In den Playoffs I hat der FC Brügge zum ersten Mal nach 48 Begegnungen ein Heimspiel verloren. Der Spitzenreiter unterlag Titelverteidiger RSC Anderlecht 1:2. Damit ist der Titelkampf wieder völlig offen, zumal selbst Standard Lüttich nach einem 5:0 gegen RC Genk noch Meister werden kann.
Drei Spieltage vor Schluss haben die Brügger nur noch 2 Punkte Vorsprung auf den Rekordmeister und 4 Punke auf Standard Lüttich. Außerdem muss „Blauw en Zwart“ jetzt zwei Auswärtsspiele bestreiten.
In einem sonnenüberfluteten und vollbesetzten Jan-Breydel-Stadion ließ Brügge an diesem Sonntag viele Wünsche offen.
Anderlecht war hingegen voll konzentriert und hatte im ersten Durchgang die besseren Chancen. Zwei Mal scheiterte Teodorczyk an Brügges Torhüter Gabulov.
Zwar hatte auch Anderlechts Schlussmann Sels eine Glanzparade, doch war Anderlecht mit dem 0:0-Pausenstand schlecht bedient.
Im zweiten Durchgang dachte man, dass Brügge endlich aufdrehen würde, wie meistens der Fall. In der 58. Minute gingen die Gäste durch Teodorczyk nach einem Fehler von Gabulov in Führung. Und in der 73. Minute erhöhte Morioka sogar auf 0:2.
Brügge gelang zwar in der 80. Minute durch Diaby noch der Anschlusstreffer, aber es blieb beim 1:2.
Standard Lüttich lachender Dritter?
Eine große Rolle spielte erneut der Video Assistent Referee (VAR). Zunächst konnte die Partie nur mit Verspätung starten, weil es beim VAR ein technisches Problem gab. Dann gab es bei einem Foul von Gerkens an Vanaken im Anderlechter Strafraum keinen Videobeweis.
Später wurde ein von Schiedsrichter Lawrence Visser gewährter Handelfmeter nach Videobeweis wieder zurückgenommen. Und ganz zum Schluss ließ sich Visser ein verweigerter Foulelfmeter durch den VAR nochmals bestätigen.
Am frühen Abend besiegte Standard Lüttich den RC Genk 5:0 und hat durch diesen Sieg und die Niederlage von Spitzenreiter FC Brügge sogar noch die Chance, Meister zu werden.
Carcela (9.), Emond (51.), Edmilson (79.), Cop (83.) und noch einmal Carcela (88.) sorgten für den klaren Sieg der Lütticher, die bereits als Pokalsieger direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert sind, jetzt aber noch von der Champions League träumen dürfen, entweder als Meister oder Vizemeister.
Am Feiertag von Christi Himmelfahrt kommt es zum „Clasico“ zwischen Anderlecht und Standard. Und am kommenden Wochenende empfangen die „Rouches“ den FC Brügge. (cre)