„Wir brauchen endlich einen zählbaren Erfolg und einen Sieg. Dies würde der Mannschaft und dem Verein mental einen weiteren Auftrieb geben.“ Mit diesen Worten blickte AS-Abwehrspieler Jordan Lotiès am Freitag bei der Spieltag-Pressekonferenz auf das Heimspiel der Schwarz-Weißen am Samstag, 20.00 Uhr gegen Sint-Truiden.
Nach den letzten Spielen in der Meisterschaft sieht man schon klarer, wer um den Klassenerhalt spielt. Lokeren und Kortrijk liegen 5 Punkte vor der AS, bis zum Tabellenelften Zulte-Waregem sind es 7 Zähler.
Trainer Claude Makélélé möchte trotz einiger Spielerausfälle (u.a. Akram Afif und Abdulkarim Fadlalla) vor allem das Gleichgewicht innerhalb der Mannschaft wahren.
„Es ist ärgerlich, dass wir auf einige Schlüsselspieler für den Rest des Jahres verzichten müssen. Aber die Berufung in die Nationalmannschaft hat immer Vorrang. Auch der gelbgesperrte Mickaël Tirpan fehlt uns gegen Sint-Truiden“, erklärte der Trainer den anwesenden Journalisten, dass die Situation nicht einfach, aber auch nicht unlösbar sei.
„Wir haben Qualität in der Mannschaft. Ich möchte kein Risiko eingehen, und junge Spieler in den Kader berufen, die keine Erfahrungen in unserer schwierigen Lage haben. Wir müssen unbedingt punkten. Aber das ist ja nicht neu. Wenn in Zukunft unsere Situation es zulässt, erhalten die Jungen ihre Chance.“
Zwei Grundbedingungen sieht Claude Makélélé für alle ausstehenden Heimspiele: nicht mehr verlieren und auf keinen Fall den Abstand zum rettenden Ufer vergrößern.
„Die Voraussetzungen haben sich geändert. Die Gegner wissen um unsere Spielweise und haben sich darauf eingestellt. Deshalb spielt die Konzentration eine wichtige Rolle. Als Trainer kann ich meine Philosophie einbringen, die Spieler müssen die Veränderungen auf dem Spielfeld zeigen“, so der ehemalige französische Nationalspieler weiter.
Lotiès: „Wir sind zerbrechlich“
Die Mentalität beim Training und in der Kabine stimme ihn zuversichtlich, sagte Makélélé. Auch die physische Vorbereitung habe er unter der Woche verfeinern und intensivieren können. „Ich betone nochmals, wir brauchen in dieser Situation Kämpfertypen, die auch ein Resultat halten können. Deshalb möchte ich eine ausgewogene Mannschaft aufs Feld schicken. Wir dürfen uns nicht um die Ergebnisse aus den letzten beiden Spielen bringen.“
Auch Abwehrspieler Jordan Lotiès bedauert, dass es einen erneuten Wechsel innerhalb der Mannschaftsaufstellung gibt: „Das ist leider so, und wir müssen bei Nationalspielern immer damit rechnen.“
Seine Analyse des letzten Heimspiels gegen Spitzenreiter FC Brügge zeigt nochmals Stärken und Schwächen der AS auf: „Wir sind zerbrechlich. Wir hatten die Chance auf einen dritten und wahrscheinlich entscheidenden Treffer und fangen uns mit einem Konter ein Gegentor ein. Danach haben wir uns zu sehr in unsere eigene Hälfte drängen lassen. Das Ende kennen wir ja.“
Trotzdem habe die Mannschaft daraus gelernt, war Lotiès um Zuversicht bemüht: „Den kommenden Gegner darf man nicht unterschätzen. Wir müssen vorsichtig sein. Ein solches Spiel kannst du nur mit vollem Einsatz für dich entscheiden.“
Der Franzose war im Hinspiel in Sint-Truiden (4:4) vom ehemaligen AS-Coach Jordi Condom aus dem Kader verbannt worden. „Ich habe mir das Spiel im Fernsehen angeschaut und meine Mitspieler so unterstützt. Es war schon verrückt.“ Nach dem Spiel wurde Condom entlassen.
Torwarttrainer zieht es nach China
Torwarttrainer Javi Ruiz hat die KAS Eupen um Aufhebung seines Vertrages gebeten. Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichte der Verein kurz nach Ende der Pressekonferenz. Der 37-jährige Spanier hat ein Angebot von dem chinesischen Superleague-Club Tianjin Quanjian erhalten, um dort gemeinsam mit Cheftrainer Paulo Sousa zu arbeiten. Das Heimspiel gegen Sint Truiden wird für Javi das letzte Spiel auf der Trainerbank sein. Danach wird er die Saisonvorbereitung mit seinem neuen Club beginnen. In China beginnt die Saison jeweils am Anfang des Jahres. Die AS plant, zum Trainingslager im Januar einen neuen Torwarttrainer zu verpflichten und ihn nach der Rückkehr nach Eupen vorzustellen. EDGAR HUNGS
HINWEIS – Die Begegnung zwischen der AS Eupen und Sint-Truiden VV beginnt heute Abend um 20 Uhr. Liveübertragung im Fernsehen auf VOOsport 2 und Proximus11. Spielbericht bei Spielschluss gegen 21.50 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.
6 Punkte aus den letzten drei Spielen vor dem Winterstop sind ein „must“, sonst sieht es sehr düster aus.
Der Kader ist qualitativ viel zu dünn,sicherlich jetzt mit diesen dämlichen Ausfällen. Das wusste die Vereinsführung bereits im Vorfeld. Es müssen mindestens einige Klasse Spieler her, die sofort einen Mehrwert bringen (in der Hoffnung dass man bis zur Winterpause nicht ganz abgeschlagen ist, denn sonst ist es sowieso zu spät). So wie es jetzt aussieht, scheint Lokeren die schwächste Mannschaft zu sein. Lokeren muss noch nach Eupen, zuhause muss fast alles gewonnen werden, will man noch eine Chance haben.