Politik

APRIL, APRIL… – CSP entscheidet sich überraschend für einen Wechsel: Arimont und Kraft tauschen die Plätze

„Fliegender Wechsel“ bei der CSP: Colin Kraft (l) führt die Europaliste an, Pascal Arimont die PDG-Liste. Fotos: Gerd Comouth

APRIL, APRIL… – Wenige Tage vor der Präsentation ihrer Liste für die PDG-Wahl hat sich die CSP auf Drängen ihrer Basis zu einem spektakulären personellen Wechsel durchgerungen.

Der amtierende Europaparlamentarier Pascal Arimont wird nicht, wie allgemein erwartet, Europa-Spitzenkandidat, sondern wird die PDG-Liste als Ministerpräsidenten-Kandidat anführen.

Colin Kraft nimmt seinerseits Arimonts Platz als Spitzenkandidat der Europa-Liste von CSP-EVP ein und darf somit jetzt, wo der „Mettlen-Angriff“ der „Blockparteien“ abgewehrt werden konnte, von Straßburg, einem dicken Gehalt und vielen Spesen träumen.

Pascal Arimont (l) und Colin Kraft beim C-Kongress in Wiesenbach.

Obwohl die Christlich-Sozialen noch Ende November 2018 mit 99 Prozent der Stimmen (bei nur einer Gegenstimme) für Arimont als Spitzenkandidaten für Europa votiert hatten, war doch hinter den Kulissen immer wieder ein „Murren hinter vorgehaltener Hand“ zu vernehmen, wie ein Parteimitglied meinte.

In der Tat waren an der Basis der CSP nicht wenige Mitglieder überzeugt, dass die Partei mit Arimont als Ministerpräsidenten-Kandidat bei der PDG-Wahl bessere Chancen hätte, den „Block“ von ProDG, PFF und SP zu sprengen und nach exakt 20 Jahren in der Opposition wieder in die Mehrheit zurückzukehren und eventuell sogar den nächsten Ministerpräsidenten zu stellen.

Fehler von 2009 soll sich nicht wiederholen

Nachdem das „Mettlen-Modell“ mit seinem Rotationsprinzip zumindest bei dieser Wahl keine Rolle mehr spielt, hat Kraft für Europa eigentlich leichtes Spiel, wenngleich seine Kontrahenten jetzt, wo „Titelverteidiger“ Arimont nicht mehr nach Straßburg soll, wieder Hoffnung schöpfen dürften.

14.09.2016, Frankreich, Straßburg: Das Europäische Parlament in Straßburg. Hier könnte die DG künftig durch Colin Kraft vertreten werden. Foto: Patrick Seeger/dpa

Seitdem die DG bei der Europawahl einen eigenen Wahlkreis bildet, stellte immer die CSP den ostbelgischen Abgeordneten in Straßburg, nämlich Mathieu Grosch (1994-2014) und Pascal Arimont (2014-2019).

Diesmal will die CSP den Fehler von 2009, als Grosch dem Europamandat gegenüber einer Spitzenkandidatur bei der PDG-Wahl den Vorzug gab und Patricia Creutz Spitzenkandidatin bei der Gemeinschaftswahl wurde, nicht noch einmal machen und mit Arimont den besten Kandidaten aufbieten, den die CSP hat, um 20 Jahre nach Joseph Maraite wieder den Ministerpräsidenten der DG zu stellen.

Die Entscheidung soll am heutigen Montag im Nachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz im Pavillon, dem Wahlkampf-Hauptquartier der CSP, an der Eupener Klötzerbahn offiziell mitgeteilt werden. (cre)

24 Antworten auf “APRIL, APRIL… – CSP entscheidet sich überraschend für einen Wechsel: Arimont und Kraft tauschen die Plätze”

  1. Vielleicht sollte die CSP den April Scherz mal überdenken. Ich bin kein CSP Freund und auch kein Anhänger der Partei. Statt konstruktiv zu wirken, spielen sie immer die schlechten Verlierer und Beleidigten. Kraft hat keine Erfahrung und kein Standing. Somit wäre Arimont der bessere Kandidat. Würde ihn zwar auch nicht wählen. Aber Arimont bevorzugt sein fürstliches EU Gehalt.

    • Wenn man sich die Leserbriefe, Posts und Kommentare mancher Politiker anschaut und mit dem Auftreten und den Äußerungen der Herren Kraft und Arimont vergleicht, dann muss man sagen: Kraft und Arimont zeigen klare Kante und Standpunkte. Beide haben viel berufliche Erfahrung. Das ist für mich Kompetenz. Und das ist doch wohl das einzige, was zählt. Das „Standing“ mancher aktueller Politiker leidet dagegen gerade gewaltig.

      • @aha Herr Kraft soll Berufserfahrung haben? Denke die Aussage ist ein April Scherz. Er hat keine Erfahrung und keinen Plan und wird bei den Wahlen scheitern und die CSP wird wieder beleidigt sein und den schlechten Verlierer spielen – wie bei den Wahlen in Eupen und wird denn wieder mit seinen falschen Mehrheitsaussagen nerven.

    • Bezahlte Hater

      Da sind sind sie wieder die bezahlten Berufs-Hater. Selbst bei einem Aprilscherz gehen sie brav ihrer Aufgabe nach.

      Freut mich aber für euch, dass ihr euer Hobby zum Beruf machen konntet.

  2. Leberwurstkontrolleur

    Ich vermute mal, das ist ein Aprilscherz. Zutrauen würde ich es der Partei der ewig Beleidigten, Benachteiligten und Zukurzgekommenen Politiker. Vielleicht ist das ja eine gute Initiative von OD?!

