Notizen

Angst vor Atomunfall in Tihange oder Doel: NRW bestellt 21 Millionen weitere Jodtabletten

Zeichnung: WDR

Die Angst vor den belgischen Pannen-AKWs ist in Nordrhein-Westfalen groß. Deshalb hamstert das Land seit Jahren Jodtabletten für alle Fälle. Jetzt hat NRW auf eigene Kosten 21 Millionen weitere Tabletten bestellt.

NRW sei das einzige Bundesland, das flächendeckend für alle besonders schutzbedürftigen Personen Jodtabletten dezentral vorhalte, sagte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Kaliumjodid wird bei nuklearen Zwischenfällen eingesetzt, weil es die Aufnahme radioaktiven Jods im Körper stark abschwächt.

Obwohl NRW keine Kernkraftwerke betreibt, ist die Sorge hier besonders groß. Schuld daran ist die Pannenserie in Atommeilern im benachbarten Belgien. Die Reaktoren in Tihange bei Lüttich und Doel in der Nähe von Antwerpen sind nach mehreren Störfällen heftig umstritten. Aus Sicherheitsgründen waren sie bereits mehrfach abgeschaltet worden.

Grafiken wie diese machen immer häufiger in Deutschland die Runde. Sie sollen zeigen, welche Folgen ein Atomunfall in Tihange für den Westen der Bundesrepublik hätte. Grafik: express.de

Grafiken wie diese machen immer häufiger in Deutschland die Runde. Sie sollen zeigen, welche Folgen ein Atomunfall in Tihange für den Westen der Bundesrepublik hätte. Grafik: express.de

Nach den neuen Empfehlungen der Strahlenschutz-Kommission beim Bundesministerium für Reaktorsicherheit sollen Jodtabletten nun für alle Schwangeren, Stillenden und Minderjährigen bundesweit vorrätig gehalten werden – zuvor nur für jene in einem 100-Kilometer-Radius um Atomkraftwerke. In diesem Nahbereich werden zudem alle bis zu 45-Jährigen in die Prophylaxe einbezogen.

NRW hatte nach Angaben des Ministeriums 2014 als bislang immer noch einziges Bundesland sein Kontingent an Jodtabletten aus den Zentrallagern des Bundes abgeholt und auf die Gemeinden verteilt. Die neuen Empfehlungen hätten aber einen Mehrbedarf von rund 21 Millionen Tabletten geschaffen.

Eigentlich sei der Bund für die Anschaffung der sogenannten Jod-Blockade zuständig, erläuterte die Sprecherin. Weil der aber nicht konkret aktiv geworden sei, habe NRW entschieden, das Medikament selbst zu beschaffen. Die Kosten lägen bei rund 800.000 Euro. NRW behält sich vor, eine Kostenerstattung einzufordern. (dpa)

7 Antworten auf “Angst vor Atomunfall in Tihange oder Doel: NRW bestellt 21 Millionen weitere Jodtabletten”

  1. Eine Strahlungsexposition bis 100 mSv ist völlig unbedenklich.
    Selbst bis 200 mSv kann man nur ein leicht erhöhtes Krebsrisiko im Alter
    erkennen. Als Lebensrisiko also völlig unbedeutend. Diese Dosen sind aber
    selbst bei einem GAU nirgendwo in NRW zu befürchten, noch nicht einmal in
    Fukushima kam es zu solchen Belastungen. Diese Jodtablettenpolitik dient nur
    der Angsterhaltung durch Panikmache um grün/rot in NRW weiter an der Macht zu halten.
    Mangels eigener angsterzeugenden Nuklearanlagen muss man sich derer aus dem
    benachbarten Ausland bedienen. Dabei spielt Parteizugehörigkeit auch keine
    Rolle, der maßgebliche Panikmacher in der Grenzregion ist ein CDU Mann (Etschenberg),
    der zusammen mit dem Grünen Kriescher aus Düren die Strahlenangst im Grenzland –
    und darüber hinaus – am Leben hält. Beim nächsten kleinsten Zwischenfall irgendwo auf der Welt werden sich dann tausende Menschen in NRW mit diesen Tabletten vergiften!

  2. Haha, da haben die da drüben ein Deal mit der Pharmaindustrie gemacht und merken nicht dass sie über den Tisch gezogen wurden. Sind ja nicht umsonst das schlauste Volk Europas. Typisch. Der nächste Schritt wird dann der Verkauf von Geigerzählern sein.

  3. Kurz vorm Supergau!

    Wir stehen kurz vor einem Atomunfall in Tihange und niemand in Ostbelgien scheint dies ernsthaft zu interessieren. Unsere gewählten Politiker in Eupen sollten sich was schämen?

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern