Notizen

1:2-Niederlage: AS für Union der ideale Aufbaugegner

Eupens Ibrahim Diakite (l) im Duell mit Simon Adingra (r) von Union St. Gilloise. Foto: Belga

Die AS Eupen hat am Sonntag keinen Nutzen aus den Niederlagen von Kortrijk, Zulte Waregem und Seraing ziehen können. Die Schwarz-Weißen waren sogar der ideale Aufbaugegner für die zuletzt enttäuschende Union St. Gilloise, die 2:1 gewann. Der Sieg der Gastgeber geriet nie ernsthaft in Gefahr. Der Gegentreffer der AS fiel erst in der Nachspielzeit.

Nach nur einem Punkt in den letzten drei Spielen in der Jupiler Pro League und dem Ausscheiden aus dem Landespokal im Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Antwerp machte die Union St. Gilloise zum ersten Mal in dieser für sie bisher so erfolgreichen Saison 2022/2023 eine kleine Krise durch.

Auf den ersten Blick konnte das Auswärtsspiel in Brüssel für die Eupener Mannschaft nicht zu einem besseren Zeitpunkt stattfinden, zumal sie darauf hoffen durfte, dass die Brüsseler bereits das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League am kommenden Donnerstag beim Bundesliga-Dritten Union Berlin im Hinterkopf hatten. Die Hoffnung erwies sich indes als trügerisch.

Eupens Torhüter Abdul Manaf Nurudeen. Foto: Belga

Für dieses Spiel im Park Duden entschied sich AS-Coach Edward Still für einen Wechsel zwischen den Pfosten: Manaf Nurudeen erhielt den Vorzug vor Lennaert Moser.

Trotz der Diskussionen über sein übles Foul an Torhüter Radoslaw Majecki von Cercle Brügge vor einer Woche stand Djeidi Gassama in der Anfangself.

Die Eupener Startelf war folgende: Nurudeen – Paeshuyse, Filin, Bessilé, Davidson – Diakité, Magnée, Peeters, Charles-Cook – Gassama, N‘Dri.

Bei der Union erhielten Spieler wie Nieuwkoop und Boniface eine Verschnaufpause. Dafür waren Adingra und Nilsson von Anfang an auf dem Platz.

Die Gastgeber nahmen gleich zu Beginn das Heft in die Hand. St. Gilloise hatte auch die erste Möglichkeit in der 5. Minute durch Vertessen, doch der Kopfball des in der Winterpause als Ersatz des in die USA gewechselten Dante Vanzeir vom PSV Eindhoven verpflichteten Stürmers war zu schwach, um Nurudeen in Bedrängnis zu bringen.

Simon Adingra von Union Saint-Gilloise erzielte das 1:0 für die Gastgeber. Foto: Belga

In der 14. Minute ging St. Gilloise in Führung. Adingra wurde von keinem Spieler der AS am Schuss gehindert (Magnée rutschte aus) und erzielte das 1:0. Die frühe Führung war für die zuletzt verunsicherte Union genau das Richtige, um nach den Misserfolgen der jüngsten Zeit wieder Vertrauen zu tanken.

In der 17. Minute versuchte erneut Vertessen sein Glück, aber sein Schuss bereitete Nurudeen kein Problem. Es gab viele Fouls auf beiden Seiten in den ersten 20 Minuten.

In der 23. Minute traf Lapoussin nach einem Ballverlust der Eupener Abwehr das Tor nicht. Und im Gegenzug sorgte die AS zum ersten Mal für einen Hauch von Gefahr vor dem Tor von Union-Keeper Moris.

Rückschlag für die Union nach 36 Minuten: Teuma schied verletzt aus. Für den Vizemeister bleibt zu hoffen, dass der Kapitän und Spielmacher der Brüsseler im Achtelfinale der Europa League am Donnerstag bei Union Berlin und am nächsten Sonntag bei Spitzenreiter KRC Genk wieder eingesetzt werden kann.

In der 41. Minute kam es zu einer ähnlichen Szene wie beim Treffer zum 1:0. Erneut stürmte Adingra von der linken Seite nach innen und nahm Maß, aber diesmal war Nurudeen auf dem Posten.

