Notizen

DG-Minister Antoniadis begrüßt farbliche Kennzeichnung von Lebensmitteln („Nutri-Score“)

Der „Nutri-Score“ soll die Verbraucher dazu anregen, sich beim Einkauf für gesündere Lebensmittel zu entscheiden. Foto: Shutterstock

Am Mittwoch beschloss die föderale Ministerin für Gesundheit, Maggie De Block (Open VLD) die Einführung einer Nährwert-Kennzeichnung („Nutri-Score“) für Lebensmittel. DG-Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung seiner Amtskollegin, hätte sich jedoch eine Verpflichtung für die Hersteller gewünscht.

Der „Nutri-Score“ soll einerseits die Verbraucher dazu anregen, sich beim Einkauf für gesündere Lebensmittel zu entscheiden, anderseits soll sie Herstellern einen Anreiz bieten, ihre Produkte zu reformulieren und gesündere Varianten anzubieten.

Bei Lebensmitteln, die als gesund gewertet werden, wird das „A“ auf grünem Hintergrund hervorgehoben bis hin zur „Abstufung“ ungesunder Lebensmittel durch das hervorgehobene „E“ in roter Farbe.

Nützliche Hilfe für Verbraucher

Welchen Wert ein bestimmtes Produkt erhält, wird über einen wissenschaftlichen Algorithmus bemessen, der sowohl negative als auch positive Elemente innerhalb der Zutatenliste berücksichtigt.

Bei Lebensmitteln, die als gesund gewertet werden, wird das „A“ auf grünem Hintergrund hervorgehoben.

Negativen Einfluss haben Zucker und Salz, gesättigte Fettsäuren oder auch Kalorien. Positiv wirken sich Obst und Früchte, Gemüse, Ballaststoffe oder Eiweiße aus. In Frankreich ist der „Nutri-Score“ seit seiner Einführung im vergangenen Jahr ein großer Erfolg.

„Mit seiner Kennzeichnung in Farben und Buchstaben ist der ‚Nutri-Score‘ eine nützliche Hilfe für die Konsumenten, um sich im Dschungel an Lebensmittel-Etikettierungen nicht zu verirren und eine mündige Kaufentscheidung zu treffen. Ein erster Schritt ist also getan“, bewertete Antoniadis das neue Kennzeichnungssystem.

Antoniadis: Verpflichtung ist der nächste Schritt

„Eine Etikettierung der Produkte ist ebenso unverzichtbar wie eine umfangreiche Aufklärung der Verbraucher. Hier darf die Politik nichts dem Zufall überlassen. Deshalb ist eine Verpflichtung für die Hersteller der nächste Schritt. Dafür werde ich mich in Zukunft verstärkt einsetzen“, so der Minister in einem Pressekommuniqué.

Gesundheitsministerin Maggie De Block im Parlament. Foto: epa

Bei aller Freude über den „Nutri-Score“ wies Antoniadis aber auch auf mögliche Schwächen hin. „Ein solches Farbsystem ist interessant, aber es ist noch nicht perfekt“. Antoniadis befürchtet, dass sich die Konsumenten künftig nicht mehr mit den Bestandteilen der Nahrungsmittel auseinandersetzen, sondern sich ausschließlich an den Farben orientierten. Außerdem gebe es auf europäischer Ebene noch keinerlei Harmonisierungen, was durchaus auch irreführend sein kann.

Ganz entscheidend sei jedoch, so der DG-Minister dass die zuständigen Behörden die korrekte und transparente Nutzung der Kennzeichnung stets überwachen.

De Block würde sich wünschen, dass alle Lebensmittelprodukte auf Dauer mit einem „Nutri-Score“ versehen werden, doch verpflichten will oder kann sie liberale Ministerin dies nicht: „Das geht wegen Europa nicht. Auch in Frankreich ist das ein freiwilliges System.“ (cre)

3 Antworten auf “DG-Minister Antoniadis begrüßt farbliche Kennzeichnung von Lebensmitteln („Nutri-Score“)”

  1. Walter Keutgen

    Tja, dann sind die Energieträger in der Ernährung Gift. Die Aufbaustoffe hingegen sollen wohl für die Energie herhalten. Bekommt die Firma die Nutriscore entwickelt hat Tantiemen oder behält sie sich gar die Kontrolle vor? Wo doch heute jeder Abitur hat, müsste doch ein jeder mit der Formel auf der Packung zurechtkommen.

  2. Werner Hilger

    Der DG Gesundheitsminister Antonios Antoniadis zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung von Ministerin Maggie de Block
    Sein Zuspruch in Ehren ,aber damit ist der ostbelgischen Bevölkerung kaum gedient
    In Belgien gibt es drei Landessprachen und dazu gehört nun mal die deutsche Sprache,aber die Ostbelgier müssen immer noch eine Fremdsprache erlernen wenn sie wissen wollen was sich in der Verpackung befindet die Sie kaufen
    Warum müssen wir Franzöisch oder Niederländisch können wenn wir ein Lebensmittel kaufen ? .

  3. Walter Keutgen

    Es soll ja gerade der Vorteil von Nutriscore sein, dass nur eine Farbe von Rot bis grün über gelb die Gesundheitsqualität des Lebensmittels anzeigt. Nur Farbenblind darf man nicht sein. Die vorschriftsmäßige, detaillierte Zusammenstellung ist in der Tat meistens nicht auf Deutsch. Übrigens ist die von Antoniadis geäußerte Kritik absolut richtig.

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