Zwischenruf

Anonymität ist auch ein Stück Freiheit

Neuerdings wird auf „Ostbelgien Direkt“ diskutiert, inwieweit bei Kommentaren zu einzelnen Artikeln anonyme Reaktionen zugelassen werden sollen oder nicht. Die Position von „Ostbelgien Direkt“ ist folgende: Zusendungen können anonym sein, sofern sie nicht gegen die Verhaltensregeln verstoßen. Dies ist im Internet selbst bei großen Verlagen längst Normalität. Im kleinen Ostbelgien gibt es allerdings noch einen anderen Grund, den es zu berücksichtigen gilt: Bei uns kann die freie Meinungsäußerung unter Umständen unangenehme Konsequenzen haben.

Erinnert sei in diesem Zusammenhang an einen der ersten „Standpunkte“ auf „Ostbelgien Direkt“ unter dem Titel „Zu viele Duckmäuser“. Darin war Folgendes zu lesen: „Inzwischen verdanken so viele Ostbelgier direkt oder indirekt der DG ihren Job, dass niemand es sich mit den Potentaten, die an den Fleischtöpfen sitzen und über die Vergabe von Stellen, Posten, Aufträgen und Zuschüssen entscheiden, verderben will. Lieber schweigen, statt es zu wagen, mal Kritik zu üben. Und wenn man schon nicht selbst abhängig ist von der DG, dann ist es vielleicht der Partner, der Sohn oder die Schwiegertochter. Das Gebiet ist klein, jeder kennt jeden.“

Täglich landen Kommentare im Papierkorb

Mit anderen Worten: Anonymität ist in einem kleinen Gebiet wie dem unsrigen auch ein Stück Freiheit. Was nicht bedeutet, dass unter dem Deckmantel der Anonymität alles erlaubt wäre. Das gilt aber genauso für namentlich gekennzeichnete Kommentare. Auch diejenigen, die ihren vollen Namen angeben, können nicht egal was schreiben.

Übrigens wird auf „Ostbelgien Direkt“ beileibe nicht jeder Kommentar freigeschaltet. Täglich landen Kommentare im Papierkorb.

Auch bei Leserbriefen gibt es „schwarze Schafe“

Bei den Leserbriefen, die wir ja auch auf „Ostbelgien Direkt“ veröffentlichen, ist das anders. Hier werden schon ein Name und eine Adresse verlangt. Allerdings ist man da auch nicht davor geschützt, dass die Angaben absichtlich falsch sind. Denn dies zu kontrollieren, ist gar nicht so einfach.

Es gibt auch in diesem Fall das Problem, dass nicht unbedingt sichergestellt ist, dass Name und Adresse richtig sind. Ein Blick ins Telefonbuch reicht da nicht unbedingt, weil es ja auch viele Schreiber gibt, die keinen Festnetz-Anschluss haben, sondern nur ein Mobiltelefon. Und auch der Anruf beim Bevölkerungsdienst der jeweiligen Gemeinde bringt nicht viel, weil diese Behörde aus Gründen des Datenschutzes in der Regel keine Auskunft geben darf.

Als es in Ostbelgien noch Zensur gab

Und noch etwas: Wenn man zu „streng“ mit Kommentaren vorgeht, läuft man Gefahr, der Zensur bezichtigt zu werden. Die schon etwas älteren Leser haben die Zeit noch gekannt, als es beispielsweise im Wahlkampf 1968 der PFF von Gert Noël nicht einmal erlaubt war, im damals von der CSP kontrollierten Grenz-Echo eine bezahlte Anzeige aufzugeben.

Zu jener Zeit hätten sich viele Menschen in Ostbelgien nach Verhältnissen wie denen von heute gesehnt, auch wenn diese vielleicht ganz andere Probleme aufwerfen. Lieber etwas zu viel Freiheit als zu wenig.

GERARD CREMER

65 Antworten auf “Anonymität ist auch ein Stück Freiheit”

  1. Michael Doret

    Ich finde es absolut in Ordnung, dass hier Meinungen anonym gepostet werden dürfen.
    Es kann ja nicht sein, dass freie Meinungsäußerung nur Pensionären, Parteisoldaten und ausgewanderten Mitbürgern möglich ist.

    Für mich sorgt keine Partei und niemand bezahlt mir meine Hausraten, wenn ich es mir mit einem Entscheidungsträger verscherze und keine Arbeit mehr habe. Sollte ich denn deswegen nicht meine Meinung äußern dürfen?

  2. Frank Bosch

    Aber auch in dieser Materie gibt es Bewegung : ZITAT : Requête : Il n’y aura désormais plus qu’un seul moyen de publier des commentaires sur le site du VIF : poster en utilisant votre véritable identité. Afin de pouvoir traiter les commentaires inappropriés dans les plus brefs délais, la rédaction se réserve dorénavant le droit de contrôler les comptes de ses utilisateurs.
    Nicht unbedingt wünschenswert, aber manche übertreiben’s auch, besonders z.B: bei LaLibre.

    • Dieter Leonard

      Bedauerlich, wenn es so ist. Dann sollte man solche Fälle vielleicht mal ans Licht der Öffentlichkeit bringen und thematisieren. Wozu haben wir Vor-, Nach- und Querdenker ?
      Was mich nervt ist, mit Rumpelstilzchen und Schneewitchen zu diskutieren, obwohl ich die Personen, die sich dahinter verbergen, möglichweise persönlich kenne … Voll uncool ! ;-)

  3. Sylvie Laschet

    Da kann man nur eines bewundern: Herrn Cremers Mut diesen Blog aufrecht zu erhalten. Alle wissen, dass Justiz und Politik miteinander verwandt, verschwägert, verschwistert und was weiß ich was sind. Und hat dann irgendeiner dieser „Denkste-Machthaber“ jemanden auf „den Kieker“, sind auch 20mm Profil auf den Reifen eben „abgefahrene Reifen“. Strafe muss sein und wird eingetrieben: Einigkeit im Unrecht und Kassieren.

  4. Mich haben verschiedene „ehrenwerte Gemeindevertreter “ schon seit über 20 Jahren auf dem Kicker. Anfangs bekam ich das nicht mit, aber seitdem ich Hauseigentümer und „nach Feierabend“ selbständig bin, werden mir durch diese Personen immer wieder Steine in den Weg gelegt. Es geht mitlerweile soweit, daß ich in einem Fall wohl gegen die Gemeinde prozessieren werde, obwohl ich 110% im Recht bin. Aber unsere sogenannten „Volksvertreter“ sitzen am längeren Hebel…

      • Dieter Leonard

        Leider wird sich, ohne sich die Hände schmutzig zu machen, ohne Ross und Reiter zu nennen und Fakten auf den Tisch zu legen an den von Ihnen geschilderten Missständen – insofern es sie gibt – nichts ändern. Wir leben immerhin noch in einem Rechtsstaat, in dem nicht jeder machen kann, was er will. Es gibt zudem verschiedene Instanzen und Organisationen an die Mann sich bei Amtsmissbrauch wenden kann. Nur Mut !

        • Wer mich kennt, weiss daß ich mir einiges gefallen lasse. Aber irgendwann ist das Maß voll. Und die, die mich kennen wissen auch, daß es dann einen dicken Knall gibt. Wer weiss, vielleicht knallt es ja schon in den nächsten Monaten…?!

  5. ich persönlich finde die Anonymität im Internet gut, denn dann ist wirklich eine Meinungsfreiheit auf Themen möglich, ohne dass man z.B. als Eltern Angst haben muss, dass man unseren Kindern Schaden zufügt, nur weil man sich über ein Thema öffentlich geäussert hat. (Weil z. B. der Feind in der Schule mitliest, oder der Kollege, der mich mobbt, oder mein Arbeitgeber,…)
    Auf der einen Seite ist es sehr schade, dass man sich Heute hinter einer kompletten Anonymität verstecken muss, andererseits ist man so auf der sicheren Seite. :-)
    Es ist nun mal so dass hier in Ostbelgien jeder Jeden kennt, und das kann für Viele gefährlich werden.
    Also ich habe nichts dagegen ;-)

  6. Dieter Leonard

    Ich empfinde diese Diskussion ausgesprochen interessant und wichtig. Allerdings habe ich den Eindruck wir sind in der DDR und die Stasi am Werke …
    Vielleicht sollte man auch unterscheiden, worum es geht. Dass ein Beamter im Ministerium sich in seiner Meinungsäußerung gegenüber Vorgesetzten zurückhalten sollte/muss ist ja wohl schon rein arbeitsrechtlich in Ordnung.
    Dass freie Meinungsäußerung nicht mit Beleidigungen, Unterstellungen, Verbreiten von Gerüchten, Rufmord… zu verwechseln ist, wohl auch. Es geht hier m.E. um die inhaltliche Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen und Problemen und auch um die Bewertung der Arbeit von Politikern, insofern diese nicht ehrverletzend sind und auf persönliche Erfahrung und Einschätzung basieren.
    Wenn jemand aufgrund solcher Äußerungen Repressalien befürchtet stimmt in unserem Rechtsstaat irgendetwas nicht. Aber es gibt Verbraucherschützer, Mediatoren, Ombudsleute und letztlich auch Gerichte, um sich gegen Willkür und Amtsmissbrauch zur Wehr zu setzen. Wenn es deshalb nachweißlich solche Repressalien gab und gibt kann ich den Betroffenen nur Mut machen, sich dagegen zu wehren.
    Das alleinige (anonyme) Wehklagen über vermeintliches Fehlverhalten von Politikern, dass nur im Hörensagen und Überlieferungen begründet ist, ändert nichts an den Verhältnissen und ist letztlich auch demokratiefeindlich, da es rechtstaatliche Prinzipien negiert und Politikverdruss befördert.
    „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ !

  7. Senfgeber

    Meinungsfreiheit als Repressionsinstrument?

    Wenn das so ist, stinkt es gewaltig in „Deiner Gemeinschaft“, denn das erinnert fatal an stalinistische Mindcontrol.

    Auf eine Gemeinschaft unter solchen Vorzeichen mit einem aufgeblähten Verwaltungsapparat (dessen Generalsekretär kein politisch unbeschriebenes Blättchen ist) und solche Abhängigkeitsverhältnisse unterschiedlichster Form kann man ruhig pfeiffen.

    Wenn „DG“ für „Dreiste Gesinnungsschnüffelei“ steht (mit Konsequenzen für politisch-Nicht-Gleichgeschaltete), sollte man das auch ganz offen zur Sprache bringen.

    Jedenfalls hat Gerard eine gute Plattform hingelegt, die diese Umtriebe anprangert.