Abwehrspieler Siebe Van Der Heyden von Union St. Gilloise. Foto: Belga

Zwei Minuten später wagte Nurudeen einen weiten Ausflug aus seinem Kasten. Zum Glück für ihn konnte er den Ball treffen, und der Nachschuss von Lynen wurde von einem Eupener Spieler abgewehrt. Ein weiterer Schuss des Ex-Eupeners Lazare ging neben das Tor.

Nach einem Eckstoß für Eupen und einem Schuss von Paeshuyse in die Wolken war die erste Halbzeit zu Ende. Für Union-Trainer Geraerts war nach 45 Minuten nur die Verletzung von Kapitän Teuma ein Grund zur Besorgnis.

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel tat sich gar nichts. Offenbar befand sich die Eupener Mannschaft gedanklich noch in der Pause, denn in der 52. Minute ließ sich die Abwehr der AS durch eine offenbar einstudierte Freistoß-Variante der Gastgeber überraschen: Lynen bediente Vertessen, der Nurudeen keine Chance ließ, 2:0.

In der 60. Minute sorgte Nilsson mit einem Kopfball erneut für Gefahr. In der 62. Minute wurde bei der AS Prevljak für Diakité eingewechselt. Einige Minuten später nahm Union-Coach Geraerts die Gelegenheit wahr, Lazare und Vertessen im Hinblick auf die Spiele in Berlin und in Genk eine Pause zu gönnen.

Für die AS ging es jetzt vor allem um Schadensbegrenzung, denn an ein Wunder mochten die wenigen mitgereisten Fans der Schwarz-Weißen nicht mehr glauben. Wahrscheinlich ist ihnen noch einmal bewusst geworden, dass der Klassenerhalt wohl in den Heimspielen erreicht werden muss, denn auswärts dürfte für die Schwarz-Weißen nicht viel zu holen sein.

In der Schlussphase gab der Schiedsrichter Eupen einen Elfmeter nach einem Foul von Torhüter Moris an Prevljak im Strafraum. Prevljak führte den Strafstoß selbst aus – und scheiterte an Moris (siehe VIDEO unten). In der Nachspielzeit verpasste der Bosnier abermals den Anschlusstreffer, der ihm dann aber doch noch gelang, 2:1.

Ganz zum Schluss hätte der eingewechselte Boniface mit einem Fernschuss fast das „Tor des Jahres“ erzielt, doch zum Glück für Nurudeen ging der Ball neben das Tor.

Am kommenden Samstag bestreiten die Eupener im Kehrweg-Stadion ein Sechs-Punkte-Spiel gegen den KV Ostende, das unbedingt gewonnen werden muss. (cre)

Nachfolgend im VIDEO der verschossene Elfmeter von Smail Prevljak:

18 Antworten auf “1:2-Niederlage: AS für Union der ideale Aufbaugegner”

  1. Fan seit Jahrzehnten

    Jetzt noch gegen Ostende verlieren und dann haben die Verantwortlichen endlich den Abstiegsplatz auf den sie so lange hingearbeitet haben . Muss mal jemand verstehen…. Der Trainer schafft es jeden Spieler das wenig vorhandene Selbstvertrauen noch zu nehmen.

  2. Gegen den Tabellenzweiten kann man was holen, muss man aber nicht. Patzen darf die AS in den letzten sechs Spielen allerdings nicht gegen die direkten Gegner Ostende, Kortrijk und Waregem. Wenn das nicht funktioniert, ist sie in der D1 weg vom Fenster. Zurecht!

  3. Propaganda

    Selbst gegen eine bessere B-Mannschaft von Union schafft man es nicht was zählbares zu holen. Die AS hat es nicht verdient in der ersten Liga zu bleiben. Mit dem Clown im Tor werden wir wohl auch gegen Ostende verlieren. Weshalb wurde der Torwart getauscht? Wahrscheinlich damit auch nichts schief gehen kann und die AS sicher absteigt dann sind die Verantwortlichen ja zufrieden. Die Fans die sich weiterhin diese Trauerspiele angucken gehen tun mir leid. Zum nächsten Spiel sollte keiner mehr hingehen.

  4. AS-FAN-KELMIS

    Die Ersten 10 und die Letzten 10 Minuten Druck gemacht,der Rest nur Geplânkel und Alibipässe im Mittelfeld. Peters knallt bisher 6 Elfer rein, WARUM GEHT ER HEUTE NICHT ZUM PUNKT ???? Order von Still??? Einfach unverständlich !! Das zweite Gegentor war natürlich eine Slapstiknummer, nur nicht so lustig……und das in der ersten Liga…..einfach nur peinlich…oder ???

