Der RSC Anderlecht benötigt heute Abend (Anstoß: 20.45 Uhr) im Celtic-Park von Glasgow nicht nur ein kleines Wunder, um in der Gruppe B der Champions League noch Dritter zu werden und damit zumindest in der Europa League überwintern zu können, sondern sogar ein großes.
An diesem 6. und letzten Spieltag der Vorrunde wird der belgische Rekordmeister noch einmal der 0:3-Heimpleite im Hinspiel gegen Celtic Glasgow sowie den vielen ausgelassenen Chancen bei der 1:2-Niederlage gegen Bayern München nachtrauern.
Hätte nämlich Anderlecht gegen Celtic nur knapp verloren oder gegen Bayern ein Unentschieden erreicht, das dicke verdient gewesen wäre, würde heute Abend schon ein kleines Wunder genügen.
So aber ist fest damit zu rechnen, dass sich nach dem SV Zulte Waregem, der vor dem letzten Gruppenspiel am Donnerstag gegen Lazio Rom bereits aus der Europa League ausgeschieden ist, mit Anderlecht auch der letzte belgische Teilnehmer von der europäischen Bühne verabschiedet.
Die Bilanz der belgischen Clubs in dieser Saison in den europäischen Wettbewerben ist schlichtweg katastrophal.
Celtic Glasgow ist auf dem Papier zwar nicht unbedingt besser als Anderlecht, doch haben die Schotten dank des 3:0-Erfolgs im Hinspiel nicht mehr viel zu befürchten, zumal sie zu Hause vor ihren begeisterungsfähigen Fans viel stärkere Spiele abliefern als auswärts.
Überdies hat eine Aussage des früheren Anderlechter Starspielers Paul Van Himst die Celtic-Spieler derart geärgert, dass sie daraus heute Abend gegen Anderlecht eine zusätzliche Motivation schöpfen könnten. Van Himst hatte nach dem 0:3 im Hinspiel gegen Glasgow gesagt, Anderlecht habe gegen eine „Mannschaft von Bauern“ („une équipe de paysans“) verloren.
Das ist in Glasgow gar nicht gut angekommen. „Wir sind vielleicht eine Mannschaft von Bauern, aber Celtic hat eine große Geschichte“, sagte der Coach der Schotten, Brandon Rogers. (cre)