    Damit wird er sich unter den politischen Gutmenschen aber nicht viele Freunde machen und sich auf rauen Gegenwind einstellen müssen, doch wenn das nicht so wäre, hätte er als Journalist, Demokrat, Freigeist und Querdenker auch etwas falsch gemacht.

    Ostbelgien hat ein gesundes Pendant zu der Hofberichterstattung seines früheren Arbeitgebers gefunden, der Verlautbarungen des DG-Polit-Hofes ohne Quellenangabe wörtlich wiedergibt. Die Beteiligung der Poster zeigt, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hat.

  8. Cremer Bärbel

    Was für eine „Streitkultur“ fördern wir, indem wir uns im Netz anonym äussern können? Geht uns im Zeitalter des Internets und des Handys nicht mehr und mehr die Fähigkeit abhanden offen von Angesicht zu Angesicht zu diskutieren, verschiedener Meinung zu sein, bzw. einfach zu kommunizeren. Meines Erachtens wird hier anonyme Meinungsäusserung mit Meinungsfreiheit verwechselt. Meinungsfreiheit ist die Errungenschaft in einem Rechtsstaat seine Ansichten frei äussern zu können, es sei denn sie sind diffamierend, rassistisch, … . Was sind wir für Vorbilder wenn wir uns hinter unserer Meinung verstecken und unserem Gegenüber durch Anonymität eigentlich nicht die Möglichkeit geben direkt und offen auf unsere Äußerung zu reagieren. Durch anonyme Meinungsäusserung wird meines Erachtens mehr Platz für wilde Spekulationen und unqualifizierte, bzw. unüberlegte Äusserungen geschaffen. Sie fördert eine voreilige, u. mitunter allzu verurteilende Meinungsbildung. Häufig fehlt der Reifeprozess einer abwägenden Meinung.
    Nennen Sie es Naivität wenn Sie es möchten, ich persönlich glaube nicht an die Verschwörungstheorien die hier bzgl. der DG geäussert werden. Auch dass nenne ich Spekulation, solange sie nicht mit konkreten Anschuldigungen und Namen belegt werden.

  9. Gino Cremer

    Anonymität ist Feigheit?

    Einerseits kann ich Sie verstehen. Es nervt, wenn jemand etwas gegen einen sagt, eine Google-Recherche nach „Dagobert Duck“ nicht die erhofften Treffer beschert hat und auch der Bekanntenkreis keine sachdienlichen Hinweise liefern kann, was gegen diese Person im Notfall vorgebracht werden könnte.
    Und wenn die Inhalte zudem für einen selber beleidigend wirken, ist das effektiv nicht tragbar! Ganz klar.

    Aber andererseits: Mit nicht differenzierten Pauschalaussagen wie „Anonymität ist Feigheit“ trägt man unsachlicher und unkonstruktiver zur Diskussion bei als so manch „anonymer Schreiberling“, der einen konstruktiven Beitrag zur Verbesserung der Eupener Verkehrssituation verfasst (zum Beispiel).

    Und da sind wir beim Kern angelangt. Der Inhalt zählt. WAS ist wichtig und nicht WER.
    Oder ist es doch wie oftmals in der Politik und bei den Wahlen: Man gibt vor auf Inhalte zu setzen und am Ende zählen doch nur Köpfe?

    A propos Wahlen: Denken Sie, geheime Abstimmungen – ob bei Wahlen, im Parlament oder im Kegelverein von nebenan – sind ein Produkt der „Facebook-Generation“? Warum hat man geheime Abstimmungen wohl? Warum nicht gleich Wahlen per Facebook-Abstimmung durchführen? Wäre mehrfach praktisch. Die Partei mit den meisten „Gefällt mir“ gewinnt!

    Erstens ist damit die Diskussion über teure Wahlgänge beendet (Facebook ist kostenlos, welchen Wert haben schon Daten).
    Zweitens gibt es keine Feiglinge mehr, denn jeder gibt ja offen zu was er wählt („Mist, mein Nachbar hat doch tatsächlich den Schmitz aus Reuland gewählt! Unglaublich! Die Hecke wird gekürzt!!“).
    Und drittens kann der Wahlsieger mit zwei Klicks filtern wer für oder gegen einen gestimmt hat. Anonymität ist echt ein Hindernis!

    Um nochmal klar zu stellen: Der Inhalt muss stimmen, fair sein und konstruktiv. Aber ob „Dagobert Duck“ ihn verfasst hat oder eine „reelle Person mit Namen“, interessiert mich persönlich nicht die Bohne. So kritisier ich übrigens nicht Sie als Person, sondern den von Ihnen verfassten Inhalt.

    Es klingt übrigens banal: Hinter „Dagobert Duck“ verbirgt sich immer noch ein Mensch und ja, nennen Sie die Person vielleicht Feigling (unsere Gesellschaft besteht nicht nur aus Superhelden). Aber vielleicht verbirgt sich dahinter nur eine Sekretärin, die sich darüber aufregt zehn Baustellen zur Arbeit passieren zu müssen, aber nicht darüber mit Ihrem Chef persönlich diskutieren möchte, der zuständiger Beamter für die „Baustellenakte“ ist. Nur anonym kann sie authentisch ihre Verbesserungsvorschläge anbringen, ohne von Ihrem Chef oder anderen zurechtgewiesen zu werden.