  3. Also ich muss schon sagen, dass Pascal ein süßer Typ ist. Er kann sehr charmant sein und hat ein liebes Lächeln. Mit seinem gepflegten Dreitagebart ist er schon dekorativ. Als Mann spricht er mich an und würde mal gerne mit ihm zu Abend essen. Als Politiker ziehe ich dann aber doch andere Männer vor. Pascal, hast du schon mal über einen Parteiwechsel nachgedacht? ?

  4. Khashoggi

    Obwohl das ein Aprilscherz sein dürfte, wird Pascal Arimont sich lauthals darüber beschweren.
    Ok er hat es noch nicht getan dann scheint es wohl wahr zu sein.
    Ein Fähnchen im Wind, wie so viele Politiker unserer Zeit.
    Zudem hört man ja auch nur etwas von Arimont wenn Wahlen anstehen. Oder was hat er in der Zwischenzeit schon geleistet? Außer Steuergelder, als Gehalt, zu kassieren?
    Mit diesem populistigem Zeug, vor den Wahlen kennt man ihn ja schon.
    Schade, schade, schade, dass er nicht wirklich an die Bevölkerung denkt. Aber er ist ja auch nur ein (normaler, opportunistischer) Mensch.

    • @Khashoggi: Da muss ich mich doch mal einmischen, Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht, dass man egal was behaupten kann. Sie schreiben: „Zudem hört man ja auch nur etwas von Arimont wenn Wahlen anstehen. Oder was hat er in der Zwischenzeit schon geleistet?“ Was Arimont geleistet hat, muss jeder selbst bewerten, aber dass man nur von Arimont etwas hört, wenn Wahlen anstehen, das stimmt definitiv nicht. Arimont war von 2014 bis 2019 omnipräsent. Nach meinem Geschmack war er bisweilen sogar zu aktiv, aber das muss er selbst beurteilen.

      • Angemessen

        Unter dem Bild vom Europaparlament (hat schon mal jemand gefragt oder kritisiert, wieviel Milliarden in Megabauten in Straßburg investiert worden sind in den letzten 20 Jahren ? ) steht: „Straßburg. Hier könnte die DG künftig durch Colin Kraft vertreten werden.“ Das wäre in der Tat angemessen. Bei seinen Fremdsprachenkenntnissen passt das. Da wird alles übersetzt. Auf Platz 1 fürs PDG – also als designierter potentieller Ministerpräsident der DG im Konzertierungsausschuss in Brüssel kann ich mir ihn leider nur als auf ganz verlorenem Posten vorstellen. Nicht auszudenken ! Aber auch das wird nicht eintreten. Dafür hat er einfach noch zu wenig Ahnung von allem. Er muss erst noch mindestens eine Periode in der Opposition von Oliver Paasch lernen, was Haushalt und Politik ist, vielleicht wird er dann – nach FranzösischIntensivabendkursus – Irgendwann mal mehrheitstauglich.

        • Haushalt von Paasch lernen - bester Witz!

          Bester Witz am heutigen Tag!

          Das 1×1 des Haushalts nach Paasch geht so: praktisch alles auf Pump finanzieren, selbst das Personal in den Kabinetten, den Ministerien, sonstwo. Dadurch den eigenen Hofstaat an sich binden und abhängig machen. Damit sie am Ende ja alle ProDG wählen. Andernfalls sind sie vielleicht alle arbeitslos.

          In meinem Bekannten- & Freundeskreis nenne ich ihn daher nur noch liebervoll „Pimp Paasch“.

          Pimp Paasch ergänzt damit auch wunderbar Herrn Lambertz aka den „Paten“. Welche traurige Realität in Ostbelgien.

    • Wieso sollte PA sich darüber beschweren ? Kann man denn eine bessere und billigere Werbung bekommen ? OD lässt keine Gelegenheit aus, die eigenen Leute in Schrift und Bild zu pushen … „Journalismus“ – „à la Turqie“

  5. Wechselwähler

    Ganz ehrlich! Zum ersten Mal seit Jahren hat man den Eindruck, dass eine größere Partei (die bislang stärkste) ihr Ding durchzieht, ohne Klüngel zu betreiben. Allein deshalb werde ich diesmal die CSP wählen.

    • Eindruck

      Ich wähle nicht nach flüchtigem Eindruck. Ich schau mir an, wer die Wahrheit sagt und wer Izomlügen verbreitet, ich scha mir an wer Ängste mit Kindergeldverlusten schürt und was auf meinem Konto eintrudelt, ich schau mir an, wer seit zwanzig Jahren gegen jede vernünftige Entscheidung des PDG gemotzt, gelogen und gestänkert hat – danach schau ich über den Tellerrand von Ostbelgien in die Wallonie hinein, wo die CSPCDH seit vier gefühlten Ewigkeiten immer an der Macht war und ist und sein wird, erst dann entscheide ich mich, wen ich nicht wähle. Und das wird mit Sicherheit nicht die Partei sein, die das Mogel-C immer noch vor sich her trägt. Auch wenn die Wallonischen Freunde das C von „christlich“ zu „Centre“ umgetauft haben, ist die durchschaubare Absicht, braven Christen in Altenheimen usw vorzugaukeln, diese Truppe habe was mit christlichem Geist zu tun, eben nicht zu kaschieren. Die hiesige C-Mannschaft legt von Tag zu Tag mehr Lügen, Aggressivität und Wahlbetrug auf den Tisch (Arimont auf Platz drei der CSP-PDG-Liste – wer ist denn noch so blöd und glaubt auch nur eine Sekunde daran, dass Arimont jemals noch einmal im PDG sitzen will, wo er für die gleiche oder noch weniger Arbeit im Europaparlament doch zwanzig mal so viel kriegt und abends um sieben schon zu Hause ist.

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