Leserbrief

Alain Mertes: Nur „links oder rechts“?

Die Flüchtlingswelle beschäftigt viele Bürger. Zwei Lager scheinen sich dabei zu bilden. Die einen plädieren dafür, alle Flüchtlinge ohne Wenn und Aber aufzunehmen. Die Extremen unter ihnen, würden vermutlich auch unterstützen, wenn alle Bürger dazu gesetzlich verpflichtet würden, in ihren eigenen 4 Wänden Flüchtlinge aufzunehmen.

Die anderen sagen, dass wir so schon genug Fremde in unserem Land haben. Die Extremen unter ihnen würden vermutlich am liebsten alle Flüchtlinge aus unserem Land vertreiben, wenn nötig mit Gewalt.

Je älter die Krise wird, desto mehr drohen die Meinungen und damit auch die einheimische Bevölkerung auseinander zu driften. Ist links oder rechts der einzige Weg?

Wir alle wissen, dass wir ein Problem am besten lösen, wenn wir die Ursachen beheben. Doch davon ist in der aktuellen Flüchtlingskrise nichts zu spüren. Die Ursachen sind bekannt: Der Krieg im Nahen Osten, angefeuert durch eine ständige Intervention der USA mit Unterstützung viele europäischer Staaten. Wirtschaftliche Ausbeutung durch so genannte Freihandelsabkommen oder scheinbarer Entwicklungshilfe, die in Wirklichkeit großen Konzernen fremde Märkte öffnet. Alles finanziert mit Steuergeldern, ja auch mit unseren. Wollen wir das?

Wenn nein, dann wird es Zeit sich zu wehren! Wie? Indem wir aufstehen und uns trauen, öffentlich Position zu beziehen, in unserem Bekanntenkreis, in sozialen Netzwerken, kurz überall wo wir sind. Wir können unsere lokalen Politiker auffordern, sich ebenfalls öffentlich dagegen auszusprechen und sie auffordern, ihrerseits in ihrem Umfeld und auf politischer Ebene für einen sofortigen Stopp dieser Machenschaften einzutreten.

Sie können das zu den über ihnen angesiedelten politischen Ebenen tragen und mit Nachdruck fordern. Ob sie dies tun, hängt auch vom Druck von uns Bürgern ab. Mit den Achseln zucken, wegschauen und so tun, als wüssten wir von alledem nichts, oder den Mund halten, bedeutet Mitverantwortung für das, was dort geschieht.

Ja, das hatten wir schon öfters in der Geschichte. Viele Mahnstätten sollen uns helfen, dies nicht zu vergessen.

Und heute? Lieber erklären wir die Menschen, die aufklären wollen für verrückt, als das wir der Realität ins Auge sehen wollen. Den flüchtenden Menschen helfen bedeutet auch aufzuhören, ihre Existenzgrundlage zu zerstören. Diesen Menschen Solidarität zu bekunden, bedeutet ihnen zu helfen, so schnell wie möglich in eine lebenswerte Heimat zurückzukehren.

Vor diesem Hintergrund sind Aussagen wie, die EU solle von der Einwanderung profitieren, um den hiesigen Fachkräftemangel mit Flüchtlingen zu beheben, der blanke Hohn. Den Ankommenden muss geholfen werden. Die Ursachen dabei zu ignorieren, wegschauen und schweigen, und dann das daraus entstandene schlechte Gewissen mit einer aufopfernden Hilfsbereitschaft zu betäuben, wird nicht funktionieren.

Die Realität holt uns irgendwann ein, garantiert! Lassen wir es nicht so weit kommen. Wir Bürger haben mehr Macht, als wir glauben. Demokratie bedeutet die Herrschaft des Volkes. Es wird Zeit, diese Verantwortung zu übernehmen. Das ist mein Verständnis von Solidarität!

15.9.2015 Alain Mertes, Vivant-Fraktion im PDG

12 Antworten auf “Alain Mertes: Nur „links oder rechts“?”

  1. R.A. Punzel

    Warum wird der eigentlich Verantwortliche – Kriegstreiber – und Verursacher dieser Flüchtlingswelle – die USA – nicht zur Aufnahme genötigt? Sämtliche Luxuskreuzer mit den „Asylsuchenden“ vollpacken und in New York wegen Motorschaden „stranden“ lassen…

    • Paul Siemons

      Ich darf in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass die saubere Mutter Merkel damals militärisch mit in den Irakkrieg ziehen wollte (nicht sie persönlich natürlich), was Schröder immerhin nicht getan hat.