    Jeder darf für oder gegen Anonymität sein. Es ist auch mutig von Ihnen, Ihren Namen zu nennen. Keine Frage.
    Aber: Es steht jedem zu „mal so mal so“ zu schreiben. Und andere als Feiglinge zu bezeichnen ist schlichtweg unfair! Ob man seinen Namen nennt oder nicht, ändert an der Aussage rein gar nichts.

  10. ostbelgistan

    Genau, Herr Velz, Wahlen sind ja auch geheim, und wie sollen wir dann die geheimen Abstimmungen im Parlament interpretieren. Sind denn alle Wähler und alle Parlamentarier Feiglinge?

    • eifelzulux

      Genau, ostbelgistan!
      Wahrscheinlich möchte der gute Herr Velz mit seiner seltsamen Logik dann demnächst auch die geheimen Wahlen in der DG abschaffen. Man kann sich ja gut in Namenslisten eintragen lassen, ohne viel zu riskieren, wir sind ja nicht in „Putinland“.
      Hatten wir ja alles schon mal, so vor gut 90 Jahren zum Versailler Vertrag.

      • Ostbelgistan

        @Alfons Velz: Es gibt trotzdem das Mittel der Geheimabstimmung in allen Parlamenten. Und Ihre Wahl am Sonntag, Herr Velz, war die etwa nicht geheim? Wenn nicht, welche Liste haben Sie denn gewählt? Sagen Sie es uns.

        • Sie verwechseln nicht öffentliche Abstimmungen in Parlamenten (über Personalfragen etwa) und geheime Wahlen, durch welche die Parlamente gebildet werden.
          Über Einstellung von Personal wird z.B. Im Parlamentspräsidium offen abgestimmt, allerdings in nicht öffentlicher Sitzung. Ich denke, das ist nachzuvollziehen. Alle Interpellationen, Dekkrete oder Resolutionen werden im Plenum öffentlich und namentlich abgestimmt, und auch das hat seine Richtigkeit.

  11. Meyer F.

    @Herr Velz
    Von Feigheit kann derjenige reden, der fest im Sattel sitzt und weiß, dass ihn der Ober -Sherrif auch mal mit seinem geladenen Revolver verteidigen kann.
    Der kleine Cowboy muß schon so reden, wie die großen Rinderbesitzer es ihm erlauben….sonst könnte es sein dass ihm bei Gelegenheit sei Pferd abhanden kommt und er früher oder säter doch am Galgen baumelt.

  12. Patrick Lemmens

    Ich glaube, dass es einen Unterschied gibt, zwischen Wahlen und der Kommentarfunktion. Wenn Sie eine Partei nicht abhaben können oder eine andere haben wollen, dann wählen Sie entsprechend. Aber Sie greifen niemanden persönlich an oder schaffen Fakten, die nicht stimmen. Ich könnte in diesem Forum anonym behaupten, dass der Politiker oder Sportler Max Mustermann meine Tochter sexuell belästigt hat. Welche Rolle spielt es, ob es wahr oder falsch ist? Der Beigeschmack bleibt.

    • Gerard Cremer

      Herr Lemmens, wenn jemand schreibt, dass der Herr Sowieso Ihre Tochter vergewaltigt hat, dann können Sie sicher sein, dass dieser Kommentar nicht erscheint, sondern im Papierkorb landet. Dafür gibt es ja die Freischaltung.

      • Patrick Lemmens

        Und wenn jemand anonym schreibt, dass Elmar Keutgen Atteste verteilt, obwohl er das nicht darf? Wieso landet der Kommentar auch nicht dort? Ist das nicht diffamierend? Oder daß Mike Thiessen ein Nazi ist?

          • Gerard Cremer

            Ich habe bei den Kommentaren zu der Meldung über Elmar Keutgen nichts Diffamierendes erkannt. Ich habe ihn ja diesbezüglich auch interviewt und auch noch nachher mit ihm gesprochen. Er würde bestimmt nicht mehr mit OD reden, wenn er glauben würde, diffamiert worden zu sein. Ich glaube sogar, dass es wichtig war, das Thema „Vollmacht bei Wahlen“ zur Diskussion zu stellen. Da lag ja schon länger einiges im Argen. Im Übrigen haben sich dazu auch Leser unter ihrem vollen Namen geäußert, genauso wie über Mike Thissen. Was die Freischaltung betrifft, so wird nichts „willkürlich“ entschieden, aber manchmal ist die Entscheidung „freischalten ja oder nein?“ nicht einfach zu treffen. Aber das gilt auch bei manchen nicht-anonymen Kommentaren. Grenzwertige Entscheidungen sind immer schwierig zu treffen.

        • Wurscht ist so schlecht nicht

          Es gab und gibt doch genug Hinweise dafür, dass beide von Ihnen zitierten Beispiele nicht der Unwahrheit entsprechen. Im Übrigen besteht bei diesen Beispielen ja auch ein gewisses öffentliches Interesse.

  13. H. Grabowski

    die Sache ist ja eigentlich ganz einfach. Herr Cremer ist der Hausherr dieser Seite und erlaubt seinen Besuchern das Schreiben anonymer Kommentare. Die entsprechenden Regeln sind in der Netiquette festgelegt, die jeder nachlesen kann.
    Wer damit nicht einverstanden ist, braucht hier nicht rumzuwettern, sondern sucht sich eine andere interaktive Plattform.