  5. Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft unter Still stetig besser geworden ist.
    Die Niederlage heute ist zwar schade, aber nachvollziehbar und in Ordnung.
    USG spielte merklich auf einem ganz anderen Niveau und die AS hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten ganz gut dagegen gehalten – das war der Moment für Solidität und nicht für großes Feuerwerk.
    Natürlich fallen beide Gegentore unglücklich und den Elfmeter darf Smail nicht vergeben (Peeters wäre die bessere Wahl gewesen), aber mit viel Dusel hätte am Ende vielleicht sogar noch ein Punkt rauskommen können.
    Statt Schwarzmalerei zu betreiben sollten die bisherigen Kommentatoren bitte Mal versuchen nüchtern die Tatsachen zu betrachten. (eine kleine Hilfestellung gibt hierbei vielleicht ein einfacher Blick auf beide Mannschaften bei „Transfermarkt“

    mfG

    • Hervorragender Kommentar. Klar es war eigentlich der perfekte Zeitpunkt um nach Union zu reisen. Man hat meines Erachtens zu defensiv taktiert, gleichwohl vergessen viele Eupener, dass wir als Abstiegskandidat zum Tabbenzweiten reisen. In Union muss gewonnen werden, habe ich von vielen gelesen… Quatsch, dass einzige was man der Manschaft und dem Trainer vorwerfen könnte, war das fehlende Engagement, um Union wirklich zu verunsichern. Trotzdem haben wir nicht viel zugelassen. Zum Thema Moser und Nurudeen… Beide sind kein sicherer Rückhalt. Moser wird von Spiel zu Spiel unsicherer. Leider hat er uns auch sehr viele Punkte gekostet. Vielleicht ne kurze Frage an der Stelle. Wann konnten wir zuletzt sagen… der Torwart hat uns die Punkte geholt?

    • Piersoul Rudi

      @ XLK (05/03/2023 23:10),
      Es ist zu einfach immer ALLES mit „das Geld“ und/oder „das Niveau der Spieler“ als Grund fürs abschneiden der Mannschaft zu rechtfertigen.
      Fakt ist das die AS nicht egal welchen Spieler holen kann, aber ist das notwendig?
      Frage; Wieso werden manche Spieler besser wenn sie die AS verlassen haben
      Beispiel: Lazare(UsG) und/oder NGoy(KV Mechelen).
      Am Gehalt kann es nicht liegen…es gibt Spieler in der jetzige Mannschaft die, 7000€ bis 8000€/Woche verdienen.
      Gar nicht mal so schlecht verglichen mit „das Gelieferte“.
      Fakt ist das die Union-Truppe mehr Wert, in Transfersummen ausgedrückt, hat die der AS.
      Ok, einverstanden.
      Was nicht akzeptabel ist, ist das man gerade mal, 2x 10 minuten Einsatz bringen kann gegen eine Mannschaft die, vor 3 Tage, 120 Minuten + Elfmeter schießen hinter sich hat.
      Viel zu wenig Spieler sind bereit den „inneren Schweinehund“ zu überwinden…
      Spieler wie Peeters/Prevljac sollten doch imstande sein eine Mannschaft zu motivieren und mitzureisen…
      Passiert einfach nicht…
      Vielleicht es wirklich an der Zeit das die AS absteigt und ein Neuanfang startet.

  6. Wenn der Moser verletzt ist , sollte die Vereinsführung dass den Fans mitteilen damit diese es verstehen. Moser ist nämlich immer noch besser und sicherer als der Kamikaze Nurudeen!!! Und prevljak ist und bleibt der einzige in der Offensive der auch mal was gutes und gefährliches aufbauen kann. Der hat auf der bank nichts zu suchen meiner Meinung nach! Hoffentlich spielt er und Moser wieder gegen Ostende!

  7. @Yves
    Richtig. Nurdeen war schlecht.
    Moser aber auch nicht viel besser wenn er unter Druck steht und den Ball mit den Füssen wegschiessen muss. Er hat uns dadurch schon in unangenehmen Situationen gebracht und einige Gegentreffer gehen ganz klar auf seiner Kappe

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