  2. ich hab da noch was!

    „Demokratie bedeutet die Herrschaft des Volkes“. Hört sich gut an, wird aber von den gängigen Politikern nicht angewandt, aus egoistischen Gründen. Warum schickt man nicht in jedem Haushalt der DG ein Schreiben an die Bürger, worin diese gebeten werden, ihre eigene Meinung kund zu tun. Somit erfasst man überhaupt mal, wieviele Bürger FÜR oder GEGEN Einwanderung sind. Dabei sollte man nur die 60000 zählenden Einwohner der DG (deren Haushalte) und nicht noch die 12000 bereits Zugezogenen. Das System sollte einfach so sein, wie in der Schweiz, da haben wir eine echte VOLKSMITBESTIMMUNG. Alles andere bringt uns gar nichts, ausser Kosten, wobei sich jeder normale Bürger die Frage stellt, woher dieses Geld herkommt. Man sagt, ein Flüchtling bringt dem Staat ein erhöhtes Steuereinkommem, obschon man genau weiss, dass das Gegenteil der Fall ist. Dazu eine Frage: bringen die Flüchtlinge ( das Wort sagt es ja bereits,da ist kein Geld zu erwarten) das Geld mit? Das möchte ich gerne mal aus dem Munde der Poltiker erklärt bekommen.

    • Öppe Alaaf

      Darf ich einen kleinen Einwand loswerden?
      Demokratie ist nicht die Herrschaft des Volkes, sondern lediglich die Option, die eigenen Herrscher zu wählen (und abzuwählen). Was die Herrscher dann mit der Macht tun, bleibt denen überlassen.
      …eigentlich haben Sie in der Demokratie nur das gute Gefühl, Pfeifen abwählen zu können. Daraus zu schliessen, dass das Volk keine Pfeifen empor wählt, wie der Artikel es tut, ist Dünnpfiff.

  3. Marcel Scholzen (Eimerscheid)

    Vivant ist sich treu geblieben. Versucht durch das Überwinden von Inhalten, die Politik auf eine neue Basis zu stellen und diese bis zur Unkenntlichkeit weiterzuentwickeln. Diese neue Stufe der Politik definiert sich als ständiger schöpferischer Akt. Michael Balter und Alain Mertes haben durch ihre pionierthafte Arbeit im PdG ein anschauliches Beispiel gegeben, wie Politik auch sein kann. Es ist nicht Parteipolitik im üblichen Sinn, sondern vielmehr ein Kampf für Veränderungen, wobei bewusst offengelassen wird, wo das Ziel liegt. Diese „bewusste Ziellosigkeit“ wurde zum Leitprinzip von Vivant erhoben und ist eine mächtige Waffe im Kampf geben Parteiprogramme, Ideologien und verkrustete Strukturen. Sind in ihrer Handlungsweise nicht einordbar in die übliche Parteienlandschaft. Vivant kann man durchaus als Prototyp einer neue politischen Bewegung sehn. Im PdG wird das ausprobiert und zur Reife gebraucht, was man in Zukunft als das politische Rüstzeug braucht. Der Erfolg hängt von den beiden Protagonisten ab.

  4. Das spiegelt in etwa genau meine Meinung wieder. Es ist recht interessant, wie sehr die Leute jemanden in Schubladen stecken möchten wenn man seine Meinung wieder gibt.
    Zeigt man nur einen Hauch von Optimismus mit etwas Kritik an dem Vorgehen, wird man gleich als Gutmensch abgestempelt. Das bringt leider nur sehr wenig und trägt nur dazu bei, Differenzen noch größer aussehen zu lassen, als sie in Wahrheit sind. Vivant hat dies korrekt erkannt und möchte eine differenzierte Meinung zu diesem Thema, dann erst kann eine Diskussion ohne gegenseitige Diffamierungen oder Schönfärben oder Schwarzmalerei aus zu arten..

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