    • Schneewittchen

      Richtig! Jeder ist frei auf einen Kommentar zu antworten oder auch nicht.
      Eine Frage, die mich beschäftigt: was befürchten die Damen und Herren, die hier so vehement die Anonymität anprangern?
      Was die anderen befürchten ist ja hier schon ausführlich erörtert worden.

  14. senfgeber

    Was wir hier am allerwenigsten gebrauchen können ist eine tumbe Gesinnungsschnüffelei.
    Wenn ich mit jemandem persönlich reden möchte, tue ich das auch persönlich, face to face.
    Wenn ich jemanden kennenlernen möchte, dann geschieht das auch persönlich, face to face.
    Die Gattung eines A. Velz gehört mit Sicherheit nicht zu jenen Leuten, die ich kennenlernen möchte.
    Wenn A. Velz öffentliches Striptease mit seinem Klarnamen betreiben möchte oder wenn er so profilneurotisch veranlagt ist dass er das braucht oder sich einfach nur aus durchsichtigen (hier im doppelten Sinn gemeint) Gründen für die Positionierung bei irgendwelchen Wahlen mit seinem Klarnamen präsentieren will, bitte schön, aber andere brauchen oder wollen das einfach nicht. Die Gedanken sind frei, mit oder ohne Klarnamen. Basta. Ein Verfahren, das in den Foren der deutschen Tageszeitungen gang und gäbe ist.
    Der Gipfel der Scheinheiligkeit eines A. Velz wird aber erreicht, wenn er vermeintliche Transparenz predigt, selber aber ein Ansinnen von Ecolo, die Kosten für die Reisen des Polit-Hofstaats der DG jährlich zu veröffentlichen und sie so transparent zu gestalten, hinter verschlossenen Türen abblockt. Das ist an Heuchelei fast nicht mehr zu toppen.

  15. Wilfried Thelen

    Ich stelle direkt klar. Ich bin gegen Anonymität (wo leben wir denn??). Lesen sie bitte alle Beiträge hier oben nach und sie werden in dem Ton, der Wortwahl, dem was zwischen den Zeilen zu lesen ist, erkennen, dass die anonymen Veröffentlichungen einen Teil weniger gewichtet sind als, die mit vollem Namen und voller Identität.
    Ich habe beruflich mit der Erziehung Jugendlicher zu tun und ermuntere sie immer sich ihrer Haut zu wehren und das was sie als Unrecht für sich betrachten anzuprangern und offen zu legen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten dies zu tun. Aber wie schon höher erwähnt muss dies im Respekt des anderen (MENSCHEN) erfolgen, sich an der Sache orientieren und nicht als Ziel haben, die Person als Mensch anzugreifen.
    Wenn ich Repressalien befürchte und glaube, mich nicht dagegen wehren zu können, muss ich mich halt mit meiner Meinung zurück halten oder andere Wege, als die Öffentlichkeit gehen.
    Werter Herr Cremer, es kann ja auch interessant für eine Plattform, wie die Ihre sein (und auch für Zeitungen), ein wenig „Gas geben“ zuzulassen (oft machen Viele das leichter anonym). Denn es erhöht die Auflage und das Interesse. Ich persönlich werde nie auf eine „Anonymusveröffentlichung“ zu meiner Person reagieren. Wenn jemand mir was vorzuwerfen hat, dann bitte Auge in Auge , ehrlich, respektvoll. Es tut unserer Demokratie nicht gut, wenn die Menschen nicht den Mut (die Angst) haben zu ihrer Meinung zu stehen.
    Als Feigheit möchte ich die Anonymität nicht bewerten. Eher als Angst. Und genau so wie ich die Angst nicht zulassen würde, würde ich auch die Anonymität nicht zulassen. Nehmen wir uns ein Beispiel an vielen Regimekritikern in zahlreichen totalitären Staaten. Und da sind wir weiß Gott ja nicht.
    Die Macht des Wortes darf allerdings nicht verkannt werden. Und da hat sicherlich nicht jeder die Voraussetzung für die richtige Struktur des Textes und das Gefühl in der Sache. Die Wortwahl und der Satzbau, sogar die Kommasetzung können einem zart gestrickten Text einen sehr unangenehmen , vielleicht auch respektlosen Unterton geben. Warum sich dann nicht bei einem(er) Freund(in) beraten lassen?
    Ein Feigling ist ein(e) anonyme(r ) Schreiber(in) meiner Meinung nach sicherlich nicht, sondern er/sie hat Angst. Und das darf nicht sein. Aber er/sie schreibt im Allgemeinen einen Deut aggressiver und unverblümter. Sollte dies weiter so hier verlaufen, so schreibt es zumindest so, als würde euer Name darunter stehen!!
    Herr Leonard, Bärbel ich kann ihre/deine Meinung vollends teilen!

  16. Christophe Heuschen

    Irgendwie ist es letzt endlich doch egal ob der Name oder ein Anonymer Name dahinter steht. Solange die Person diskutiert und keine neuen Behauptungen aufwirft die zuerst noch bewiesen werden sollen.

    Fakt ist, mit dem richtigen Namen setzt man seine Worte gezielter ein.

    In den meisten Foren benutzt man grundsätzlich ein Pseudonym, was ich völlig in Ordnung finde; NEIN sogar erwarte. Schließlich steht das www für world wide web und stellt eventuell eine komplette Persönlichkeit für jeder Man zur Verfügung.

