Leserbrief

Alain Mertes: Chauffeure und der Tax Freedom Day

In den letzten Wochen konnten wir in der Presse verschiedene Schlagzeilen lesen, die uns Anlass zur Sorge geben sollten: Die belgische Staatsschuld stieg auf über 400 Milliarden Euro. Die neue Föderalregierung wird laut Schätzungen des Monitoring-Komitees bis 2019 weitere 17 Milliarden Euro einsparen müssen. Dann konnten wir lesen, dass wir unseren „Tax Freedom Day“ „feiern“ dürfen.

Das heißt, ab jetzt wirtschaften wir in unsere eigene Tasche, vorher war alles für den Staat. Belgien ist hiermit das letzte Land in Europa. Wir sind somit Europameister im Steuerzahlen. Allerhöchste Zeit aufzuwachen und zu reagieren.

Genau dies fordern wir von Vivant schon seit Jahren. Nur wenn wir uns mit den Ursachen dieser Entwicklung auseinandersetzen, können wir Wohlstand für jeden erschaffen. Dazu müssen wir alle Bereiche unseres gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Zusammenlebens genau unter die Lupe nehmen. So zum Beispiel auch die parlamentarische Arbeitsweise des PDG.

Eine Reform dieser Parlamentsarbeit wurde schon vor Jahren begonnen und soll nun unter der Leitung des neuen Parlamentspräsidenten Karl-Heinz Lambertz vollendet werden. Dies ist die Gelegenheit zu prüfen, was verbessert, und vor diesem aktuellem Hintergrund, wo Steuergeldverschwendung beendet werden kann.

Doch Herr Lambertz bleibt sich treu. Denn wenn es um seine Person und sein Amt geht, bleibt das Wort „Maßhalten“ ein Fremdwort. Die erste Ankündigung war, dass das Gehalt des Mitarbeiters des Präsidenten erhöht werden müsste, und nun mussten wir erfahren, dass Herr Lambertz sich für die Einstellung eines Parlamentsfahrers stark machen will.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Dem Parlamentspräsidenten und ein paar weiteren Personen sollen nach seinem Wunsch ein Chauffeur zur Verfügung stehen. Das Gebaren, welches wir über 20 Jahre mit Herrn Lambertz in der Regierung erleben durften, scheint nun eine Fortsetzung im Parlament zu finden.

In unseren Augen sind solche Äußerungen und Verhaltensweisen ein Fußtritt für alle Bürger, die ihr Leben lang arbeiten und schon heute viel zu viele Steuern zahlen müssen. Das Parlament in Eupen braucht keinen Chauffeur. Es braucht auch nicht mehr Geld.

Wenn das Geld, welches das PDG heute erhält, gerecht verteilt und mit gesundem Menschenverstand verwendet wird, kann es sehr konstruktive Arbeit leisten. Viel mehr braucht es endlich Politiker mit dem Willen und der Entschlossenheit, ihre Arbeit als eine ehrenvolle Aufgabe im Dienste aller Bürger zu verstehen und persönliche Interessen aus ihren Entscheidungen herauszuhalten.

7.8.2014 Alain Mertes, Vivant-Ostbelgien

19 Antworten auf “Alain Mertes: Chauffeure und der Tax Freedom Day”

    • Réalité

      @ Hans Wurst

      Nicht Spam,nicht Werbung,sondern die reine Wahrheit,Herr Wurst!
      Sind sicher selber einer von der Sorte!??
      Mass halten,das können/kennen die nicht…..müssen ja selbst das allerwenigste dazu tun!
      Raffges pur!

      • Hans Wurst

        @eigene Réatité
        Nö bin keiner von der Sorte.
        Bin aber auch keiner von der Sorte, die auf jeden Zug aufspringt und alles nachplappert was mir vorgekaut wird.
        Was Herr Meyer hier schreibt enthält sicherlich mehr als ein Fünkchen Wahrheit. Doch die Stimmung hier ausnutzen zu wollen um selber ein paar Stimmchen zu fangen ist kein Deut besser.

        Man lese nur mal den letzten Satz:
        „Viel mehr braucht es endlich Politiker mit dem Willen und der Entschlossenheit, ihre Arbeit als eine ehrenvolle Aufgabe im Dienste aller Bürger zu verstehen und persönliche Interessen aus ihren Entscheidungen herauszuhalten“

        Persönliche Interessen aus allen Entscheidungen heraushalten…Aha
        Für meine Begriffe, vielleicht täusche ich mich, hat dieser Artikel nur ein Ansinnen…Persönliche Interessen – oder?

        Also vielleicht doch Werbung in eigener Sache?

