Trotzdem freue ich mich schon auf die nächste Saison und hoffe auf eine bessere Politik der Entscheidungsträger!

    Zu Dompé: er war wahrscheinlich nur ein Panikkauf kurz vor Transfertschluss in der Winterpause, weil Henry abgetaucht war und man nicht wusste, ob er sich noch einmal blicken ließ.

  2. Der ultra offensive Huŕra alle laufen nach vorne Fußball hat uns ein paar schöne Spiele und Tore beschert. Aber sein wir ehrlich, damit wäre die AS abgestiegen. Erst als man umstellte und hinten absicherte, gabs die notwendigen Punkte. Der ansolute Flop der Saison war das blauäugige und naive Missachten der löchrigen Defensive, welche man unbedingt verstärken musste, dies aber nicht tat. Das hätte ons Auge gehen können. Die AS -mit PO2- bekam mehr als 80 !!!!!! Gegentore diese Saison. Absoluter peinlich Rekord. War die Offensive nicht so talentiert gewesen -und diese Jungs gehen nun alle weg- wäre die AS mit diesem Spielsystem chancenlos gewesen. Zudem war die ständige und offensichtliche Bevorzugung von den permanent schwachen Diallo und Diagne eine Frechheit gegenüber den Fans und Mitspielern. Die beiden haben der AS etliche Punkte und Nerven gekostet. Die Top 3 der Flops für mich: Die Preise und die Lobeshymnen des Vereins auf die PO2. Spätesten im 2.Spiel haben sie gemerkt, wie sehr die Fans diese Spiele ablehnen und die etablierten Vereinen diese angehen. Das muss man anders einordnen und vlt auch mal auf die Aussagen und Hinweise der Fans hören.

    Mein Wunsch für die neue Saison: viel Gutes wurde getan und erreicht. Weiter so. Nur absolut Aufmerksamkeit für den belgischen Spielermarkt und auch Belgier verpflichten. Sonst gibts wieder ein peinliches Belgier Problem und weiteren Zuschauer-schwund. Garantiert

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