    Und wem es nicht passt, der überspringt diese. Oder Ostbelgien-Direkt baut eine Option ein, in der man entscheiden kann die anonymen Kommentare zu ignorieren :)

  17. Altweltaffe

    Wenn einen der Zorn der Kontrahenten denn noch selber träfe könnte man ja mit den Folgen leben. Oft trifft es aber die Lebensgefährtin oder die Kinder, hab ich alles schon selbst erlebt! Ob Personen im öffentlichen Dienst, sogar Lehrer, oder Privatleute, alle kennen einen der einen kennt … der dem Kontrahenten ans Bein pinkeln kann. Und deshalb schreibe ich, solange ich darf, anonym!

    • genau, das ist sehr gut ausgedrückt Altweltaffe! Jede Person soll doch selbst entscheiden dürfen, was er schreibt, ob er nun anonym bleiben möchte oder auch nicht.
      Danke für den Beitrag :-) Und das es dann die Lebenspartner trifft, oder die Kinder! Ist auch super argumentiert, denn ich habe es schon am eigenen Leib zu spüren bekommen! :-(

  18. Dieter Leonard

    Nach dieser Diskussion bleibt die Frage zu beantworten:

    Ist die Angst, die jemand hat, wenn er seine Meinung veröffentlicht (unter den oben genannten Bedingungen) begründet oder nicht ?
    Bisher wurde (auch anonym) kein einziger konkreter Fall beschrieben, wo jemand Repressalien erfahren hat, weil er öffentlich seine Meinung gesagt hat.
    Wenn es also solche Fälle gibt, veröffentlicht sie, damit man sich ein Bild machen kann (gerne anonym und so, dass ihr keine weiteren Repressalien zu befürchten habt).
    Wenn es sie nicht gibt hilft nur, seine Angst zu überwinden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung unterscheidet rechtstaatliche Demokratien von Diktaturen. Wenn wir uns dieses Rechtes selbst berauben schwächen wir diesen Rechtstaat.
    Die Meinungsvielfalt in Ostbelgien war Jahrzehnte durch die Existenz nur einer Tageszeitung beschnitten, die neben einer christlichen Weltanschauung nicht viel Platz für politisch Andersdenkende übrig hatte. Diese Zeiten sind zum Glück längst vorbei.
    Wenn im Zeitalter der digitalen Medien und deren Möglichkeiten jedoch die Schere im Kopf weiterhin unser Handeln bestimmt haben wir in Wirklichkeit nichts gewonnen.
    Freiheit, Unabhängigkeit, Zivilcourage, persönliche Verantwortung aber auch Solidarität sind Werte, die vor diesem Hintergrund möglicherweise mehr als Leitlinie dienen sollten.

    • Ostbelgistan

      Herr Leonard, Ihr Glaube an den Rechtsstaat in Ehren, aber wie die Situation in der DG wirklich ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Repression manifestiert sich auf ganz subtile Art und Weise. Sie selbst merken das zunächst nicht einmal. Irgendwann aber wird Ihnen klar, dass eigentlich Ihre freie Meinungsäußerung der Grund war, weshalb man Ihnen diese Schwierigkeiten bereitet hat. Sie können das auch nicht beweisen, aber Sie spüren es deutlich, denn mit der Zeit gibt es immer mehr Indizien, die dafür sprechen, dass Ihr Eindruck richtig war.

  19. Ich stelle mir die Frage, ob die Personen, welche nur Kommentare mit Namen, Adresse ….. usw. zulassen wollen,nicht zu den Kreisen gehören, welche keine Kritik an ihrer Macht, ihres Einflusses und ihrer politischen Machtausübung dulden.
    Es wäre bedauerlich wenn wir alle mundtot gemacht würden.
    Ich bewundere den Mut von Herrn Cremer, dass er uns dieses Forum zu Verfügung stellt.
    Machen Sie weiter so.

  20. Lass uns leben

    In unserem „Kleingliedstaat“ DG mit etwas mehr als 70.000 Einwohnern, wo jeder jeden kennt, ist es nicht feige, seine Meinung unter einem Pseudonym zu äussern. Ich habe selbst im schulischen Bereich erfahren, wo über Ministerium, Inspektion, Schulleitung und Gemeinde alles versucht wurde einen Vorfall (nach vielen anderen, wo andere Kinder Opfer waren und Leute Angst hatten degegen vor zu gehen) zu „verniedlichen“. Erste Opfer waren Kinder. Im Endeffekt war es eine beamtete Person, die Opfer war und Kinder die provozierenden waren. Damals habe ich den Mund aufgemacht und bin den Dienstweg gegangen: Ich bereue nicht, dass ich es getan habe. Die Energieleistung, die von Nöten war, und die gesundheitliche Probleme psychischer Art, die heute noch existieren, würden es mir heute schwer machen, den gleichen Schritt nochmals zu tun.
    Ich stelle fest, dass Angst vor der Obrigkeit ein permanentes Problem in der DG ist. Deshalb spricht in meinen Augen nichts dagegen, anonym seine Meinung zu sagen. Nur sollte man auch anonym den Respekt walten lassen, den man in einem namentlichen Brief anwenden würde, weil geschrieben bleibt geschrieben !