        • Réalité

          @ eigene W(F)rust

          Vielleicht doch!?

          -Haben sicher gestern zu viel Grillwrust gegessen und zu viel Helles getrunken!?

          -Der Kommentar wurde durch Alain Mertes geschrieben!Sehe darin nirgendwo was von Meyer…..!??
          -Der Text und vor allem seine Zahlen sprechen für sich,und dem ist nichts hin zu zufügen……leider die pure Realität!
          -Verursacht durch wen???????

          • Hans Wurst

            Mertes natürlich ! tschuldigung.

            Ob’s Réalité ist oder nicht spielt bei dem Artikel keine Rolle.

            Herr Mertes nutzt die Gunst der Stunde und springt auf den fahrenden Zug gegen KHL ( KHL will Chauffeur, KHL spielt die Musik) auf und nutzt Ihren Frust für seine Zwecke.

            Dass Sie das nicht mal durchschauen tut mir leid.

            Nochmal:
            Auch, wenn wie bereits von mir erwähnt ,mehr als ein Fünkchen Wahrheit an seinen Aussagen ist.
            Was will Herr Mertes denn mit dem Artikel bezwecken! Das wäre die Frage die sich stellen sollten. Hat Vivant vielleicht auch eigene Interessen oder haben die uns einfach nur lieb.
            Aber beissen Sie doch fröhlich weiter in jedes Stückchen Wurst, dass man Ihnen hinhält und rennen jedem nach der Ihnen das blaue vom Himmel verspricht.
            Zitat:
            „In unseren Augen sind solche Äußerungen und Verhaltensweisen ein Fußtritt für alle Bürger, die ihr Leben lang arbeiten und schon heute viel zu viele Steuern zahlen müssen. Das Parlament in Eupen braucht keinen Chauffeur. Es braucht auch nicht mehr Geld.

            Wenn das Geld, welches das PDG heute erhält, gerecht verteilt und mit gesundem Menschenverstand verwendet wird, kann es sehr konstruktive Arbeit leisten. Viel mehr braucht es endlich Politiker mit dem Willen und der Entschlossenheit, ihre Arbeit als eine ehrenvolle Aufgabe im Dienste aller Bürger zu verstehen und persönliche Interessen aus ihren Entscheidungen herauszuhalten“

            Also ich bleibe dabei.
            Werbung. Scheinbar gutgemacht, wenn jemand der sich Réalité nennt darin aufblüht.

            • Réalité

              @ Hans Wurst

              -Viel Bla,bla….und langer Text für „ein Wort zum Sonntag“ lieber Herr Hans Wurst!

              -Fakt ist nun mal leider,dass das Geld welches dann der PDG heute verteilt einzig und allein durch viel Schweiss und Anstrengug verdient werden musste!

              -Wenn man denn sieht,wie die „Verteiler“ dies Geld dann nur so mit vollen Händen verteilen,und auch noch an welche Dinge!?
              Ist „Verteilen“ denn so eine schwere Arbeit!??

              -So wie Sie es ja schreiben,sollten die Politiker(sage das betont in der Mehrheit) endlich mal ihren gesunden Menschenverstand anrufen,und mit Entschlossenheit anfangen bei sich selber zu sparen und Nachhaltigkeit zu üben!
              Anstatt auf Egos und Machtbesessenheit zu pochen!

              -Dies wäre dann mal „WERBUNG FÜR SERIOSITÄT UND BÜRGERNÄHE“!

              -Eben vormachen wie Führung geht!Es ist sogar die Pflicht des Herrn Mertes auf solche Mätzchen hin zuweisen!Seriöse Oppositionsarbeit ist gefragte Demokratie von der heutigen Welt!

              -Der Bürger ist lange genug an der Nase herumgeführt worden….wie die grausamen und horrenden Minussalden,die unsere Politiker hinterlassen/liessen ja zur genüge beweisen!!!
              -Wahrhaftig!KEINE WERBUNG FÜR DEREN ARBEIT!!

    • senfgeber

      Das ist eine realistische Beschreibung der Abgreifmentalität und Gier.

      „Belgien“ ist Weltmeister bei der Steuerbelastung, und Herrn Mertes fällt das Verdienst zu, darauf hinzuweisen, wie dieses Geld verschleudert wird.
      Statt weiter zu Mästen sollte eine Verschlankungskur her. Angefangen mit einem Fahrrad für den kompostierten Grömaz, der jetzt einen auf Gröpaz machen will.

      • .. und die Firmen ziehen die Kosten ab und sparen Steuern, die wir mehr zahlen, und was übrig bleibt wird im Endprodukt verrechnet.
        Aber es sind Arbeiter die den Wagen bauten und damit ihren Lohn verdienten und andere die den Unterhalt machen und auch wieder ihren Lohn verdienen.
        Im Grunde ist es aber nur Neid bei Ihnen. Basta.

