Leserbrief

Alexander Forsten: Thema Provinz

Es ist wieder soweit: Alle DG-Parteien betonen, wie ach so sinnlos die Institution Provinz ist und dass sie abgeschafft gehört… und Recht haben sie! Andererseits stellen die „klassischen“ Parteien (ohne ProDG und Vivant) wieder ihre Vertreter zur Wahl, „um die Interessen der Deutschsprachigen in Lüttich zu sichern“ (oder ähnliche Argumente).

Hat sich überhaupt schon jemand die Frage gestellt, was unsere Provinzialräte der CSP, PFF, SP und von Ecolo denn konkret in den vergangenen 6 Jahren „im Interesse der Deutschsprachigen“ so geleistet haben? Es lässt sich wahrscheinlich in einem Wort zusammenfassen: Peanuts! (und dass mir keiner erzählt, sie würden „wichtige Lobbyarbeit“ leisten; mit Verlaub, aber unsere Provinzialräte sind entweder Hobbypolitiker und absolute Nobodys in der Provinz oder benutzen die Provinz nur als Sprungbrett, um sich bei den Wählern bekannt zu machen und verlassen Lüttich dann, sobald sie die Gelegenheit haben).

Andererseits bin ich mir sicher, dass die bisherigen Vertreter nicht auf die Entschädigungen für ihre vermeintliche Arbeit verzichtet haben. Klar, die reißen einen nicht vom Hocker, werden einige sagen; immerhin Steuergelder fürs Nichtstun, meine ich.

Gibt es eine Alternative hierzu? Ja! Wie wäre es denn, wenn unsere DG-Politiker ihre seit Jahren fortwährende schizophrene Haltung aufgeben würden und diese Anwesenheitsgelder direkt an die Bürger der DG weiterleiten würden? Z.B., indem sie diese Gelder integral an wohltätige und ehrenamtliche Vereinigungen der DG spenden würden. Auch wenn es sich nicht um riesige Summen handelt, bin ich sicher, dass diese VOE's sich über jeden Betrag freuen würden. Die Provinz „saugt“ jedes Jahr nachweislich über 10 Mio. Euro aus der DG. Durch diese Spenden könnte zumindest ein kleiner Teil dieser Steuergelder an den DG-Bürger zurückgetragen werden. Wer Angst hat, hierfür als Populist beschimpft zu werden, kann ja gerne anonym spenden!

Die einzige Frage ist nur, ob unsere Politiker sich wie wahre Vertreter ihrer Wähler (und nicht ihrer Brieftasche) aufführen können.

21.9.2012 Alexander Forsten, Eupen

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