  21. Warum gibt es denn hier nicht eine vergleichbare Funktion wie bei Facebook, wo jeder für sich zukünftige Beiträge gewisser Schreiber blockieren kann und diese nicht mehr „sehen muss“, weil die dann gar nicht mehr angezeigt würden,…. dann braucht sich niemand zu ärgern über anonyme Beiträge, da er sie einfach nicht mehr sieht.
    Schönes, sonniges w-e

  22. Profnarr

    1. Zur Anonymität
    Objektiv betrachtet fördert Anonymität eine sachorientierte Diskussion, weil die persönliche Ebene ausgeblendet wird. Es mag sein, dass das dem einen oder anderen zu unpersönlich ist, aber selbst eine Namensangabe hilft in diesem Sinne nicht weiter, wenn man den anderen nicht kennt.
    Welche subjektiven Gründe jemand hat, seinen Namen nicht zu nennen, muss die anderen insofern auch nicht interessieren. Die möglichen Motive dafür sind vielfältig: Ich z. B. möchte anonym bleiben, nicht weil ich Angst vor Konsequenzen hätte, denn ich wohne schon lange nicht mehr in Ostbelgien. Das gilt aber nicht für meine (zahlenmäßig ziemlich große) Familie. Ihr möchte ich es vor allem ersparen, zu meinen Aussagen Stellung beziehen zu müssen, zumal sie inhaltlich damit gar nichts zu tun hat. (Mir erspare ich damit gleichzeitig, mich meiner Sippe gegenüber ggf. rechtfertigen zu müssen. Familienfriede ist ein hohes Gut!)
    Anderen bietet Anonymität einen geschützten Raum sich zu äußern, und das ist gut so, selbst wenn die Angst vor ‚Repressalien’ sachlich gar nicht begründet ist.

    2. Zum möglichen Missbrauch
    Anonymität gibt nicht nur dem ggf. Ängstlichen die Möglichkeit, sich frei zu äußern, sondern auch dem Gehässigen. Das wird sich nie ganz verhindern lassen, denn es ist einfach, im Netz eine Identität (inkl. Email-Adresse) zu erfinden. Hier hilft nur ein inhaltlicher Filter, d. h. solche Beiträge sind ggf. zu zensieren. Da mag man noch im Prinzip dagegen sein, in der Praxis ist das sehr wohl nötig und sinnvoll, und man darf G. Cremer zutrauen, dass er das mit großer Verantwortung macht, schließlich dürfte sein Webprojekt schnell sterben, wenn er hier zu oft daneben greift.

    3. Zu möglichen Repressalien
    Ostbelgien ist keine Insel der Gutmenschen und Tugendhaftigkeit, es geht zu wie überall. Und wer dagegen den Mund aufmacht (ob berechtigt oder nicht), riskiert hier vermutlich mehr als anderswo, weil Nähe und Kontaktintensität größer, folglich die Gelassenheit und die Reaktionswege kleiner, und damit die direkten und indirekten ‚Sanktionsmöglichkeiten’ ergiebiger sind als z. B. in einer Großstadt.
    Man kann diesem Mikrokosmos aber auch Positives abgewinnen: Durch eine Aussage oder Kritik kann man hier wesentlich mehr bewirken als in einem Großstadt-Umfeld (wo ich lebe). Diese positive Gestaltungskraft wird nur zu wenig genutzt: Dass die ‚Machthaber’ an dieser Art Evaluation und kontinuierlicher Optimierung wenig Interesse haben, dürfte naheliegen. Aber warum gibt es keine Initiative, einen ‚Ombudsmann/-frau’ zu installieren, der/die Beschwerden gegen (echten oder vermuteten) Machtmissbrauch & Co entgegennimmt (zunächst vertraulich, damit ein Filter gegen unqualifizierte Beschuldigungen in der Öffentlichkeit existiert, was ja auch ein sehr relevantes Problem ist), den ‚Beschuldigten’ um Stellungnahme bittet und – falls das Problem weiter besteht – dann entscheidet, ob die Angelegenheit publik gemacht wird (mit beiderseitiger Stellungnahme), ggf. auch noch zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt.
    Wenn diese Vertrauensperson ausreichend unabhängig ist, reicht dieses ‚Drohpotenzial’ des ‚Prangers’ aus, um präventiv viele Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen oder auf dem kleinen ‚Dienstweg’ zu regeln. Zwar gibt es dann in den Lokalmedien vielleicht den einen oder anderen Leserbrief weniger, aber diese in Ostbelgien beliebte Form der Problembewältigung vor der gesamten Öffentlichkeit (das ist in Großstädten anders) liegt nicht nur nicht jedem, sondern kann sogar schädlich für alle Beteiligten (oder sogar Nichtbeteiligte) sein.

  23. Sehr geehrte Befürworter und Gegner von anonymen Kommentaren bei „OSTBELGIENDIREKT“.
    Mein Vorschlag: Die Gegner behalten ihre Überzeugung und die Befürworter ebenfalls. Jeder respektiert die Gesinnung des anderen und versucht ihn nicht zu bekehren, zu verunglimpfen und zu beleidigen.

    Danach widmen wir uns gemeinsam den Themen welche uns und unseren Mitbürgern unter den Nägeln brennen.

