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WM im Einzelzeitfahren: Silbermedaille für Belgiens „Alleskönner“ Wout van Aert – Goldmedaille am Sonntag?

Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar aus Slowenien lag als Zehnter deutlich zurück, sein Landsmann Primoz Roglic ging auf der flachen Spezialistenstrecke erst gar nicht an den Start. 25.09.2020, Italien, Imola. So endete das Einzel-Zeitfahren vor einem Jahr und so endete es auch diesmal wieder: Weltmeister Filippo Ganna (r) aus Italien und der Zweitplatzierte Wout Van Aert aus Belgien. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Beim WM-Einzelzeitfahren im italienischen Imola hat Belgien die Silbermedaille gewonnen. Hinter dem Italiener Filippo Ganna wurde Wout van Aert Zweiter. Bronze holte der Schweizer Stefan Küng.

Favorit und Titelverteidiger Rohan Dennis aus Australien brach im zweiten Teil der Strecke ein und wurde nur Fünfter. Van Aert war seinerseits in der zweiten Hälfte der Strecke überragend und bewies, dass er trotz der Strapazen bei der Tour de France topfit ist, was auch wichtig ist im Hinblick auf die Straßenrad-WM am Sonntag.

In den üblichen Radsport-Teams existiert eine strikte Rollenverteilung. Es gibt die Helfer, die Sprinter, die Bergfahrer oder die Zeitfahr-Spezialisten. Diese Gesetze hat Wout van Aert inzwischen komplett außer Kraft gesetzt.

„Wenn man aufs Fahrerfeld der Tour schaut, ist Wout van Aert am Sontag ein ganz großer Favorit. Er kann ja mittlerweile alles, das sollte ihm entgegenkommen“, sagte der Deutsche Maximilian Schachmann der dpa.

25.09.2020, Italien, Imola: Filippo Ganna aus Italien in Aktion. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Der 26 Jahre alte van Aert, der eigentlich vom Querfeldeinrennen kommt und dort dreimal Weltmeister war, beherrscht inzwischen alle Teildisziplinen. In der Schlusswoche einer besonders kräftezehrenden Tour de France sicherte er sich die Plätze drei (Bergetappe), vier (Einzelzeitfahren) und sechs (Sprint in Paris). Ein solches Gesamtpaket bietet derzeit kein anderer Fahrer. Silber im Zeitfahren bei der Straßenrad-WM unterstreicht van Aerts brutale Vielseitigkeit.

Der Kurs in Imola hält vieles bereit, was van Aert besonders gut liegt: kurze, knackige Anstiege zum Attackieren, Schotterpisten beim Verlassen der Rennstrecke, dazu ein mögliches Sprint-Finale auf der Start-Ziel-Geraden von Imola. „Er ist der klare Favorit“, sagte der deutsche Sportliche Leiter Jens Zemke über das Ausnahmetalent aus Belgien.

Mit dem Gewinn des Rennens Strade Bianche, dem Klassiker Mailand-Sanremo, zwei Etappen der Tour de France und der Silbermedaille bei der WM im Einzelzeitfahren kann van Aert dem Rennen am Sonntag mit Gelassenheit entgegensehen: Seine Saison ist jetzt schon ein großer Erfolg. (dpa/cre)

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