Gesellschaft

Ex-König Albert II. muss bei Verweigerung eines Vaterschaftstests täglich 5.000 Euro Geldstrafe zahlen

König Albert II. (l) und die belgische Künstlerin Delphine Boël (r). Foto: Lebrun Waem/PHOTONEWS POOL;epa;belga/dpa

Der frühere belgische König Albert II. droht im Streit mit seiner möglichen unehelichen Tochter Delphine Boël eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro täglich, falls er weiter einen Vaterschaftstest verweigert.

Das entschied das Brüsseler Berufungsgericht nach übereinstimmenden Medienberichten am Donnerstag.

Ein Gericht hatte den 84-Jährigen im Oktober zu dem Test verurteilt. Die Entscheidung war ein Etappensieg für die Künstlerin Delphine Boël, die seit 2013 um die Anerkennung als Kind des ehemaligen Monarchen kämpft.

Im April 2008 erschien Delphine Boëls Autobiographie „Couper le cordon“ (Die Nabelschnur zerschneiden). Darin schreibt sie, sie halte sich für das Kind Alberts. Foto: dpa

Die heute 51-Jährige sagt, ihre Mutter, die Baronin Sybille de Sélys Longchamps, und Albert II. hätten vor Jahrzehnten eine längere Affäre gehabt. Der ehemalige König bestreitet die Vaterschaft jedoch und verweigerte sich dem Vaterschaftstest. Gegen das Urteil legte er beim Kassationshof, dem höchsten belgischen Gericht, Einspruch ein, das Urteil wird erst gegen Ende des Jahres erwartet.

Dennoch soll er nun eine Vorladung für den Test erhalten. Sollte er den Termin nicht wahrnehmen, gilt die Geldstrafe den Berichten zufolge von diesem Tag an. Das Ergebnis des Vaterschaftstests soll jedoch erst dann bekannt gegeben werden, wenn der Kassationshof sein Urteil verkündet hat. (dpa/cre)

12 Antworten auf “Ex-König Albert II. muss bei Verweigerung eines Vaterschaftstests täglich 5.000 Euro Geldstrafe zahlen”

  1. Alfons van Compernolle

    Jeder Mensch begeht Fehler, warum auch immer ! Ein JEDER aber sollte dann den Anstand besitzen fuer die / den Fehler auch einzustehen. Wer mit wem auch immer Kinder in die Welt setzt , sollte dann auch immer seine Vater/Mutterpflichten gerecht zu werden. Was unser Ex.-Staatsoberhaupt hier aber veranstaltet ist charakterlos ! Kein Mensch ist perfekt & fehlerfrei, auch unsere Koenige & Politiker nicht, sie sollten aber gemaess ihrer Position „Vorbild“ sein .
    Ich habe kein Verstaendnis fuer „Albert“ und seine Verweigerungshaltung . Das Gericht hat die richtige Entscheidung getroffen und sie sollte auch konsequent umgesetzt werden.

    • König'ade

      Absolut einverstanden. Das Königshaus ist so überflüssig wie… und kostet unsummen. Einfach nicht mehr zeitgemäss. Dann eine Yacht mit Marine Personal betreiben die in Monaco angemeldet ist, damit keine Steuer in Belgien bezahlt werden muss (Quelle – RTBF Reportage) – einfach ekelhaft!

      • Alfons van Compernolle

        Ich verstehe den bestehenden Frust betr. Koenigshaus / Adel etc und deren enormen Kosten.
        Allerdings unterscheide ich auch hier zwischen unseren heutigen Staatsoberhaupt,diesen ich
        Volksnaehe – eigenstaendige Persoenlichkeit & Charakter zu gute halte und dem ehemaligen
        Staatsoberhaupt Koenig Albert, diese immer etwas Papahaftes“ an sich hatte, sich in der Oeffentlichkeit auch so gab, wenn es aber um Charakterstaerke ging, das Eingestehen eigener Unzulaenglichkeiten zum „Richard Kimbel auf der Flucht“ geworden ist!
        Nein , ich stelle die Monarchie als Belgische Staatsform nicht in Frage, hinterfrage aber die enormen Kosten, die durch eben diese verursacht werden . Meine / unsere generelle Erwartungen an welchen Staatsoberhaupt auch immer, sollte unter anderem auch sein , das sie
        zu den von Ihnen begangenen Fehlern / Fehlverhalten auch oeffentlich stehen und aufkommen.
        Hier sehe ich bei Koenig Albert einen Charakterfehler mit Auswirkungen.
        Ich bin mir sicher, dass unser heutiges Staatsoberhaupt Koenig Filip einen solchen Fehler nicht begehen wuerde , auf der anderen Seite aber die Charakterstaerke besitzt, Fehler einzugestehen. Eben dieses macht „Ihn“ Volksnah und respektabel.

    • Pierre II

      Quatsch mit Soße! Den Steuerzahlern kostet es nichts. Und dies Frau ist nur Geldgierig oder würde Sie diesen Tamtam machen, wenn der Vater (?) einfacher Arbeiter wäre. Da liegt mehr in der Luft als geglaubt.
      https://fr.wikipedia.org/wiki/Donation_royale
      La Donation royale est une institution publique autonome de Belgique crée par la volonté du roi Léopold II de Belgique à l’instar du Crown Estate aux Royaume-Uni, elle se compose d’une partie de l’immense fortune ayant appartenu au roi qui ne voulait pas voir dispersés entre ses filles qui avaient toutes épousées des princes étrangers. Elle est financièrement tout à fait indépendante, c’est-à-dire sans charges pour le contribuable: elle répond de ses propres rentrées et dépenses, gère elle-même ses biens et son personnel.

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