Bis Anfang Dezember 2018 war er noch Bürgermeister der Gemeinde Lontzen. Zwei Monate später ist er tot. Alfred Lecerf ist im Alter von 70 Jahren gestorben. 24 Jahre lang war er Gemeindeoberhaupt.
Seit 1989 gehörte Lecerf dem Lontzener Gemeinderat an. Von 1994 bis 2018 war er Bürgermeister. Bei den letzten Wahlen vom 14. Oktober 2018 hatte er sich nicht mehr zur Wahl gestellt, nicht zuletzt auch als Reaktion auf den „Shitstorm“ gegen ihn, den er im Zusammenhang mit der „Publifin-Affäre“ um die überhöhten Sitzungsgelder bei der besagten Interkommunale hatte erdulden müssen.
Interessiert für die Kommunalpolitik hatte sich Alfred Lecerf schon sehr früh, viele Jahre vor seinem erstmaligen Eintritt in den Lontzener Gemeinderat Anfang 1989.
Mit der Gemeindefusion von 1976, als die Altgemeinden von Herbesthal und Walhorn mit Lontzen zu einer von neun Großgemeinden im Gebiet deutscher Sprache zusammengelegt wurden, verfolgte er sehr aufmerksam das kommunalpolitische Geschehen.
Die erste Legislaturperiode im Gemeinderat 1988-1994 saß Lecerf in der Opposition. Sechs Jahre später, im Oktober 1994, wurde der Spitzenkandidat der Liste Union, die eigentlich eine CSP-Liste war, erstmals Bürgermeister. Nach den Wahlen von 2000, 2006 und 2012 wurde er als Gemeindeoberhaupt bestätigt.
Wenn man mit Alfred Lecerf ein Gespräch führte, war man immer angetan von dem Enthusiasmus, den er stets vermittelte. Er war immer mit Herzblut bei der Sache.
Wer so lange Bürgermeister einer Gemeinde war, sehnt sich nach seinem Abtritt nach etwas mehr Ruhe. Er selbst bezeichnete sich in einem BRF-Interview im November 2018 als „Fan der belgischen Küste“. Er hatte ein Domizil in Nieuwpoort.
„Da werde ich nächstes Jahr sicher schonmal öfter hinfahren, auch weil ich sehr gerne Rad fahre. Radfahren ist eines meiner Hobbys, die belgische Küste ist ein Hobby, und meine Enkelkinder sind es auch“, sagte Lecerf.
Während seiner Zeit als Bürgermeister war Lecerf immer an der Zweisprachigkeit sowie an guten Beziehungen zu den Nachbargemeinden in der DG, in der Wallonie und in Deutschland gelegen.
Anfang Dezember 2018, als der neue Gemeinderat unter dem Vorsitz von Patrick Thevissen eingesetzt wurde, hatte Lecerf allen Bekannten, Freunden und Weggefährten seine neue E-Mail-Adresse mitgeteilt. Denn auf die vielen Kontakte, die er in den 30 Jahren als Gemeindepolitiker gehabt hatte, wollte Lecerf nicht ganz verzichten.
Eben weil er sich so viel vorgenommen hatte für seine Zeit im Ruhestand, macht die Nachricht von seinem Tod viele Menschen in Lontzen und Umgebung betroffen.
Das gilt insbesondere für Menschen, die ihm sehr nahe standen, zum Beispiel für seinen langjährigen Weggefährten Roger Franssen, der in einer ersten Reaktion auf den Tod von Alfred Lecerf gegenüber dem BRF erklärte: “Wir waren oft ein Duo, wie eine Familie. Wenn man 24 Jahre zusammen arbeitet, dann hat man 300 Gemeinderatssitzungen, über 1.000 Schöffensitzungen und Tausende Versammlungen und Termine zusammen gehabt.“
„Er war ein robuster Mensch mit sehr viel Einsatz und unermüdlich“, sagte Franssen: „Er wollte sich immer für die Belange der Gemeinde einsetzen.“
Für die Bevölkerung und für all diejenigen, die ihre Sympathie und Wertschätzung für Alfred Lecerf und seine Angehörigen zum Ausdruck bringen möchten, liegt im Gemeindehaus, im großen Sitzungssaal, ein Kondolenzbuch aus. Das teilte die Gemeinde Lontzen am Freitagmittag mit.
Das Kondolenzbuch ist zugänglich während den Öffnungszeiten der Verwaltung sowie auch an diesem Samstag, 9. Februar 2019, von 10 bis 12 Uhr, sowie von 14 bis 16 Uhr. Nähere Informationen zur Beerdigung will die Gemeinde zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen. (cre)
HINWEIS – Der Bericht zum Tode von Alfred Lecerf ist jetzt vollständig, er könnte aber noch im Laufe des Tages ergänzt werden. https://ostbelgiendirekt.be/alfred-lecerf-ist-tot-202414
R.I.P.
„De mortuis nil nisi bene“
jemand der ihn gut kannte sagte mir dass er nicht immer wahrheit sprach… trotzdem ruhe in frieden!
Wahrheit: Einfallsreiche Vermengung von Wünschbarkeit und Anschein.
Wahrheitsfindung ist das einzige Ziel der Philosophie; diese ist die älteste Beschäftigung des menschlichen Geistes und hat gute Aussichten, bis zum Ende der Zeit mit wachsender Betriebsamkeit fortzudauern.
Ambrose Bierce
„… diese ist die älteste Beschäftigung des menschlichen Geistes …“
Der menschliche Geist hat sich zuerst mit ein paar überlebenswichtigeren Fragen beschäftigt. In Fällen in diese nicht geklärt sind (Not, Überlebenswirtschaft) tut er das heute noch.
Diesen Menschen den Geist absprechen ist arrogant. Philosophische Fragen gewinnen erst an Bedeutung, wenn der Bauch voll ist.
Gut, dass ein anonymer „zeuge“ jemand kennt, der ihn gut kannte.
Wie kann man so was sagen wenn man ihn nicht persönlich kennt
MITTEILUNG DER GEMEINDE LONTZEN
Für die Bevölkerung und für all diejenigen, die ihre Sympathie und Wertschätzung für Alfred LECERF und seine Angehörigen zum Ausdruck bringen möchten, liegt im Gemeindehaus, im großen Sitzungssaal, ein Kondolenzbuch aus. Dieses ist zugänglich während den Öffnungszeiten der Verwaltung sowie auch an diesem Samstag, den 9. Februar 2019 von 10 bis 12 Uhr, sowie von 14 bis 16 Uhr.
Nähere Informationen zur Beerdigung werden zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt.
Ich habe seinerzeit mit Alfred in einem Eupener Amateurverein Fußball gespielt. Er war damals schon ein vielbeschäftigter Mann, immer einen lustigen Spruch oder Bemerkung auf Lager. Ruhe in Frieden Alfred! Seiner Familie mein aufrichtiges Beileid!
Macht macht krank, verkürzt „das Leben“.
Erdrückend ferner: Publfin-Affaire.
R.I.P.
@ Kritiker, er braucht einen weltlichen Richter nicht mehr zu fürchten….
Was für ein Kommentar Kritiker.
Ruhe in Frieden Alfred, Du warst ein guter Bürgermeister.