  24. Dieter Leonard

    Dass Anonymität die sachorientierte Diskussion befördert, wage ich zu bezweifeln. Dies wird in zahlreichen Foren deutlich. Der BRF hat aus diesem Grund anonyme Beiträge ab einem gewissen Augenblick nicht mehr zugelassen und andere Medien beabsichtigen das Gleiche. Und wo ist z.B. der Unterschied zu Leserbriefen in Printmedien, die ja auch nicht anonym veröffentlicht werden und mittlerweile ja auch im www abzurufen sind ?
    Ihren sonstigen Feststellungen möchte ich größtenteils beipflichten.
    Trotzdem will mir nicht ganz einleuchten, warum sie sich zieren, einen solchen Beitrag unter seinem Namen zu veröffentlichen. Denn differenzierter und konstruktiver kann man sich ja wohl nicht äußern. Mich würde interessieren, welche Person diesen Standpunkt vertritt, weil damit eine sachorientierte aber abstrakte Diskussion einen persönlicheren Bezug erhält.
    Aber OK ihre Argumente haben mich überzeugt, dass es berechtigte Gründe gibt, sich anders zu verhalten… auch ohne Angst vor Repressalien.

      • Lieber Dieter Leonard,
        Kommentare mit Echt-Namen mögen mehr Gewicht haben als anonyme, aber als Leser erfahre ich in diesem Forum mehr als in den Grenz-Echo-Seiten insgesamt. Komischerweise versuchen gewisse Politiker wie A. Velz, auch hier die Deutungshoheit für sich zu beanspruchen. Warum schreibt A.Velz hier mehr Kommentare, als zum Beispiel Leserbriefe im Grenz-Echo? Weil hier die interessanteren Themen diskutiert werden. Im Grenzecho treffe ich auf Leserbriefe, die z.B. den letzten Sieg der AS Eupen bejubeln. Ganz zu schweigen von der Frau mit der Weserpeer! Trotz Anonymität wertet er dieses Forum mit auf. Vielen ist längst klar, dass so ein Forum mal nötig war.

        Nun zu mir. Ich -anonymer Schreiberling- habe die geballte Wut der ‚Roten SP-Fraktion‘ bereits genießen dürfen. Ja, das hat mich eingeschüchtert! Ja, ich habe Angst! Nein, ich fürchte nicht um mein Leben, aber um meine Existenz. Denn sie schaffen das mit ganz legalen Mitteln. Sie sitzen an den richtigen Schaltstellen. Und es gibt viele Abhängigkeiten.
        Auch wenn ihr ‚Velze‘ es nicht zugeben dürft oder gar einsehen wollt. Denkt mal drüber nach!

        • Christophe Heuschen

          Warum sollte auch ein Regierungsmitglied bestätigen dass es Opfer einer willkürlichen Machtausübung gibt.
          Entschuldigung, wir sind eben nur Menschen und Gott weiß wie viele davon nicht mit Geld oder Macht umgehen können.
          Damit meine ich nicht nur die Personen, die bereits Macht haben. Denn auch wir einfachen Menschen können schnell in Versuchung kommen dies unweigerlich auszunutzen. Dies sind Punkte die man im Leben erlernen muss.
          Oder wer setzt sich von uns für kranke, schwächere, ärmere, diskriminierte etc. Menschen ein. Ja auch die Tierwelt ist von diesem Einfluss betroffen. Eine einzelne Person kann entscheiden ob sie einer anderen Person ein Lächeln oder einen bösen Blick schenkt. So kommt es auch, dass man sympathischen Personen oder Projekten eher zu stimmt als anderen.

          Wer also ein Tolles Projekt auf die Beine stellt, sich in der Öffentlichkeit mit den falschen angelegt hat, geht wohl eher leer aus. Und wie möchte man dies beweisen? Eben gar nicht!

          Jedoch verhindern können wir es. In dem Personen mit gewissen politischen Einflüssen oder Beamte mit bedeutender Entscheidungskraft nicht dauerhaft in hohen Positionen bleiben dürfen. Ich denke, dass leuchtet hier den meisten Menschen ein. Oder lieg ich mit meiner Behauptung da etwa falsch?

  25. Mit den Gegnern der Anonymität ist es wie mit allem anderen. Solange man selber noch nicht irgendwelche Repressalien erfahren hat, sei es weil man hoch genug in der politischen Hierarchie ausharrt, oder man noch nicht die Chance bekommen hat in der DG zu „rebellieren“, kann man natürlich bequem grosse Reden zu dem Thema schwingen. Aber oh weh, man steht auf einmal selbst im Fadenkreuz, dann wird man flott zum Befürworter.

    Nicht nur in der DG, sondern generell in kleinen Provinzen und Städten in der ganzen Welt ist Dekret-/Gesetzverbiegerei Tagesordnung. Da drüber hinaus erst recht (irgendwann kommen die Lobbyisten). Und da will dann einer behaupten, sowas würde dann nicht von den Personen am Hebel entweder zum eigenen Vorteil oder zur Schikaniererei anderer getan? Solange es Vetternwirtschaft gibt, gibt’s auch das Gegenteil davon.

  26. Rumpelstilzchen

    Es passt eigentlich nur rein, weil man hier anonym posten kann: Es kursiert ein Gerücht, daß die DG und die Französichsprachige Gemeinschaft, Herbesthal und den Streifen Niemandsland der den Norden vom Süden der DG trennt, tauschen wollen…

  27. Dannheutmalanonym

    Kennt jemand hier eine/einen: Polizisten der öfters
    betrunken Auto fährt oder immer zu schnell unterwegs ist?
    Finanzbeamte die nebenbei Steuererkläungen ausfüllen oder die
    Wohnung ohne Rechnung renoviert bekommen? TÜV Prüfer der Familie
    und Freunde bevorzugt? Richter, Staatsanwalt die/der gegen das
    Gesetz verstoßen? Und jetzt?

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