        • Es ist vollkommen normal, dass Kosten von der Steuer abgesetzt werden. Sind Sie wirklich so dämlich zu glauben, Sie würden weniger Steuern zahlen, wenn andere mehr zahlten? Der Staat würde einfach mehr verschwenden als er jetzt schon tut.

          „Im Grunde ist es aber nur Neid bei Ihnen. Basta.“

          Ich weiß nicht, was Sie geraucht haben, aber wo ist der Neid?

  1. Marc Van Houtte

    Leider sieht sich KHL nicht als Verlierer der Wahl.
    Er hat das Parlament als MP und Minister mit Füßen getreten und nie auch nur ein Hauch von Respekt gezeigt.
    Jetzt da er selber drin ist, nach dem Motto, was interessiert mich mein Geschwätzt von Gestern, sieht er eine Möglichkeit, seine Person wichtiger zu machen und die gleichen Annehmlichkeiten in etwa zu behalten, die er als MP hatte.
    Der Firlefanz, der bei uns um 70.000 getrieben wird, ist eh pervers und krank.
    Ob es jetzt der Karneval in Brüssel, der Empfang der Ost Belgier in der Welt, die Vertretung in Berlin, das Sommerfest in Brüssel oder das Frühlingsfest in Berlin ist, gerne hat er das Geld anderer Leute ausgegeben.
    Die Auslandsreise von der RTBF begleitet nach Andorra, Monaco Lichtenstein etc. waren der Gipfel in der Debatte der wichtigen Außenbeziehungen.
    Neun besser bezahlte Bürgermeister könnten den Job der 4 Minister und deren MP auch stemmen.
    Wir bräuchten auch nicht die Politgebäude, die uns bis 2038 laut KHL verschuldet haben.
    Die Wahrheit ist, das in 2038 niemand KHL zur Rechenschaft ziehen kann. Da er, wenn er noch lebt, dann 86 ist, und das wir bei weitem nicht schuldenfrei sein werden.
    Erst recht nicht, wenn noch mehr Kompetenzen an die DG übertragen werden. Die uns mehr kosten als sie einbringen, dafür werden unsere Brüder die Wallonen schon sorgen.
    Unter KHL ist die Mitarbeiteranzahl in den Ministerien mehr als verdoppelt worden.
    Bei mehr Kompetenzen, die nach Eupen kommen, wird es so sein, dass uns weitere Mitarbeiter fürs Ministerium ans Herz gelegt werden.
    Mir hat bis heute keiner erklären können, warum die DG Kindergeld auszahlen soll und was daran besser ist, wenn dieses aus Eupen statt aus Brüssel kommt. Wahrscheinlich kann man damit ein Paar treuen Genossen einen Gefallen tun und ihnen in Eupen ein Pöstchen geben.
    Mir ging es bis jetzt so, dass mein Kindergeld immer pünktlich kam, woher interessierte mich die Bohne, Hauptsache es kam. Diese sogenannten Kompetenzen zu feiern halte ich voll für Banane. Die Befugnisse auf die Gemeinschaften zu übertragen, haben uns in die tolle Lage gebracht, das im Anflug auf den nationalen Flughafen 3 verschiedene Normen für Lärm zu respektieren sind, ein Unding halt. Willkommen in Belgien.
    Jedoch wenn ich heute die Anzahl der Mitarbeiter der Gemeinden, Ministerien Parlament, Polizei, Gericht etc. sehe, haben wir bald alle einen eigenen Beamten. Super, aber wer soll das bezahlen?

    • Réalité

      @ Marc Van Houtte

      -Sie treffen den Nagel auf den Kopf!

      -Anstatt mal mit gutem Beispiel voran zu gehen,geht unsere Politik stoisch und selbstherrisch ihren Weg weiter!
      Anstatt die ganzen Apparate an Regierungen ab zu specken,wird munter und weiter nur noch zugelegt!
      Wenn es denn noch jemanden von Nutzen wäre!Nein,nur einzig und allein den Funktionären.Die stecken sich die Taschen voll bis oben hin!
      Sind dann auch noch so dreist,und mahnen den schon so arg gebeutelten Bürger immer weiter zum sparen und Steuern zahlen an!

      -AB WELCHEM ALTER WIRD POLITISIEREN TAKTLOS,WEIL DIE KONSEQUENZEN NICHT MEHR EINEN SELBST BETREFFEN,SONDERN NUR NOCH DIE ANDEREN?!(aus dem „Stern“)

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